Re: Probleme hierbei

Geschrieben von Torsten am 05. März 2003 16:55:31:

Als Antwort auf: Re: Probleme hierbei geschrieben von Andreas am 05. März 2003 15:11:53:

Lieber Andreas,

in jeder Gegend der siedeln sich genau so viele Menschen an, wie die Gegend ernähren kann. Das stellt sich als Fließgleichgewicht ein.

Erst als die Gier größer wurde als die Siedlungsgebiete der Gierigen, wurde begonnen, Afrika (Asien, Amerika) auszuplündern. Das funktioniert bis heute, auch wenn die Ausplünderung nicht immer durch ausländische Unternehmen, sondern durch einen einheimisch-ausländischen Filz erfolgt. Aufgrund der Produktionsbedingungen sind Niedrigpreise möglich, die uns preiswerte Produkte bescheren - und die zudem weder eine Gestaltung der Infrastruktur über eigene Interessen hinaus erfordern noch auf irgendwelche Handelsbilanzen oder Sozialsysteme Rücksicht nehmen müssen.

Ich behaupte nicht, daß das Leben vor der Industrialisierung besser war - jedenfalls hier nicht, weil diese nur die Bereicherung am Boden (Adel) durch Bereicherung an Industrieproduktion (Kapital) ersetzte. Ich behaupte nur, daß wir mit einer Fortsetzung unsere Existenzbedingungen vernichten, weil wir täglich mehr Schaden anrichten, als beseitigt wird. Dabei sind massenhaft an den Rand der Existenz gedrängte Menschen ein wesentlicher Faktor, weil sie natürlich keine Rücksicht auf Ökologie oder Menschenrechte nehmen - warum auch, in ihren Gegenden wurde das ja auch nicht beachtet. Die Ursache der Zerstörung ist aber der Konsum der Rohstoffe und Produkte, der nicht in den Erzeugergegenden erfolgt, sondern bei uns (um wieviele Ecken auch immer).

Natürlich hört das Keiner gern und kann auch nicht zustimmen, weil er dann vom Lamentieren über das bevorstehende dunkle Zeitalter und seine Katastrophen dazu übergehen müßte, es zu verhindern und den Konsum des ach so geliebten nutzlosen bunten Plunders einzuschränken.

Wie Du empfehlen Manche dann Lektüre, die diese unangenehmen Schlußfolgerungen nicht enthält. Oder verstecken sich hinter Scheinargumenten wie "Wenn ich das Auto nicht kaufe, wird davon auch kein Negerbaby satt.".

Viele Grüße

Torsten


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