Tawa-Land - Aktivitäten im Detail

Geschrieben von Tawa am 17. April 2004 21:21:18:

Hallo,

endlich Feierabend :-). Dabei ist es draußen noch so schön. Naja, noch nicht ganz... muß mich noch nebenbei ein wenig um unsere Kleine kümmern - die Mama geht grad mit dem Hund von Freunden gassi und kümmert sich ums Haus.

Es tut sich augenblicklich eine ganze Menge - man kommt kaum noch dazu, ins Forum zu schauen. Der Tag ist so richtig schön lang, und ich gehe momentan in der Frühe gegen 7.00 Uhr raus in den Garten.

Natürlich hat sich an der Art meiner Arbeit wenig geändert... immer noch ein wenig hier und ein wenig dort und zwischendurch auch mal ganz woanders oder beim Nachbarn... so kommt niemals Langeweile auf.

Also, legen wir mal los...

Habe mir die Tage über Ebay eine günstige, aber neue und leistungsstarke Tauchpumpe besorgt. Heute noch im Baumarkt ein paar Kupplungen, Schlauchschellen etc. besorgt und ausprobiert. Ich muß sagen: Unsere Wasserversorgung ist gesichert. Ok, zumindest mal die Gartenbewässerung, denn um den Brunnen leerzupumpen, damit frisches Wasser nachlaufen kann, bräuchte die Pumpe schon ein kleines Weilchen. Das Wasser ist erstmal trübe und muffelt ein wenig, scheint sich aber zu bessern. Wie ich an meiner begonnenen Erdmiete feststellen mußte, sitze ich hier tatsächlich auf "mehr" Wasser! Durch meinen Garten fließt nämlich eine Wasserader (sagen die Nachbarn)!

Also zur Erdmiete: Die habe ich an der Stelle aufgrund der Wasserader wieder zugeschüttet. Den Schiefermüll aus dem künftigen Hühnerscharraum dort hineingefüllt und mit meinen zahlreichen Feld- und Ackersteinen oben eine ansehnliche ebene Fläche gebildet. Insgesamt eine Aufschüttung von ungefähr 20-30 Zentimetern auf einer Fläche von ca. 3 x 5 Metern. Leider sind mir die Feldsteine ausgegangen, so daß nur der halbe Schuppen fertig geworden ist. Muß ich warten bis zum nächsten Jahr, wenn ich den Garten wieder umpflüge oder gar umgrabe. Immerhin spare ich mir durch diese Schiefer- und Feldsteinaktion das Einziehen eines Holzfußbodens - und somit schone ich meinen Geldbeutel :-).

Gemein an der ganzen Arbeit hier ist, daß immer alles zur gleichen Zeit und möglichst gestern erledigt sein will. Da rotiert man schon ein wenig - wir gehen es aber ganz gelassen an und es macht einfach Freude. Selbst die Nachbarn lassen es an Lob nicht mangeln... :-)).

Der Komposthaufen besteht jetzt aus drei großen Silos (leider sind mir die beiden letzten nicht mehr so stabil gelungen, wie das erste - macht aber nichts. Je ein Pflock vor den Verbindungspfosten und es hält! Muß leider gestehen, daß mir der Platz für das anfallende Material hinten und vorne nicht ausreicht - mußte bereits Material außerhalb lagern. Mein im Winter mühsam gebrochenes Rindenmaterial brachte ich rings um den Komposthaufen aus, mußte leider feststellen, daß es immer noch viel zu wenig ist. Aber alles in allem macht es mit der Rindenabdeckung ringsherum einen ordentlichen und sauberen Eindruck. Nächste Woche möchte ich noch die am künftigen Hühnerauslauf stehende Veranda abreißen und mit den Seitenwänden einen sauberen Sicht- und Arbeitsbegrenzungszaun am Kompost aufstellen.

Vom Hasen- und Taubenmist der Nachbarn schrieb ich ja bereits vor längerer Zeit einmal... jetzt bekam ich vorgestern Nacht noch einen Hänger voll Pferdemist vom örtlichen Pferdehalter, dessen Koppel an meine Wiese grenzt. Und wir fahren mit dem PKW im Kofferraum wie die Weltmeister geschredderten und angegrabbelten Kompost von der Grünschnittdeponie außerhalb des Ortes nach Hause. Unzählige Male hin und her - ein Ende ist nicht abzusehen. Auch dafür interessieren sich die Nachbarn mittlerweile :-)... bisher haben sie das Zeugs nur von zu Hause zur Deponie gefahren! Das Mulchmaterial scheint übrigens eine Topsache als Zwischen- und Deckschicht für den Komposthaufen zu sein. Zwei Tage, und der aufgebaute Kompost ist so heiß innen, daß man tatsächlich "Aua"-schreiend die Hand heraus zieht!

Zwischen Kompost, künftigem Hühnerauslauf und Teich haben wir in Reihe drei Himbeerbüsche gepflanzt. Das Beet wurde ringsherum mit dem Mulchmaterial zehn Zentimeter dick bedeckt. Ist teilweise noch ziemlich grobes Material, aber es macht als Beetabdeckung schon was her. Bedauerlicherweise stellte ich heute fest, daß ich die Büsche falsch gepflanzt habe. Statt von Ost nach West gehen sie von Nord nach Süd. Aber egal, so bilden sie einen östlichen Sichtschutz zum Kompost und Teil des Hühnerfreigeheges dar. Es soll ja auch noch ein kleiner zusammengeschusterter Windschutzzaun östlich der Himbeerbüsche aufgestellt werden, da diese Windanfällig sein sollen. Nach Norden hin ist die Anlage durch ein Nachbarhaus geschützt, und nach Westen durch meine Scheune.

Auf der südlichen Längsseite des Grundstücks, wo ja auch der Garten angelegt wird, bin ich gerade am beackern des Zusatzbeetes. Dieses liegt zwischen Garten und Holzplatz und mißt etwa 13 x 3,50 Meter. Kommt man vom Hof auf zum Garten (auf die Wiese) und geht südöstlich, kommt man zunächst zu diesem Zusatzbeet. Es beginnt mit einer 4er-Gruppe Sträucher. Es stand dort bereits ein Stachelbeerstrauch, welcher vergangenes Jahr kräftig unter Mehltau litt. Jetzt wollte ich ihn nicht gleich ausreißen und verbrennen, sondern möchte mein Glück mit ihm noch einmal versuchen. Also machte ich ihn gründlich sauber und schnitt fast alles altes Holz fast bis zum Boden ab. Bis jetzt macht er zumindest einen ordentlichen Eindruck. Hinzu kamen von uns drei rote Johannisbeeren (schwarze haben wir auf dem Innenhof). Diese sollen kräftigen Wind lieben, wodurch ja auch Brand abgehalten wird, und somit entschieden wir uns für diese Stelle. Natürlich ist auch dieses Beet kräftig mit dem Kompost von der Deponie gemulcht.

Anschließend ´gen Westen kommt das von mir selbstgebaute Frühbeet. Meine Frau setzte dort den vorgezogenen Schnitt- und Pflücksalat ein. Macht mir aber einen arg kümmerlichen Eindruck - allerdings lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

Heute stellte ich, wieder westlich davon, das große aus dem Baumarkt stammende Frühbeet auf. Die Längsseite der Frühbeete geht selbstverständlich nach Süden hin zu öffnen.

Und übernächste Woche möchte ich anschließend das Frühbeet nach "Einfälle statt Abfälle" umsetzen. Eine Ziegelmauer mit Hang aus schlechtem Erdreich ´gen Norden, nach Süden hin schräg abfallend mit Fenster oder Folie. Viel Platz bis zum Garten bleibt dann nicht mehr. Vielleicht bekomme ich für dieses Jahr noch ein kleines provisorisches Gewächshaus dort hinein gequetscht. Schließlich hat meine Frau rund 20 Tomatenpflanzen vorgezogen. Und das scheint noch nicht das Ende vom Lied... :-). Immerhin ist der Platz nördlich der Frühbeete - also zwischen Frühbeeten und Wiese - noch so geräumig, um kleinere Sachen anzusäen, quasi ein bißchen schattig durch die Frühbeete. Diese werden ja von Süden her begangen.

Im Garten selbst können wir noch nichts machen. Mittlerweile wurde er zwar geeggt (mit der Zinkenegge) - aber von Hand braucht man da bis jetzt immer noch nicht ran. Ausnahmslos jeder rät mir davon ab. Vermutlich kommt nächste Woche jemand, um ihn nochmal mit dem Traktor zu mulchen.

Von meinen "Schwierigkeiten" beim Bau des einen Frühbeetes schrieb ich ja bereits. Da hört sich das Aufstellen richtig leicht an. Vielleicht fragt sich so mancher, wie der Tawa da so den 3/4ten Tag dran verplempert? Die Größe und Lage der einzelnen Frühbeete wird auf der Fläche angerissen, anschließend die oberste Deckschicht (teilweise bis zu 15 cm tief) komplett auf dem Kompostplatz "entsorgt". Den Platz drumherum habe ich aus Zeitgründen von diesem Arbeitsgang total ausgeklammert - um die Beete sieht es also teilweise ebenso wüst aus wie zuvor. Nun werden zwei Spaten tief (also ingesamt bereits fast 3 Spaten tief) ausgehoben und sehr fein gesiebt. Die vierte Spatentiefe wird einmal gänzlich umgegraben. Hier ist das Ende der Fahnenstange vom Untergrund her erreicht. Während der ganzen Zeit bin ich nur am Aussammeln von Wurzeln und Steinen und Müll! Gut, auf die umgegrabene Fläche kommt eine Lage (5-10 cm) Pferdemist, dann eine entprechende Lage Mulchmaterial von der Deponie (jenes, welches wir ständig im Kofferraum spazieren fahren). Auf diese Mulchfläche stelle ich die Frühbeete und fülle anschließend gut 20 Zentimeter der fein gesiebten Erde ein. Von oben Wärme durch die Sonne, von unten durch den Mist und das Mulchmaterial. Ich hoffe, daß wir den noch ausstehenden Frösten so ein Schnippchen schlagen.

Soviel erst einmal zum Garten. Nächste Woche werde ich mich verstärkt um die Hühner kümmern müssen! Diese sind bereits bestellt - 6 "braune Freiland" und ein "schwarzer" Hahn. Fragt mich nicht nach der Rasse - da muß ich passen. Der Hühnerstall ist bis auf die Sitzstangen und den Futterplatz bereits fertiggestellt und einsatzbereit. Aber der Scharraum wird mir noch einige Arbeit bereiten: vom Rest des Raumes abtrennen und mit zwei Türen versehen, alles reparieren und abdichten, und abschließend wieder meine Lieblingsbeschäftigung "kalken". Dann den Hühnerauslauf: wie erwähnt die bestehende Veranda (der "Tanzboden" und den Grillplatz) samt Hollywoodschaukel abreißen. Gibt schönes Holzmaterial :-). Zaunpfeiler muß ich noch im Wald besorgen - sagt mir mal jemand bitte, wann? Die Beschaffung des gebrauchten Maschendrahtes ist angeleiert :-). Damit ist mir eine sehr große Last von den Schultern genommen. Vielleicht komme ich durch diese Hilfe auch um das Installieren der neuen Elektrik für den Hühnerbereich herum. Mal sehen, wie ich es zeitlich selbst schaffe. Dann muß ich natürlich die Fläche, auf welcher die Veranda steht, zusätzlich abzäunen/absperren, denn da ist seit Jahren nichts mehr gewachsen (unter Holzboden), so daß mir die Hühner die Fläche vollends ruinieren würden.

Unsere zukünftige Häsin trägt bereits und wird unsere künftigen Jungen nächste Woche werfen. Der dazugehörige Stall wird im Laufe des Jahres (eher später) auch in unseren Besitz überwechseln. Vorerst wird unser Nachbar die Betreuung und Beherberbung der Häschen weiterhin übernehmen.

An sonstigen Aktionen ist zum Beispiel die Plünderung der örtlichen Kaserne zu nennen. Konnte dort noch ein paar wenige (viel zu wenige)Dinge organisieren. Im Gegensatz zu den echten Plünderern hatte ich die Genehmigung der Stadtverwaltung zur Plünderung. Alles geklaut und was nicht mitgenommen werden konnte, wurde einfach mutwillig zerstört. Die Fenster und Türen und Sanitäreinrichtungen von drei Stockwerken zum Beispiel wurden einfach ausgehebelt und von oben auf den Hof geworfen. Mir sind ganze drei kleine Kellerfenster und ein paar Dachlatten von einer Innenverkleidung sowie zwei Regenwasserfallrohre geblieben. Die Schalungsbretter unter der Schieferverkleidung, welche ich hätte abmachen und holen sollen, mußte ich aufgrund der oben beschriebenen Gartenaktion leider fallenlassen.

Vom Nachbarn habe ich auch noch ein paar Glasscheiben von seinem alten Gewächshaus organisiert - es hat über 25 Jahre gehalten. Und der Abriß war wirklich gewaltig. Obgleich das Holz eigentlich schon gar nicht mehr existierte, stand das Dingen immer noch wie ein Klotz - stabil und unbeweglich!

Dafür haben wir uns jetzt mit der Familie des örtlichen Pferdehalters angefreundet... er ist Verwalter auf einer Mülldeponie :-)). Was da so alles weggeworfen wird... eine wahre Pracht!

Am Dienstag unterschreibt meine Frau einen Arbeitsvertrag in der relativ nahe gelegenen Großbäckerei. Das heißt, daß mir fürderhin dann neben Zeitung, Hof- und Gartenarbeit sowie Holzfällerei nebst Hacken all die schönen Sachen wieder zustehen, die einer Hausfrau zustehen: Kinder betreuen, Hausaufgaben machen, Windeln wechseln, miteinander spielen... Essen kochen, waschen, bügeln, putzen... und alles, was sonst noch dazu gehört. Wann bitte schön, soll ich meine benötigten 50 Ster Holz machen? Allein die Arbeit daheim verhindert dies schon, doch was mache ich mit unserer Kleinen? Mitnehmen in den Wald? Die Großen sind halbtags in der Schule - und können nachmittags auch einmal alleine zurecht kommen.

Was ich jetzt noch so alles vergessen habe, fällt mir gewiß später ein. Das soll aber vorerst auch einmal genügen... ich möchte nämlich so langsam ins Bett. Um 4.00 Uhr klingelt schließlich wieder der Wecker.

Ach ja... etliche Nachbarn haben sich bereits als Frischgemüse-Abnehmer angeboten und angefragt :-)). Sogar von Plünderung unseres Gartens war die Rede... *g. Jedenfalls kann ich an diversen Äußerungen meiner direkten Nachbarn erkennen, daß man hier unsere Arbeit anerkennt. Man erkundigt sich nach so manchem, was ich mache, interessiert und aufgeschlossen. Ein Nachbar, ein versierter Gärtner seit über 50 Jahren - der Mann ist jetzt 82 - sagte heute: "Wenn Du so weitermachst, wie Du begonnen hast - dann bekommt das alles hier ein Gesicht!" Ist das nun ein Kompliment? Ein Ansporn? Wie gesagt: Es gibt Hochs und Tiefs - und beide gehören hier unweigerlich und ungeschminkt ins Forum!!!

Liebe Grüße und gute Nacht
Euer Tawa

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