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Weise Worte aus Dune (Schauungen & Prophezeiungen)

und, Dienstag, 26.09.2023, 15:45 (vor 214 Tagen) @ HJH (869 Aufrufe)

Hallo,

Weitere weise Worte umspannen dieses Meisterwerk der Science-Fiction.

Ah, DUNE, die Bibel eines jeden wahren Science-fiction-Liebhabers.

Ich möchte weitere weise Worte des Meisterwerks anfügen:

"Kill this child, she is an abomination!" (Bene Gesserit Hexe Mutter Mohiam über Alia von den Messern, Schwester des Paul Muad'dib)

Im Dune-Wiki erfahren wir, was in diesem Kontext unter Abomination - der unheilvolle Greuel, die Abscheulichkeit - zu verstehen ist:

Abscheulichkeit war ein Begriff, der von den Bene Gesserit am häufigsten verwendet wurde, um Personen zu beschreiben, die die in ihnen aufgetauchten Ego-Erinnerungen [ihrer verstorbenen Vorfahren] nicht kontrollieren konnten. Diese Ego-Erinnerungen [=Persönlichkeiten] tauchten normalerweise nach dem Verzehr des Wassers des Lebens oder durch direkte genetische Vererbung bei vorgeborenen [=bereits als Ungeborene bewussten] Kindern auf.
Abscheulichkeiten hatten zusammen mit denen, die über ein genetisches Gedächtnis verfügten, Zugang zu umfangreichem Wissen [=das Wissen all ihrer Vorfahren]. In Kombination mit ihrer psychischen Instabilität wurden diejenigen, die als Abscheulichkeit galten, von der Schwesternschaft gefürchtet und als sehr gefährlich angesehen. Für Bene Gesserit gab es eine ständige Anordnung, dass jeder, von dem man glaubte, er sei eine Abscheulichkeit, sofort zu töten sei.
Das klassische Beispiel für eine Abomination war Alia Atreides, die noch ein Fötus war, als ihre Mutter, Lady Jessica, das Wasser des Lebens [nach dem Verzehr in ihrem Körper auf molekularer Ebene] verwandelte und eine Ehrwürdige Mutter wurde. Da Alia zu jung und zu schwach war, um die Vielzahl dynamischer Persönlichkeiten zu kontrollieren, die über das genetische Gedächtnis in ihren Körper eindrangen, konnte sie sich nie an ihre Situation anpassen und erlag schließlich der [bösartigen] Persönlichkeit [ihres Onkels] Vladimir Harkonnen. [Sie sprang vom Balkon].

Von hier aus schlage ich einen Bogen zu einer anderen Erwähnung einer Abomination, dem Greuel, der nicht sein sollte:

"Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sollte – wer es liest, merke auf! –, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen; wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und nicht hineingehen, um etwas aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen!"

In der traditionellen Bibelauslegung wird dieser Greuel als heidnischer Götzendienst mit rituellen Kindesopferungen an den Moloch oder Baal gedeutet und der Ort "wo er nicht sein darf" mit dem Heiligtum des jüdischen Tempels gleichgesetzt.
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Berücksichtigt man jedoch, dass die biblischen Gleichnisse vermutlich Einweihungslehren waren und dass esoterisches Wissen (nicht ohne Grund) nur nach jahrelanger Schulung übertragen wurde, dann könnte man schlussfolgern, dass "der unheilvolle Greuel der Zerstörung" paranormales Wissen und Fähigkeiten unter der mangelnden Kontrolle unbeschulter Personen darstellen könnte, die, auf welchem Weg auch immer, damit begnadet (oder verflucht) wurden und mit der Vielzahl ihrer verschiedenen Persönlichkeitsanteile nicht zurechtkommen. Früher nannte man es wohl Besessenheit durch Dämonen, heute gibt es in der Psychologie die Begriffe der Dissoziation und der multiplen Persönlichkeitsspaltung, welche regelmäßig durch schwerste Traumatisierung, insbesondere in der Kindheit, hervorgerufen wird.

In der Gerüchteküche der Verschwörungsszene wird geraunt, dass gewisse Zirkel gewisser Regierungsinstitutionen, systematisch Kinder traumatisieren, um deren psychische Integrität zu zerstören und sich die daraus folgende Persönlichkeitsspaltung zunutze zu machen. Der Jugendbuchklassiker "Trance-formation of America" beschreibt gewiss nur die Spitze des Eisbergs. In dessen Tiefen zu recherchieren, ist für jeden Dunkelnetzkonsumenten leicht möglich, doch will das ganz sicherlich niemand, der noch ganz bei Verstand ist und dies auch bleiben möchte.

Gegen das, was heute für jeden allzu Neugierigen recherchierbar ist, wirken die Praktiken, die Rudolf Steiner für die abscheuliche Schulung von Schwarzmagiern beschreibt, noch harmlos: Der Schüler der schwarzen Magie lernt als erstes, ein Sadist zu werden durch wiederholtes Üben der Folter an lebendigen Tieropfern. ("Schneiden in lebendes Fleisch und Freude dabei empfinden.").
Wenn das der Anfang der schwarzmagischen Schulung ist, dann kann man sich denken, wo das endet: Beim Unaussprechlichen, beim Greuel der Verwüstung.

Auch bei Michael Endes Jim Knopf ist der Greuel der Zerstörung schon längst da: In Form der Piratenbande "Die Wilde 13", die kleine Kinder entführt, sie ins Drachenland verkauft und ihren Wohnsitz im "Land, das nicht sein darf" hat, einer nahezu unzugänglichen Inselburg im Auge eines Sturms. Die Piraten sind nur zu zwölft, halten sich aber für zu dreizehnt, weil sie alle gleich aussehen, keine eigenen Namen haben und nicht richtig zählen können: Der nichtexistente 13. ist ihr Anführer, den sie täglich neu aus ihrer Mitte der 12 wählen.

Somit besteht hier eine deutliche Parallele zu den 12 Jüngern Jesu, von denen man aus der Ashaka-Chronik weiß, dass sie bisweilen ohne ihren Anführer unterwegs waren und dieser dennoch abwechselnd durch jeweils einen der 12 gesprochen hat. Wer der jeweilige Betreffende war, durch den Jesus grade gechannelt wurde, war nur für die 12 Jünger selber erkennbar. Dem gemeinen Volk war durch dieses "Bäumchen-wechsle-dich"-Spiel nicht bekannt, wer von den Zwölfen gerade Jesus personifizierte, was wiederum erklärt, warum es notwendig war, dass einer aus dem Kreise der Zwölf Jesus an die Autoritäten verrät.

Die zentrale Figur in diesem Gemälde ist imaginär*, wie man deutlich am Leerraum an der Spiegelachse des Bildes sieht:
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*Man muss kein Hellseher sein, um in einem zweidimensionalen Gemälde das dynamische Geschehen zu erkennen: Wer in der 3. Klasse in Reli gut aufgepasst hat, weiß, dass von den 13 Personen in der Darstellung sogleich eine Person aufstehen und das Bild verlassen wird, so dass die korrekte Anzahl der 12 gegeben ist.

Wenn man die 12 Jünger mit ihrem nicht existenten, zumindest nicht physisch existenten Anführer als "Wilde 13", also den unheilvollen Greuel von Menschenfischern mit schwarzmagischen Fähigkeiten entlarvt hat, dann stellt sich die Frage, warum ihr Anführer selber die Allgemeinheit vor dem "unheilvollen Greuel" warnt. Kann denn der Warner dasselbe sein wie die Gefahr? Beißt sich da nicht die Katze in den Schwanz?
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In der Tat ist das möglich. Beispielsweise warnte Robert Monroe ja auch vor astralen Glaubensterritorien und war doch mit seinen Erzählungen selber eines.

LG,
und


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