Sadam hat die Bombe!!

Geschrieben von peacemaker2002 am 19. März 2002 09:13:42:

Die BBC enthüllt das Atom-Geheimnis des Diktators von Bagdad

"Saddam hat die Bombe!"

Von PETER MICHALSKI

London - Die Schreckensnachricht aus Pullach ging am Wochenende um die Welt: Schon in drei Jahren könnte Irak fähig sein, Atomwaffen herzustellen. Doch selbst die Warnung des Bundesnachrichtendienstes scheint überoptimistisch. In Wahrheit besitzt Saddam Hussein bereits ein funktionstüchtiges Kernwaffenarsenal! Das behauptet zumindest eine Dokumentarsendung des BBC-Fernsehens am nächsten Sonnabend. Das TV-Team untermauert dies mit akribisch recherchierten Zeugenaussagen, Konstruktionsskizzen und Dokumenten.
Während in Kuwait gestern führende Vertreter der Golfkriegskoalition von 1991 - wie George W. Bush senior, Ex-General Norman Schwarzkopf oder die früheren Britenpremiers John Major und Margaret Thatcher - den damaligen Sieg über Saddams Truppen feierten, liegt der Schatten einer noch größeren Bedrohung über der Golf-Region.
Die Sendung "Saddams Bombe" datiert die erste erfolgreiche Testzündung auf September 1989; Saddam Hussein besitzt nach Auskunft irakischer Insider inzwischen neun Kernwaffen - drei vom Typ der Hiroshima-Atombombe, drei "Implosionswaffen" sowie drei Thermonuklearbomben. "Sie sind tief in der Erde in einem Bunker unter dem Hamrin-Bergzug (nördlich von Bagdad) gelagert", berichtet ein abtrünniger Rüstungsingenieur, der sich "Leone" nennt.
"Leone" gehörte sowohl der irakischen Atomenergiekommission an als auch einer privilegierten Sonderabteilung des Republikpalastes. "Dort gibt es eine wissenschaftliche Spezialabteilung, die sämtliche Aktivitäten auf dem Gebiet der Massenvernichtungswaffen beaufsichtigt, insbesondere das Raketenprogramm", sagte er der TV-Reporterin Gwynne Roberts.
Mit ihr traf er sich in einem schäbigen Hotelzimmer in Sulaymaniyah und zeichnete detaillierte Skizze der irakischen Kernwaffen. Er deutete auf ein Diagramm: "Das ist der erste erfolgreiche Prototyp. Als er 1986 fertig war, wurde er - ohne Uran - im Auto zum Präsidenten gebracht. Zwischen 1985 und 1989 sah ich diesen Prototyp mindestens fünfmal." Trotz der ungewöhnlichen Konstruktion bestätigen westliche Fachleute die Funktionstüchtigkeit der dargestellten Bombe.
"Der Test wurde am 19. September 1989 um 10.30 Uhr durchgeführt, in einem unterirdischen Versuchsgelände 150 Kilometer südwestlich von Bagdad", berichtet "Leone". Saddam hatte uns die Todesstrafe angedroht, falls wir jemandem davon erzählen. Die Stelle war ein militärisches Sperrgebiet am Ufer des Rezaza-Sees. Ein natürlicher Tunnel führt zu einer großen Höhle unter dem See. Arbeiter hatten zwei Jahre geschuftet, um die Tunnelmauern zu verstärken. Der Befehlsposten für den Test war eine Wüstenburg in der Nähe."
"Wir gaben uns große Mühe, den Test vor der Außenwelt zu verschleiern - die Russen hatten uns eine Tabelle mit den Überflugzeiten der US-Satelliten gegeben." Der Sprengkopf kam auf eine Testplattform; die Höhle wurde mit einem 50-Meter-"Betonpropfen" versiegelt. Sand- und Geröllmassen dämpften den Explosionsdonner noch weiter. Laut "Leone" erreichte die Bodenerschütterung nur 2,7 auf der Richterskala - zu gering, um Erdbebenwarten außerhalb Iraks zu beunruhigen.
Noch am selben Tag schrieb Saddams später ermordeter Schwager Hussein Kamel, der Leiter des Versuchsprogramms: "Dank Gottes Hilfe und dem Einsatz der heroischen Freiheitskämpfer haben wir Test Nummer eins der irakischen Atombombe erfolgreich abgeschlossen. Die Stärke betrug zehn Kilotonnen, und es wurde hoch angereichertes Uran von 93-prozentiger Reinheit verwendet."
Während die Russen Lieferanten für die Montageausrüstung der Kernsprengköpfe waren, hatte Irak das spaltbare Material in Kleinmengen von 20 bis 50 Kilo auf dem Schwarzmarkt zusammengekauft. "Hoch angereichertes Uran kaufte Brasilien von Südafrika und gab es dann an uns weiter. Nachdem die Israelis 1981 den (irakischen) Reaktor Osirak gebombt hatten, versorgte uns auch Frankreich heimlich mit hoch angereichertem Uran", behauptet "Leone".
Ein eng mit Saddams Kernwaffenprogramm befasster Nuklearwissenschaftler - Deckname "Dr. Imad" -, mit dem sich Gwynne Roberts in Dänemark traf, bestätigte ihr "Leones" Angaben. Weitere Bestätigung erhielt sie von einem anderen Überläufer, Abbas al-Janabi. Er war bis zu seiner Flucht vor drei Jahren 15 Jahre lang persönlicher Assistent des gefürchteten Saddam-Sohnes Uday.
Ein seismographisches Institut in England hat zwar die Erderschütterung aufgezeichnet, aber nicht genau lokalisiert. An Ort und Stelle wurden alle Spuren so erfolgreich verwischt, dass die UNO-Inspektoren keinerlei Verdacht schöpften. Wie "Leone" sagte, wurden politische Häftlinge "begnadigt", um den verräterischen Tunnel zuzuschütten. "Keiner von ihnen überlebte das. Hussein Kamel gab den Befehl, sie umzubringen. Das widerte mich so an, dass dies einer der Hauptgründe für meine Flucht wurde."
Nach dem Treffen mit Gwynne Roberts flohen "Leone" und seine Familie mit Hilfe der UNO-Flüchtlingshilfe in den Westen. Jetzt schlug Saddams langer Arm zu: "Leones" in Irak gebliebener Bruder wurde verhaftet. (SAD)

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