Rechner zu Simulation eines Impaktes (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Freitag, 14.08.2009, 00:55 (vor 5369 Tagen) @ BBouvier (5288 Aufrufe)

Und der erschiene dann lange Zeit hinweg dem blossen Auge
als Stern Erster Grösse am nächlichen Himmel.

Was den Schauungen widerspricht.

Gruss,
BB

Danke, BB, ich kenne und verstehe die Überlegungen bezüglich Himmelsbeobachtung, muss aber dabei bleiben, dass die Südhalbkugel nicht so intensiv überwacht ist wie die nördliche. Vielleicht ändert es sich durch die neue Station (2008) auf der Antarktis.

Schauungen focussieren nicht auf ferne oder sich nähernde Sterne (Lorber's Orion ausgenommen), sondern sie greifen nur die unmittelbar drohende Gefahr oder die Katastrophe auf. Sie widersprechen einem langsam sich nähernden Stern somit nicht - das ist schlicht nicht ihr Thema und sie tragen zur Astronomie somit überhaupt nichts bei.

Verstehe auch den Tenor Deiner Gedanken nicht ganz. Ich wollte zu bedenken geben, dass man sich mit der astronomischen Seite dieser ganzen Angelegenheit doch befassen sollte. Nun sagst Du, staatliche Observatorien haben andere Ziele als Impakte. Das ist zwar nicht richtig (es gibt v.a. in den USA große Anstrengungen der Gefahrenerkennung, in Europa wurden dagegen die Mittel gekürzt), aber ich höre raus: auf den Staat kein Verlass! Also müßtest Du dann doch meinen Vorschlag privater Bemühung gutheißen können?

Andererseits sagst Du, statt staatlicher Programme würden heute die Steckenpferdastronomen die Hauptarbeit machen und ihre eventuellen Findungen der Welt dann per Internet unüberhörbar um die Ohren schlagen. Nur leider hätten die noch nichts von sich gegeben.

Hierzu ein Beispiel: Am 2. März und am 18. März 2009 um 13:17 Uhr MEZ passierten die Asteroiden 2009 DD45 (21-47 m Durchmesser) bzw. 2009 FH (13-29 m) die Erde in einer Entfernung von nur 70.000 bzw. 80.000 km. Die beiden Asteroiden wurden erst einen Tag zuvor entdeckt (Quelle: Wikipedia) - wobei Amateurastronomen mitgeholfen hatten.

Du möchstest also suggerieren, dass wir ahnungslos, von Staat und Hobbyastrologen verlassen, in den Tod rennen werden. Und die Schauungen sagen uns ja auch (s.o.), dass wir vorher nichts sehen werden....

Dein Tenor, und bitte korrigiere mich hier, ist somit: Liebe Leute, vergesst die ganze Astronomie. Ist Tonnenfutter.

Falls das so wäre, müßte ich dem entschieden entgegentreten.

Für dennoch Interessierte, hier noch ein paar Links:

http://www.lpl.arizona.edu/impacteffects/

http://simulator.down2earth.eu/

Das sind Rechner, die einen Impakt simulieren. Leider sind Flutwellenhöhen nicht eingeschlossen. Aber für Apophis, der am 13.04.2029 und ggfs. sieben Jahre später nochmals der Erde wirklich gefährlich nahe kommt, hat man eine Flutwelle von 100 Meter am Einschlag kalkuliert, die an den Küsten noch 30 Meter wäre: zu wenig für eine Überflutung Deutschlands bis nach Mainz und Dresden. Überhaupt reichen alleinige Impakte nicht aus, um diejenigen Katastrophen zu erklären (aus heutiger "wissenschaftlicher" Sicht), die in den extremen Szenarien der Seher dargestellt werden. Wir bräuchten da schon Körper mit mehreren Kilomenter Durchmesser (im erstgenannten Impaktrechner werden auch die Folgen für die Rotation und Bahnstabilität der Erde dargestellt).

Wir wissen heute, dass das Magnetfeld der Erde sich stark verändert. Die Usachen sind nicht klar. Es könnte eine Umpolung stattfinden. Aber die Zeitdimensionen für solche Prozesse liegen im Bereich von mehreren Jahrhunderten. Und es sind damit keine Plattenverschiebungen und Subduktionen verbunden - wenigstens nicht binnen "Jahresfrist". Spezialisten für Paläomagnetismus sitzen in Potsdam und Bayreuth. Leider sind sie gerade im Sommerurlaub ...

Nein, die in den Seherschauungen uns angedrohten Naturkatastrophen würden eine Ursache erfordern, die über gewöhnliche Impakte und Magnetfeld- bzw. Polvariationen hinausgehen. Und sofern die Ursache außerhalb der Erde liegt (und darauf deuten ja viele Schauungen hin), muss es sich um einen relativ großen Köper handeln. Der könnte dann ja auch eine "Aura" von losem Gestein und Gasen mit sich schleppen, die für Impakte und erdatmosphärische Veränderungen verantwortlich sein könnte.

Seine Größe dagegen, in Verbindung mit unglücklichen Umständen in Bezug auf Konstellationen von Sonne, Erde und Mond zueinander, könnte gravitative Ursache für Bahninstabilitäten sein. Ein so großer Körper würde wahrscheinlich sogar über zwei oder gar drei Jahre hinweg Störungen ausüben können, da er längere Zeit im Gravitationsfeld des inneren Planetensystems bleiben würde - während die Erde sich zwei Male um die Sonne dreht.

Selbstverständlich würde so ein Objekt "rechtzeitig" erkannt werden. Aber es gibt gedankliche Sperren in der Überwachung. Das ist die erwähnte Südhalbkugel, und es sind Bereiche außerhalb der Eklipitik (die Ebene, in der die großen Planeten und der größte Teil der Schotters sich drehen). Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Weltraumbereiche mit hoher Deklination nicht sehr sorgfältig untersucht werden. Und wenn man was gefunden hat, dann wird man erschrecken und so lange wie möglich mit einer Bekanntgabe warten.

Es gibt unter den Wissenschaftlern, die in diesem Bereich arbeiten, manchen Idealisten, der mit den Vorgaben der Politik nicht einverstanden ist. Heute kam in den Nachrichten, dass der NASA die Mittel zur Überwachung von Killer-Asteroiden nicht ausreichen. Das wird manchen frustrieren. Solche Personen kann man ansprechen. Man muss ihnen aber Materialien bieten, die überzeugend sind. Dann sind sie aufgeschlossen und werden helfen.

Übrigens: ich selbst könnte noch ein paar Flutberichte gebrauchen ...

Freundliche Grüße, Gerhard


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