Neue Deadline 2030

Geschrieben von Stephan Berndt am 05. April 2007 21:52:48:

Hallo!

In der Welt vom 4. April hieß es im Leitartikel auf Seite 8 unter der Überschrift:
"Party in der Schuldenfalle":

Bei Fortsetzung der bisherigen Finanzpolitik, so errechnete das Institut der deutschen Wirtschaft, wird der Schuldenberg 2030 rund 116 Prozent und 2050 239 Prozent des Sozialproduktes betragen.
2030 würden die ausgewiesenen Schulden mehr als sechs Billionen betragen, viermal so viel wie heute. Dann reicht keine Neuverschuldung mehr aus, die Zinsen für die Altschulden zu zahlen.

In der einen oder anderen Form wird das vielen von Euch bekannt sein. Ich erwähnte es deshalb, weil sich hier eine weitere massenpsychologische Deadline abzeichnet - neben dem Jahr 2020 wo (angeblich) das Klima quasi umkippt.
Wir können gewissermaßen beobachten, wie die ignorante, Prophezeiungen verlachende Gesellschaft, selbst beginnt apokalyptisch zu denken. (Die Frage, inwieweit das gesteuert sein mag, lassen wir einmal beiseite.)
Wir werden Zeuge einer schleichenden "Apokalyptisierung" der Gesellschaft. Dies ist gegenüber der massenpsychologischen Situation 1999 bzw. vor der Jahrtausendwende ein grundlegender und dramatischer Wandel.

Ökonomisch gesehen fällt mir als Laie dazu noch folgendes ein:
Die Banken und anderen Geldverleier werden sicherlich nicht still warten, bis selbst so produktive Staaten wie Deutschland die Zinszahlung einstellen - von Tilgung wollen wir gar nicht reden.
Beobachten man das Gebaren der Banken bei kleinen finanzschwachen Kreditnehmern, so müssten die Banken eigentlich irgendwann deutlich VOR 2030 anfangen, die Zinsen anzuheben, um sich gegen ein drohendes Ausfallrisiko abzusichern.
Folglich müsste es eine Dynamik geben, die den Finanzkollaps weiter vorverlegt - also Richtung 2020 oder noch früher.Man ganz abgesehen von "Sonderrisiken" wie platzenden Immobileinblase.

Gruß
Stephan



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