Re: Zunächst zu dem immer wieder genannten Vorwurf ...
Geschrieben von Abulafia am 28. Januar 2005 23:10:39:
Als Antwort auf: Re: Zunächst zu dem immer wieder genannten Vorwurf ... geschrieben von Kuddel am 28. Januar 2005 20:59:13:
>Lieber Baran
>Dem Gelehrten erschließen sich durch die, in der Bibel genannten Zahlen tiefere Zusammenhänge. Warum aber die Bibel diese intellektuelle Tiefe hat, weiß ich nicht. Jedenfalls würde ich nicht vorschnell urteilen - weil eben kein Gelehrter.
>Die in Deinem Textbeispiel genannte 17 war im Altertum in Verbindung mit der 153 (Fische im Netz am See von Tiberias im Johannes-Evangelium)eine bekannte Zahl.
>1+2+3...+16+17 gibt 153.
>Ein Gelehrter schrieb, das ihm die Zahl 153 sage, daß Jesu Lebensaufgabe zu der Zeit in ihrer ganzen Tiefe erfüllt war.
>Vielleicht werden ähnliche Geschichten in ihrem jeweiligen Zusammenhang mit anderen Zahlen versehen.
>So wie wir in unserem Leben nicht alles Verstehen und erklären können, so gibt es auch in der Bibel Dinge, die wir nicht verstehen, die aber doch hoffentlich in Ordnung sind.
>
>Gruß
>Kuddel
Was Baran schreibt, dazu kann ich auch nicht viel sagen. Es ist, da muß ich ihm Recht geben, durchaus möglich, dass die Rolle Judas tatsächlich "verfälscht" ist. Er war bekanntermaßen der Buchhalter der Gruppe und es ist möglich, dass er Jesus nicht (zumindest nicht absichtlich) verraten hat. Die Spekulationen gehen dahin, dass dies eine "Abrechnung" der frühen Christen mit ihren Glaubensbrüdern war, indem sie Judas als den Juden auch als den Verräter darstellten, der den Messias ausgeliefert hat. Dies wiederum ist aber keine nachträgliche Verfälschung, sondern schon in den Urtexten so verfasst.Wer jemals in Jerusalem war und vom Tempelberg aus auf den Ölberg schaute, der wird sich vielleicht auch gefragt haben: Wie, um Gottes Willen, konnten Jesus und seine Jünger davon ausgehen, dass man ihn dort nicht finden würde? Er hätte sich gar keinen auffälligeren Ort suchen können in ganz Jerusalem und Umgebung! Kurzum: Wir sollten die Bibel mit offenen Augen lesen und versuchen, zu verstehen. Sie aber insgesamt als Fälschung abzutun, das wäre zu einfach und wird ihr auch nicht gerecht. Es stehen Wahrheiten in ihr, aber Wahrheiten sind auch immer eine Frage der Zeit, in der sie geschrieben werden. Seltsam finde ich nur, dass in Hinblick auf Nostradamus oder andere Prophezeiungstexte in diesem Forum offenbar stilles Einverständnis herrscht und keiner die Texte Irlmaiers, des Waldviertlers, des Malachias oder gar Nostradamus anzweifelt. Sie zu manipulieren ist nun beileibe keine Kunst. Bei der Bibel wäre das weitaus schwerer gewesen zu jeder Zeit.
- Lesarten der Bibel Lydia 29.1.2005 00:37 (8)
- Lesarten der Bibel: wörtlich, moralisch, allegorisch, anagogisch, ... Baran 29.1.2005 18:27 (7)
- Re: Lesarten der Bibel: wörtlich, moralisch, allegorisch, anagogisch, ... Lydia 30.1.2005 02:00 (6)
- Allegorische Erklärung oder Allegorese Zetountis 30.1.2005 14:21 (3)
- Mitunter gibt es auch ganz andere Gründe gegen den "sensus litteralis" Baran 30.1.2005 19:08 (1)
- Re: Lehramt der Kirche Zetountis 30.1.2005 20:22 (0)
- Nachtrag: Quellenangabe Zetountis 30.1.2005 14:29 (0)
- Re: Lesarten der Bibel: wörtlich, moralisch, allegorisch, anagogisch, ... Baran 30.1.2005 09:13 (1)
- Auch eine Empfehlung Zetountis 30.1.2005 14:26 (0)