Re: Wer trägt die Lasten des Türkei-Beitritts?
Geschrieben von Marc Malbec am 07. Mai 2004 14:30:04:
Als Antwort auf: Re: Heute bin ich penetrant: Das fehlende Glied in der Kette!!! geschrieben von Bine am 07. Mai 2004 11:54:17:
Hallo Bine,
so schön und von einer noblen Einstellung getragen sich Deine Sätze ausnehmen, lassen sie DAS Kernproblem des Türkeibeitritts und der EU überhaupt außer Acht:
Welches Land trägt zuallererst die mit dem Beitritt der Türkei verbundenen Lasten?
Wir werden keinen Fehler machen, wenn wir davon ausgehen, daß es exakt jene treffen wird, auf deren Rücken seit Jahrzehnten die Probleme der EU abgeladen werden, und die 80% (in Worten: Achtzig Prozent) aller EU-Nettoleistungen bezahlen - obwohl sie schon längst nicht mehr an der Spitze der Wohlstandsskala rangieren.
Welches Land liegt bei den Zahlungen an der Spitze, aber beim Wohlstand nur auf Platz 11?
Dort liegt meiner Ansicht nach der Hund begraben!
Man kann über alles reden, aber nur, wenn die Belastungen nach den Maßgaben minimalster Gerechtigkeit von ALLEN annähernd gleichgewichtig getragen werden.
Ich selbst bin ganz entschieden gegen eine Beitritt der Türkei, aber weniger, weil ich den Islam fürchte ("Dann bauen wir halt Moscheen", Friedrich II, König in Preußen), sondern weil die EU dann an das fürchterlichste Pulverfaß grenzt, das die Welt kennt, den Nahen Osten.
Und ich habe so ein komisches Gefühl, daß nach der Türkei auch Israel in die EU kommt, und danach - wg. französischer Interessen - ganz Nordafrika (Algerien, Marokko, Tunesien, Lybien).
Kannst Du mir sagen, wer das bezahlen soll, und vor allem, warum es immer nur die doofen Deutschen trifft?
Und ob dahinter eine andere Absicht stehen kann, als mit aller Gewalt, mit künstlich herbeigeführten Bankrotten und angezettelten Kriegen, den biblischen Weltstaat (s. Interview von David Ben Gurion mit einer US-Zeitschrift Anfang der 60er Jahre) durchzudrücken?
Marc Malbec