Zur "Erweckung" des Hellsehens-Beispiel Irlmaier

Geschrieben von H.Joerg H. am 30. März 2002 02:35:21:

Ein friedvolles Ostern allen!

Bereits in vorchristlicher Zeit, ob im griechischen Delphi, im biblischen Palästina, im antiken Rom, aus Überlieferungen der Kelten wie in der germanischen Edda-Propheten gab es zu allen Zeiten.
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit gaben Visionäre wie Hildegard von Bingen, Johannes von Jerusalem, Sybille v. Prag, oder der wohl bekannteste unter den Sehern, Michel de Notredame "Nostradamus" ihre unübersehbaren Zeichen zu zukünftigen Geschehnissen zum Besten.

Auch später, in den darauffolgenden Jahrhunderten erwiesen sich Prophezeiungen
z.B. eines "Mühlhiasl" (Matthäus Lang-1753 bis 1809) oder des "Eismeerfischers" Anton Johannsson (1858-1929) zumeist als zutreffend, oder stehen noch aus.

Für sie alle waren die Grenzen von Raum und Zeit durchlässig. Selbstverständlich faszinierte diese Gabe des Sehens ihre Zeitgenossen und noch mehr diejenigen, die nach ihnen kamen und das Eintreffen der Prophezeiungen erlebten.

Doch woher kamen und kommen heute noch diese ganz besonderen Fähigkeiten, was löst Prophezeiungen aus, welche übernatürlichen Kräfte sind in der Seele oder im Gehirn der Hellseher am Werk?

Jenseits der Spekulationen, nämlich ausschließlich wissenschaftlich, näherte man sich dem Phänomen erst in der Gegenwart an. Hier ist vor allem der Freiburger
Parapsychologe Hans Bender zu nennen, der sich in der zweiten Hälfte des letzten
Jahrhunderts mit breit angelegten theoretischen und praktischen Untersuchungen große Verdienste um das Mysterium der Prophetie erwarb.

Er wertete ebenso umfangreiches Material über Alois Irlmaier aus, den "Brunnenbauer von Freilassing" und stellte fest:" Fest scheint zu stehen, dass...Irlmeier Psi-Fähigkeiten hatte...Irlmaier kann als eines der erstaunlichsten Phänomene unter den Sensitiven der neueren Zeit bezeichnet werden."

Professor Benders Aussage-Irlmaier besaß paranormale Fähigkeiten, und diese können nachgewiesen werden!-Augenzeugen und diverse Quellen belegen dies, ist natürlich im Bereich der psychologischen Grenzwissenschaft geblieben. Die ungleich schwerere Frage, wie z.B. Irlmaier zum Propheten wurde, und was sich dabei im Inneren abspielte, konnte auch Bender nicht genügend klären.

Doch andere Denkansätze sollen dabei helfen, mehr Licht ins Dunkel zu bringen, und speziellere Antworten liefern:

Bei Irlmaier stößt man auf der Suche nach der Initiation (Erweckung), die seine Hellsichtigkeit auslöste auf drei wahrscheinliche Ursachen. Keinen Zweifel gibt es daran, dass eine Gabe Irlmaiers ihre Wurzeln in seiner Wasserfühligkeit hatte. Schon von Kindesbeinen an war er imstande, sogenannte Erdkräfte zu erspüren. Die zweite Ursache liegt in der Tatsache seines Nah-Toderlebnisses im Ersten Weltkrieg, das seine Psyche veränderte, und ihm von da an die Schau in jene Dimension ermöglichte, die durch Präkognition seine Bezeichnung fand.
Als Drittes spielt Irlmaiers Madonnenerscheinung im Salzkammergut eine gewichtige Rolle-es gilt als wahrscheinlich, dass er diese benötigte, um endgültig zum Visionär zu werden.

Irlmaier wuchs, was seine Sensibilität im Zusammenhang mit "Wasseradern" und anderen geophysikalischen Phänomenen angeht, an einem Ort auf, der ideal war, das "Psi-Talent" zu fördern. Er wuchs im oberbayerischen Oberscharam, und hier dem Bruckthalerhof, auf, dieser lag auf einem Bergsporn, auf dessen höchster Felskuppe die Wallfahrtskirche "Maria Eck" steht. Dieser Sakralbau hatte bereits
in vorchristlicher Zeit kultische Bedeutung; trafen sich doch schon vor mehr als zweitausend Jahren die Kelten dort zu ihrem heidnischen Heiligtum.

Hier wirkten zu jener Zeit keine Altäre oder Götterbildnisse, es waren allein die besonderen Kräfte, die aus der Erde heraus wirksam wurden. Die heutige Wallfahrtskirche kennzeichnet somit lediglich einen topographischen Punkt, an dem sich starke geophysikalische Energien bündeln und sensible Menschen (wie Irlmaier) beeinflussten.

Verbürgt ist, dass Irlmaier diese Kirche von Kindesbeinen an unzählige Male besuchte, und fortwährend mit den "Erdkräften" die von diesem Ort ausgehen, in Berührung kam. So wuchs sich allmählich seine paranormale Gabe aus; jene rätselhafte Fähigkeit, die zunächst darin bestand, dass seine Fußsohlen kribbelten und seine Adern aufschwollen, wenn er irgendwo auf unterirdische Quellen oder Wasserläufe stieß.

Im Alter von 20 Jahren-noch am Anfang seiner paranormalen "Laufbahn"-wurde er zum Militär eingezogen, und musste an die russische Front (WK I). Dort stand er sein zweites und diesmal schreckliches Erweckungserlebnis durch: Im zusammengeschossenen Bunker kämpfte er vier Tage und Nächte lang um sein Überleben; er hatte den Tod praktisch vor Augen. Es ist bekannt, das solche Nah-Toderlebnisse gravierende Veränderungen in der menschlichen Psyche hervorrufen können-möglicherweise deshalb, weil der Geist eines Todgeweihten sich auf eine jenseitige Dimension einstellt, und die dortigen "Gesetze" nicht mit irdischen Maßstäben verglichen werden dürfen.

Für ihn, der ja bereits in seiner Kindheit genügend sensibilisiert worden war, blieb so der Zugang zur jenseitigen Dimensionserweiterung auf Dauer geöffnet.
Konkret äußerte es sich nach seiner Heimkehr aus dem Krieg in der Fähigkeit, allein anhand von Fotos zu erkennen, ob die darauf abgebildete Person lebt oder verstorben war.

Der dritte und letzte Schritt seiner Vervollkommnung zum "kompletten" Visionär
erfolgte im Jahr 1928, als der Brunnenbauer von Freilassing in eine Bauernstube im Salzkammergut trat.

Im kleinen Ort Kuchl sollte der damals 33-jährige auf dem Hofgrund eines Bauern einen Brunnen graben. Er arbeitete einige Stunden, und ging dann in die Stube des bäuerlichen Anwesens, um sich auszuruhen.
Kaum in der Stube, zog ihn wie magisch ein im "Herrgottswinkel" hängendes Gemälde an, das eine Madonna im Kreis von zwölf Heiligen zeigte. Im nächsten Moment schien die Muttergottes lebensgroß aus dem Rahmen hrauszutreten und auf ihn zuzukommen. Angelächelt habe ihn die Madonna, so erzählte Irlmaier später; gleichzeitig hätten sich auch die zwölf Heiligen bewegt, ehe alles wieder zu schlichten, gemalten Figuren geworden sei.

Betrachtet man nun die "Marienerscheinung"...(die Irlmaier lediglich aufgrund seiner christlichen Prägung so bezeichnete, denn ein nichtchristlicher Ansatz ergibt die Möglichkeit einer Deutung, die zudem mit der Erklärung seiner ersten "Erweckung" harmonisiert. Im Umkreis der Bergkirche "Maria Eck"-die bekanntlich auf einem Kraftfeld erbaut, und der Ort heidnisch-keltischen Ritualen viel früher schon als Kraftzentrum diente, und der großen keltischen Göttin geweiht war, verkörpert eben diese Göttin den ewigen Kreislauf des Lebens und damit auch den der Zeit. Ihr Wirken in Diesseits- und Anderswelt verknüpft Geburt, Reife, Tod und Wiedergeburt; es umfasst Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft-und es verbindet Erde und Kosmos!)...unter diesem Gesichtspunkt, wird eines klar:

Nachdem sich ihm die Pforte zur jenseitigen Dimension bereits in Russland öffnete, er in der Folge wiederum sehr oft den alten keltischen Kraftplatz aufgesucht hatte, und dort die Große Göttin "erkannt" hatte, verinnerlichte er
im Jahr 1928 (in der Bauernstube) urplötzlich und intuitiv (s)eine grundlegende kosmische Gesetzmäßigkeit.

Ein allumfassender Rhythmus, in dem die Zeit pulst, tanzt oder spiralt-unter Beachtung astronomischer Gesetzmäßigkeiten vorausgesetzt. Und hier kommen die Kelten wieder ins Spiel: Der keltische Kalender nutzte und zählte nicht die Sonnen- sondern die Mondmonate. Hierbei spielte die Dreizehn (Zahl der Mondmonate eines Jahres) eine immens wichtige Rolle. Durch sie war ein voller Zeitzyklus auf exater naturwissenschaftlicher Basis definiert-gleichzeitig war das Verinnerlichen der Mond-Dreizehn auch ein metapysischer Pfad, auf dem die Grenzlinie im unterschiedlichen Zeitablauf zwischen Diesseits- und Anderswelt
überschritten werden konnte.
Die Dreizehn ist somit eine mental funktionierende Schlüsselzahl, die mit dem Geheimnis der Zeit und damit eben auch der Zukunftsschau aufs engste verknüpft ist.

Dieser Rhythmus, in Irlmaiers Fall durch die dreizehn scheinbar aus dem Bild tretend, oder sich durch die bewegenden Figuren symbolisiert, brachte ihm seine dritte-nicht vom Verstand, sondern unbewusst gesteuert-Erweckung.
Ab diesem Zeitpunkt konnte er in seinen Schauungen ganze Landschaften und Städte
der Zukunft erkennen, in denen Menschen agierten, die zu Lebzeiten noch gar nicht geboren waren.

(Teilweise zitiert nach M.Böckl-"Alois Irlmaier-Blick in die Zukunft")

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Ich muss nicht sonderlich darauf hinweisen, das meine vergleichsweise dürftige
Sehergabe (die nun mal vorhanden ist), zumindest in folgenden Punkten mit den Theorien des Autors, und deren Umsetzung durch Irlmaeier übereinstimmen:

-Als Kind sehr oft und über einen langen Zeitraum in unserer Kirche, da mein Vater als Uhrmacher frühmorgens die damals noch mechanische Kirchturmuhr wartete
und aufzog. (Ob diese Kirche auf einem "Kraftfeld", der Platz darunter gar keltisch genutzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis)

-Nah-Toderlebnis bzw. die Angst dabei, und das Gefühl, man schwebe über seinem Körper, verlässt ihn, hatte ich mehrmals.

-Zur Marienerscheinung muss ich, was den "klassischen Fall" angeht, passen. Hier kamen andere und bemerkenswerte Begebenheiten vor, auf die ich nicht näher eingehen werde. Bringt eh nichts...

-Die Zahl dreizehn und die daraus resultierende Quersumme vier, hat es mir immer schon angetan. Beide Zahlen nahmen in meinem Kopf der Kind- und Jugendzeit eine sehr gewichtige Rolle ein. Habe nie hinterfragt weshalb; jetzt bin ich schlauer!

-Und vieles mehr...


Nun denn-nochmals friedvolle und bedächtige Ostertage...(und das nicht nur zur Osterzeit)

...wünscht allen

Jörg

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