off topic - über die schlechte Qualität unserer Nahrung

Geschrieben von Georg am 12. Dezember 2003 13:07:12:


http://www.abendblatt.de/daten/2003/12/10/239840.html


Geschrieben von WasserWasser Wasser am 10. Dezember 2003 13:05:09:

Essen wir uns dumm?


Ernährung: Das Gehirn braucht Energie. Doch der Treibstoff ist oft von schlechter Qualität. Schlägt uns die Nahrung auf den Geist?

Von Hans-Ulrich Grimm


Generationen von Kindern ernähren sich unausgewogen, klagen Experten und warnen:


Das sei Gift fürs Gehirn.

Der Mann sorgt sich um seine grauen Zellen schon beim Frühstück. Er nimmt Orangensaft - wegen der Vitamine. Dann Tee, Schwarzbrot mit Tomate, und Joghurt, der enthält Eiweiß. Einen Apfel als Energielieferanten, denn das Hirn braucht Power.

Konrad Beyreuther ist Professor an der Uni Heidelberg und Alzheimer-Experte: " Die Ernährung ist wahrscheinlich die entscheidende Komponente bei Alzheimer." Weltweit nehmen die Hirnstörungen Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose zu. Auch die Seele leidet öfter. Bei Kindern breiten sich Hyperaktivität und Lernstörungen aus. Forscher fürchten, dass die Geistesleistung zurückgeht, die Hirne schrumpfen. Verantwortlich sei die schlechte Qualität der Nahrung.

Essen wir uns dumm? Das Gehirn ist auf Energiezufuhr angewiesen, aber die Qualität der Nahrung lässt nach, und damit steigt das Risiko für Geist, Gedächtnis und Psyche. Britische Forscher beklagen einen Rückgang der Geistesleistung: In Indien seien 56 Prozent der Schüler nur eingeschränkt lernfähig, in Polen und Tschechien habe sich die Zahl der Sonderschüler verdoppelt. Auch in Großbritannien sinke die " genetische Komponente der Intelligenz" um einen halben Prozentpunkt pro Generation, klagt Prof. Michael Crawford von der Universität von Nord-London. Die Folge: " Die Kapazität des Gehirns nimmt nicht mehr zu, sondern ab." Schuld seien die Nahrungsindustrie und ihr Bestreben, " billige Nahrung herzustellen" . Die Revolution in der Landwirtschaft habe zwar dank Kunstdünger und chemischen Giften die Erträge explodieren, aber hirnwichtige Bestandteile wie Eisen und bestimmte Fette schwinden lassen.

Meist verspeist wird ungesundes Fett, etwa in Hamburgern: " Generationen von Kindern leben überwiegend von Junkfood" , klagt Basant Puri vom Londoner Hammersmith Hospital. Das sei " Gift fürs Gehirn" . Es fehlt an Omega-3-Fetten, die die Gedanken flutschen lassen. Der Rückgang gehe einher, so Crawford, " mit einem Aufschwung von Funktionsstörungen des Gehirns" .

Büffel in Busch und Savanne hatten 30 Prozent an Omega-3-Fetten in Milch und Fleisch. " Agribusiness" , sagt Artemis Simopoulos vom Zentrum für Genetik, Ernährung und Gesundheit in Washington, " hat zum Rückgang der Omega-3-Fette bei Tierkörpern beigetragen" . Kraftfutter gemästete Rinder bringen es noch auf zwei Prozent. Bei Fischen, den wichtigsten Omega-3-Lieferanten, schwinde der Gehalt an den wertvollen Fetten.

Die Nahrungsmittelindustrie ist über den Omega-3-Schwund nicht unglücklich, denn Produkte mit diesen Fettsäuren verkürzen die Haltbarkeit, ein wichtiges Kriterium in den Supermärkten. Dafür eingesetzte Zusatzstoffe wirken auch aufs Gehirn. Etwa der Geschmacksverstärker Glutamat. Auch Zitronensäure, in vielen Lebensmitteln enthalten, kann den Transport von Aluminium ins Gehirn befördern - und so das Alzheimer-Risiko erhöhen. Farbstoffe verändern Verhalten und Lernleistung - und werden von Kindern in hohen Mengen verspeist. Diese hätten " signifikante Auswirkungen auf den sich entwickelnden Organismus" , sagte Bennet A. Shaywitz von der Yale-Universität.

Bei der Zulassung von Zusatzstoffen zählten die Folgen fürs Gehirn (Neurotoxizität), nicht zum Test-Pflichtprogramm. Es ist ergänzungsbedürftig, meint Prof. Beyreuther: " Wir müssen untersuchen, ob Lebensmittel oder Zusätze das Hirn schädigen können."


Quelle:


lg

Georg




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