Re: Tawa-Land - Aktivitäten im Detail

Geschrieben von Ahlfi am 19. April 2004 11:59:40:

Als Antwort auf: Tawa-Land - Aktivitäten im Detail geschrieben von Tawa am 17. April 2004 21:21:18:

Hallo Tawa

Das hört sich doch alles recht anständig an. Letztes Wochenende besuchte ich meinen alten Freund, der damals mein Reetdachhaus kaufte. Toll, wie er weiter gemacht hat. Ich muss zugeben, bei mir juckt es auch ungemein in den Fingern wieder was „Vernünftiges“ zu machen.

Ich hätte die Möglichkeit gehabt ein älteres Häuschen in meiner Nähe zu kaufen. Somit hätte ich auch keinen Arbeitsplatzwechsel vornehmen müssen (-> Existenzsicherung in den ersten Jahren) und meine Kinder wären immer noch in Reichweite (-> das wichtigste Argument für mich). Das Haus ist sogar in einem annehmbaren Zustand und das Grundstück mit 3.500 m/2 für meine Verhältnisse ausreichend groß. Der Preis wäre für mich finanzierbar gewesen (-> gewisse Risiken inbegriffen). Die Größe des Hauses ist genau richtig, nämlich klein und bescheiden, Schuppen und Garage vorhanden und... ich hätte sogar Weiden zupachten können. Klingt perfekt, ist es wohl auch.

Nein, noch packe ich das nicht. Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Gute Angebote werden immer kommen und wenn es denn sein soll, wird es passen. Nächstes Jahr könnte die Situation noch besser und passender sein, da dann eine gewisse Hürde auch gepackt sein wird, die letzte größere Hürde, die zum Thema noch im Wege steht.

Mal sehen, vielleicht werde ich im Falle der richtigen Umstände in 24 Monaten ebenfalls Berichte von der Ahlfi-Farm ins Forum setzen können. Falls ich bis dahin alleine bleibe, ich auch sicherlich in den nächsten Jahren versuchen werde mein tägliches Brot in der „rauen“ Welt zu verdienen, werden es wohl nur Monatsberichte. Voraussetzungen:
- Job muss gesichert bleiben (-> zur Zeit noch alles im Lot)
- Passendes Häuschen mit ausreichend Grundstück zum akzeptablen Preis

Wenn jetzt Einwürfe kommen, wie ich Job und Farm unter einem Hut bringe und dass das nicht möglich ist, muss ich sagen, dass ich das Jahre lang genauso schon praktizierte. Es geht, wenn nicht noch weitere Aufgaben hinzukommen. Ob nun Job bei mir, oder Tawa mit dem Kinderjob, es muss dann einfach gehen und... dann wird das auch gehen. Ist einfach so. Stück für Stück würde ich dann versuchen zu wechseln, von dem einen Vollzeitjob zu dem anderen. Dieses mache ich aber nicht mit der Brechstange, sondern behutsam. Wozu sollte ich auch meine jetzige zur Zeit noch gesicherte Existenz aufgeben oder aufs Spiel setzen?

Miete von einer Farm kommt für mich nicht infrage, aber das ist wohl auch eine der Sache der Möglichkeiten und der Ansichten. Wenn ich wieder etwas neu aufziehe, möchte ich nicht mehr das Risiko eingehen meine Knochen ohne etwas Bleibendes verbraten zu haben. Zu dieser Einstellung bin ich aber auch durch die Vergangenheit gekommen.

Was ich dich fragen wollte:

Planst du Wechselwirtschaft a la Seymour? Wie viele Wechselbeete? Wie groß sind die einzelnen Beete und für wie viele hungrige Mäuler sind diese deiner Meinung nach ausgelegt? Wenn noch nicht so weit in Vollendung, wie sehen zumindest bei diesen Fragen deine zukünftigen Pläne aus?

Zu diesen Fragen stellte ich für mich schon einige Überlegungen an, zwar nicht im Hinblick auf Größe, wohl aber im Hinblick auf Überproduktion zu gewissen Zeiten. Wenn ich auf dem fruchtbaren Marschland Kohl anbaue (-> Weißkohl, Blumenkohl, Rotkohl, etc.), meine Anbaufläche für Kohl vielleicht 400 m/2 beträgt (=> also bei Wechselwirtschaft mit 4 Feldern 1.600/m/2 oder mehr), dürfte meine Ernte größer ausfallen, als ich verzehren und ohne Verderb lagern kann. Wie wäre es mit einem Straßenladen, um diese Überproduktion in barer Münze zu verkaufen, um sich davon Nahrungsmittel oder Dünger zu leisten, die man selbst nicht produzieren kann, z.B. Getreide, Milchprodukte, Saatgut, Strom- und Wasserkosten. Völlige Autarkie ist ja so gut wie ausgeschlossen, aber mit Tausch, entweder mit Tauschmittel a la Euro, oder Ware gegen Ware könnte für eine indirekte Autarkie sorgen. Spezialisierungen gab es ja schon immer, also warum nicht einen Sack mit Bohnen und einen Beutel Äpfel für einen Eimer Aale (-> die ich dann räuchern werde, hmmm.... leeeecker *gg*).

Wie schaut es bei dir aus, rechnest du ebenfalls mit Überproduktionen? Wäre doch schade, wenn man die Kostbarkeiten verfaulen lassen muss, weil man sie in angemessener Zeit einfach nicht verzehren kann. Außerdem könnte man bei einem kleinen Straßenladen andere Köstlichkeiten anbieten, z.B. selbst gemachte Marmelade von deiner Frau. Eier und so weiter lassen sich natürlich auch verkaufen. Das sollte aber in einem bescheidenen Rahmen bleiben, sonst werden fiese Gesellen und Neider dieses Mini-Geschäft als Aufhänger zu nutzen wissen. Ich kenne dein Dorf und deine Wohnsituation natürlich nicht, aber ich würde das jedenfalls für mich so machen. Bei uns in Schleswig-Holstein ist es absolut üblich, dass wenn man durch ein Dorf fährt, auch oftmals gerade auf diese Straßenhäuschen trifft. Meist steht neben der Ware ein angebundenes Kästchen für den Geldeinwurf, sodass man nicht mit ständiger Anwesenheit glänzen muss.

Mann, ich habe wieder richtig Energie für solche Planungen und deren Umsetzung. Nach einer dunklen Nacht folgt auch wieder der helle Tag. Bei mir geht die Sonne gerade wieder auf.

Viel Kraft wünscht
Ahlfi

Antworten: