zum Thema "Angst"

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von SoL333 am 10. Januar 2002 01:38:01:

Hallo, Ihr lieben Leut' :-)

Mir ist in einigen Beiträgen aufgefallen, daß sie entweder ganz konkret von "Angst" handeln und wie man damit umgehen könnte, oder ganz einfach Ausdruck derselben sind.

Ich möchte gern, wenn es gestattet ist, auch meinen Senf dazu abgeben. Ich selbst habe für mich einen Weg gefunden, auf der einen Seite Angst zu empfinden, auf der anderen Seite aber keine Lähmung durch sie zuzulassen, mit ihr kreativ umzugehen. Wahrscheinlich ist meine Erfahrung nicht für jeden interessant oder nachvollziehbar, aber dem oder der einen oder anderen mag es als vielleicht ganz nützliches Modell oder als Inspirationsquelle dienen. Es nicht zu schreiben, wäre einfach zu schade.

Natürlich ist es in manchen Situationen sinnvoll Angst zu empfinden. Nämlich dann, wenn der Angstauslöser real existiert und zu einer wirklichen Bedrohung für Leib und Leben zu werden droht.
Befinden wir uns momentan in einer solchen Situation? Das hängt wohl von jedem selbst ab, in wie weit er in die Materie des Weltgeschehens und ggf. auch der Prophezeiungen eingestiegen ist. DIe meisten mir direkt bekannten Menschen beschäftigen sich nicht mit der Politik, dem ganzen Weltgeschehen, geschweige denn mit den Prophezeiungen. Nicht aus mangelndem Interesse wie es scheint, sondern sie besitzen sogar eine regelrechte Aversion gegen solche Dinge. Sie haben Angst vor der Angst. Sie haben Angst davor, daß sie, wenn sie zu tief hinter den Vorhang blicken, etwas finden, was ihnen nicht gefällt, was nicht in ihre Pläne passt. Kopf in den Sand.
Die meisten Forumsbesucher hier (mich eingeschlossen) sind, sei es ein Fluch oder ein Segen, das wird sich zeigen, schon eine Stufe weiter. Sie haben direkt Angst, denn sie haben das erblickt, was hinter dem Vorhang steckt. Sie haben zumindest bis jetzt den Mut besessen, in diese Richtung zu schauen, doch die meisten hier kommen sich, wie ich, wohl ein bisschen wie in Matrix vor. Wir haben die rote Pille geschluckt. Seit dem befinden wir uns in einem seltsamen und noch nie empfundenen Dilemma: Passiert das prophezeite Szenario wirklich, so sind wir oben auf und exzellent vorbereitet auf das was da kommt, sprich: wir werden mit relativ großer Wahrscheinlichkeit davonkommen und werden von denen, die wir durch unsere ständige Labberei gerettet haben bestaunt und dankend bewundert (oder gekreuzigt, wenn die Dummheit dann immer noch nicht ausgerottet ist). Sind wir jedoch völlig im Unrecht, so haben wir womöglich viel verloren. Beförderungschancen im Job, denn man hatte vorher ja richtigen keinen Sinn mehr drin gesehen. Womöglich die Liebe, die man vertrieben hat. Das Ansehen bei denen, die man ständig gewarnt und verängstigt hat.
Dies ist eine absolute psychische Extremsituation. Ja sogar hammerhart. Viele versuchen den Kompromiß zwischen den Welten. Zwischen der Welt in der man (ggf. noch) lebt und der Welt, auf die man sich geistig schon einstellt, auf die Welt, die vielleicht kommt.
Problem: Beide Welten scheinen sich irgendwie nicht richtig zu vertragen. Jede erfordert Ressourcen ganz allein für sich. Jeder Gedanke, jede Idee, jedes gekauftes Gut besitzt jeweils nur noch Wert in der einen oder anderen Welt. Wie reagiert ihr, wenn Euch ein Vertreter über die Riester-Rente aufklären möchte? Wie ich, ein betreten schweigendes, bedauerndes und (ggf. voraussichtlich) wissendes Lächeln (?). Ein auf die Zunge beißen müssen.
Ist diese Verfassung eine bedrohliche Situation? Natürlich ist sie das. Das ist noch untertrieben. Nicht zu unterschätzen ist die noch dazu zu addierende Angst, vor dem was (bisher nur in unseren Köpfen) konkret auf uns zu kommt.

Ich denke, man muß sich wohl oder übel für die eine oder andere Seite entscheiden. Entweder man verneint diese Möglichkeit des Endes "lebensplanlich" und steckt seine volle Energie in die Karriere, die Rente, Aktien, was auch immer. Oder man steckt seine ganze Energie in die "Endzeitplanung". Versucht man den Kompromiß, so wird man auf keinem Gebiet großartig was reißen können. Man hat dann überall nur 50% gegeben.

Das mag man in der Weltmenschen-Welt (in der schon nix passiert) nicht viel ausmachen, man kanns dann ja wieder aufholen. Man hat halt nur etwas Zeit verloren. Sollten die Prophezeiungen jedoch richtig liegen, so sind 50% nicht viel. Mit 50% ist man so gut wie tot. Mit nahezu 100% hätte man dann wohl doch besser gelegen. Noch besser wären natürlich 150%. Ich wage zu "prophezeien", daß die kommende Zeit folgende Folgen für uns "Endzeitgläubige" bringt: entweder sind wir nach dieser Zeit und wenn nichts passiert ist, die Deppen der Nation, ODER wenn etwas passiert ist, die Begründer neuer Welten im Jahre Null. Analog könnte man auch sagen: entweder wir sind nach dieser Zeit und wenn nichts passiert ist immer noch gemachte Leute ohne öffentlichen Schaden, ODER wir sind, wenn etwas passiert ist: Matsche und Larvenfutter.

Wie habe ich mich entschieden? Ich bin das Risiko eingegangen, und habe mehr oder weniger 100% auf die Endzeitvariante gesetzt. Der Rest ist eigentlich nur noch geplegte Fassade. Ein weiterer Grund ist: in einem "Paradies", wie dem prophezeiten nach dem ganzen Klimbim, könnte ich prima leben. Dafür wäre ich geboren. In unserer jetzigen Welt würde ich es immer schwer haben. Ich bin für sie nicht richtig geschaffen und ich würde wahrscheinlich mit der Zeit wie viele andere verdorren. Ich bin halt einfach zu nett und ehrlich. Meine Alternativen sehen so aus: wenn nichts passiert ist, stehe ich äußerst dumm da. Mehr als dumm. Und werde wahrscheinlich, auch zur Beruhigung meiner Umgebung, eine Therapie machen. Passiert es doch, dann habe ich zumindest für mich selbst und wenige andere mein Bestes gegeben, habe meinen "eigenen" Bauernhof, viele Kinder und kann meine Träume und Wünsche verwirklichen wie ich will. Keine Behörde, kein nötiger Titel oder nötige gesellschaftliche Position hindert mich daran. Für mich ist diese Zeit spannend, Leute, denn die Kugel rollt und nichts geht mehr.

Denke ich auch an die, die dafür sterben müssen? Natürlich. Aber die Welt interessiert sich nicht dafür, ob der kleinen Aktennummer 23856287568356 die Mammi weggeschossen wird oder nicht. Wir können es nicht verhindern, so oder so. Richtige Gedanken darüber mache ich mir erst, wenn es wirklich Realität geworden sein sollte. Im Moment würde es die Vorbereitung nur lähmen und die Effektivität herabsetzen. Man sollte in solchen Momenten denken wie die Borg aus Star-Trek. Effektivität und Relevanz. Dies ist ein Drahtseilakt und sollte auch als ein solcher beschritten werden. In der Tat geben viele Bekannte von mir genau das o.g. als Motiv für Ihre Genervtheit von meinen Warnversuchen an: Sie wollen nicht daran denken, an die vielen Toten unter ihren Bekannten. Also: Kopf in den Sand, Fakten ignorieren und mit Netzrollern punkten.


Sollte uns allen mulmig sein? Ich denke, es ist menschlich und gar nicht anders möglich. Denn wir haben im Endeffekt bereits alle unsere "Einberufung" erhalten. Die einen vom lieben Gott, die meisten anderen von der anderen Seite. Ganz genau, wir werden "eingezogen", ob es uns lieb ist, wir es wollen, oder nicht, ändert nicht daran. Ob wir davor Angst haben oder nicht, wird am Ablauf nichts ändern. Nur für uns selbst. Wir müssen die Angst als Antrieb effektiv ausnutzen aber ständig auf der Hut sein, daß sie nicht zu viel an Macht gewinnt. Vor uns liegt (natürlich: ggf.) die Schlacht zwischen Gut und Böse. Zumindest den Weg dorthin (bzw. davon weg) sollten wir wie Männer beschreiten: mit Würde, Elan, unerschütterlichen Idealen, einem festen Glauben, einem klar definierten Ziel, die Fahne hoch erhoben und mit einem theatralischen Rumtata im Kopf. So oder so: es wird belohnt werden. Entweder mit dem Paradies oder mit einer interessanten Selbsterfahrung, die man z.B. gut als Psycho-Roman vermarkten könnte. Wenn wir erstmal im Schlamassel drin sind, kann sich dann jeder in die Hose pinkeln wie er möchte, ich denke, da sind die meisten tolerant.

Es ist ein Krieg, der auf uns zu kommt (natüüüüüürlich: ggf.). Als einen solchen sollten wir ihn behandeln und es so gut es geht darauf vorbereiten. Lähmende Gedanken: irrelevant, denn es geht (immer noch: ggf.) um Leben und Tod, da haben halbherzige nunmal Mätzchen keine Zukunft, ob man mir das jetzt im Anschluß wegdiskutiert oder nicht :).

Liebe Grüße
Christoph

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