Re: Lieber Hammer

Geschrieben von Swissman am 15. Dezember 2002 22:33:35:

Als Antwort auf: Re: Lieber Hammer geschrieben von Badland Warrior am 14. Dezember 2002 23:46:45:

Hallo BW,

>Und wa sdie Weicheier angeht: Es ist besser, auf den Beinen zu sterben, als auf de Knien zu leben. Und: Ständiges Jammern ändert auch nichts an Tatsachen.

Du scheinst den herrschenden, "politisch korrekten" Zeitgeist mit dem wahren Christentum gleichzusetzen - Als katholischer Christ (keine Angst, es folgt kein Bekehrungsversuch *g*) muss ich dem jedoch entschieden widersprechen: Christentum heisst nicht, dass man mit Wattebällchen um sich schmeissen soll (auch wenn man heute zugegebenermassen mitunter diesen Eindruck bekommen könnte *igitt* ).

Jesus, dies sei ein für allemal festgestellt, war und ist definitiv KEIN Pazifist und KEIN Weichling! So verbreitet diese Vorstellung mittlerweile auch sein mag, sie ist nichtsdestotrotz falsch, um nicht zu sagen heterodox. - Die Bibel (Du mögest mir den dazu nötigen Exkurs verzeihen) berichtet über einen anderen Jesus:

Auch Dir als Heide dürfte diese Szene nicht unbekannt sein: Als Jesus in Jerusalem eingezogen war, traf Er im Tempel auf die Geldverleiher und Händler. Er wurde deswegen sehr wütend, stiess ihre Tische um und trieb sie mit einer Geissel aus dem Tempel hinaus. – Jesus, ein Pazifist? Wohl kaum.

Erinnert sei auch an die zahlreichen Anlässe, an denen Er den Pharisäern und Schriftgelehrten (immerhin die Vertreter des damals herrschenden Systems) mutig entgegentrat, ihnen widersprach, und sie bei zumindest einer Gelegenheit sogar als "Kinder des Teufels" und "Schlangenbrut" beschimpfte.

Dass Jesus, wenn Er ein Vertreter der "Weichlingfraktion" gewesen wäre, sich vor seinem Auftrag, sich kreuzigen zu lassen, gedrückt hätte und stattdessen geflohen wäre, versteht sich wohl von selbst.

Selbstverständlich ist Jesus ein Mann des Friedens und der Gerechtigkeit - und gerade weil Er dies ist, kann er auch gar kein Pazifist sein – Wer für Frieden und Gerechtigkeit eintritt, wird dies mitunter eben auch mittels Gewaltanwendung tun müssen (siehe Tempelreinigung), da die Erde eben nicht nur von guten, sondern auch von bösen Menschen bewohnt wird.

Und noch etwas vergisst der "politisch korrekte" Zeitgeist: Am jüngsten Tag wird Jesus laut Bibel wiederkehren, um die Welt zu richten - und die Bibel weist auch ausdrücklich darauf hin, dass die Bösen für ihre Taten entsprechend bestraft werden. Die behaupten, Gott habe für alles und jedes Verständnis (dabei denke ich insbesondere an eine bestimmte Bundesrätin, die sich nicht entblödete, im Abstimmungskampf Jesus als Abtreibungsbefürworter hinzustellen), und seine Gebote seien ohnehin bloss symbolisch zu verstehen, etc. führen sich demnach, vom christlichen Standpunkt betrachtet, letztlich an der eigenen Nase herum...

Der christliche Gott vergibt zwar im Prinzip alles, aber eben nur dann, wenn der Betreffende seine Fehler als solche anerkennt und bereut. Es kann demnach als sicher gelten, dass man im Himmel keine geistig abnormen Sexualverbrecher antreffen wird. – Das Bild, das gewisse sich "modern" dünkende Theologen von Gott zeichnen, kann man wohl nur noch als Karikatur bezeichnen.

Um nochmals auf das angeblich pazifistische Christentum zurückzukommen: Das Christentum erfreute sich bereits früh grosser Beliebtheit unter den Soldaten (gerade unter den frühesten Heiligen finden sich sogar erstaunlich viele Vertreter dieses Berufsstandes: Georg, Demetrius von Thessalonike, Theodor von Euchaïta, Martin von Tours, Mauritius und die thebanische Legion - alle waren sie Soldaten). So stammt die früheste erhaltene, eindeutig christliche, Steininschrift vom damaligen Kommandanten der nabatäischen Reiterei.

Es wäre mir nicht ein einziger Fall eines Legionärs bekannt, der nach seiner Taufe den Beruf gewechselt hätte. Offensichtlich war das damalige Christentum, auch wenn die „Political Correctness“ sich noch so sehr dagegen sträubt, keineswegs pazifistisch. - Was mich auch nicht im geringsten erstaunt: Der Christ ist angehalten, anderen Menschen zu helfen und sie, wenn nötig, zu beschützen (sogar dann, wenn diese gar nicht beschützt werden wollen - offenbar scheint es ja auch solche Leute zu geben, wie man hier kürzlich erfahren musste *kopfschüttel*) – Die Aufgabe des Soldaten besteht aber ja gerade darin, sein ganzes Volk zu schützen!

Kurz gesagt: Ein Christ wird nicht leichtfertig einen Krieg vom Zaun brechen – wenn er aber keine andere Wahl hat und es die Umstände erfordern, dann wird er seine Pflicht tun und kämpfen.

Übrigens weist Montgomery (ja genau, DER Montgomery) in seiner monumentalen „Kriegsgeschichte“ zu Recht darauf hin, dass die heilige Johanna von Orléans (nebenbei bemerkt eine der wenigen Frauen, die jemals erfolgreich ein Heer (nicht bloss nominal sondern operativ) führten) als eine der ersten die Vorteile der gerade neu aufkommenden (wenngleich noch reichlich primitiven) Geschütze erkannte. Sie war denn auch die erste, die in nennenswertem Umfang Artillerie in einem Feldzug einsetzte, was heute bedauerlicherweise meist vergessen geht.


>Die Zukunft ist eine Herausforderung, die es heroisch anzupacken gilt.

„Die ungeschriebenen Gesetze und Zwänge der Natur werden letztlich dasjenige Volk belohnen, das sich allen Widerwärtigkeiten zum Trotz erhebt, um gegen Ungerechtigkeiten, Lügen und Chaos anzukämpfen. Das war stets so in der Geschichte, und so wird´s immer sein. Weder uns noch unseren Nachkommen wird dieser Kampf ums Überleben erspart bleiben.“ Immanuel Kant

mfG,

Swissman





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