Eine ganz normale Nacht
Geschrieben von Alphanier am 18. September 2004 03:53:14:
Der Abend verlief erfreulich unterhaltsam und ich genoß die
Unbekümmertheit der Partygäste, die zum Großteil Bikern waren.
Es mögen wohl etwa 30 Leute dagewesen sein und erst nach
Mitternacht neigte sich die Feier dem Ende entgegen. Zu Hause
angekommen, machte ich es mir sogleich bequem und schlüpfte
seit langem mal wieder in einen Schlafanzug, da es bitterkalt
geworden war. Nachdem ich den PC hochgefahren hatte, ging
es plötzlich los. Gedanken rasten durch meinen Kopf und dann
folgten Blitze und Bilderfetzen, die einfach zu schnell waren
um ihnen zu folgen. Ich konzentrierte mich und siehe da, nach
und nach wurden die Bilder deutlicher und aus dem Flash wurde
ein regelrechter Tagtraum. Fragt mich bitte nicht, wie ich
diesen Zustand erreichte und wie lange dieser anhielt, aber
es war eine sehr interessante und intensive Erfahrung.Mein Erlebnis:
Rötlichen Bilderfetzen folgte schlagartig eine sommerliche Landschaft.
Ich erblickte Felder und Wiesen, einen kleinen nicht asphaltierten
Weg, links davon einen kleinen Baum und am Ende des Weges einen
kleinen Ort. Um den Ort besser sehen zu können, wollte ich mich ihm
auf dem kleinen Weg nähern. Plötzlich verlor ich den Boden unter den
Füssen und näherte mich schwebend/fliegend langsam dem Ort, der jedoch
schlagartig verschwand. Ich überflog nun eine Landschaft mit Wiesen
und einem kleinen Wäldchen und die Gegend war flach und eben.
Der Himmel war blau mit einigen wenigen weiße Wolken. Ich fühlte mich
unendlich wohl und zufrieden und begann mich vor Freude in der Luft
zu drehen. Als ich wieder nach unten blickte, erkannte ich eine
Meeresküste und flog dieser entlang. Erst jetzt bemerkte ich, das
ich weder irgendwelche Menschen, noch Tiere irgendwo sah. Ein
unangenehmes Gefühl überkam mich und ich verspürte plötzlich Angst.
Langsam versuchte ich zu landen und suchte mir dafür einen Platz in
Küstennähe, unmittelbar neben einer Holzhütte aus.Schon direkt nach der Landung verspürte ich ein Vibrieren unter meinen
Füssen; als ob die Erde beben würde. Doch ich ließ mich davon nicht
abhalten und ging zur Holzhütte und öffnete diese. Vor mir lag ein Raum
mit einem Holztisch und zwei Holzbänken; auf jeder Tischseite einer.
Rechts von mir erblickte ich ein Bett, das per Vorhang vom anderen
Raum abgetrennt werden konnte. Zwischen Tür und Bett war ein kleines
Holzsprossenfenster, bestehend aus vier Feldern. Links vom Tisch war
ebenfalls ein Fenster, aber nicht an der Türseite, sondern an der
linken Aussenseite. Rechts vom Tisch erkannte ich einen offenen Kamin,
in dem anscheinend seit langem kein Feuer mehr gebrannt hatte;
jedenfalls war er blitzsauber und am Fussboden erkannte ich einige
kleine Steinblatten. Der Kamin selbst schien gemauert zu sein und
einen hellgrauen bis weissen Putz zu haben. Ich schaute weiter in
der Raum und ging einige Schritte nach vorn. An der Decke über dem
Tisch hing eine Holzlampe mit einer Glühbirne drinnen. Hinten links,
also etwa 2 Meter hinter dem Tisch war mitten im Raum ein kleiner
Absatz; eine Stufe nach oben. Dort erkannte ich einen angrenzenden
Raum, der sowohl an der linken Außenseite, als auch an der Rückseite
der Hütte große Fenster hatte. Was sich sonst noch in dem hinteren
Raum befand, konnte ich nicht mehr erkennen, da mir nur noch ein
gedanke kam: "Feuer". Ich rannte fluchtartig aus der Hütte und spürte
große Hitze hinter mir. Nach eingen Metern schaute ich jedoch zurück
und erblickte zu meinem Erstaunen eine völlig intakte Hütte. Der
Boden unter mir begann erneut zu vibrieren und gab plötzlich nach.Während ich ins bodenlose fiel, wechselte die Umgebung sehr rasch
und ich stand urplötzlich an einer belebten Strassenkreuzung einer
Stadt. Es war angenehm warm und die Leute trugen kurzärmelige Shirts
und Hemden, einige kurze Hosen. Dann erblickte ich einige junge
Frauen in kurzen Röcken und einen Skateboardfahrer, dem einige Kinder
zuschauten. Auch einige Erwachsene blieben stehen, dies hatte jedoch
einen erschreckenden anderen Grund. Während ihre Blicke abwechseln
zwischen den Häusern hin und her gingen, begann die Erde zu beben.
Ein kleines Mädchen schaute mich lächeln an und zeigte mit dem
Zeigefinger in eine bestimmte Richtung. Nickend folgte ich ihrem
Fingerzeig und erblickte in der Ferne einen Strand. Ich wußte, das
es sich um das gleiche Meer wie in der Nähe der Hütte handelt und
wollte dies dem Mädchen mitteilen; aber das Mädchen war verschunden.
An seiner Stelle stand eine alte kleine und zuerliche Frau und
hielt mir die offene Hand entgegen. Ich verstand nicht, was sie
wollte und schüttelte den Kopf. Die Erde bebte nun immer heftiger
und vor meinen Augen verschwammen plötzlich die Bilder. Ich kehrte
in die Realität zurück und ärgerte mich über mich selbst. Wieso
hatte ich nicht die Hand der Alten ergriffen? Sie wollte mir
bestimmt etwas zeigen und ich werde nun vielleicht niemals erfahren,
was dies wohl gewesen wäre.Soviel zu meinem wirklich sehr ungewöhnlichen
Erlebnis einer ganz normalen NachtDer Alphanier
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