Interessante Themen, weil sie uns betreffen

Geschrieben von franke43 am 24. November 2005 09:49:33:

Als Antwort auf: Re: Wenn wir schon beim Thema sind geschrieben von Hubert am 24. November 2005 09:35:42:

Hallo Hubbi

>Aus unserer irdischen Perspektive wirft das Zeitverhältnis des >Menschen natürlich diese Frage und viele andere Fragen auf. Die Theologen >können diese Fragen eindeutig nicht beantworten, aber sie können sich >Gedanken machen ;-))

Auch wenn man den Glauben wie ein Kind annehmen soll,
ist das Denken ja nicht verboten.

>Gott selber existiert ja von Ewigkeit, er steht über Raum und Zeit (welche ja >selber Schöpfungen sind) und ist keinerlei Begrenzung unterworfen.

Wie oft habe ich nicht meine Finger wundgetippt, als
ich verklickern wollte, wie ich das Phänomen Prophezeiungen
deute (also echte Prophezeiungen) - nämlich als ein Geschenk
oder eine Gnadengabe des ewigen Gottes an einige Auserwählte,
denen daraus aber auch eine besondere Aufgabe erwächst. Da
Gott den Ausgang der menschlichen Gschichte kennt, ohne ihn
selber einzelheitlich festlegen zu müssen, sind echte von
Gott gegebene Prophezeiungen möglich, ohne dass uns dadurch
der freie Wille geraubt wird. Ich habe das wiederholt so
formuliert:

"Praecognitio non est praedestinatio"

Oder auf deutsch:

Die einzelheitliche Vorherbestimmung von allem, was geschehen
wird, ist keine notwendige Voraussetzung, damit das Vorher-
wissen oder Vorher-Erkennen möglich wird.

Das heisst natürlich nicht, dass Prophezeiungen genau so
funktionieren, sondern lediglich dass ich mir das als
eine Erklärung zusammengenagelt habe, die mit meinen
wenigen Hirdwindungen kompatibel ist.

>Die Schöpfung hat jedoch einen zeitlichen Anfang. Dies gilt auch für >Engel und Menschen. Nehmen wir mal als Beispiel die beiden Gerichte an, die >uns erwarten. Da ist einerseits das persönliche Gericht, dessen >Zeitpunkt wir ganz genau kennen – das ist nämlich der Zeitpunkt unseres >Todes –, und da ist andererseits das letzte bzw. jüngste >Gericht, dessen Zeitpunkt wir nicht kennen.

Bei der näheren Betrachtung der beiden Gerichte ist mir doch
tatsächlich die Frage gekommen:

Wenn man sein Urteil schon in der Stunde seines Todes
empfängt, warum muss man dann nochmal beim letzten oder
jüngsten Gericht antreten, und was wird dann noch abgeurteilt,
was nicht beim persönlichen ersten Gericht bereits erledigt
wäre ("Deus locutus - causa finita") ? Selbst wenn man von
seinem Tod an bis zum letzten Gericht noch im Fegfeuer auf
kleiner Flamme gefegt werden muss, sollte doch beim letzten
Gericht das Urteil schon von vorher feststehen.

>Nach dem Tode gibt es zwar nicht mehr eine Zeit im irdischen Sinne, wohl aber >eine gewisse Zuordnung des Menschen - vor allem aufgrund seines >Leibes - zur Raumzeitlichkeit. Diese wird für den Menschen aber nicht >mehr ein strenges Nacheinander darstellen, sondern eine gewisse >Gleichzeitigkeit beinhalten.

Bin ich froh, dass wir das vor unserem Ableben nicht
einzelheitlich kapieren müssen.

>Gleichzeitigkeit natürlich nicht in der absoluten Weise, wie sie bei Gott >gegeben ist. Insofern ist die zeitliche Distanz zwischen dem persönlichen >Gericht, in dem die Seele Gott begegnet, und der allgemeinen Auferstehung der >Toten am Jüngsten Tag zu wahren. Sehr viel mehr können wir nicht wissen.

Das heisst: man muss sich tatsächlich nochmal aus
dem Grab und aus dem Fegfeuer erheben und nochmal vor
den Iudex tremendus hintreten ? Damit der dann
hoffentlich spricht: "Mein lieber Sohn, das Fegfeuer
ist für dich und für die anderen vorbei. Marsch und
rein in den Himmel ....."

>Dies ist aber auch nicht notwendig für unser Heil. Nicht irgendeine „höhere“ >gnostische Erkenntnis weist uns den Weg, sondern der demütige, aber um so >sicherere Glaube an das Heilswirken Jesu Christi.

Da bin ich aber froh. Irgendwo ist mein Hirn ein paar
hundert Gramm zu klein ausgefallen für all das.

>Herzliche Grüße,
>Hubert

Auch von mir

Franke


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