Re: Zukunft durch Barmherzigkeit

Geschrieben von Bonnie am 22. April 2006 14:52:58:

Als Antwort auf: Re: Zukunft durch Barmherzigkeit geschrieben von Elbin am 22. April 2006 13:46:46:

>>>Einen Guten Abend zusammen!
>>>Nach einer Zeit des Teilnehmens nun der Versuch, ein eigenes Thema, daß mir praktisch aufgedrängt wurde, zu gestalten. Den letzten Anstoß dazu gab mir das -
>>>- Zitat aus dem letzten Beitrag von BB
>>>=>Veronika Lüken:
>>>"...ein....Haus hat brettervernagelte Fenster...keine
>>>Tür wird geöffent...Staub und Felsbrocken beginnen
>>>auf die Leute zu fallen, überall Blut, Schreie um Barmherzigkeit,
>>>in einer Versenkung ein Mann, er hält ein Kreuz heraus -
>>>eine Stimme schreit:
>>>Drei Tage, drei Tage!"
>>>Ich stelle einmal meine These voran: die Menschen können weder sich noch die Welt, in der sie leben, vor einer Katastrophe bewahren. Es sei denn ...
>>>Menschliche Werte wird jedes Individuum für sich selbst finden. Der eine hält die medizinische Entwicklung für grandios, ein anderer schwört auf die Technik, die ihm das Leben erleichtert, schließlich hält einer Recht und Ordnung der Demokratie für die größte Errungenschaft.
>>>Für mich ist die Barmherzigkeit eine der höchsten menschlichen Werte. Wer seine Nächstenliebe nicht nur auf seine Familie und seine engsten Freunde, sondern auf alles Leben richten kann, verkörpert für mich das, was man hier im "Paradies des Teufels" erreichen kann.
>>>Meine Frage lautet: kann ein Maß an gelebter (echter aus Liebe, nicht aus Angst!) Barmherzigkeit bewirken, daß auch uns Barmherzigkeit wiederfährt?
>>>Bin sehr gespannt, wie Ihr darüber denkt bzw. fühlt.
>>>Wolfgang
>>Hallo,
>>Du kannst Dich nicht zwingen barmherzig zu sein. Es ist etwas, das mit zunehmender innerer Läuterung einhergeht. Doch solange Du nicht erleuchtet bist, werden Schattenseiten und Abgründe da sein. M.E. haben uns gerade die Religionen, die ja alle Barmherzigkeit predigen, an den Punkt gebracht, wo wir heute stehen. Sie verlangen nämlich vom Menschen "gut" zu sein, und seine Schattenseiten zu unterdrücken. Doch sie sie sind da, und Unterdrückung führt - wie z.B. Homöopathen längst nachweisen können (aber nicht angehört werden) - immer zu Krankheit und Leid. Deshalb ist es schlussendlich nicht ein zuwenig an Willen zu Barmherzigkeit, die für die Grausamkeit auf diesem Planeten verantwortlich ist, sondern ein zuviel an Unterdrückung der Seiten an uns, die unseren moralischen Vorstellungen nicht entsprechen.
>>Grüsse HotelNoir
>Hallo,
>die gute alte Schattenarbeit vor der wir uns alle gerne drücken - wer schaut schon gerne in seine eigene Fratze...bis sie irgendwann so deutlich ist dass man kaum noch umher kommt sich mit ihr auseinanderzusetzen.
>Viele verweigern sich auch dann noch-> Folgen sind nicht zuletzt Krankheiten.
>Derzeit krankt die gesamte Menschheit...
>Grüße
>Elbin*

Ich stimme dem Hotel und der Elbin zu ;-)
Wirklich "barmherzig" ist man nur, wenn man nichts aber auch gar nichts dafür erwartet und verlangt oder meint, bekommen zu müssen. Weder Dank noch Verschonung. Und dieser Hintergedanke (wir werden verschont, wenn wir jetzt alle barmherzig sind) schließt wahre Barmherzigkeit aus. Wobei ich immer noch über das Wort "Barmherzigkeit" stolpere. Vielleicht meine ich eher "Selbstlosigkeit". Selbstlosigkeit ist unmöglich bei einem Wesen, das mit Selbst- und Arterhaltungstrieb geboren wurde. Es gibt immer nur so ein paar Fetzen, die aussehen wie Selbstlosigkeit.
Ich gehe nicht den Weg, mich zur "Selbstlosigkeit" oder "Barmherzigkeit" zu zwingen, sondern eher den Weg, trotz aller Charakterschwächen meinerseits und seitens der anderen gute Laune zu behalten ;-)

LG, Bonnie


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