Peer Gynt, die Zwiebelszene

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von franke43 am 11. September 2001 10:09:29:

Als Antwort auf: Re: Der Feind steht hinter Dir! geschrieben von Zet am 11. September 2001 09:21:58:

Hallo

Also mich erinnert Elias mit seiner gnadenlosen
intellektuellen und analytischen Begabung an
Peer Gynt, den norwegischen Abenteurer, in der Szene
mit der Zwiebel im Stück von Henrik Ibsen.

Da ich nicht davon ausgehen kann, dass meine Landsleute
das Stück und die Szene kennen, will ich sie beschreiben.

Peer Gynt hat sich wegen Querelen mit seinem Heimatdorf
(Vinstra im Gudbrandsdal) aufs Hochgebirge zurückgezogen
und lebt dort als Einzelgänger von der Jagd auf wilde Rentiere.

Einmal findet er eine wilde Zwiebel und schält sie, um sie
zu essen. Er entfernt dabei eine Schale nach der anderen und
findet darunter immer wieder eine neue, bis ganz innen.

Er wundert sich, ob nicht irgendwann ein fester Kern zum
Vorschein kommt. Aber es kommen nur neue Häute, bis nichts
mehr übrig ist.

Plötzlich geht ihm auf, dass saein Leben genauso aussieht.
Jede plötzliche Wendung (und er hat schon einige hinter sich)
ist nur eine neue Schale, wie bei der Zwiebel. Einen eigentlichen
Kern oder Sinn hat er auch für sich selber noch nicht gefunden.

Ich kann nur aus dem Kopf die letzten drei Verse der Szene
wiedergeben, den Originaltext hab ich daheim:

"Kommer ikke kaernen snart för en dag ?
Nej Gud hvis den gjör, til det innerste inre
aer altsammen lag, bare mindre og mindre."

Kommt nicht bald ein Kern ans Licht ?
Bei Gott, wenn er´s täte, bis zum Innersten Innern
sind alles nur Schalen, immer kleiner und kleiner.

So kommt mir Elias und seine intelligente Zeranalysiererei
vor. Am Schluss ist alles nur leere Symbolik gewesen, und
nicht irgendein Inhalt, für den die Symbole stehen sollen.
Die ganze Kultur- und Religionsgeschichte - nur eine
Genalogie der Symbole ? Soll das alles gewesen sein ?

Gruss

Franke 43



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