Hausbau als Gleichnis
Geschrieben von Elias am 28. Dezember 2001 13:15:32:
Als Antwort auf: Re: Ist unkritische Prophezeiungsgläubigkeit gewünscht? geschrieben von Freddie am 28. Dezember 2001 11:10:01:
Hallo Freddie
>Es gibt viele wahrscheinliche Zukünfte, die allerdings in einem groben
>Rahmen determiniert sind. Je näher man nun einem bestimmten Datum zurückt
>desto enger wird der determinierende Rahmen, d.h. es fallen immer mehr
>wahrscheinliche Versionen oder "Scheiben" weg bis dann beim Erreichen des
>Zeitpunktes nur noch eine solche "Scheibe" übrig bleibt, das ist dann
>die eintretende Zukunft.So sehe ich das auch. Aber manche Möglichkeiten "ruhen" auch, evtl. über Jahrhunderte, so wie ein 10-Pfennig-Stück, das auf der Straße liegt. Irgendwann bückt sich einer und hebt es auf. Wir haben nun verschiedene "ruhende" Themen, die nur darauf warte, daß sie einer aufgreift. Natürlich ergeben sich aus unterschieslichen Reihenfolgen konkreter Motive komplett andere Szenarien.
>Ich wiederhole mich jetzt bestimmt schon zum zwanzigsten Mal aber Details
>sind absolut irrelevant, vor allem wenn es um Prophezeiungen geht die die
>ganze Menscheit betreffen und vor allem wenn sie schon Jahrzehnte alt sind.Also so Sprüche, wie der Winter vorher ist oder wie das Gras steht oder daß es auf Krautweih losgehen soll oder das Thema mit dem kurzen Fasching ignoriere ich inzwischen vollkommen. Hier ist die Fehlerquote zu hoch und somit schließt man damit letztendlich vermutlich genau das Jahr aus, wenn es wirklich losgeht.
>Man sollte eher den Roten Faden finden, das Hauptmotiv, welches sich durch
>die meisten Prophezeiungen schlängelt: 3-tägige Finsternis, Erscheinung eines
>Himmelskörpers, Krieg Ost-West usw.Das mit dem Roten faden halte ich für gar nicht so einfach. Vielleicht sind die Grundprobleme und Grundmotive isolierbar.
Das mit der dreitägigen Finsternis halte ich für ein archetypisches/religiöses Grundmotiv. Es begegnet uns schon bei Moses bei den Plagen in Ägypten. Viele Seher, die von Finsternis etc. schreiben sind sich gar nicht so sicher, ob das wirklich exakt 3 Tage sind.
Der Ost-West-Krieg könnte durchaus auch völlig anders laufen. Wie ich schon schrieb, sind feindliche einmarschierende Soldaten ganz sicher nicht die erste Angriffswelle. Also entweder es sind keine feindlichen Soldaten oder es ist nicht die erste Welle. Daß die Leute in Friedenszeiten im Wirtshaus sitzen und von angreifenden Russen überrascht werden, die durchs Fenster schauen, halte ich für völligen Quatsch. Bevor da ein Russe durchs Fenster schaut, sind vorher bei einem Angriff mal mindestens ein paar Raketen geflogen (Naja, vielleicht bekommen es ja die Saufköppe in den bayrischen Wirtshäusern nicht mit) Ich halte es für möglich, daß der Seher das Szenario verkürzt wahrgenommen hat oder aus seiner Perspektive im Moment der Vision überrascht war. Ob es dann tatsächlich so verkürzt kommt und dann wirklich überraschend ist, das ist noch lange nicht gesagt.
>Ich bleibe dabei: Die genaue Zukunft kennt nur Gott, bzw er steht über der
>Zeit.Es stellt sich für mich die Frage, ob alle Ebenen/Instanzen, die uns Visionen schicken, gleich viel wissen und die gleiche Ziele haben. Ich glaube, wenn man alle Visionen als direkt von Gott kommend betrachtet, begeht man einen großen Fehler. Nach meiner Vorstellung ist das Jenseits von allerlei Wesen mit vielfältigen Vorstellungen belebt. Ich stelle mir das manchmal bildhaft vor, was passieren würde wenn X, Y oder sogar Z nach seinem Leben dort die Möglichkeit hätte zu channeln..... einfach schauderlich, der Gedanke ;-)) So wünsche ich ihm ein langes Leben.
Vielleicht weiß eine höhere Instanz mehr und eine niedrigere weniger oder geht gar von falschen Voraussetzungen aus und channelt völligen Unfug.
> Eine chronologische Zeit ist eh eine Illusion (Maya) da alles
> gleichzeitig stattfindet.Auf den höheren Ebenen sicherlich, also z.B. im Reich der Ideen bzw. im Reich des Geistes. Aber was auf dieser Ebene stattfindet, das hat nichts zu tun mit der Art von Stattfinden, was wir hier in der physischen Welt erleben.
Wenn wir z.B. ein Haus planen, dann können wir über die Fassedenfarbe nachdenken, bevor wir über das Fundament nachdenken. Die Ideen können parallel laufen. Auf dieser Ebene gibt es noch kein Nacheinander von Fassade und Fundament. Sobald wir aber beginnen diese Ideen in der phsysischen Welt zu realisieren, kommt schon ein zwingendes Nacheinander zustande.
Die Statik eines Hauses berechnet man z.B. von ohen nach unten.(Schließlich muß man unten immer wissen, was alles das wiegt, was man oben drüber hat.) Bauen tut man es von unten nach oben. würde sich nun der Maurer, also der Realisierende auf die Ebene des Planenden begeben, würden seine Vorstellung vom Ablauf plötzlich nicht mehr stimmen. Letztendlich geht es Menschen so, wenn sie sich von der Ebene der Physik auf die Ebene des Geistes begeben.
Hier vermischt sich das Kausale Weltbild, (causa=Grund, Ursache) wo sich die Zukunft aus den Ursachen ergibt mit dem Finalen Weltbild (finis=Ziel), wo für die geplanten Ereignisse die Grundlagen gelegt werden.
Das ist wie mit dem Hausbau: Das Fundament ist nicht zufällig ausreichend und paßt zufällig für das Haus, was drüber steht, sondern die Idee bzw. die Statik von dem Haus gab es schon, bevor das Fundament angefangen wurde. Auf der geistigen/planerischen Ebene ist der zweite Schritt schon vorweggenommen.
Beim Haus erscheint es uns logisch, daß das Haus auf das Fundament paßt. Beim Schicksal wissen wir nichts über die planende Instanz uns sind doch immer wieder überrascht, wie doch das Eine zum anderen paßt.
> Lineare Zeit ist ein Wahrnehmungsphänomen.
Ich würde die Zeit schon als ein Phänomen unserer physischen Welt sehen und nicht nur unserer Wahrnehmung.
- Re: Hausbau als Gleichnis Freddie 28.12.2001 14:59 (2)
- Re: Hausbau als Gleichnis cindy 28.12.2001 22:36 (0)
- Symbole in der Realität erkennen Elias 28.12.2001 16:09 (0)