Optimismus ist ... das Licht am Ende des Tals nicht aus den Augen zu verlieren
Geschrieben von wikking am 02. Dezember 2002 11:29:05:
Als Antwort auf: Ragnarök-Optimismus und Arschtritt 1. Teil geschrieben von Badland Warrior am 02. Dezember 2002 04:05:46:
Optimismus ist ... das Licht am Ende des Tals nicht aus den Augen zu verlieren.
Hallo Badland Warrior !
Auch wenn viele Deinen Text als "weltuntergangs-herbeisehnend" verurteilen mögen, so finde ich ihn ausgesprochen gelungen und tiefsinnig. Wie Dein Pseudonym sagt: Es ist nicht möglich, die "Badlands" durch tatlose falsche Hoffnungen zu durchqueren, sondern nur durch "Kampf", was ich für den Einzelnen n i c h t als äußerlichen Kampf verstehe, sondern als zähes Ringen und sich Durchbeißen, auch durch die widrigsten Umstände und gegen jede Trägheits- und Bequemlichkeits-Einflüsse der Dekadenz.
Ragnarök ist genauso optimistisch wie die Vogel-Phönix-Legende ... und falls eine Raupe schon bewußte Gefühle haben könnte, dann wäre sie sicher vor der unangenehmen Metamorphose "optimistisch", nicht etwa ängstlich, denn sie erahnt, daß dahinter ein Schmetterlings-Leben wartet.
Die Menschheit ist momentan wie in einer Verpuppung, eingehüllt in einen Kokon aus Degeneration und Hoffnungslosigkeit, in all die Zustände, die Du so treffend beschrieben hast.Und dann muß der entwickelte Schmetterling kämpfen, um aus dem alten, verfestigten Kokon herauszukommen.
Was macht uns Menschen nun zum willensstarken "Warrior", und läßt uns bewußt aus dem Kokon einer untergehenden Zivilisation heraustreten ?Es dürfte der unerschütterliche Glaube daran sein, daß nach der Nacht die Dämmerung erscheint und der Wille, als Kind dieser neuen Zeit bewußt an ihrem Erblühen mitzuarbeiten.
Ich persönlich glaube nicht daran, daß die Zustände so extrem werden, wie von Dir geschildert, doch es wäre immerhin eine Möglichkeit.
Doch für denjenigen, der durch die Wendezeit durchgekommen ist, für den ist's nicht mehr nötig, sich um die Reperatur einer Glühbirne zu kümmern (um bei Deinem Beispiel zu bleiben), sondern er wird neue Möglichkeiten finden müssen ... für alles, nicht nur für die Beleuchtung .... in den meisten Fällen wohl aus sich selbst heraus. Kein Telefon und keine Fernkommunikation mehr. Doch statt neue Funkgeräte zu bauen wird der Mensch wohl eher so etwas wie eine echte Telepathie außerhalb jeder trügerischen gesprochenen Worte entwickeln ... und außerhalb jeder Technik. Hätte einen Vorteil: das bewußte Lügen wäre unmöglich. Stellt Euch das mal vor: eine Welt, in der die Kommunikation in einem telepathischen Wahrheits-Bewußtsein stattfinden könnte: 90% aller heutigen Zustände wären von vorne herein vermieden worden, weil das bewußte Lügen und Betrügen nicht möglich wäre.Dies nur als Beispiel dazu, daß wir die "neue Zeit" sicherlich nicht vom Stand des tiefsten Mittelalters aus beginnen werden, falls wirklich der totale Crash kommt. Wer übrig bleiben würde, würde ganz sicherlich völlig neue Sinne und körperliche Instrumente entwickeln. Zusammen mit der oft hier diskutierten Schwingungs-Erhöhung und Weitung des Bewußtseins, würde in der "Zeit danach" wahrscheinlich sehr rasch ein wirklich umfassend gereiftes und weiterentwickeltes Menschen-Wesen entstehen.
Und aus "Sichtweise" des Absoluten, All-Einen, oder wie man's immer ausdrücken möchte, ist ein Ragnarök stets eine Erneuerung, ein Weiterkommen, ein Evolutions-Sprung, einer von vielen auf dieser Erde. Für die ganze Erde mag es eine Gnade sein, für den einzelnen nur dann, wenn er ganz bewußt durch die Metamorphose hindurchgeht, voller Sehnsucht nach dem Neuen, - und ebenso erleichtert aufatmen wird, wie der gesamte Planet, wenn die Ära der finsteren Unbewußtheit vorübergezogen sein wird.
Was auch immer auf uns zukommen wird: laßt uns bewußt und voller Optimismus hineingehen, hindurchgehen, möglichst auch durchkommen und die Krusten des alten Kokons abstreifen ... und wir werden wirklich Kinder einer strahlenden Morgendämmerung der Menschheit sein.
Ich wünsche es uns allen von Herzen !!
wikking
hier noch'n Prosatext, den ich vor ein paar Jahren mal geschrieben habe, passend dazu....
Das Böse
aus: „Blüten der Freude“
ISBN 3-928091-51-4
O du vielgeschmähtes Böse,
da lauerst du unerkannt und mit anscheinend dämonischer Bösartigkeit
in den finstren Schlünden der Existenz.Verschmäht und als ewiger Sündenbock erkoren,
mußt du für alles Leid und allen Schmerz bezahlen,
der der Erde innewohnt und sich in unseren Tagen zu offenbaren und reinigen beginnt.Dargestellt als Gottes Widersacher und dunkler Tyrann,
mußt du ertragen, daß nur die Weisesten von deiner tiefen Bedeutung ahnen;
denn wer es weiß,
daß kein Staubkorn der Schöpfung außerhalb des All-Einen existieren kann,
der muß zugeben,
daß deine Existenz die Frage nach deinem Ursprung in die Welt setzt.O Böses, scheinbarer Herrscher des abgrundtiefen Nichts,
der du als Verursacher von Kriegen und Qualen gesehen wirst,
als Vater von Tod und Vernichtung,
wird nicht durch dich die Welt zum Fortschritt getrieben ?
Initiierst du nicht den Willen zur Wandlung und spirituellen Strebsamkeit
durch den Druck der Materieleiden ?
Wird nicht das durch dich gequälte Herz zum Erblühen im Einssein mit dem Herrn gebracht ?Die Ketten der Nacht, die du um die unwissende Schöpfung gelegt hast,
entzünden die Glut des seelischen Wachstums
und bereiten die Saat für die Enthüllung des Schöpfers in der Materie.Nur in der Finsternis wird das sich entzündende Licht bemerkt.
So böse kannst du also gar nicht sein, o Böses,
denn wie könnten die Wesen der Schöpfung zum Urquell des Seins gelangen,
wenn sie nicht - durch dich getrieben -
dem kläglichen Dasein der Vergänglichkeit entfliehen wollten.
- Durch die öden Lande und ein Widerspruch Badland Warrior 02.12.2002 13:36 (1)
- ein Parameter wikking 02.12.2002 16:04 (0)