Re: Lesetip: Prof. E. Jäckel über die Wannseekonferenz

Geschrieben von Marc Malbec am 29. Mai 2004 10:08:13:

Als Antwort auf: Re: tv tipp : wannseekonferenz jetzt auf vox (o.T.) geschrieben von Leionel am 28. Mai 2004 22:12:26:

Hallo Leionel,

lies mal, was Prof. Eberhard Jäckel (SPD?) geschrieben hat:

»Das Protokoll der Konferenz, sagte Jäckel, enthalte kein Wort über einen solchen Beschluß [der Judenvernichtung]. Auch seien die Teilnehmer dazu gar nicht befugt gewesen. [...]

Der eigentliche Zweck der Wannseekonferenz, räumte Jäckel ein, sei allerdings umstritten. Ein englischer Kollege habe schon vor 40 Jahren bemerkt, die Konferenz sei lediglich ein "kameradschaftliches Mittagessen gewesen" [...]

Daß die Konferenz für die Deportationen keinerlei Rolle gespielt habe, belege die Teilnehmerliste. Auf ihr fehlten Vertreter der Wehrmacht wie auch des Reichsverkehrsministeriums [...]

Jäckel glaubt, daß eine entsprechende Weisung [Hitlers zur Judenvernichtung] nach dem Treffen zwischen Hitler, Himmler und Heydrich vom 24. September 1941 erfolgte, also drei Monate vor der Wannseekonferenz.«. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.6.1992, S. 34.)

Die Originale dieses Protokolls sind so streng geheim, daß sie bis heute, zusammen mit ca. 400 Tonnen Aktenmaterial, von den Siegern unter strengstem Verschluß gehalten werden. Woraus die "Historischen Dokumentationen" im Stile eines Knopp ihren Stoff beziehen, sind die Abschriften von Kopien und Kopien von Abschriften ...

Marc Malbec





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