Tawa-Land
Geschrieben von Tawa am 01. März 2005 08:16:08:
Guten Morgen,
wünsche wohl geruht zu haben :-). Also Johannes, keine Panik... habe all die Fremden Byzantiner, Römer und Goten davon gejagt *g.
Mit Fotos kann ich leider wieder einmal nicht dienen - mal wieder keine funktionsfähige Digitalkamera vorhanden - doch die realen Winterbilder hier sind aus jedem Blickwinkel durchaus sehenswert.
Leider schlägt das Wetter auch auf das Gemüt - arbeitstechnisch gehts nicht voran, Spaziergänge werden keine gemacht, denn allein macht es derzeit keine Freude. Und Besucher sind rar geworden. Arbeiten, welche im Hause gemacht werden könnten, fallen aus - wieder einmal aufgrund Materialmangels, wie z.B. Holz, Tapete, etc. Und Sachbücher sind augenblicklich nicht so mein Ding, so daß auch die Fortbildung ein wenig schleift.
Soviel zum inneren Antrieb, der derzeit vorherrscht. Es ist halt ein ewiger Kampf gegen den inneren Schweinehund. Kälte, Materialmangel, Widerstände an allen Ecken und Enden, usw. finden halt trotz aller Zuversicht ihre Angriffsflächen.
In den Ställen wächst und gedeiht das Leben. Unser Schwein ist bald schlachtreif, wir denken, daß es im April verwurstet wird. Tut mir natürlich ein wenig leid, aber es geht halt nicht anders. Möchte es weitestgehend zu Dosenwurst verarbeiten.
Für die Schafe sind mittlerweile zwei Stallboxen vorhanden, eine ist mit einem Trächtigen und einem Mutterschaf mit zwei Lämmern besetzt, so daß es momentan gesamt vier Tiere sind. Habt Ihr schon einmal ein völlig schwarzes Schaf gesehen? Ich bisher noch nicht. Doch das Böckchen ist kohlrabenschwarz! Im Laufe des Jahres kommen dann noch einmal ein oder zwei hier zu gebährende Lämmer und zwei zugeführte Schafe hinzu. Die fressen ganz gewaltig was weg. Heu wird langsam Mangelware. Im kommenden Sommer muß ich unbedingt zusehen, daß wir noch irgendwo eine große Wiese für die Heuernte hinzubekommen. Ansonsten fressen sie eingeweichte Zuckerrüben und die Lieblingsspeise ist Quetschhafer.
Hasen laufen derzeit 29 im Hasenstall herum, in allen möglichen und unmöglichen Farbschattierungen. Nur mit dem Schlachten sieht es derzeit etwas mau aus, da wir eine große mit einer kleinen Rasse notgedrungen gekreuzt haben. Da wollen wir erst einmal die Größe und Eigenschaften der Jungen abwarten, bevor wir unsere künftigen Zuchthasen auswählen.
Dann bleiben noch die Hühner übrig: Die 15 Hennen zzgl. dem dazugehörigen Hahn legen fleißig. Unsere Eierverpflichtungen können wir voll und ganz nachkommen, nur bei Neubestellungen halten wir uns noch bedeckt. Immerhin tragen sich die Hühner mittlerweile von selbst, so daß wir in die Hühnerhaltung nichts mehr hineinstecken müssen. Im Frühjahr weiten wir die Hühnerhaltung durch eigene Zucht aus.
Dazu, wie auch für die Vergrößerung der Hasenzucht, muß die gesamte Stallanlage und Aufteilung geändert werden. Ob wir die großzügigen Laufboxen mit mehreren Quadratmetern Fläche für die Häschen aufrecht erhalten können, möchte ich bezweifeln. Den Platz brauchen wir für Schweine- und Schafboxen. Mindestens ein Ausweichquartier muß für diese Tiere vorhanden sein, damit sie getrennt werden können bei Krankheit oder Säugen. Auch die Böcke sollten ja nicht unkontrolliert bei den Weibchen oder gar denen der eigenen Blutslinie verweilen.
Sobald die Sau geschlachtet ist, möchten wir uns zwei neue Ferkel holen, eine zum Mästen, die andere zur Zucht. Wobei wir vorerst auf einen Eber verzichten werden. Auch hierfür brauchen wir größere Stallkapazitäten, so daß wir die Hasen dann wohl aus dem bisherigen Stallgelaß ausquartieren oder wenigstens in höhere Gefilde an der Wand verbannen müssen.
Mit den Hühnern werden wir die größten Umstrukturierungsprobleme bekommen. Der Gedanke, einige davon unter Dach auf die Tenne in Käfigen zu halten, gefällt mir ganz und gar nicht! Evtl. werde ich ein Beispiel aus dem Dorf nachahmen und diese zwar unter Dach, jedoch in einem größeren noch zu bauenden Gelaß unterbringen. Allerdings müßten diese dann gänzlich auf freien Wiesenauslauf verzichten. Kann ich das rechtfertigen, wenn es sich ausschlíeßlich um Masthähnchen handelt?
Die ebenerdigen Stallkapazitäten werden, trotz eines zweiten Hühnerstalles, der dieses Frühjahr gefertigt werden muß, bei weitem zu klein. Und auch das Auslaufgehege bekommt dann Probleme. Desweiteren müssen ja auch noch Enten und Gänse untergebracht werden. Viele offene Fragen, die ich heute noch nicht beantworten kann.
Wenigstens sind unsere Tiere bisher von Räubern verschont geblieben. Davon haben wir hier recht viele: Füchse zum Abwinken, Marder, viele Dachse und unzählige Kreuzottern. Gut, die letzteren werden unseren Tieren wohl wenig zu Leide tun, obwohl gerade diese auch innerhalb des Dorfes stark vertreten sind.
Was sonst noch? Bei der letzten Generalreinigung des Küchenherdes mußte ich alle Schamottsteine entfernen und den Brandraum komplett neu aufbauen. Lehm und Schamottmehl vom Nachbarn, eigene Schamottsteine vom Dachboden, und die Ratschläge unseres 83jährigen Opas nebenan taten das ihrige dazu. Während unsere Esse ja vorbildlich durch den Schornsteinfeger gewartet wird, durfte ich diesesmal am Herd und dem Verbindungsrohr zur Esse die Auswirkungen von nicht ausreichend abgelagertem, verbranntem Holz begutachten. Diese "Teermasse" macht alles gänzlich dicht und ist fast nicht mehr zu beseitigen.
Im Gartenbau wollen wir dieses Jahr nichts vorziehen, sondern alles nach Ende der Frostperiode direkt aussähen. Genaue Pläne haben wir allerdings noch nicht gemacht.
Beim Judo läuft alles... kein regionaler Zeitungsartikel mehr, bei welchem unser Sohn nicht an erster Stelle als größte Nachwuchshoffnung genannt wird. Der extrem kleine, mit inneren als auch finanziellen Problemen kämpfende Verein hat in den 60ern und 70ern zahlreiche DDR-Goldmedaillen-Meistertitel nach Hause getragen. Diese Erfahrung kommt heute unserem Sohn zugute, und trotz der bescheidenen Mittel wird er sehr stark durch den Verein respektive Trainer und Vorstand gefördert.
Unseren Maschinenpark möchten wir in diesem Jahr unbedingt ausweiten, da wir ohne fremde Hilfe sonst nicht mehr in der Lage wären, die anfallende Arbeit zu bewältigen. So muß ein Mähbalken angeschafft werden, ein größerer Einachser (bis 12 PS) mit Hänger sowie evtl. eine Schneefräse und Schiebeschild dafür. Mit dem Letzteren könnten wir uns hier im Dorf ein wenig hinzuverdienen. Weitere Maschinen, welche wir unbedingt benötigen, ist unbedingt eine Knochenmühle und eine größere Motorsäge. Mit der vorhandenen Handquetsche können wir die anfallenden Entenknochen beileibe nicht mehr bewältigen - und, im Vertrauen gesagt, macht es damit auch keinen Spaß mehr! Leider sind Gebrauchtgeräte kaum aufzutreiben, und Neugeräte bleiben unbezahlbar trotz minimaler Verarbeitungsleistung. 100,- Euro für eine Handmühle, deren Haltbarkeit in Wochen an einer Hand abgezählt werden kann, ist mir einfach zu teuer für solch mangelhafte Qualität.
Es stehen sehr viel Arbeit und Ideen an dieses Jahr. Die Umsetzung wird entsprechend Kopfzerbrechen bereiten. Holz ist aufgrund des verkauften Waldes bereits heute Mangelware. Schrotflinten zur Holzbeschaffung und -verteidigung werden gerne angenommen.
Mit lieben Grüßen
TawaP.S. Muß mich jetzt erst einmal aufwärmen gehen, denn hier im Büro im Obergeschoß hat es knapp 7 Grad Celsius.
- @ Tawa w/ Einachser Weitblicker 15.3.2005 07:05 (2)
- Re: @ Tawa w/ Einachser Tawa 15.3.2005 09:14 (1)
- Re: @ Tawa w/ Einachser Weitblicker 15.3.2005 16:21 (0)
- Re: Tawa-Land Klaus 14.3.2005 17:49 (2)
- Schornstein Tawa 14.3.2005 19:40 (1)
- für tawa: Ofenreinigung / Teer Klaus 04.4.2005 13:41 (0)
- Re: Vielen Dank für Deinen Bericht! (owT) Ahlfi 02.3.2005 09:33 (5)
- Re: Vielen Dank für Deinen Bericht! (owT) stefan 06.3.2005 17:55 (4)
- Wurstrezepte Tawa 06.3.2005 20:35 (3)
- hier mal etwas auf die schnelle... Ruhrgebietler 10.3.2005 07:09 (1)
- Ist notiert, danke. :-) (owT) Tawa 10.3.2005 12:49 (0)
- Re: Wurstrezepte Ruhrgebietler 07.3.2005 06:51 (0)
- Re: Tawa-Land martin 01.3.2005 09:37 (1)
- Knochen... Tawa 01.3.2005 10:05 (0)