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Re: Heute bin ich penetrant: Das fehlende Glied in der Kette!!!

Geschrieben von Bine am 07. Mai 2004 11:54:17:

Als Antwort auf: Heute bin ich penetrant: Das fehlende Glied in der Kette!!! geschrieben von Zwobbel am 07. Mai 2004 07:46:05:

Hallöle Zwobbel :-))

Hmmm, Erpressung würde ich das nicht nennen. Ich bin der Meinung, daß sich die Türkei mit Kemal Atatürk zusammen bereits vor langer Zeit dazu entschlossen hatte, ein europäisches Land zu werden.

Noch einmal zur Erinnerung: Die Türkei ist NICHT islamisch, sie ist laizistisch. Der von Atatürk proapgierte Islam ist durchaus mit dem Westen kompatibel und ist von der Auslebung her in etwa mit unseren Katholiken zu vergleichen. Lediglich die immer wieder aufkeimenden reaktionär-fundamentalistischen Gruppen (die in den früheren Jahren auch mit Erfolg zur Rauson gebracht werden konnten) brachten die arabisch-nationalistische Form dieser "Religion" immer wieder dazu, einen Nährboden für bestimmte Individuen zu schaffen.

Gerade WEIL die Türkei sich jedoch tolerant-europäisch präsentieren wollte, erkannte man wohl auch diese Gefahr zu spät.

In der türkischen Verfassung ist das, was im Moment in diesem Lande abläuft verboten. Koranschulen werden so schnell geschlossen, wie sie aufmachen, leider hat man dies nun schon fast nicht mehr unter Kontrolle.

Ein Beitritt der Türkei zu Europa würde die europäisch denkende Mehrheit (der Mittel- und Oberschicht) unterstützen, ihre Ziele, nämlich ein Teil Europas zu werden, tatkräftig unterstützen, wobei ich mir sicher bin, daß das nun doch sehr starke Militär es danken wird ;-))

Eine Nichtaufnahme der Türkei in die EU wäre ein Schlag ins Gesicht der Menschen in der Türkei, die sich um dieses Land seit Jahrzehnten stark gemacht haben, und es immerhin geschafft haben, daß der Islamismus das Land NOCH nicht überrollt hat, man bedenke hierbei auch die Rolle des toleranten Europas, das eben diese reaktionären und europafeindlichen Kräfte hier durchgefüttert und genährt hat. In diesem Falle war z.B. die Türkei wesentlich besorgter um die Belange des Westens (zu dem sie sich zugehörig fühlte), wobei die BRD nichts besseres zu tun hatte, als einen Terroristen wie Metin Kaplan Unterschlupf zu gewähren und die diversen moslemischen Kulturvereine (deren Mitglieder es schließlich auch sind, die Vorurteilen gegen Türken Vorschub leisten, obwohl sie in keinster Weise die moderne Türkei in ihren Ansichten und Verhaltensweisen wiederspiegeln, sonder im Gegenteil als Staatsfeinde zu sehen wären, wenn es nach der türkischen Verfassung geht, denn alleine schon der Schleier ist dort VERBOTEN) zu dulden, die Millionen von Steuergeldern in die Türkei schicken, um den aufkeimenden Islamismus zu unterstützen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daßvor 25 Jahren in der Türkei in Istanbul weniger Frauen mit Kopftuch zu sehen waren, als hier bei uns in Deutschland. Diese eingewickelten Mumien sah man überhaupt nicht, da es verboten war. Eine Lehrerin mit Kopftuch in der Türkei ? Unmöglich, weil gegen das Gesetz ! Eine Studentin an der Uni, eine Schülerin mit Kopftuch ? Gab es nicht, und gibt es noch nicht einmal heute, wo das Land regelrecht mit Islamisten (die leider hier bei uns im Westen großzügig hochgezüchtet wurden).

Die Menschen in der Türkei (insbesondere die einfachere Schicht) ist übrigens den Menschen in Griechenland und Jugoslawien (darunter verstehen ich den alten Begriff vor der Zerstückelung) in der Lebensweise und von der Kultur her sehr ähnlich, Kopftücher haben insbesondere die alten Frauen der Landbevölkerung alle auf ! Und die Männer der einfachen Bevölkerung sind auch alle die gleichen Machos, ich persönlich konnte da keinen sehr großen Unterscheid feststellen. Wo fangen wir also bitte dann an auszusieben ? Wenn wir die Türkei nicht in die EU lassen, dann müssen wir den ganzen Süd-Ost-europäischen Raum ausklammern, denn das ist von der Mentalität her ein sehr ähnlicher Menschenschlag.

Türkei ist übrigens nicht Asien, höchstens noch Kleinasien. Wir in der Schule lerneten Allerdings noch den Begriff Eurasien, wobei uns erklärt wurde, daß die Türkei ein Bindeglied zwischen beiden Kontinenten darstellt.....

Dieses Bindeglied ausklammern zu wollen würde bedeuten, daß es sich über kurz oder lang entweder an die innerasiatischen Länder halten würde, eventuell im Sinne einer pantürkischen Bewegung (was ebenfalls den Zorn der Russen auf das Land ziehen könnte, da viele Turkvölker in Ländern der ehemaligen UdSSR leben, bzw, in diesen Ländern die Bevölkerungsmehrheit bilden) oder eine Radikalislamisierung stattfinden würde, was noch eine viel, viel großere Bedrohung für uns darstellen würde, als wir uns das je vorstellen können (das könnte alleine in der Türkei zu einem unvorstellbaren Genozid führen, da sich mindestens die Hälfte der Türken lieber töten lassen würde, als jemals sich unter die arabisch-fundamentalistische Knechtschaft einer Scharia zu begeben) abgesehen von der täglichen Bedrohung des real gelebten Islam direkt vor unserer Haustüre.

Der, im Moment noch, geringe Anteil islamistischer Fanatiker wäre sicherlich bald wieder muxmäuschenstill, so wie all die Jahre zuvor, wenn die Türkei endlich wie die anderen Länder der Region zur EU gehören würde, das ist der Traum vieler fortschrittlicher Türken und das Ziel, das sich doch so manche integeren Politiker dieses Landes auf die Fahne geschrieben hatten (immerhin schon seit 1928 und eigentlich schon Jahre zuvor) Und das weiß ich sicher, denn davon kenne ich Einige (Angehörige der Atatürkpartei CHP) Der Vorwurf, daß Atatürk eine pantürkische Bewegung zur Vormachtstellung der Türkei im asiatischen Raum ins Leben hat rufen wollen, entbehrt jeder Grundlage. Im Gegenteil wollte er die Türken vereinen und sie zu Europa bringen. Verwandte von mir kannten Kemal Atatürk, er war ein Europäer durch und durch, niemals ein Asiate ! Das zeigte sich übrigens auch in seinen persönlichen Vorlieben, was Essen und Musik anbelangt...

Böse fundamentalistisch-islamistische Stimmen in der Türkei (uns auch hier bei uns in Europa) behaupten übrigens, Mustafa Kemal Atatürk sei Grieche gewesen ;-)) Seltsamerweise verbiestert das zwar die Islamisten, den modernen Türken ist das allerdings egal, denn die sehen das, was er für die Türkei getan hat und folgen seiner Spur nach.....

Ich kann nur jedem raten, sich mit der Geschichte der Türkei einmal näher zu befassen, insbesondere auch mit dem Leben und Wirken des Kemal Atatürk und sich selber ein Bild zu machen, ohne das von den Massenmedien bzw. der türkischen Proletenschicht (unsere Proleten sind ja auch nicht unbedingt ein Aushängeschild für Europa *gg*) übermittelte Bild zu übernehmen und auch unsere Rolle bezüglich dem Vorschub islamistischer Terrorbildung zu überdenken.

Ohne die Türkei gehts meiner Meinung nach nicht, das wird eine Katastrophe, aber nicht, weil die Türkei so furchtbar gefährlich wäre, sondern weil wir die Toleranz von der verkehrten Seite her leben.

liebe Grüße

von der Bine (europanational denkend *gg*):-))





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