Angemessene Kleidung

Geschrieben von franke43 am 02. Oktober 2002 09:01:01:

Als Antwort auf: Pro Schlips! geschrieben von DaveRave am 30. September 2002 17:01:48:

>Meines Erachtens ist es eine Frage des gegenseitigen Respekts, angemessene Kleidung zu tragen.
>Ich kann in Jeans und Turnschuhen keine Millionendeals abschließen, ganz gleich wie kompetent ich bin. Ein Geschäftspartner, der mir Vertrauen, bzw. Kapital entgegenbringt, kann von mir erwarten, daß ich das u.a. auch durch stilvolle Kleidung zu würdigen weiß.
>Ich trage unter der Woche jeden Tag Anzug, willst Du mich auch am nächsten Baum baumeln sehen?
>Gruß!
>DR

Hallo DR

Ich denke noch mit Grauen an meine kurze Episode bei einem
deutschen Chemiegiganten zurück. Damals gehörte auch ich
für einige Monate (zu viele) zum "Schlipsvolk".

Was mich daran stört, ist nicht das Kleidungsstück,
sondern

- dass der Schlips und der Anzug oft nur wegen einer
äusseren Erwartungshaltung getragen wird, also
eine Art Uniform darstellt.

- diese Kleidungsart von einer völligen Erstarrung und
Einschränkung der persönlichen Freiheit zeugt.

- diese Kleidungsart eigentlich längst veraltet ist
und einer neuen - gepflegten - Mode weichen müsste.
Der Schlips geht auf das kroatische Halstuch
(deshalb: Krawatte) aus dem 17. Jahrhundert zurück (!).
Öfter mal was neues ....

- dass die Verfechter der Anzug+Krawatte-Mode immer
andeuten, dass die Alternative nur betont lässige
Kleidung (Jeans, schlabbrige Pullover) sein könnte,
und mit diesem Trick jede Debatte über eine
Erneuerung der gepflegten Mode verhindert.

Es gibt ein gepflegtes Auftreten jenseits von Anzug
und Krawatte. Man muss sich nur darauf einigen.
Schliesslich leben wir in einem neuen Jahrtausend.

Denn merke: wenn dein Geschäftspartner seinerseits
auch gern auf die alten Kleidungsrituale verzichtet
(und sich dabei wohler fühlt), dann wirst auch Du das
dürfen.

Also: rüsten wir gemeinsam ab an der Bekleidungsfront.
Es lebe eine gepflegte Kleidung ohne strenge Vorgaben.

Gruss

Franke 43


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