Re: Bekenner zum katholischen Glauben

Geschrieben von Hubert am 08. November 2003 21:18:52:

Als Antwort auf: Bekenner zum katholischen Glauben geschrieben von Beobachter am 08. November 2003 14:52:07:

Hallo Beobachter,

nicht nur die Katholiken sind Christen, sondern alle, die gültig getauft worden sind, die den dreieinigen Gott anrufen und Jesus als Herrn und Erlöser bekennen. Durch das Sakrament der Taufe vereinigt sich eine Person mit Christus und zieht in sein Haus sein.

Allerdings gibt es nur eine wahre Religion und eine wahre Kirche – die katholische Kirche. Dies ist Dogma. Würde die Kirche allerdings mit dieser Schärfe „im Außenverhältnis“ auftreten, wäre sie schnell isoliert. Deshalb hat sie ein abgestuftes Kommunikationsverhalten entwickelt. Im Kern stehen zwar nach wie vor unerschütterlich die Dogmen – an sie zu glauben ist für uns Christen zwingende Pflicht, wenn wir ernsthaft in den Himmel kommen wollen –, aber je mehr sich die Kirche in Richtung Dialog bewegt, um so mehr bedient sie sich „dogmatischer Konstitutionen“, „pastoraler Konstitutionen“, „Dekrete“, bis hin zu einfachen „Erklärungen“ und „Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls“.

Die Kirche bildet heute drei Dialogkreise um Christus:

1. Die Kommunikation beginnt mit den Katholiken, die sich in erster Linie an die anderen Christen wenden (demonstratio catholica),

2. dann, nach und nach, an die Juden, die Muslime und die Anhänger anderer Glaubensrichtungen (demonstratio christiana)

3. und schließlich an die Agnostiker und Atheisten (demonstratio religiosa).

Wir müssen die Leute da abholen, wo sie stehen. Wenn jemand z. B. Karten legt, pendelt, OM-Laute hervorsprudelt, dann können wir ihm nicht einfach an die Birne knallen: „Hör mal, dafür kommst Du in die Hölle!“ Nein, wir müssen zunächst mal so tun, als ob auch er ein Kind Gottes ist. Wir müssen ihm unsere Zeit opfern, ihm zuhören, für ihn beten. Darin zeigt sich unsere Liebe – und dabei müssen wir hoffen, daß der Herr unser Opfer annimmt und denjenigen, der noch nicht katholisch ist, zur Wahrheit bekehrt. Aber selbst dann, wenn der Betreffende sich bekehrt hat, ist ihm der Himmel noch nicht sicher. Denn die Bekehrung ist Sache eines einzigen Augenblicks – die Heiligung hingegen Sache eines ganzen Lebens. Und wenn der Betreffende nicht regelmäßig bei einem Priester beichtet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß er auf ewig verloren geht.

Sollte Dich das Thema näher interessieren, bitte melden.

Herzlichst,
Hubert



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