EFH - geeignete Methode ?
Geschrieben von Odin am 01. September 2003 12:18:04:
Als Antwort auf: Vorsorgeobjekt Grund und Boden geschrieben von Dow Jones am 30. August 2003 11:30:20:
Hallo Dow Jones
Ich weiss, dass Du anders als wir nicht mit demselben Repertoire an
Zukunftsrisiken rechnest. Auch für einige von uns haben sich da
sicher die Perspektiven und damit die Prioritäten verändert.Trotzdem wil ich hier was schreiben - nicht im Glauben Dich wider-
legen zu können oder zu müssen, sondern um mehr Aspekte mit
einzubringen.Ein EFH ist gekennzeichnet durch:
- Lage: ländlicher oder stadtnaher Bereich, Verkehrsanbindung etc.,
EFH-Siedlung oder vereinzelt usw.- "Qualität" als Wohnobjekt, also Grösse, Ausbauzustand, Versorgung
mir Energie und Wasser, Ausbaumöglichkeiten für netzunabhängige
Energieformen, Möglichkeiten für eigenen Brunnen + Sickergrube etc.- Grundstücksgrösse und -beschaffenheit: also ob der Garten ggf. für
Eigenanbau und Nutztierhaltung geeignet ist und im Notfall sogar zur
Selbstversorgung ausreichen würde (meistens nicht).Die Lage entscheidet darüber, ob man
- das EFH normal als Wohnobjekt nutzen und zum Arbeitsplatz pendeln kann.
Nur dann lohnt sich die grosse Anschaffung.- aus Prophezeiungssicht in einem Hoch- oder Niedrigrisiko-
bereich zu wohnen kommt (Kriegsgebiete, Plünderungsgefahr)- den eigenen Garten ohne falsche Rücksichten auf die ästhetischen
Auffassungen sogenannter Nachbarn zweckmässig nutzen kann, wenn
man z.B. weiss, dass "Unkräuter" wie Löwenzahn, Wegerich und
Giersch wertvolle essbare Pflanzen sind.Die Wohnobjektqualität entscheidet ganz wesentlich mit, was an
Selbstversorgung möglich ist:- Kann man sich vom Strom- und Wassernetz auf Dauer abkoppeln ?
- Kann man genügend Lebensmittel und Nutzgegenstände einlagern ?
- Kann man für die nötigsten Dinge auch evtl. eigene Werkstatt-
ecken einrichten (Schreinerei, Nähecke, Schmiede, Webstuhl etc.) ?Die Gartengrösse und Lage entscheidet darüber, ob die
Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln aller Art möglich ist:- Qualität und Grösse der Anbauflächen und des Bodens
- Platz für Kleintierhaltung, Kompostierung etc.
- Möglichkeit einer effektiven Einzäunung als Gegenwehr gegen
"Mitesser" (z.B. Hasen, Kaninchen, Füchse etc.)Seymour hat es vorgerechnet, wieviel Anbaufläche pro Kopf
bei einem gemässigten mitteleuropäischen Klima erforderlich
wäre. Unter 5000 m2 (1/2 ha) ist da nix zu machen. Und hier
bei mir in Schweden bräuchte man eher noch mehr, weil die
Vegetationsperiode kürzer und damit der ha-Ertrag niedriger
ist.Die meisten EFH, die angeboten werden - oder auch die
Baugrundstücke für solche - liegen weit unter der Mindest-
anforderung an ein grundstück für eine echte Subsistenz-
wirtschaft nach Seymour. Aber kaum jemand kann finanziell
so weit gehen und gleich einen richtigen Bauernhof kaufen,
denn das geht gross ins Geld, weil die attraktiven
Zwischengrössen (5-10 ha) nirgends zu haben sind.Du weisst doch: die EFH-Anschaffung kann eine Teillösung
sein, aber das zu lösende Problem ist eine Multivariat-
optimierung, wobei die oben erwähnten und hier allen
bekannten Gesichtspunkte mit einfliessen sollten.Gruss
Odin
- Re: EFH - geeignete Methode ? Dow Jones 01.9.2003 20:59 (1)
- Re: EFH - geeignete Methode ? E-Techniker 02.9.2003 11:16 (0)