Veränderung sozialer Verhältnisse durch den Verzehr tierischer Produkte
Geschrieben von Maria am 13. März 2004 23:38:04:
Veränderung sozialer Verhältnisse durch den Verzehr tierischer Produkte
... Wir wissen ferner, daß germanische Siedler während des zweiten und dritten Jahrhunderts n. Chr. in großer Zahl in Oberitalien und in den von den Römern abgeholzten Poebene einströmten. Diese Siedler germanischer Herkunft verwandelten die Poebene zum großen Erstaunen der Römer in einen einzigen großen Garten und ernährten sich daraus, soweit sie Niederlassungsrecht erhielten. ...
Erst durch die immer inniger werdende Berührung mit den Römern und anderen mittelmeerländischen Völkern änderten sich die Ernährungsgewohnheiten unserer Vorfahren, bis durch die geistigen Umwälzungen, welcher der „Völkerwanderung“ folgten, auch diese die vom Tier stammenden Genusmittel nicht mehr vermissen wollten.
Solange die germanischen Völker ihre Nahrung zur Hauptsache auf kleiner Fläche gartenmäßig erzeugten, waren sie friedliebender Natur und traten geschichtlich in keiner Weise hervor. Erst mit der Entstehung der Vorliebe für den Genuß von Fleisch der Tiere und vom Tier stammender Erzeugnisse musste sich zwangsläufig auch die Art der Nahrungsgewinnung ändern.
Er musste stets bestrebt sein eine genügend große Menge von Schlachttieren zur Verfügung zu haben, da die Ergebnisse der Jagd zu unsicher waren.
Um Schlachttiere großziehen und füttern zu können, brauchte es großflächiger Wiesen, Weiden und Felder, die regelmäßig zur Erzeugung von Futtermitteln für den Gebrauch während futterknapper Zeit bestellt und bearbeitet werden.Er verwandelte seine Gärten in futtertragende Weiden und da diese bald nicht mehr ausreichten, holzte er die außerhalb der Siedlungen wuchernden Wälder ab.
Mit der Vergrößerung des Viehbestandes zur Ernährung, der anwachsenden Bevölkerung wurde die Beschaffung immer größerer Mengen von Futtermitteln notwendig.
Das bedingte immer weitere Abholzungen.Wehe aber dem Volk, das seinen Waldbestand lichtet und einen solchen Wandel seines Bodens vornimmt, um dem Fleischgenuß huldigen zu können. Es wird je nach den klimatischen Verhältnissen die Fläche der Erde früher oder später in eine Wüste verwandelt sehen. Das Land der einstigen Kulturvölker des Ostens und der Mittelmeergebiete beweist uns dieser Vorgang nur zu deutlich.
Aber nicht nur die Erde wurde verwandelt, auch der Charakter der Menschen änderte sich mit seiner Ernährung.
Solange der Mensch gartenmäßig nur für seine eigene Nahrung zu sorgen hat, ist er frei von Bindungen an andere und ist deshalb ein wirklich freier Mann in allen seinen Entschlüssen. Er wird aber als friedliebender Mensch diese Freiheit niemals zum Schaden seiner Nachbarn ausnutzen, sondern im Gegenteil gerne bereit sein, diesen in seiner Freiheit zu helfen, falls Hilfe notwendig sein sollte.
Zur Befriedigung seiner Sucht nach Fleisch aber muß er zuerst für die Ernährung der Schlachttiere sorgen. Das bedingt im Gegensatz zur Gewinnung der Nahrung aus gartenmäßigem Anbau riesige Weiden und Felder. Diese kann man nicht bearbeiten wenn man nicht weiß, dass dem Bebauer auch der Ertrag sicher ist und er die viele Mühe und Arbeit nicht schließlich für andere hatte, die mit der Ernte bei freier Bodennutzung durchgehen können.
So wandelte sich mit der Umstellung der Ernährung das Bodenrecht und aus dem natürlichen freien Bodennutzungsrecht für alle, wurde das Bodenbesitzrecht, das Bodenmonopolrecht, für einzelne Besitzer von Viehherden unter Ausschluß aller übrigen von der Bodennutzung.
Das aber bringt eine Umschichtung der sozialen Verhältnisse mit sich. Von nun an gibt es Besitzer mit monopolartigen Rechten am Boden und solche, die aus der einst freien Bodennutzung durch das Recht des Stärkeren verdrängt wurden. Diese führten im Altertum ein Hundeleben als unfreie Sklaven oder schlecht bezahlte Lohnarbeiter, die aber heute als Knechte oder Industriearbeiter ebenso heimatlos und besitzlos aus der Gemeinschaft der Besitzenden ausgeschlossen sind. ...Aus: „Das Urgesetz der natürlichen Ernährung“ von Walter Sommer
- Re: Veränderung sozialer Verhältnisse durch den Verzehr tierischer Produkte Johannes 14.3.2004 22:45 (3)
- Re: Veränderung sozialer Verhältnisse durch den Verzehr tierischer Produkte Ismael 20.3.2004 12:36 (0)
- Re: Veränderung sozialer Verhältnisse durch den Verzehr tierischer Produkte quink 17.3.2004 01:12 (1)
- Gibt es vielleicht doch Lyna 19.3.2004 22:03 (0)