...stelln mer mal fix wieder ne Truppe hin, wenn mer eine brauchen...

Geschrieben von BBouvier am 22. Juni 2003 18:53:27:

Um denjenigen, die vielleicht nicht so vom Fach sein sollten, eine Vorstellung davon zu geben, wie bis 1990 Mobilmachung aussah:

Eine Panzergrenadierbrigade besteht im wesentlichen aus:
1 Panzerbataillon (rund 40 Panzer)
2 Panzergrenadierbataillonen (Schützenpanzer)
1 Artilleriebataillon
Diese Bataillone bestehen aus Kompanien mit je einem Hauptmann als Chef.
dazu:
Versorger
Instandsetzer
Pioniere
Aufklärer
Funk-Führungskomponente
Stab mit der Stabskompanie.

Bei Mobilmachung stellt die Brigade innerhalb einer Woche ein(!) weiteres Bataillon auf:
Nämlich Infanterie auf LKw.
Das kriegt man grad noch hin.
Die Soldaten dieses Bataillons kennen sich seit langem und üben Moblimachung mit anschliessendem Manöver alle 2 Jahre.
Sind alte Kumpels.
Immer und immer wieder übten die das.
Das Gerät war in einer der Kasernen eingelagert und wurde von einem „Stamm“ gepflegt.
Bei Moblimachung führte dieses Bataillon ein erfahrener, AKTIVER! Kommandeur.
Kein „Reservist“!
Weil:
Der KANN sowas nicht!
Die Kompaniechefs wurden der aktiven Truppe entnommen.
Auch die „Spiesse“ = Führer des Unteroffizierkorps.
Sonst funktioniert dieser Pseudo-Zivilistenhaufen nämlich nicht.

Insofern blieb die gesamte Brigade organisch identisch.

Ausserdem wurden alle Kompanien mit „Reservepersonal“ aufgepolstert.
Wenn mal einer krank wird oder im Gefecht verwundet.
Als Reserve.

Aber es entsteht nichts „Neues“ auf der grünen Wiese.
Weil:
DAS FUNKTIONIRT NICHT!!

Und jetzt ist diese (symbolische) Brigade schon lange aufgelöst.
Und die lässt sich nicht einfach innerhalb eines Jahres wieder so hinstellen!
Auch nicht in 2 oder 3.

Weil es sich um Menschen handelt.
Weil das 3000 aufeinander eingespielte Profis waren!

BB




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