Re: Edda
Geschrieben von Michael am 14. März 2005 11:22:
Als Antwort auf: Re: Edda geschrieben von quink am 14. März 2005 04:08:36:
Hmmm... Ich hoffe mal, daß das auch im Forum erscheint...
Tja. Ich lese hier auch schon seit geraumer Zeit mit und möchte mich jetzt auch einmal zu Wort melden...
Zur Edda...
Um die Edda zu verstehen, muß man sich mit der Art und Weise auseinandersetzen, wie das "alte Wissen" zu diesen Zeiten vermittelt wurde. Generell geschah dies ausschließlich in Form mündlicher Überlieferungen und das Wissen wurde jeweils von den Weisen an deren Schüler übertragen. Unabhängig davon war es sehr wichtig, daß die Schüler ihre eigenen Erfahrungen in Verbindung mit der sie umgebenenden Natur sammelten. So dauerte eine "Ausbildung" bis zum "vollwertigen" Druiden oder Meister meist 30 Jahre und mehr. Während dieser langen Zeit zogen diese Menschen durch die Lande und lernten die Mythen und Riten anderer Stämme kennen. Daraus resultiert auch, daß man es nicht für nötig befunden hat, dieses Wissen in schriftlicher Form zu fixieren und tatsächlich gibt es keinerlei Aufzeichnungen, obschon die Weisen damals bereits über eine eingene Schrift verfügten.Erst als es sich nun abzeichnete, daß der "alte Weg" mehr und mehr verdrängt wurde und in Vergessenheit geriet, mühte man sich, dieses Wissen in schriftlicher Form zu erhalten. Dies geschah indes nicht durch einfaches Niederschreiben, zumal dieses Wissen auch weiterhin nur Eingeweihten verfügbar sein sollte, was ja durchaus auch einen Sinn machte. So verfasste man das Wissen in Form von Merkschriften, die als eine Art Eselsbrücken für jene dienten, die bereits um die Zusammenhänge wussten. Viele dieser Merkschriften ergaben in Summe die Edda.
Bildlich gesehen stellt die Edda eine Reihe von Schlüseln dar, die dem, der die passenden Schlösser kennt, das alte Wissen erschließen. Für alle anderen ist die Edda eine "sehr schöne Geschichte" ;)
Liebe GrüßeMichael