Re: Wenn wir schon beim Thema sind

Geschrieben von Hubert am 24. November 2005 09:35:42:

Als Antwort auf: Wenn wir schon beim Thema sind geschrieben von franke43 am 24. November 2005 08:47:47:

Hallo Frank,

Interessanterweise kommt nie die Frage auf, WANN
(also nach unseren menschlichen Zeitbegriffen)
dieser Abfall der Engel von Gott und damit die
"Gründung" des Konkurrenzunternehmens Hölle
stattgefunden hat.

Aus unserer irdischen Perspektive wirft das Zeitverhältnis des Menschen natürlich diese Frage und viele andere Fragen auf. Die Theologen können diese Fragen eindeutig nicht beantworten, aber sie können sich Gedanken machen ;-)) Gott selber existiert ja von Ewigkeit, er steht über Raum und Zeit (welche ja selber Schöpfungen sind) und ist keinerlei Begrenzung unterworfen. Die Schöpfung hat jedoch einen zeitlichen Anfang. Dies gilt auch für Engel und Menschen. Nehmen wir mal als Beispiel die beiden Gerichte an, die uns erwarten. Da ist einerseits das persönliche Gericht, dessen Zeitpunkt wir ganz genau kennen – das ist nämlich der Zeitpunkt unseres Todes –, und da ist andererseits das letzte bzw. jüngste Gericht, dessen Zeitpunkt wir nicht kennen. Nach dem Tode gibt es zwar nicht mehr eine Zeit im irdischen Sinne, wohl aber eine gewisse Zuordnung des Menschen - vor allem aufgrund seines Leibes - zur Raumzeitlichkeit. Diese wird für den Menschen aber nicht mehr ein strenges Nacheinander darstellen, sondern eine gewisse Gleichzeitigkeit beinhalten. Gleichzeitigkeit natürlich nicht in der absoluten Weise, wie sie bei Gott gegeben ist. Insofern ist die zeitliche Distanz zwischen dem persönlichen Gericht, in dem die Seele Gott begegnet, und der allgemeinen Auferstehung der Togen am Jüngsten Tag zu wahren. Sehr viel mehr können wir nicht wissen. Dies ist aber auch nicht notwendig für unser Heil. Nicht irgendeine „höhere“ gnostische Erkenntnis weist uns den Weg, sondern der demütige, aber um so sicherere Glaube an das Heilswirken Jesu Christi.

Herzliche Grüße,
Hubert



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