Re: Malachias. Die Letzte.

Geschrieben von Hubert am 26. April 2005 07:33:25:

Als Antwort auf: Re: Malachias. Die Letzte. geschrieben von Astronom am 25. April 2005 22:22:22:

Hallo Astronom,

Wäre dann Benedikt XVI. der letzte Papst oder gäbe es noch einen zusätzlichen "Petrus Romanus" (unter dem die drei Religionen vielleicht sogar alle vereint wären??)?

Das weiß niemand, weil niemand die Stunde kennt, da der Herr in Herrlichkeit wiederkommt. Ich persönlich gehe noch von einigen Jahrtausenden Kirche aus, aber das ist eine Mutmaßung, keinesfalls Wissen. Eine Vereinigung des römisch-katholischen Glaubens mit anderen Glaubensrichtungen kann es nicht geben, weil diese „Vereinigung“ Kompromisse erzwingen würde, die die Wahrheit selbst, nämlich Jesus Christus, angreifen würde. Wenn es um Seine Lehre geht, darf die Kirche keine Kompromisse schließen, weil sie hierfür keine Vollmacht vom Herrn hat. Christus ist ja nicht ein – vielleicht besonders beeindruckender – Avatar Gottes, eine der vielfältigen endlichen Erscheinungsformen des Göttlichen, in denen wir das Unendliche zu erahnen lernen. Er ist nicht eine „Erscheinung“ des Göttlichen, sondern er ist Gott. Wie bei jeder Legierung, so wäre es auch hier das edlere Metall, welches wertgemindert würde. Das heißt: Gemeinsames Beten, Diskutieren und Singen mit Andersgläubigen – ja. Vereinigung – nein.

Der interreligiöse Dialog wird auf jeden Fall weiter ausgebaut werden. Getragen wird dieser Dialog von der „Würde der Person“. Hier gibt es große gemeinsame Schnittmengen mit den Juden, unseren älteren Brüdern, und den Moslems. Die „Würde der Person“ ist allerdings unvereinbar mit z. B. „Reinkarnationsglaube“.

Wir Christen werden auch weiterhin gegen den relativistischen Zeitgeist auftreten. Der Theorie von den vielen Wegen stellen wir nämlich die Lehre von den zwei Wegen (Mt 7, 13) entgegen: den Weg zum Heil und den Weg zum Verderben. Die vielen Wege der heidnischen Religionen sind in Wirklichkeit nur ein Weg – nämlich die breite Straße, von der das Evangelium spricht.

Hat die Reihenfolge Islam, Christenheit, Judentum eine Bewandtnis?

Ja – denn sie steht für „back to the roots“. Jesus Christus als das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (Kol 1, 15) ist ohne Adam nicht zu verstehen. Jesus Christus ist der vollkommene Mensch, der den Söhnen Adams die Gottebenbildlichkeit wiedergab, die von der ersten Sünde her verunstaltet war. Da in ihm die menschliche Natur angenommen wurde, ohne dabei verschlungen zu werden, ist sie dadurch auch schon in uns zu einer erhabenen Würde erhöht worden.

Herzlichst,
Hubert



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