Re: Körpersprache Benedikt XVI bei Lob auf JP II in der jüdischen Synagoge geste
Geschrieben von Hubert am 21. August 2005 14:02:06:
Als Antwort auf: Re: Körpersprache Benedikt XVI bei Lob auf JP II in der jüdischen Synagoge geste geschrieben von Mulder911 am 21. August 2005 01:59:33:
Naja, Liberalität bedeutet nicht unbedingt was Negatives, wenn dies auch aus Sicht der Katholiken so sein mag…
Hallo Mulder,
natürlich ist Freiheit nichts Negatives – im Gegenteil: es ist ein sehr hohes Gut. Der Heilige Vater hat heute in seiner Predigt das hohe Gut der Freiheit noch einmal deutlich hervorgehoben. Aber er hat auch gesagt – zwar nicht mehr in dieser Deutlichkeit, wie es der Theologe Ratzinger einst in seinen Büchern gesagt hat –, daß die Freiheit den zweiten Platz einnimmt. Der erste Platz gebührt der Wahrheit. Wenn der Papst die Jugend der Welt auffordert, einen verantwortungsbewußten Gebrauch von der Freiheit zu machen, dann heißt das eben nicht „Jeder möge nach seiner eigenen Fasson selig werden“ – denn dies wäre gleichzusetzen mit Glaubensabfall –, sondern sich in voller Freiheit dem Wort Gottes, der durch Seine Kirche bzw. durch das päpstliche Lehramt spricht, unterzuordnen. Nach wie vor gilt das Wort „Extra ecclesiam nulla salus – außerhalb der Kirche kein Heil.“
Außerdem sind auch die meisten Protestanten gültig getaufte Christen und keine Heiden (es gibt allerdings Denominationen, deren Taufe von der Kirche nicht anerkannt wird). Die Protestanten in Deutschland sind durch die Taufe gültig in die Katholische Kirche, welcher ja der mystische Leib Christi ist, hineingetauft. Aber ihre Initiation ist unvollendet, da die christliche Initiation drei Sakramente vorsieht:- Taufe
- Firmung
- Eucharistie.Das, was die Evangelische Kirche in Deutschland „Konfirmation“ nennt, ist zwar ein schönes zusätzliches Bekenntnis zu Christus, aber kein gültiges Sakrament, da das Sakrament der Firmung nur durch einen geweihten Bischof gültig gespendet werden kann (in Ausnahmefällen reicht die gewöhnliche Priesterweihe aus). Auch das protestantische Abendmahl ist bloß ein symbolischer Akt und auch nicht im Ansatz mit der Heiligen Eucharistie zu vergleichen, da nur ein geweihter Priester das Brot und den Wein gültig konsekrieren kann. Nach der Transsubstantiation (Wesensverwandlung) ist der Herr „vere, realiter et substantialiter“ (also wahrhaft, wirklich und wesenhaft) unter den Gestalten von Brot und Wein zugegen.
Solange hier ein unterschiedliches Eucharistieverständnis mit den Protestanten vorliegt, dürfen die protestantischen Christen eben nicht an der Kommunionfeier der Katholiken teilnehmen. Das heißt nicht, daß die Kirche die Protestanten links liegen läßt. Im Gegenteil: es ist bekannt, daß es gerade unter den evangelischen Theologen sehr fähige Köpfe gibt, und der größte Theologe nach dem Hl. Thomas von Aquin, Joseph Ratzinger, wäre bestimmt der letzte, der dies leugnen würde.
Herzlichst,
Hubert
- Re: Körpersprache Benedikt XVI bei Lob auf JP II in der jüdischen Synagoge geste Mulder911 21.8.2005 14:39 (2)
- Re: Körpersprache Benedikt XVI bei Lob auf JP II in der jüdischen Synagoge geste Hubert 21.8.2005 15:08 (1)
- Re: Körpersprache Benedikt XVI bei Lob auf JP II in der jüdischen Synagoge geste Mulder911 21.8.2005 19:02 (0)
- Ergänzung: Hubert 21.8.2005 14:34 (1)
- Re: Ergänzung: Mulder911 21.8.2005 14:42 (0)