Re: Kommunikation: Gibt es Alternativen zu Telefon und Internet?

Geschrieben von Optimist am 24. Juli 2003 08:40:26:

Als Antwort auf: Re: Kommunikation: Gibt es Alternativen zu Telefon und Internet? geschrieben von E-Techniker am 23. Juli 2003 19:36:53:

Hallo,

eigenartiger Weise scheint es geläufig zu sein, dieses Thema für die Zeit "danach" zu sehen.
Nur ist es wohl so, daß dann möglicherweise andere Probleme herschen und Langstreckenkommunikation nur in geringen Umfängen nötig ist :-)

Alternative Kommunikationsnetze sind m.E. eher "davor" interessant. Schließlich sollen "vorher" noch eine Menge weniger schöner Dinge passieren !
Der eine oder andere hörte es ja schon mal recht ungenau munkeln, daß evtl. bei einer größeren "Aktion" das Internet zu großen Teilen abgeschaltet würde.

Die Frage die dahinter steht ist : wie soll das überhaupt gehen, denn soviele Server kann man gar nicht hacken, abschalten oder bombardieren und das IP-System ist ja extra für krisensichere Kommunikation gedacht, es sucht sich bei Störungen halt einen funktionierenden Weg.
Bis zur letzten Woche habe ich mir die Frage auch gestellt, die Antwort scheint an den Bindegliedern des Netztes zu liegen. Die Router lenken die Datenpakete an ihr Ziel, verbinden quasi alles miteinander.

Der überwiegende Teil der weltweit installierten Routerbasis stammt wohl von Cisco, m.E. ist das im Zweifel nicht sonderlich gut, da es ein echter Angriffspunkt ist !

Letzte Woche (siehe Meldung) hat dann Cisco ein Problemchen bekanntgegeben, daß anscheinend jeden Cisco Router betraf. Glücklicherweise war diesesmal die Gegenmaßnahme gleich zur Hand und es gab keinerlei Probleme.
Ich habe mir das selbst anschauen können, da unser Router auch betroffen war...
Was ist eigentlich wenn es nicht sofort eine Gegenmaßnahme gibt ?


Alles Gute --Optimist


http://www.silicon.de/x/220703/1.php

>> [..] oder bin ich auch bereit, etwas für das alternative
>> Kommunikationsnetz zu tun, damit sich andere austauschen können? (auf
>> dem Fahrradgenerator strampeln, damit mein Umsetzer funktioniert, über
>> den sich andere unterhalten?)
>Es wird kaum möglich sein, ein ausreichend dichtes CB-Funk-Netz aufzubauen, über das z. B. eine deutschlandweite Kommunikation möglich ist. Erst Recht nicht, wenn es auch beim Ausfall einiger Stationen noch funktionieren soll. Man wird Amateurfunk verwenden müssen, was aber bedeutet, daß alle Teilnehmer eine Amateurfunklizenz brauchen. In Krisenzeiten interessiert das natürlich keinen mehr, aber man muß das ganze ja vorher zu Testzwecken in Betrieb nehmen. Nicht-Funkamateure könnten daran höchstens empfangend teilnehmen.
>> Ich bin lizensierter Funkamateur (DL7...) und werde als solcher
>> demnächst mal wieder mal Funkgerät ausgraben, das ich leider schon eine
>> Weile nicht mehr benutzt habe. Mit Amateurfunk lassen sich, auch mit
>> behelfsmäßigen Mitteln, fast überall hin Verbindungen herstellen.
>Wenn das ganze in Krisenzeiten langfristig funktionieren soll, sollte man
>meiner Ansicht nach:
> 1. auf QRP setzen, weil man für hohe Sendeleistungen einfach nicht genug
> Strom herbringt. Dazu braucht man dann natürlich gute Antennen
> und Empfänger. In Krisenzeiten dürfte es eher besser funktionieren
> als heute, da weniger "Störsender".
> 2. selbstgebaute Geräte einsetzen (und Ersatzteile lagern), da bei
> modernen kommerziellen Geräten eine Reparatur nicht ohne weiteres
> möglich ist.
>> Für eine alternative Kommunikation denke ich speziell auch an Packet
>> Radio, das ist eine Art Funkfernschreiben.
>Das hätte natürlich den Vorteil, daß man Informationen zwischenspeichern könnte, und daß man bessere Reichweiten erzielen kann. Allerdings hat Packet Radio den Nachteil, daß man funktionsfähige Computer braucht. Nach einem Zusammenbruch der Wirtschaft wird es irgendwann keine mehr geben, und bei einem EMP können auf einen Schlag alle im Eimer sein. Wenn man sich schon mit einem krisenfesten Kommunikationssystem beschäftigen will, würde ich mich nicht in erster Linie auf computergestützte Anwendungen verlassen, sondern auf Morsen und Sprechfunk. Packet Radio würde ich nur als Option sehen, die Kommunikation sollte aber auch ohne möglich sein.
>> Dies gibt es übrigens inzwischen auch im CB-Funk, kann also im Prinzip
>> von jederman betrieben werden.
>Im CB-Funk sind halt die Reichweiten zu klein, damit kann man nur ein lokales Netz aufbauen, das in Krisenzeiten relativ uninteressant sein dürfte.
>> Gibt es hier Leute (Alex?), die sich da technisch auskennen und sich
>> darüber unterhalten möchten?
>Ich bin Elektroingenieur und habe gewisse Grundkenntnisse in der Funktechnik. Funkamateur bin ich leider noch nicht, möchte es aber - wenn noch soviel Zeit bleibt - in den nächsten Jahren werden. Momentan fehlt mir leider aufgrund der Doppelbelastung durch Berufstätigkeit und Weiterbildung die Zeit dazu.
>Im Forum auf survivalpress.org gibt es ein paar Funkamateure, vielleicht hätten die Interesse.
>MfG
>Thomas


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