Weißrußland: Waffen für Saddam?

Geschrieben von IT Oma am 24. März 2002 21:45:40:

WEISSRUSSLAND

Waffen für Saddam?

Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko und seine Regierung geraten zunehmend in den Verdacht, Saddam Hussein durch Waffenlieferungen und Ausbildung von Militärs zu unterstützen.


REUTERS

Diktator Saddam Hussein: Luftabwehrsysteme vom weißrussischen Freund?


Am Dienstag voriger Woche empfing Lukaschenko in seiner Minsker Residenz den irakischen Vizepremier und Finanzminister Hikmat Misban Ibrahim. Dabei wurde für dieses Jahr ein Warenaustausch-Volumen von 50 Millionen Dollar vereinbart - das Doppelte des Vorjahres. Weißrussische Oppositionszeitungen berichten, das Minsker Regime liefere an Bagdad auch Waffen und Wehrtechnik, etwa das Luftabwehrsystem SA-3. Lukaschenko bestreitet dies, rühmt aber die vaterländische Produktion "optischer Geräte und einmaliger Lenksysteme". An solchen Verteidigungseinrichtungen ist der Irak ebenso interessiert wie am Reparaturservice, den weißrussische Produzenten anbieten. Erst vor sechs Monaten hatte eine irakische Militärdelegation Minsk besucht.
Die oppositionelle "Belarusskaja delowaja gaseta" veröffentlichte eine Namensliste irakischer Luftabwehr-Offiziere, die zur Fortbildung in die Minsker Militärakademie eingeladen worden seien - was die Regierung umgehend dementierte. Handel mit Kriegsgerät gehört zu den größten Staatsgeheimnissen der nach sowjetischem Muster regierten weißrussischen Republik. Rüstungsexporterlöse fließen in einen geheimen Fonds, über den Lukaschenko persönlich verfügt. Weißrusslands Verteidigungsminister Leonid Malzew verhehlt nicht, "dass wir Waffen auf dem Weltmarkt verkaufen". Vorwürfe, mit dem Irak militärisch zu kungeln, nennt er eine von den USA gelenkte Kampagne. Sein Amtsvorgänger Pawel Koslowski bezichtigt die Minsker Führung dagegen, "keine moralischen Prinzipien" zu haben und im Waffengeschäft "eine kriminelle Politik" zu betreiben.


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