Re: Edda

Geschrieben von quink am 14. März 2005 04:02:19:

>Die Reihenfolge der Worte ist interessant:
>Schwertzeit,
>Beilzeit (Schilde bersten),
>Windzeit,
>Wolfzeit


Es ist eine Liedersammlung - also kann es auch nur um den Reim gehen, damit es schön und gut klingt


Möchte zu bedenken geben, daß die Edda mehrere Probleme aufwirft.

1. Es ist eine Liedersammlung, die erst in christlicher Zeit zwischen (9. und 13. Jhdt) niedergeschrieben wurde. Man muß zwischen der Prosa-Edda und der Lieder-Edda unterscheiden. Man weiß nicht, was an christlichem Gedankengut eingeflossen ist.

2. Die Übersetzung aus dem altisländischen ist, besonders bei der gereimten Version, umstritten. Manche Übersetzer wollten den Sinn erhalten, andere den Reim. Beides zusammen ist nicht möglich - gehört aber eigentlich zusammen. Daher sind alle Übersetzungen mehr oder weniger ungenau. Man sollte also, wenn man schon kein altisländisch kann, wenigstens mehrere Übersetzungen gelesen und verglichen haben. Da gibt es teilweise große Unterschiede. Manche Übersetzer lassen sogar Verse weg oder deuten sie um.

Die Diktion der alten Texte hält zusätzlich Probleme bereit, von dem anderen geschichtlichen/politischen/sozialen Kontext im Vergleich zu heute ganz zu schweigen.

3. Die Geschichten in der Edda können genausogut auf längst vergangene Geschehnisse hindeuten. Es gibt einige wissenschaftliche Forschungen, die sich damit befassen.

4. Die Edda ist zwar eine Wissenssammlung, aber für Prophezeihungen genausowenig zu gebrauchen wie die Bibel. Zu alt, zu oft umgedeutet und fehlübersetzt. Ob vielleicht sogar Passagen verändert/gefälscht wurden, wie in der Bibel, kann ich nicht sagen. Dazu braucht es einen Fachmann.

StarFire


Hallo,
wo du diese Themen angesprochen hast. Ich persöhnlich denke das der Ursprung der Edda sehr viel älter als das 9 Jhr - 12 Jhr ist. Also es gibt Ansätze die sagen die Edda stammt aus dem 6 Jhr( vermutlich noch früher), wurde mündlich weitergegeben und erst ab dem 9 Jhr. gesammelt aufgeschrieben.

Die Prophezeiungen der Edda halte ich für vergleichbar der Offenbarung des Johannes. Beides trägt sich ähnlich zu, es gibt sogar gleiche Elemente in beiden.

Das Problem der Edda ist das sie schwer zu lesen ist. Ich meine nicht vom sprachlichen, sondern von den Ausschmückungen. Um die Edda zu deuten würde es ein Menschenleben brauchen..

Nochwal zu Wolfszeit, dieses ist die Zeit in der die Wölfe Beute machen. Also eine Metapher für den Sieg.


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