Re: @Detlef - kleine Frage

Geschrieben von detlef am 17. Mai 2005 21:06:19:

Als Antwort auf: @Detlef - kleine Frage geschrieben von Beobachter am 17. Mai 2005 20:17:52:

>Hallo Detlef,
>da du dich ja schon länger mit dem Thema Polsprung beschäftigst:
>Ich hab mal gelesen, daß da angeblich eine Welle über die Rocky Montains schlagen soll.
>Wenn die Welle so hoch ist, wie sieht es dann in Europa aus. Welcher Teil von Deutschland ist dann noch sicher. Denn wenns dort drüben Wasser rausdrückt, so wird das wohl auch mit unseren Meeren geschehen. (Trägheit der Masse).
>Für Europa ist ja eigentlich bis auf die Nordlichter keine große Welle vorhergesagt.
>Wie sieht es eigentlich dann mit den Flüssen im Festland aus, wenn das Meer so locker um die 10 - 50 Meter steigt. Die müßten dann ja eigentlich auch steigen, oder?
>Vielen Dank für deine Antwort.
>Gruß Beobachter

vorneweg: meine meinung zu dem thema ist nicht ueberall anerkannt. im survival ist mir gerade der thread zum thema geschlossen worden.
ich habe auch keine hieb und stichfesten beweise, sondern nur hinweise. von denen allerdings einiges.
ich werde hier von geografischem polsprung schreiben.

erstmal: ein polsprung wuerde zwei sorten von ueberschwemmungen bringen. einmal eine riesenwelle/tzunami, wenn sich die drehrichtung der erde auch nur geringfuegig aendert. da das wasser aus der "traegheit" seiner normalen umdrehung loest. (schliesslich haben wir am aequator eine "reisegeschwindigkeit" von ueber 1.800 km/h. 44.000 km umfang durch 24 std)

zum anderen wird , bei einer aenderung der relation erdachse zu erdoberflaeche das wasser und auch das land sich am neuen aequator heben, und am alten senken. bei den polen umgekehrt.
das wasser macht die aenderung in stunden. das land wird dazu jahre brauchen. in der zwischenzeit sind diese "hebungsgebiete" ueberschwemmt.

der radius der erde vom zentrum zum pol ist um 21,5 km kuerzer, als der radius zum aequator. auf die distanz von 90° / ca 11.000 km also ein hoehenunterschied von ueber 20 km... pro grad macht das einen hoehenunterschied von knapp 240 meter. rein rechnerisch. ich bin nicht sicher, wie gleichmaessig dieser anstieg ist.

wenn deutschland also ein grad naeher an den aequator ruecken sollte, dann muesste rechnerisch alles, was jetzt weniger als 240 meter ueber meeresspiegel ist, fuer ein bis zwei jahre mindestens unter wasser stehen.

zu den ueberspuelten rocky mountains:
in den anden gibt es eine hafenstadt. mehr als dreitausend meter ueber dem meeresspiegel. die war also mal 12,5 grad naeher am aequator.
um die bermudas sind staedte, die ca 40 meter unter dem meeresspiegel sind. die waren also mal mindestens 0,16 grad weiter weg vom aequator...

ohne jetzt mit einzelheiten langweilen zu wollen, aus solchen einzeldaten ergeben sich hinweise, dass es scheinbar drei stellen gibt, wo die pole sich gerne "einklinken": westlich der suedspitze groenlands, in der beringstrasse, und am jetzigen ort.

da die eisverteilung waehrend der letzten eiszeit einen polarkreis mit zentrum westlich der suedspitze groenlands nahelegt, vermute ich, dass der naechste polsprung in die beringstrasse fuehrt. das ist von euch aus 30° weiter weg, als der jetzige nordpol. das heisst, ihr kommt, wenn ich recht haben sollte, 30 grad naeher an den aequator, der dicht bei gibraltar verlaeuft.

dreissig grad naeher am aequator wuerde rein rechnerisch bedeuten, 7.200 meter hoeheren meeresspiegel in deutschland...
ich brauch wohl nicht weiter ins detail gehen... ausser vielleicht, was glaubst du wohl, warum ich mit ueberlebensschiffen rumplane?

die frage zu fluessen im festland:
wo dann noch festland ist, werden die fluesse nicht steigen. solange sie ueber dem meeresspiegel sind, kann der ueberschuss ja immer abfliessen.
hoechstens, wenn ein erdbeben land hebt, das von einem fluss durchflossen wird, dann bildet der natuerlich einen see.

nochmal: ich weiss nicht. aber ich bin ueberzeugt, dass meine vermutungen richtig sind.

gruss,detlef


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