Re: Christlicher Einfluss
Geschrieben von quink am 14. März 2005 16:18:21:
Als Antwort auf: Christlicher Einfluss geschrieben von franke43 am 14. März 2005 15:28:21:
>Hallo
>Ein christlicher eschatologischer Einfluss auf die
>Edda ist stark anzunehmen. Die Kontakte zwischen
>der christlichen Welt und der nordischen Welt
>begannen schon vor den Wikingerzügen, also vor
>ca. 800. Karl der Grosse hatte diplomatischen
>Austausch mit dem dänischen Königshof in Jelling
>auf Jütland. Christliches Gedankengut kann sich
>daher schon vor der Missionsreise von Ansgar im
>Norden verbreitet und mit der einheimischen
>Religion gemischt haben. Ein ähnliches Beispiel
>ist aus Bayern bekannt: das althochdeutsche
>endzeitliche Gedicht Muspilli aus der Zeit von
>Karl dem Grossen. Vgl. auch den Kontakt der
>ausgewanderten mit den nicht ausgewanderten
>Ostgoten, wie der Runenstein Rökstenen beweist.
>Gruss
>FrankeWo du es gerade angesprochen hast, zum Thema
eschatologischer Einfluss, also die Entzeit,
bzw. die "Lehre von den letzten Dingen".
Der Sachsenschlächter Karl der Große, der
ja NACH seinem Sieg über die Sachsen, jede
"heidnische Religion" mit Todestrafe bestrafte
ist eine Schlüsselfigur.
Ab da wurde systematisch jeder heilige Platz von
den Christen vernichtet und es wurden Kirchen drauf
gebaut (such nach den ältesten Kirchenplätzen und
du hast alte heilige Plätze), ebenso wurden germanische
Festtage und Bräuche, zb. Weihnacht, Weihnachtsbaum
in der christlichen Religion übernommen - und nicht
andersrum!!
So wollte man des den Barbaren leichter machen die neue
christliche Religion anzunehmen. Aber diese Dinge sind ja
bekannt.
Um Ansätze der Zeitdatierung der Edda zu haben, schaut man
sich die Heldensagen der Edda an. Es gibt einige Ausgaben
die nur Lieder enthalten, andere Ausgaben sind komplett.
Die Heldensagen, darunter das Nibelungenlied (Bruchstücke)
deren Ursprung Deutschland ist und nicht Norwegen/Schweden
oder Island, wo ja die Edda im 9.Jhr "nur" aufgeschrieben wurde.
Allein dieses besagt schon das die Edda im 9.Jhr abgeschrieben
wurde von einer älteren Quelle (dazu gibts verschiedene Beweise)Zusammenfassung:
800 Jhr. Karl der Große und christliche Religion
900 Jhr. Edda (Abschrift)
ab 11 Jhr. erhaltene Abschriften des NibelungenliedHandlung des Nibelungenliedes VOR Karl dem Großen
Geschätzt wird das 6 Jhr.
Die Bruchstücke des Nibelungenliedes sind aber nur
ein Teil, ältere Fragmente der Edda dürften einige
Jahrhunderte älter sein, also noch weit vor dem
6 Jhr. Und da gab es in diesem Land keine Christen,
keine Eschatologie (deren Ursprung auf das alte
Testament!!! zurückgehen).Also entweder haben germanische Händler im arabischen
Raum (falls sie jemals da waren) vor dem 6 Jhr etwas
von dieser Eschatologie erfahren und in ihre Religion
übernommen (warum sollten sie das tun ?) oder
einiges stimmt an den ganzen Geschichtsbüchern vorn
und hinten nicht (Angebliche Ausbreitung der Menschen von Ost
nach West, anstatt von West nach Ost!!).
Aber das würde hier zu weit gehen..