Re: Christlicher Eifer

Geschrieben von Andreas am 15. März 2003 15:52:10:

Als Antwort auf: Re: Christlicher Eifer geschrieben von Zet am 15. März 2003 14:13:47:

>Hi,
>>das war das Theater um die Person Jesu und seine Jünger vor 2000 Jahren.
Nun, wenn Du einfache Zusammenhänge nicht begreifen willst,
>kann ich Dir auch nicht helfen und ich muß mit dieser Kritik
>leben. Macht mir aber nix aus.

Was für Zusammenhänge?

so verklärte man zu Jesu Zeiten irgendwelche Ereignisse zu "göttlichen
Zeichen".
WOHER ziehst Du diese Erkenntnis? Aus Dir selbst?
Beweise es mir, daß es so war.

Glaubst Du etwa tatsächlich an die leibliche Auferstehung Jesu oder daran, dass er über das Wasser gegangen ist? Tut mir leid, aber solche Behauptung sind schlicht unhaltbar. Doch genau durch solche Behauptungen und Versprechungen (leibliche Auferstehung) wurde das Christentum eine populäre Religion.

>>Die Welt ist nicht stehen geblieben und mit ihr haben sich auch die
>>religiösen Ansichten vieler verändert.
>Die Ansichten der Christen und meiner aber nicht.
>Daß sich die religiösen Einstellungen vieler verändert haben,
>habe ich ja nicht bestritten, ganz im Gegenteil. Gerade deshalb
>ist es ja für die noch verbliebene Christenschar von allergrößtem
>Interesse, dagegen zu halten. Auch wir wissen, daß noch sehr viele
>vom Glauben abfallen werden. Steht ja auch SO geschrieben.

Es kritisiert Dich keiner, wenn Du an Deinem Glauben festhältst. Ich versuchte eigentlich nur zu zeigen, dass das Christentum nur eine von zahllosen Glaubenssystemen ist und es keinen vernünftigen Grund gibt, warum gerade das Christentum "wahrer" sein soll als die anderen Religionen. Vielleicht ist die Bibel toleranter anderen Religionen gegenüber und weniger "aggressiv" als etwa der Islam, der ja ursprünglich eine Religion von Karawanenräubern und Kriegern war.

>>Viel wichtiger als die Kritik von Unglauben wäre die Einsicht, dass sämtliche
>>Religionen erstens ein Produkt gesellschaftlicher Entwicklungen sind und
>>zweitens keinerlei prophetischen Wert besitzen oder falls doch dieser für die
>>grosse Masse der Menschen/Gläubigen nicht erschliessbar ist.

>Die christliche Religion ist absolut kein "Produkt gesellschaftlicher
>Entwicklung". Hier irrste ganz gewaltig. Die christliche Religion war
>bereits lange VOR dem Menschen da...

Man kann die Entstehung und der Aufstieg des Christentums wohl nicht unabhängig von der damaligen politischen Situation betrachten (Rom).

>>Die Religionen kommen und gehen so wie die verschiedenen Völker, Reiche
>>Zivilisationen wachsen und untergehen.

Mag sein, daß viele Religionen gehen aber die christliche Religion
wird bestehen bleiben, als EINZIGE.

Warum? Etwa weil Du zufällig getauft wurdest und christlichen Kulturkreis aufgewachsen bist? Ich denke, die Weltgeschichte wird nicht Rücksicht nehmen auf die vielen, die sich selbst, die Zeit und die Umstände in denen sie leben masslos überschätzen.

Die Kirche ist heute gespaltet, hat weder politische Macht noch unumstrittene Autorität in "geistigen" Fragen. Es scheint mir je mehr desto länger, dass der Niedergang der christlichen Denominationen der Vorbote der kommenden chaotischen Verhältnisse sein wird, in denen sämtliche als selbstverständlich und "ewig gültigen" politischen und sozialen Einrichtungen (Volksvertreteung, Sozialstaat, Rechtsicherheit) hinweggefegt werden.

Gruss
Andreas





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