Zum x-ten Mal: Praecognitio non est praedestinatio

Geschrieben von franke43 am 07. Mai 2001 08:21:37:

Als Antwort auf: Re: Wie gehe ich mit Prophezeiungen um? geschrieben von Apollo am 06. Mai 2001 15:56:27:

Hallo Allemiteinander

Wieder mal will ich auf folgende Ungleichheit
hinweisen:

Die Vorhersehung des Kommenden (Praecognitio) setzt nicht
voraus, dass das Kommende feststeht (Praedestinatio).

Der Seher sieht die Zukunft nicht, weil sie schon ein
abgekartetes Spiel ist, in dem wir keine Entscheidungs-
freiheit haben. Sondern eine höhere Macht, deren
überzeitlichkeit wir uns nicht vorstellen können, erlaubt den
Sehern einen Blick auf das Ergebnis unserer freien
Entscheidungen, lange bevor es zustande gekommen ist.

So deute ich die Prophezeiungen: als Offenbarungen von dem
Gott, der "war, ist und kommt" und ist "von Ewigkeit zu
Ewigkeit", und der die Zukunft kennt, weil er überzeitlich
ist, und Teile davon nach freiem Ermessen mitteilt an einige
Auserwählte ("Seher, Propheten").

Das ist es, was wir zeitgebundene Wesen nicht nachvollziehen
können: dass ein Wesen, das uns weit über ist, die Zukunft
"jetzt schon" kennen kann, ohne sie selbst festzulegen.

Vom subjektivistischen und idealistischen Denkansatz, dass
die äussere Welt nur in unseren Köpfen existiert und daher
für jeden anders sein kann, halte ich gar nix. Wenn das so
wäre, dann wäre die Welt ohne Makel, ohne Leid und ohne
Schmerz.

Gruss

Franke 43

Antworten: