Oha! (aus einem anderen Forum)

Geschrieben von HotelNoir am 16. Oktober 2002 09:55:56:

Hat unsere Geschichte
so stattgefunden,
wie wir es glauben?

KURZBERICHT
vom Seminar "Kritik der Geschichtsschreibung"
vom 06. - 08. Jan. 2002


Dem Interssierten möchte ich ein paar Daten mitteilen
von einem Seminar, das unter der Leitung eines
theol. Mag. und der Beteiligung von einem Dutzend
meist akademischen Teilnehmern, darunter
Lehrer, Pastoren, Universitätsprofessoren,
am Beginn dieses Jahres stattfand.
Es standen die "Chronolgiekritiker" oder
auch "Geschichtsrekonstrukteure" im Mittelpunkt
der zweitätigen Diskussion mit Uwe Topper.

Herrn Topper hatte ich schon im Jahre 2000
bei einem Seminar im Sommer in der Nähe
der Externsteine kennengelernt, den damaligen
Vortrag füge ich im Anhang bei.

Die Zeit über hat mich das Thema beschäftigt
(siehe Literaturangeben) und um so erfreut
war ich über das Gesprächsniveau dieses auch
zeitlich sehr intensiven Seminares, an dem
auch zwei antroposophische Pfarrer und
ein Philophieprofessor teilnahmen;
der Charakter der Bearbeitung des Themenkomplexes
hatte zeitweilig den eines Erörterungsdisputes
einer Dissertation, wobei jedoch die Argumente
zur Verteidigung der wissenschaftlichen
Herangehensweise dem Uwe Topper nicht
wiederlegt werden konnten.


Vorweg: die Chronologie-Kritiker, zu denen in
Deutschland ca. 20 Wissenschaftler zählen, es
gibt in den USA eine Gruppe und an der
Uni Moskau, welche am weitesten fortgeschritten
erscheint und von dem Schachprofi Kasparow
unterstützt und finanziert wird, sind
überwiegend "Katastrophisten", gehen also
von kosomischen Katastrophen am Ende des
Altertums aus.

Zu den Kernaussagen:
- vor ca. 1350 n.Chr. gibt es keinerlei schriftliche
Dokumente, was existiert sind behauptete Abschriften
von Abschriften, rückdatierte Ereignisse, Rückberechnungen und Projektionen etc.
- das Christentum und auch die Bibeltexte (AT&NT als
Bibelhandschriften einer einzigen Vorlage) sind
nicht älter als höchstens 1000 Jahre
- antike Geschichtsmythen und ihre Personen, also
das gesamte Schriftgut der Antike, sind
eine Erfindung des Mittelalters, Orte und Personen sind
teilweise bekannt
(Die "Germania" des "Tacitus" wurde um 1420 in Hersfeld
oder Fulda im Auftrag von Poggio Bracciolini für den Vatikan geschrieben und durch Nikolaus Cusanus eigenhändig nach Rom verkauft)
- die lateinische Sprache hat *so* in der Antike nicht
existiert und ist eine Erfindung der Humanisten
der Renaissance
- selbst "Schliemann" hat Fälschungen in Auftrag gegeben,
um *etwas* zu finden
- sowohl die Thora als auch die hebräische Sprache
sind nicht älter als aus ca. 1100 n.Chr., die Thora wurde
u.a. in Toledo/Spanien verfasst.

Ähnlich wie Wolfram Zarnack in seinem Vortrag
(Der Ursprung des christlichen Kreuzes im
heidnischen Mal, Bad Meinberg-Horn 2000),
welcher einiges Bildmaterial enthält
von keltischen Kultgefäßen, Krücksymbolen oder der
Swastika (Bodenrelief i.d. Kathedrale von Pesaro, zur
Swastika siehe auch: Steven Heller, senior art director
der New York Times und chair of the MFA design
department at the school of visual arts,NY, in seinem
Buch "The Swastika" ISBN 1-58115-041-5, NY 2000
für die neuere Zeit), also dem Kreuz als heidnisches Mal
in christlichen Kirchen,
geht auch Topper davon aus, daß das Heidentum starken
Einfluß auf die ersten Christen hatte, was sich auch
in den ersten Rundkirchen (Templer-Gründungen)
zeigt. Ähnliches nennt auch Bettina Brandt-Förster in "Das irische
Hochkreuz" 1980 ISBN 3-548-34028-8.

Nicht nur das, die älteste Sprache ist nun mal das "Deutsche",
in der spanischen Sprache lassen sich gerade 7 "gotische"
Wörter nachweisen, was den logischen Schluss nahelegt, daß
*diese* Sprache die *eingeführte* ist zumal "Rumänisch"
stark verwandt ist (nur mit dfer bulgarischen Grammatik).
Es wurden einige Beispiele genannt für "Kunst-Sprachen",
welche anschliessend als "Volkssprache" sich manifestiert
haben.

Interessant sind noch die "Motive", warum also die
Renaissance nicht die Wiederholung der Antike ist,
sondern ihre Erfindungszeit, also warum
katholische Kreise ein Interesse an der Herstellung
dieser "Werke" gehabt haben könnte:
a. Märtyrer-Mythos für ein Feindbild gegen die Heiden
b. Glaubens-Implementierung zur Abwehr von Katastrophen-Ängsten
c. christl. Märtyrter als Vorwand für den Polizeistaat (Inquisition)
d. Die Erfindung der "massenhaften" "Blutzeugen" als überzeugender
Beweis
e. Reliquienkult als Finanzgier der Kirche




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