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Zweifelhafte Angelegenheit (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Taurec ⌂, München, Montag, 02.10.2017, 21:30 (vor 2403 Tagen) @ Steffomio (2129 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 02.10.2017, 21:37

Hallo!

unendliche Weiten des Datenmülls des Internets

Gibt es auch einen (alten) Beleg, der die Sache aus dem Datenmüll des Internets (also der bloßen Erfindung) hinaushebt?

Sollte es sich hierbei (wie z. B. bei der Kolbrinbibel und vielen anderen) um einen Text ohne auffindbares antikes (hebräisches?) Original handeln, ist der Tonnenplatz im Grunde schon sicher.

Das in der PDF dargestellte Bild entstammt (laut Google-Bildersuche) den Schriftrollen vom Toten Meer.
Daß Essener zu den Autoren der Schriftrollen zählten ist heute wenigstens umstritten, weil es darin keinen Beleg dafür gibt.

Weitere Recherche führt zu Edmund Bordeaux Szekely, der behauptet, im Vatikan Originalschriften der Essener gefunden zu haben. Natürlich wurden die Originaltexte (typisch für Fälschungen) nie präsentiert und verbleiben mit diffuser Quellenangabe im Dunkeln. Nach der Entdeckung der Schriftrollen vom Toten Meer aktualisierte Szekely sein Machwerk und zweckentfremdete hierfür Abbildungen der Schriftrollen vom Toten Meer.

Kann es sein, daß der von Dir verlinkte Text, der jeglicher Quellenagabe entbehrt, auf Szekely oder einen vergleichbaren Scharlaten zurückgeht?

Der Text wirkt subjektiv modern, wie neuzeitliche Esoterik (Licht, Liebe, Pazifismus, Weltverbesserung). Der Duktus ist rationalistisch und "zivilisiert". Beispiel:
"Das Ausführen mit den Arbeitszielen physisch aber auch das Arbeiten mit dem Wissen und mit dem Gefühl. Das Realisieren aller Aktivitäten mit grossem Bestreben und meiner Sorgfalt, weil alles, was du machst am Tag, sollten Ausführungen mit Perfektion sein."
=> Das ist mit Sicherheit kein antiker Text. Selbst wenn ich mir beide Beine ausrisse, gelänge es mir nicht, beispielsweise einen antiken lateinischen Text in der Übersetzung so zu vergewaltigen, daß sich die obige Art der Wortwahl daraus ergäbe.
Davon abgesehen handelt es sich inhaltlich um sinnloses Gebrabbel. ;-)

Z. B. auch:
"Ich bin sicher, dass ich meine größten und wunderbarsten Arbeiten verwirklichen kann, und dass mein Lastwagen sicher und zielgerade fährt, und dass er mich zum absoluten Wohlbefinden bringt, wo die Fröhlichkeit und das Glück regieren. Wenn in irgendeinem Moment mich der Zweifel packt, schlage ich zurück mit Vertrauen und Liebe und ich erlaube es nicht, dass ich aufgehalten werde von Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit."

Das klingt wie primitive "Wünsch-dir-was-vom-Universum-Hausfrauenesoterikliteratur", die man in Bahnhofsbuchhandlungen findet. Nicht besonders hochstehend, weil es nur ein gutes Gefühl verschaffen soll, statt Erkenntnis zu vermitteln.

Es hat keinen Sinn, irgendwelche Glaubenswahrheiten für bare Münze zu nehmen, wenn die Quellenlage nicht stimmt. Letztlich werden auf die Art seit Jahrtausenden Menschen an der Nase herumgeführt. Gleichgültig ist hierbei, ob einem der Text subjektiv zusagt. Welchen Rang hinsichtlich Erkenntnis und Weisheit kann man einem Autor zugestehen, der seinen Texte durch pseudomystische Herkunft die Aura der Besonderheit und höherer Weihen verleihen zu müssen meint? Im religiösen Bereich ist es wie bei den Prophezeiungen (letztlich gehen beide Bereiche fließend ineinander über): Die Menschen betrügen sich selbst und einander nach Strich und Faden, weil sie meinen, zum Zwecke der Agitation, weil es ja der Wahrheit letztlich diene, Wahrheiten herbeifälschen zu müssen.

Das PDF mit den zwei Schriftrollen habe ich nun noch zusätzlich gefunden und ist sehr hilfreich für noch bessererere Signaturen.

Das bezweifle ich stark. Sicher, daß bei Deinen Erfahrungen mit "belebtem Wasser" ein Placeboeffekt, weil Du willst, daß es wahr wäre, ausgeschlossen ist? :hamper:

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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