Re: Putin gibt damit zu, wer die USA mit in den Krieg lockte

Geschrieben von Johannes am 18. Juni 2004 17:41:31:

Als Antwort auf: Putin warnte USA vor Anschlagsplänen Saddams geschrieben von Apollo am 18. Juni 2004 17:14:48:

> anderersseits war es ja absehbar, dass bei dem Konflikt es auch zu Aktionen
> ausserhalb des Iraks hätte kommen können...Solche Drohungen von Saddam H.
> wurden sogar in den Medien verbreitet, und zwar als R e a k t i o n auf den
> sich immer mehr abzeichnenden Angriff der Amerikaner.

Hallo apollo,

faszinierend ist dieser Bericht aus einem ganz anderen Grund: Bush steht derzeit stark unter Druck durch den Bericht der Kommission die sagt, es hätte keinen Grund gegeben, den Irak wegen Terrorismus anzugreifen. Nun kommt Putin und steht Bush zur Seite, indem er sagt, daß Rußland (die dem Irak recht nahe standen!) die USA vor Anschlägen gewarnt hätte. Und zwar sogar mehrfach, schriftlich wie mündlich (siehe auch Bericht in der Netzeitung).

Erinnert sich hier jemand an die Diskussion, daß den USA mit dem Irak möglicherweise eine Falle gestellt wurde? Daß sie in einen Kampf gestürzt wurde, den sie nicht gewinnen können, der dafür aber den Westen auf Jahre militärisch im Irak bindet und bewegungsunfähig macht? Und daß als Folge der Westen dabei ist, sich selbst zu zerlegen und zu zerfleischen, während der Kommunismus in aller Seelenruhe zusehen kann, ohne selbst in Kriegshandlungen verwickelt oder gar gebunden zu werden.

Ich dachte, ich lese nicht recht, als ich das sah. Der US-Präsident, dessen Stuhl derzeit etwas wackelt, weil er unter Verweis auf eine Terrorgefahr, die es (nachträglich gesehen) nicht gab, den Krieg begann, bekommt Schützenhilfe von genau dem Land, das den USA damals über verschiedene Kanäle klar gemacht hatte, die Terrorgefahr durch den Irak sei sehr real.

Natürlich hält sich Putin in Schweigen, was genau er gesagt hat und wieviel Verantwortung die Russen damit dafür tragen, daß die USA nun in diesem Schlamassel stecken. Aber bevor Bush durch jemand abgelöst wird, der einen radikalen Neuanfang macht wie vor kurzem der neugewählte spanische Präsident, gibt er Bush lieber ein wenig Schützenhilfe - auch wenn er damit recht deutlich die dunkelsten Vermutungen bestätigt, wer letztendlich dafür verantwortlich ist, den Geheimdienst mit Fehlinformationen gefüttert zu haben.

Haben die Kommunisten durch ihre Agenten noch mehr zu dem Desaster beigetragen, als Putin das nun zugibt? Für mich war diese Meldung jedenfalls wie ein Paukenschlag.

Gruß

Johannes



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