Avatar

BBouvier (Freie Themen)

Niederrhein, Mittwoch, 22.08.2018, 22:04 vor 2087 Tagen (3283 Aufrufe)

@BBouvier
Für einen Neuling ist es schon mal angebracht, sich mit dem ein oder anderen Textchen zu befassen. Dabei sind mir, bei allem Respekt, die harten, geradezu mit Verachtung verfassten Äußerungen BBouviers über Religion und Glauben unangenehm aufgefallen. Nu ja, jeder wie er es mag. Ich könnte allerdings behaupten, dass Prophezeiungen ursächlich durch Inspiration oder besser Göttlichen Eingebungen hervorgebracht werden. Schon Nostr. berief sich darauf, dass seine Proph. im Einklang mit der Bibel stehn. Es ist in diesem Forum bestimmt schon öfter die Analogien der Nostr.-Verse zur Bibel besprochen worden. Ob das hinreichend geschah, das bezweifle ich.
Gruß an alle.
Der Niederheiner

--
Situs vilate inisses tabernet

Avatar

Göttliche Eingebungen?

BBouvier @, Mittwoch, 22.08.2018, 22:18 vor 2087 Tagen @ Niederrhein (2949 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 22.08.2018, 22:27

Hallo, Niederrhein!

Wieder mal werde ich da schrecklich verkannt.;-)

Ich unterscheide nur zwischen schrägen kirchlichen Dogmen
und privater (religiöser) Erkenntnis via Resonanz.
Weswegen ich damit nicht missionierend Andere belästige.

Im übrigen mußt Du Dich wohl damit abfinden,
daß ich frei weg von der Leber formuliere
und nicht rosa-süßlich rumeiere:
Eine Frage des Naturells nur.

:flower:

<"Ich könnte allerdings behaupten, dass Prophezeiungen
ursächlich durch ... Göttliche Eingebungen hervorgebracht werden
.">

Neee, das lasse man lieber ... derartige Behauptungen
ohne nachvollziehbare Basis sind hier nicht gern gesehen.

Ganz abgesehen davon ist Dir offenbar der Unterschied
zwischen Prophezeiungen und Schauungen nicht bekannt.
Aber das kann ja noch werden, oder?

Beste Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Bibel

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 22.08.2018, 23:23 vor 2087 Tagen @ Niederrhein (2830 Aufrufe)

Hallo!

Dabei sind mir, bei allem Respekt, die harten, geradezu mit Verachtung verfassten Äußerungen BBouviers über Religion und Glauben unangenehm aufgefallen.

BBouvier gehört wohl zu den frommsten, aber nicht frömmelndsten Menschen, die ich kenne, dabei ganz im Gegensatz stehend zu vielen Prophezeiungsgläubigen, welche ihre Gläubigkeit (reduktionistisch verengt auf die Bibel) wie eine Monstranz vor sich hertragen.
Daß er sich verächtlich gegenüber "Religion und Glauben" äußern würde, ist schon in der Formulierung falsch. Mir fällt auch kein Beitrag ein, wo er dies getan hätte. Wohl aber äußert er sich über Unsinn, den Menschen glauben.

Ich vermute, Du setzt wie nicht wenige den Glauben an die Bibel mit der Religion an sich gleich. Dabei handelt es sich bei der Bibel ebenfalls nur um Menschenwerk, das mit allen damit einhergehenden potentiellen Irrtümern behaftet ist und daher schärfstens zerlegt werden muß.

Wenn er sich hierzu süffisant und kritisch äußert, sei es ihm unbenommen. Es handelt sich ja per se nur um einen Sachgegenstand, der gar nicht beleidigt sein kann. Sollte einem das selbst allerdings mißfallen, frage man sich, ob man seinen Glauben nicht irrend an einen toten Gegenstand geheftet hat. Man geht gewiß falsch, wenn das eigene Weltbild von der Integrität eines läppischen Buches abhängt. Dagegen ist man schon einen gewaltigen Schritt weiter, wenn man für seinen Glauben gar keine Bücher oder sonstige Äußerlichkeiten mehr benötigt. Umgekehrt ist ein Buch bei einem Menschen nutzlos, wenn er nicht soviel daraus lernen kann, daß er seiner nicht mehr bedarf, sondern sich vielmehr in seelische Abhängigkeit davon (und vom zugehörigen Bücherclub mit Alleinvertretungsanspruch) begibt.

Nu ja, jeder wie er es mag. Ich könnte allerdings behaupten, dass Prophezeiungen ursächlich durch Inspiration oder besser Göttlichen Eingebungen hervorgebracht werden.

Prophezeiungen sind in erster Linie menschliche Aussagen, die ihren Gehalt aus allen erdenklichen Quellen schöpfen können.
"Göttliche Eingebungen" (besser wäre neutraler "jenseitige" oder "transzendeten" Eingebungen) sind nur ein denkbarer Ursprung und mit Sicherheit bezogen auf die Masse der Prophezeiungen der am wenigsten vertretene.

Du sprichst von Prophezeiungen, meinst vermutlich aber Schauungen, Visionen, Erscheinungen, Offenbarungen und sonstige Erlebnisse, bei denen nachweislich oder wahrscheinlich ein Kontakt nach oben stattfand. Deren Existenz bezweifelt ja niemand. Ob jede dieser Eingebungen gleich göttlichen Ursprungs ist, darf und sollte getrost bezweifelt werden. Es liegen so viele Abstufungen zwischen unserer Welt und dem Göttlichen, daß ein rein göttlicher Ursprung mit hoher Sicherheit auszuschließen ist.

Es kann aber nicht angehen, daß man menschengemachte Texte, die teils in betrügerischer Absicht oder von naiven Gläubigen verfaßt wurden, glauben muß und nicht hinterfragen darf, weil sie mit der Bibel übereinstimmen.

Mir scheint, diese Unterscheidungsschwäche zwischen Schauungen und Prophezeiungen ist unter anderem aus Geistesträgheit epidemisch, weil man lieber an alten, vorgefertigten Glaubenspaketen festhält, statt den Dingen auf den Grund zu gehen und sich der Wahrheit anzunähern.

Schon Nostr. berief sich darauf, dass seine Proph. im Einklang mit der Bibel stehn.

Das war ihm auch anzuempfehlen, wollte er nicht entweder sein Werk oder sich selbst im Feuer wiederfinden.

Darüber hinaus glaubte er an das christliche Glaubenspaket, was aber rein gar nichts über die Echtheit, Validität und Brauchbarkeit seines Inhaltes aussagt.
Insofern sich Nostradamus auf Elemente der christlichen Endzeitprophetie bezog, die mitnichten göttlichen Ursprungs sind, sondern menschliche, zur Mythologie diffundierte Erwartungshaltungen und unfundierte Glaubensvorstellungen darstellen, hat er sich halt geirrt.

Die Behauptung, in Übereinstimmung mit der Bibel zu stehen, schließt nicht zuletzt die falsche Interpretation und das Hineinlesen eigener Vorstellungen und Beweggründe in dieses Buch nicht aus. Stimmt er mit der Bibel überein oder hat er überkommene Glaubensinhalte auf seine Vorstellungen hingebogen?

Es ist in diesem Forum bestimmt schon öfter die Analogien der Nostr.-Verse zur Bibel besprochen worden. Ob das hinreichend geschah, das bezweifle ich.

Du meinst: Daß wir darin zum von Dir gewünschten Ergebnis kommen, das bezweifelst Du. :ok:

In unserem Nostradamusbuch finden sich nicht wenige Hinweise auf die Bibel, die bei der Übersetzung stets in Reichweite lag. Solange das Buch nicht erschienen ist, ist jede Kritik an unserer Behandlung voreiliges Stückwerk.
Wenn Du meinst, es besser zu wissen, kannst Du gern einige Verse hervorziehen und wir prüfen das ganze.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Avatar

Gott, die Bibel und die Eingebungen

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 23.08.2018, 21:30 vor 2086 Tagen @ Niederrhein (2571 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Donnerstag, 23.08.2018, 21:39

Hallo Niederrhein

Situs vilate inisses tabernet = Sieht aus wie Latein ist es aber nicht

Also Konfuzius sagte: Z'Sun sheint she

Ein paar Dinge.
Ja, ich halte die Bibel auch für ein sehr besonderes Buch, einfach deshalb, weil für mich in Jesus ein besonderes Wesen, ein Äon oder lichtgeborener Aspekt Gottes inkarniert ist. Daher kann man daraus unglaublich viel lernen. Auch ist die Liebe und das Füreinander etwas Besonderes in der christlichen Religion.

Nur ein paar Punkte sind zu aus meiner Perspektive zu beachten:
Das gesamte AT ist spannend, es enthält viel aus der Geschichte, den Mythen und den Einweihungstraditionen dieser Region der Welt bis hin zu den ältesten bekannten Hochkulturen des Zweistromlandes. Aber Vieles, was in dieser Vielzahl an Büchern des AT steht, beschreibt nicht Gott, außer der wäre ein Erz-Dämon. Rachsüchtig, bevorzugend und selektiv in seiner Gunst, moralisch durchgefallen würde ich sagen, das kann man drehen und wenden wie man will, da wird kein Schuh daraus.

Und das NT ist nicht vollständig und vermutlich auch ziemlich "rechtgläubig" übersetzt, selektiv wurden nur jene Quellen ausgewählt, die dem Machtapparat Kirche, also der Fortsetzung des Römischen Imperiums dienlich waren. Das Christentum ist in seiner reinen, ursprünglichen Form mit Saulus, der nie ein Paulus wurde und spätestens mit Konstantin untergegangen. Und Luther hat ihr dann noch ihre Mystik genommen, auch kein Fortschritt in meinen Augen. Alles, was hier Macht hat auf Erden, ist korrumpiert. Ohne das Evangelium nach Thomas ist das NT für mich nicht zu verstehen und das fehlt, ist beim Konziel einfach über Nacht unter den Tisch gefallen.

Dann glauben die Menschen ja nicht das, was in der Bibel stünde, sondern was sie dort vermeinen herauszulesen oder besser was ANDERE da für sie herauslesen. Die Grundwahrheit der Reinkarnation fehlt, dann das Jüngste Gericht, das so, wie sich es die Menschen vorstellen, nie kommen wird. Das Thomasevangelium spricht davon, dass das Himmelreich bereits ausgebreitet über die Erde ist.

Ihr kennt weder Tag noch Stunde meint nicht Christus schwebt herab auf einer Wolke und dann geht es aber los, sondern das Paradies ist da ab dem Zeitpunkt für den Einzelnen, sobald er begreift, ... aber lassen wir das, jedenfalls einen Mittler zwischen den Menschen und Gott braucht es nicht.

Im weitesten Sinne ist jede Schauung und jede Prophezeiung eine Eingebung Gottes, weil er oder besser der Urgrund die grundlegende Realität darstellt, von der wir unter anderem ein Aspekt sind, unsere Gedanken und die Gedanken aller Wesen sind seine und wir existieren in seiner Gedankenwelt und sonst nirgends. Aber auch hier gibt es zwei wesentliche Aspekte, einen hat Taurec schon angesprochen, außer "Gott" und uns gibt es schon noch Wesen dazwischen, die einem eventuell auch eine "Eingebung" übermitteln können.

Und dann gibt es noch das ungelöste Problem des Determinismus. Ist die Welt wirklich deterministisch (entweder materiell-deterministisch, wie Einsteins Blockuniversum oder spirituell-deterministisch, wie es viele hier auch propagieren), dann existiert die Zukunft bereits virtuell sozusagen und dann könnte es eine reine Informationsübermittlung sein, die nicht einmal einen wesenhaften Träger bräuchte.

Also mein Fazit: Hebt man das Buch auf eine so hohe Stufe der Unfehlbarkeit und hinterfragt die Dinge nicht mehr, dann wird es seine Wirkung grundsätzlich verfehlen, dann wird auch das unglaublich Göttliche darinnen keinen Wiederhall mehr finden. Glaube kommt vom Herzen und nicht vom Lesen. Und von der Angst vor Strafe ist noch keine Seele "gut" geworden, höchstens angepasst, aber das merkt "er".
Das Gleiche ist mit Gott, der wird immer und mit Berechnung auf ein so hohes Podest gestellt, von dem aus er uns kaum mehr erreichen kann, wir wollen die Trennung, nicht er.

Schönen Abend
Franz

Avatar

Prophezeiungen eine Eingebung Gottes???

Taurec ⌂, München, Freitag, 24.08.2018, 08:36 vor 2086 Tagen @ Luzifer (2505 Aufrufe)

Hallo!

Im weitesten Sinne ist jede Schauung und jede Prophezeiung eine Eingebung Gottes, [...]

"Jede Prophezeiung" sicher nicht. Adl-/Irlmaiers Plagiarismus war sicher keine Eingebung Gottes, es sei denn Gott ist selbst ein Betrüger. ;-)
Auch Adl-/Irlmaiers Vorlagen bei den sogenannten "französischen Hausfrauen und Nonnen", beim vom Volksmund eingebildeten Mühlhiasl usw. sind keine göttlichen Eingebungen, sondern Ausflüsse menschlicher Vorstellungswelten, die auf einer christlich-endzeitlichen Erwartungshaltung beruhen. Die Endzeit ist ein auf nahöstlichem Seelengrunde wurzelndes Kernerfordernis des frühchristlichen Glaubens, wohl aber nicht des germanisch-christlichen Abendlandes, das seine eigene Form des Christentums hervorgebracht hat.
Die Endzeitprophezeiungen mit ihren konkreten Details und Erwartungen sind ein in die Zukunft projizierter kollektiver Glaubensinhalt (und im übrigen mit einem vernünftigen Gottesbild auch unvereinbar).

Insofern ist richtig, was Du schreibst:

dann das Jüngste Gericht, das so, wie sich es die Menschen vorstellen, nie kommen wird

Es wird kein "jüngstes Gericht" geben. Den strafenden/richtenden Gott des alten Testaments, der hierfür Grundlage wäre, gibt es nicht. Wohl aber sind Cäsuren/Katastrophen denkbar, welche in ihrer Qualität die Menschheit möglicherweise entsprechend ihrer Verfassung zum Zeitpunkt des Eintretens treffen. Dies wäre aber nicht die "jüngste" Katastrophe, weil die Welt – anders als es für den Endzeitglauben Voraussetzung ist (!) – danach weiterginge.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Avatar

Mein "Weltbild" ist weit "radikaler"

Luzifer, Österreich, Sonntag, 26.08.2018, 01:11 vor 2084 Tagen @ Taurec (2505 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Sonntag, 26.08.2018, 01:24

Hallo Taurec!

Im weitesten Sinne ist jede Schauung und jede Prophezeiung eine Eingebung Gottes, [...]


"Jede Prophezeiung" sicher nicht. Adl-/Irlmaiers Plagiarismus war sicher keine Eingebung Gottes, es sei denn Gott ist selbst ein Betrüger. ;-)
Auch Adl-/Irlmaiers Vorlagen bei den sogenannten "französischen Hausfrauen und Nonnen", beim vom Volksmund eingebildeten Mühlhiasl usw. sind keine göttlichen Eingebungen, sondern Ausflüsse menschlicher Vorstellungswelten, die auf einer christlich-endzeitlichen Erwartungshaltung beruhen. Die Endzeit ist ein auf nahöstlichem Seelengrunde wurzelndes Kernerfordernis des frühchristlichen Glaubens, wohl aber nicht des germanisch-christlichen Abendlandes, das seine eigene Form des Christentums hervorgebracht hat.

Nunja aus meiner Perspektive besteht zwischen dem Urgrund und den Menschen (und allen anderen Wesen und Dingen, wobei die Dinge, wie Atome in letzter Konsequenz ebenfalls wesenhaft sind, dh. Körper von "Lebewesen" entsprechend niederer Stufe) prinzipiell Personalunion. Jedes Wesen ist ein Aspekt des Urgrunds, daher:

Jeder ist in Gott, im Sinne das Sein habend im "bewußten Urgrund" und nur in ihm, weil es außer dem Urgrund nichts anderes gibt, nichts geben kann, sonst wären zum Beispiel die Attribute, wie "allmächtig, allumfassend, allwissend..." jeder für sich hinfällig, würde es noch etwas "Externes" vom Urgrund geben. Urgrund kann nur sein was alleinige Ursache für Alles ist.

Daher ist "Gott" in allem, nichts außer Gott ist "real", daher haben wir nichts, was nicht "Gott" ist. Also Gott ist in allem und umgekehrt - Alles ist in Gott.
Damit ist das Ende aristotelischer Logik erreicht, da Wahr/Falschaussagen nicht mehr getroffen werden können.

In letzter Konsequenz vereint der Urgrund sogar Sein und Nichtsein, Unmanifestiertes und Manifestiertes. Und weil etwas ist, und nicht vielmehr nichts, ist der Urgrund Gewissheit für mich.

In diesem Sinne "lügt" Gott auch durch Adl-/Irlmaier und Konsorten, weil es in letzter Konsequenz niemanden anderen gibt, das "Gespann" sind beide ebenfalls Aspekte Gottes.

Deswegen muss ich aus meiner Sicht der Dinge auch so auf den "freien Willen" beharren, will ich Moral und Tugend in meinem Weltbild retten. Daher nehme ich als Prämisse an, dass der Urgrund uns einfach mit dieser seiner Eigenschaft ausgestattet hat und wir ihn daher für unsere "Schurkenstücke" nicht verantwortlich machen können, sondern immer verantwortlich sind.

Wichtig ist in dem Zusammenhang die Emergenz und Hierarchie des Seins. Auch wenn gilt, dass wir in "Gott" sind und "Gott" in uns, so sind wir natürlich nicht Gott, wie man dadurch in Hybris geneigt sein könnte, zu denken. So wie eine Zelle im Körper von Franz nicht von sich behaupten kann, Franz zu sein, obwohl Franz in ihr ist und sie in Franz.

Allerdings "Eingebungen Gottes" sind die Lügenmärchen nicht, da gebe ich Dir recht, aber von Aspekten Gottes ausgedacht, und da Unität herrscht, auch nicht extern entstanden, weil es nichts Externes gibt.

Also nach gründlicher Überlegung, Gott selbst wird NIEMALS Eingebungen übermitteln, u. a. da dies meiner Prämisse des Freien Willens widerspricht, außer in jenem Falle, der meiner Meinung nach bereits zumindest einmal eingetreten ist, das ein Aspekt 1. Hierarchie, ein Äon, hier inkarniert ist und das ganz klassisch auf verbalem Wege übermittelt.

Die Endzeitprophezeiungen mit ihren konkreten Details und Erwartungen sind ein in die Zukunft projizierter kollektiver Glaubensinhalt (und im übrigen mit einem vernünftigen Gottesbild auch unvereinbar).

Insofern ist richtig, was Du schreibst:

dann das Jüngste Gericht, das so, wie sich es die Menschen vorstellen, nie kommen wird


Es wird kein "jüngstes Gericht" geben. Den strafenden/richtenden Gott des alten Testaments, der hierfür Grundlage wäre, gibt es nicht. Wohl aber sind Cäsuren/Katastrophen denkbar, welche in ihrer Qualität die Menschheit möglicherweise entsprechend ihrer Verfassung zum Zeitpunkt des Eintretens treffen. Dies wäre aber nicht die "jüngste" Katastrophe, weil die Welt – anders als es für den Endzeitglauben Voraussetzung ist (!) – danach weiterginge.

Ja da bin ich bei Dir, aber auch da bin ich weit radikaler, es gibt nicht nur kein Jüngstes Gericht, es gibt gar keine Strafen und gar keine Belohnungen, es gibt kein Karma und nichts dergleichen und keine Art der "Gerechtigkeit", nicht hier und nirgends in all den Himmeln und Höllen.

Das Einzige, was es in dieser Richtung gibt, ist Entwicklung. Wie jemand denkt und wie er handelt ändert langfristig, was er ist und dann, aufgrund des Resonanzprinzips gelangt dieser in eine Umgebung, die zu ihm passt. Das hat aber weder mit Strafe noch mit Belohnung zu tun. Ein "Böser" ist nicht bestraft, wenn er unter seinesgleichen ist, wohl wäre es ein "Guter". Und wenn ich in die Welt hinausschaue, dann erschließt sich halt auch die Qualität der Welt in der wir leben, und soll ich was sagen, ich liebe diesen Platz und bin mir sicher, alle, die hier sind, passen hierher. Und wenn jemand aufgrund von Fortschritten in seiner Entwicklung,positiv wie negativ, mal nicht mehr hierher passen sollte, dann wird er auch an einen anderen Ort gelangen. Daher ist alles sinnlos, was auf irgendeine Bestrafung der Menschheit hinzielt. Wenn es eine "Intervention" wird, dann hat das handfeste egoistische Motive, vor denen die "da drüben" bis in die höchsten Hierarchien hinauf auch nicht gefeit sind.

Wie unten so oben, wie innen so außen. Spiegel und Hologramme sind das wahre Wesen der Welt. Alles ist gleich in der Art, nur dem Grade nach verschieden.

Schönen Abend

Franz

zum unbegründeten "Urgrund"

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 26.08.2018, 04:07 vor 2084 Tagen @ Luzifer (2416 Aufrufe)

Hallo Franz,

Deswegen muss ich aus meiner Sicht der Dinge auch so auf den "freien Willen" beharren, will ich Moral und Tugend in meinem Weltbild retten.

wenn Du "musst", dann ist Dein "freier Wille" wohl doch nicht so frei wie Du meinst ?
Ein klassisches Catch-22-Dilemma. Eigentlich darfst Du nicht müssen wollen, äh, sollen, sondern wollen wollen, oder so.

Jedes Wesen ist ein Aspekt des Urgrunds...

Das klingt so beliebig wie die Floskel "Alles ist relativ".
Solche Behauptungen führen regelmäßig zu Nonsens-Aussagen, denn wenn alles relativ ist, gäbe es nichts, zu dem es relativ sein könnte. usw. usw.
Das Sein ist, die Welt weltet, Heidegger heideggert, und was macht der Urgrund ?
Der schnarcht? Er hat ja nichts zu tun, weil es "außerhalb seiner" nichts gibt.

... weil es außer dem Urgrund nichts anderes gibt ...
Damit ist das Ende aristotelischer Logik erreicht, da Wahr/Falschaussagen nicht mehr getroffen werden können.

nein, weder ist das Ende erreicht und erst recht nicht transzendiert, es ist nur die Abwesenheit der aristotelischen Logik, deren Verweigerung, weil Du kneifst, weil sie Deine "alles-ist-so-und-so" Definitionen als Nicht-Aussagen kenntlich machen würde.

Ich meine, dass Du die aristotelische Logik unterschätzt und einiges von dem, was Dir mitteilenswert ist, weniger beliebig klingen würde, wenn Du sie nicht beiseiteschiebst: http://www.borishennig.de/texte/habil/
Der Text von Hennig ist weit weniger abgehoben, als es bei diesem Thema üblich ist und er hilft ungemein, zu verstehen, wie der Urgrund tickt...

Gruß
Ulrich

Avatar

Vom Müssen und Wollen und von der Logik

Luzifer, Österreich, Sonntag, 26.08.2018, 08:11 vor 2084 Tagen @ Ulrich (2400 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

Deswegen muss ich aus meiner Sicht der Dinge auch so auf den "freien Willen" beharren, will ich Moral und Tugend in meinem Weltbild retten.


wenn Du "musst", dann ist Dein "freier Wille" wohl doch nicht so frei wie Du meinst ?
Ein klassisches Catch-22-Dilemma. Eigentlich darfst Du nicht müssen wollen, äh, sollen, sondern wollen wollen, oder so.

Ich mag aber wollen, so wie Einstein seine "Verborgenen Variablen" wollte, bei der kosmologischen Konstante musste-wollte er, sonst wäre die Gleichung nicht aufgegangen.

Jedes Wesen ist ein Aspekt des Urgrunds...


Das klingt so beliebig wie die Floskel "Alles ist relativ".
Solche Behauptungen führen regelmäßig zu Nonsens-Aussagen, denn wenn alles relativ ist, gäbe es nichts, zu dem es relativ sein könnte. usw. usw.
Das Sein ist, die Welt weltet, Heidegger heideggert, und was macht der Urgrund ?
Der schnarcht? Er hat ja nichts zu tun, weil es "außerhalb seiner" nichts gibt.

... weil es außer dem Urgrund nichts anderes gibt ...
Damit ist das Ende aristotelischer Logik erreicht, da Wahr/Falschaussagen nicht mehr getroffen werden können.


nein, weder ist das Ende erreicht und erst recht nicht transzendiert, es ist nur die Abwesenheit der aristotelischen Logik, deren Verweigerung, weil Du kneifst, weil sie Deine "alles-ist-so-und-so" Definitionen als Nicht-Aussagen kenntlich machen würde.

Ich meine, dass Du die aristotelische Logik unterschätzt und einiges von dem, was Dir mitteilenswert ist, weniger beliebig klingen würde, wenn Du sie nicht beiseiteschiebst: http://www.borishennig.de/texte/habil/
Der Text von Hennig ist weit weniger abgehoben, als es bei diesem Thema üblich ist und er hilft ungemein, zu verstehen, wie der Urgrund tickt...

Danke für den Link, ich hätte gerade etwas mehr Abgehobenes (und eine zugegebenermaßen durchaus harte Nuss) begonnen zu lesen:

http://heim-theory.com/wp-content/uploads/2017/06/Syntrometrische-Maximentelezentrik.pdf

Aus dem Vorwort:

Auf die Urerfahrung der Existenz wird die Schlußweise der Formen zweideutiger Logik als
Strukturausdruck des spezifisch anthropomorphen Intellekts angewendet, was zur Entwicklung einer Analysis im System der zweideutig formalen Logik führt. Diese Analysis wird reflexiv auf die ästhetische Empirik angewendet, unter der Voraussetzung, daß das Bewußtsein nicht subjektiv endogen, sondern objektiv exogen reflektiert, also auf eine Umwelt (Peristase) reflexiert. Auf diese Weise kommt es zu einer Synthesis der ästhetischen Empirik. Das Produkt dieser Synthesis ist die Transzendentalästhetik, welche unter der Voraussetzung eines objektiv exogen reflexierenden Bewußtseins als Transzendentalästhetik der anthropomorphen Phänomenologie zwar richtig ist,
aber erfahrungsgemäß zu Antagonismen innerhalb der Beschreibung führt. Die Form der
ästhetischen Empirik wird von der spezifischen Struktur des anthropomorphen Wahrnehmungsvermögens bestimmt, was notwendigerweise zur naiven Aufdeckung vieler Einzelphänomene führen muß, der Art, daß deren abstrakte Korrelate unerkannt bleiben und Gruppen von Einzelphänomenen sich konträr auszuschließen scheinen. Erst die Abstraktion von dieser ästhetischen Empirik und die Synthesis einer Transzendentalästhetik läßt die abstrakten Korrelate der anthropomorphen Phänomenologie erscheinen und vereinheitlicht deren scheinbar konträre Elemente.

Es ist eine formale Methodik, nämlich die Syntrometrie, zu finden, die an kein spezielles logisches System, und damit an keine spezielle Intellektstruktur, gebunden ist, derart, daß sich das anthropomorphe logische System, sowie jedes andere logische System, als jeweils spezieller Sonderfall der universellen syntrometrischen Methodik ergibt.

Also ich bin an den Dingen wirklich interessiert, wenn ich doch nur etwas schlauer wäre und etwas mehr Zeit hätte.

Schönen Sonntag

Franz

syntrometrisches, maximen-telezentrisches Geschwurbel

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 26.08.2018, 16:26 vor 2084 Tagen @ Luzifer (2433 Aufrufe)

Hallo Franz,

Danke für den Link, ich hätte gerade etwas mehr Abgehobenes (und eine zugegebenermaßen durchaus harte Nuss) begonnen zu lesen:
http://heim-theory.com/wp-content/uploads/2017/06/Syntrometrische-Maximentelezentrik.pdf
Aus dem Vorwort: Auf die Urerfahrung der Existenz ...

kein Substantiv darf Heims Hirn verlassen, ohne dass er ihm entweder ein Adjektiv oder ein Genetivattribut oder beides anhängt. Das bringt den Leser in die Situation, im Boot von "Fischers Fritz" dessen "frische Fische" sortieren zu müssen. Blöde ist nur, dass diese Unsitte auch für Heim selbst nicht ohne Folgen blieb, sonst hätte er wohl kaum die "ästhetische Empirie" zur "ästhetischen Empirik" verstümmelt und daraus Sätze gebastelt, die einfach nur sinnfrei sind. So schreiben Scharlatane, wenn sie sich mit den Begrifflichkeiten verhaspeln, mit denen sie sich als "kompetent" darstellen wollen, oder hinter-indische Gurus, um mittels Wortspielen die Überschätzung des Intellekts aufzuzeigen. Aber Heim war weder Scharlatan noch Guru, er meinte es ernst, fürchte ich, denn im nächsten Satz entlässt er seine Kopfgeburt der "ästhetischen Empirik" in die Welt, weil diese ja nicht "subjektiv endogen, sondern objektiv exogen reflektiert", wo sie dann "auf diese Weise" von der "ästhetischen Empirik" zur "Transzendentalästhetik" mutiert. Wie sie das macht, bleibt sein Geheimnis.

Diese "Transzendentalästhetik" wurde allerdings in freier Wildbahn außerhalb von Heims Hirn (das Genetivattribut nicht vergessen!), im Unterschied zu deren Schwester, der "transzendentalen Ästhetik", noch nie gesichtet, sie hat auch nirgendwo Spuren hinterlassen. Ein intellektuelles Hütchenspiel.

Wenn Heim schreibt, "Die Form der ästhetischen Empirik wird von der spezifischen Struktur des anthropomorphen Wahrnehmungsvermögens bestimmt...", dann muss die Frage erlaubt sein, inwieweit seine besondere Situation, durch das traumatische Ereignis seines Unfalls in seinem "anthropomorphen Wahrnehmungsvermögen" erheblich eingeschränkt worden zu sein, seine eigene "Form der ästhetischen Empirik" und damit seine daraus abgeleiteten Abstraktionen dramatisch beeinflusst hat, da ja nach Heim "die Schlußweise ... reflexiv auf die ästhetische Empirik angewendet..." wird. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Heims 12dimensionales Universum aus dem verzweifelten Versuch geboren ist, seine massiven Einschränkungen der sinnlichen Wahrnehmung (Tast-, Gesichts-, Gehör-Sinn) zu kompensieren. In diese Richtung zeigt auch die Ausrede: "Heim verwendet konsequent eine eigene Semantik und Formelsprache, so dass selbst für Physiker das Werk bei oberflächlichem Lesen nach wenigen Seiten unverständlich werden kann." Nein, sie "wird" nicht, sie IST unverständlich! Es macht aber Heims sprachliche Marotte verständlich, jedes Substantiv mittels Genetivattribut zu "verorten" und mittels Adjektiv "wiedererkennbar" zu machen.

"Eine eigene Semantik", in dieser Formulierung lassen sich psychiatrische Diagnosen verstecken: "Jakob Lorber verwendete eine eigene Semantik, das schadet weder seinen Beschreibungen von Mondsperlingen noch von Nasenmenschen in den Baumhäusern auf den Ringen des Saturn..."

Mein Fazit: Auch wer unsauber und verworren mit Begriffen hantiert, kann auf unbedarfte Leser Eindruck machen, sofern er den Anschein erweckt, daß der Esel am Ende des Labyrinths der Karotte näherkommen wird. Um es mit einem Genetivattribut zu sagen: Des Kaisers neue Kleider.

Die Abschrift eines Vortrags aus dem Jahr 1976 gilt als verständlicher:
Burkhard Heim: "Grundgedanken einer einheitlichen Feldtheorie der Materie und Gravitation"
https://www.engon.de/protosimplex/downloads/02%20heim%20-%20mbb%201.2.pdf
unter "Weiterführende Literatur" findest Du ein kommentiertes Literaturverzeichnis.

Aus dem Vorwort:
"... Nun könnte man fragen, welche Bereiche dieser Welt sind für uns Menschen überhaupt erfahrbar? Ich meine, die Voraussetzung, dass etwas für uns Menschen erfahrbar ist, ist die: Es muss geschehen! Denn etwas, das nicht geschieht, können wir nicht erfahren [wer hätte das gedacht]. Nur das Geschehen, wie auch immer geartet, können wir erfahren und als Erfahrung verarbeiten. Geschehnisse sind aber Folgen von Ereignisstrukturen [auweia]. Ich meine, dass die erfahrbaren Elemente dieser Welt Ereignisse sind, und wenn ich überhaupt über ein Ereignis sprechen will, dann muss ich sagen, wann es sich ereignet hat und wo."

Falls Du nach der Lektüre ein aristotelisches Gegengift brauchst: "Zeitliche Entitäten: Geschehnisse", von Boris Hennig, Kapitel 7 in "Biomedizinische Ontologie", S. 127-154 (kann ich Dir gerne kopieren)

Gruß
Ulrich

Avatar

Mögliche Versöhnung der Gegensätze in dem Einen

Luzifer, Österreich, Mittwoch, 29.08.2018, 00:42 vor 2081 Tagen @ Ulrich (2345 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

ein wenig hätte ich begonnen mich in die Thematik einzulesen und die Frage erscheint mir schon von essentieller Bedeutung. Jedenfalls plötzlich kam mir eine Intuition, wie es eventuell zu verstehen sein könnte, dass etwas absolute Gegensätze verbindet, dabei gleichzeitig Polarität aufspannt aber immer eindeutige Wahr/Falschaussagen zulässt. Da ich durchaus schätze, wenn mir jemand derart konstuktive Anmerkungen gibt, vielleicht magst Du mir veraten, ob hier ein „Knoten“ drinnen ist, oder ob man in die Richtung weiterdenken sollte.

Der Ausgangspunkt wäre ein einfaches Gedankenexperiment. Ein quaderförmiger Raum, wobei eine Wand wird mit konstanter Leistung auf -100° C abgekühlt, die Gegenüberliegende aber mit genau derselben Leistung auf +100° C erwärmt wird. Dann ist es eigentlich nur eine Frage des Standpunktes, welche Temperatur man misst.

Befindet man sich „mittig“ in diesem Raum, misst man 0°C, da sich Kühlleistung und Heizleistung gegenseitig auf 0 °C ausgleichen (Ich weiß, Einflüsse wie Konvektion und anderes Verkomplizierendes hätte ich weggelassen und das Beispiel ist nicht besonders gut, da 0° C ja nicht „keine Temperatur“ ist, aber mit geistigen Qualia, um die es mir eigentlich geht, ist das viel schwieriger vorstellbar, bei denen die „Mitte“ tatsächlich Abwesenheit einer Eigenschaft, im Sinne von keine Auswirkungen mehr habend, bedeuten würde).

Im Raum selbst gibt es je nach Standpunkt alles zu messen zwischen knapp -100°C und knapp +100°C.

Der Raum in seiner Gesamtheit vereint somit die beiden Gegensätze, die Eigenschaft ist je nach Standort im „Grade“ verschieden, eine logische Wahr/ Falschaussage bezüglich der lokalen Temperatur ist aber an jedem Punkt innerhalb des Raumes zu treffen. Das heißt, es wäre nicht unbedingt erforderlich Aristoteles von „Bord zu werfen“, nur weil etwas existiert, dass eine Eigenschaft und ihr Gegenteil beinhält, es muss nur "ausgedehnt", oder aber "geteilt" sein. Es ist einfach eine Frage des Standpunkts, der Perspektive und des Unvermögens eine „absolute Position“ einzunehmen, an der man den Raum sozusagen von außen betrachten könnte. Über diesen Standpunkt außerhalb bräuchten wir uns generell nicht allzu viele Gedanken zu machen, der wäre nicht erreichbar für uns.

Der große Vorteil gegenüber dem Aufgeben der klassischen zweiwertigen Logik wäre aber, dass sich alle Personen mit demselben Abstand zu den beiden Wänden einig werden können über eine „objektive“ Temperatur, auch könnten sie mit etwas „Bewegungsfreiheit“ ein Gesetz ableiten, wie die Verteilung der Temperatur im Raum wohl in Summe sein wird. Die Frage ist nur ob es aus unserer Perspektive möglich ist, bereits die randlichen „Wände“ zu sehen, dh. die Frage ist, schlummert da Unendlichkeit links und rechts.

Schönen Abend
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

@Franz

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 29.08.2018, 05:34 vor 2081 Tagen @ Luzifer (2393 Aufrufe)
bearbeitet von Ulrich, Mittwoch, 29.08.2018, 05:39

Hallo Franz,

Der Ausgangspunkt wäre ein einfaches Gedankenexperiment. Ein quaderförmiger Raum, wobei eine Wand wird mit konstanter Leistung auf -100° C abgekühlt, die Gegenüberliegende aber mit genau derselben Leistung auf +100° C erwärmt wird.

verstehe ich Dich richtig: Falls ich mich auf dieses Dein Gedankenexperiment einlasse, habe ich nur die Wahl, mir entweder die Finger zu verbrennen oder kalte Füße zu bekommen ? :ohoh:

Die Frage ist nur ob es aus unserer Perspektive möglich ist, bereits die randlichen „Wände“ zu sehen, dh. die Frage ist, schlummert da Unendlichkeit links und rechts.

Für diesen Schluss-Satz hätte Dir Kurt Gödel auf die Schulter geklopft: Kein Modell ist das, was es darstellt. Das ist eine Binse! Eine zweiwertige Logik ist weder besser noch schlechter als eine mehrwertige Logik, außerdem muss letztere nicht er- oder gefunden werden, weil Jan Łukasiewicz bereits 1920 eine dreiwertige Logik formulierte und Gödel 1932 eine ganze Familie mehrwertiger Logiken, und weil es inzwischen in der Informatik selbstverständlich ist, eine mehrwertige Logik wie z.B. die Bayes-Logik oder die Fuzzy-Logik zu verwenden, sofern die Fragestellung dies erfordert.

Es richtet sich allein nach dem Bereich, über den "logische" Aussagen gemacht werden sollen, ob eine zwei- oder mehrwertige Logik geeigneter ist. Kann es sein, Du setzt "logische Aussagen", zumindest was die der zweiwertigen Logik angeht, mit "absolut wahren Aussagen" gleich, ohne den unumstößlichen "Gödelschen Unvollständigkeitssatz" zu bedenken, dass sie "nur" innerhalb des jeweiligen Systems wahr sind? Dann befändest Du Dich m.E. auf dem Holzweg:
"Wahr" in einer Logik ist nicht identisch mit "wahr" im religiösen/philosophischen Bereich, es sei denn, man erklärt die jeweilige Naturwissenschaft zum Religionsersatz, und tabuisiert die unausgesprochenen Axiome.

Neben den jeweiligen Grenzen der Aussage-Fähigkeit hat manch eine Logik aber auch Nebenwirkungen: Das berüchtigte Ziegenproblem ( https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegenproblem ), in dem es um die korrekte Beurteilung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Ereignisses mit zwei möglichen Zuständen geht, ist für jeden locker zu lösen, der mit der Bayes-Statistik vertraut ist. Der geniale Mathematiker Paul Erdős ließ sich von der richtigen Lösung jedoch erst nach einer Computersimulation überzeugen, nachdem er sie zuvor hartnäckig als falsch erklärte, weil sie nicht "seiner" Logik entsprach.


Meine Nörgelei an Burkhard Heim halte ich nach wie vor für berechtigt, aber sie wird ihm nicht gerecht (laut "meiner" mehrwertigen Logik): Er stand einerseits unter dem Druck, weil sein Investor endlich Ergebnisse sehen wollte, die er aber nicht vorweisen konnte und er fürchtete sich zu Recht vor "selbsterzeugter" Konkurrenz, hinsichtlich der von ihm erhofften Anwendungsmöglichkeiten in der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie, wenn er vor einer praktischen Umsetzung seiner Theorien zu viel, zu klar, "zu früh" veröffentlicht. Verständlich.

Der Physiker und bekennende GWUP-Skeptiker Dr. Holm Gero Hümmler widmet Heim in seinem Buch "Relativer Quantenquark – Kann die moderne Physik die Esoterik belegen?" ein Kapitel auf den Seiten 147 - 153, wie zu erwarten abschlägig, außerdem gibt es von ihm den Mitschnitt eines 80minütigen Vortrages "Burkhard Heim – Zweiter Einstein oder ein Einzelgänger in der Sackgasse?": https://blog.gwup.net/2018/07/22/vortragsvideo-burkhard-heim-zweiter-einstein-oder-ein-einzelgaenger-in-der-sackgasse/

Ich stehe den Beurteilungen durch GWUP-Skeptiker grundsätzlich skeptisch gegenüber, weil für viele der GWUP-Mitglieder Skeptizismus eine Ersatz-Religion zu sein scheint.
Trotzdem eine Inhaltsangabe mit Zeitmarken zur Orientierung, wo m.E. Wesentliches gesagt wird, denn was sind schon 1 Stunde 20 Minuten, wenn dies geschätzte 16.273 Stunden Herumirren im Labyrinth der Heimschen Schriften ersparen könnte:

Nach einer Einleitung durch den Veranstalter geht es bei 3:33 los mit einer Selbstdarstellung Hümmlers;

ab 4:55 zur Person Burkhard Heim und Querverweise auf einige Befürworter seiner Theorien;

ab 12:20 eine kurze Biographie Heims;

ab 26:24 eine historische Darstellung der Entwicklung der phyikalischen Forschung: Newton Mechanik, Maxwell-Glg., Allgem. Relativitätstheorie, Bohrsches Atommodell, Quantenelektrodynamik, Elektroschwache Theorie, Quantenchromodynamik;

ab 32:12 eine zeitliche Einordnung der Forschungen Heims in die dargestellte historische Entwicklung der verschiedenen Theorien und Erläuterung des Umstandes, dass Heim, bedingt durch seinen Rückzug aus der Welt des Wissenschaftsbetriebes und mangelnden Austausch mit zeitgenössischen Physikern (beides verursacht durch seinen tragischen Unfall), schlicht die Weiter-Entwicklung der Physik verpasste (ab 34:30);

ab 36:30 Darstellung einiger Elemente der Heimschen Theorie und über den gescheiterten Versuch, eine negative Schwerkraft experimentell nachzuweisen;

ab 44:50 zum Thema "Massenformel der Elementarteilchen" mit dem wichtigen Hinweis, dass man durch Einführung von jeweils 4 "strukturellen Besetzungsziffern", von Heim andernorts auch "Konfigurationszonenparameter" genannt, deren Wert ohne beigefügte Begründung, Erklärung oder Regel als willkürlich gewählt gelten muss, sich jeder beliebige Wert für die jeweilige theoretische Masse errechnen lässt; ab 48:25 das KO-Argument für die Heimsche "Massenformel der Elementarteilchen": die Zahlen stammen aus den 70er-Jahren, ab 49:00 das kommentierte Bild, in dem die Nicht-Übereinstellung mit den aktuellen Massezahlen dargestellt wird, mit vernichtendem Ergebnis;

Ob Hümmlers Darstellung hinsichtlich der von Heim berechneten Werte korrekt ist, bezweifle ich, wenn ich sie mit der entsprechenden Formulierung in seinem Quantenquark-Buch vergleiche, außerdem steht sie im Widerspruch mit dem Inhalt der Schrift "Ausgewählte Ergebnisse" des Forschungskreises Heimsche Theorie, IGW Innsbruck, 2003 ( http://heim-theory.com/wp-content/uploads/2016/02/Ausgewaehlte_Ergebnisse.pdf ), soweit ich das als Laie beurteilen kann.

ab 50:50 die Richtigstellung, dass es sich bei der Heimschen Quantenfeldtheorie tatsächlich nicht um eine Quantenfeldtheorie handelt und die Behauptung, Heim habe "alle Kräfte der Natur vereinheitlicht" falsch ist;

ab 51:55 nochmals, zu Heims Entschuldigung, zum Thema seiner Isolation als forschender Physiker als Folge seines Unfalls, aber auch Kritik an Heims Hang zu Neologismen und willkürlich abweichender Verwendung von Fachbegriffen und Symbolen;

ab 53:35 zum Thema, dass Heim beharrlich noch in den 80er Jahren experimentelle Erkenntnisse der Physik aus dem Jahr 1969 als Irrtum erklärte, um von einer Behauptung (ein Proton habe keine Unterstruktur), die er als zwingende Folgerung seiner Theorie ansah, nicht abrücken zu müssen;

ab 56:12 Themenwechel zu Heims späten Schriften, und deren Vereinnahmung von Kommerz-Esoterikern wie "Dr." Dieter Broers [der seinen gekauften Titel inzwischen abgelegt hat, und auf seiner Netzseite endlich das "g" in Heims Vornamen gegen ein "k" austauschte], über Heims spekulative Schriften zu Themen wie etwa "Televariante Metroplexkombinate auf postmortalen Extinktionsdiskriminanten" oder "Integrierte Noogramme und Diaphanräume";

ab 1:07:16 eine abschließende Beurteilung, betitelt mit "Ein trauriges Fazit";

ab 1:09:10 Fragenbeantwortung.


In einem der Berichte ( https://www.northeim.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Jahrbuch2012_BurkhardHeim.pdf ) über die Bergung des Heimschen Nachlasses findet sich ein ominöser Satz von Holger-Detlef Klein (m.W. ein Physiker aus Hannover):
"Es wurde bereits angedeutet, dass ... die Hoffnung bestand, das auch der ... in der Schillerstr. 2 lagernde Nachlass geborgen werden könne. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht nur, sondern es wurden so viele Dokumente gefunden, dass die Heimsche Theorie jetzt zumindest teilweise in einem neuen Licht erscheint."

Welche Färbung dieses Licht hat, dazu sagt Klein kein Wort. Trotzdem würde ich mich an ihn halten, wenn ich Fragen hätte.

Gruß
Ulrich

Avatar

@Ulrich

Luzifer, Österreich, Mittwoch, 29.08.2018, 08:53 vor 2081 Tagen @ Ulrich (2340 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

allerbesten Dank für die ausführliche Antwort.


Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Nihilistisches und Gleichmacherei ist eine "Versuchung ohne Moral"

rauhnacht, Sonntag, 26.08.2018, 19:43 vor 2083 Tagen @ Luzifer (2383 Aufrufe)

Hallo


Jeder ist in Gott, im Sinne das Sein habend im "bewußten Urgrund" und nur in ihm, weil es außer dem Urgrund nichts anderes gibt, nichts geben kann, sonst wären zum Beispiel die Attribute, wie "allmächtig, allumfassend, allwissend..." jeder für sich hinfällig, würde es noch etwas "Externes" vom Urgrund geben. Urgrund kann nur sein was alleinige Ursache für Alles ist.

Daher ist "Gott" in allem, nichts außer Gott ist "real", daher haben wir nichts, was nicht "Gott" ist. Also Gott ist in allem und umgekehrt - Alles ist in Gott.
Damit ist das Ende aristotelischer Logik erreicht, da Wahr/Falschaussagen nicht mehr getroffen werden können.

Was hat denn die Unterscheidung einer Wahr oder Falschaussage mit Gott zu tun? Aussagen beziehen sich auf alles mögliche. Z.B. auf so simples, ob die Straße gerade ( also in Zeit und Raum) naß oder trocken ist.Wenn sie naß ist, ist sie naß! Die wahre Aussage ist da sehr leicht von der falschen unterscheidbar. Wären wir allwissend könnten wir auch stets für alles die wahre Aussage treffen.Und Spinner, die behaupten,das könne man aber gar nicht so genau wissen, denn es wäre ebenso MÖGLICH, dass die Straße grad eben trocken ist, weil eben auch dies möglich wäre, erkennt Jeder. Mit der Ursache dazu ist es grad genauso. Nu sind natürlich auch Spinner letztlich aus derselben ach, je :hamper: Urgrundsubstanz, aber nur darum wird doch nicht eine Aussage derselben wahrer oder falscher.

Es geht darum, was bekömmlich ist. Bei naßen oder trockenen Straßen gelingt es nur leichter zu unterscheiden. So wie bei giftigen und eßbaren Beeren.Und da käme ich auch nicht auf die Idee,die giftigen zu essen nur weil die eben auch auf demselben "Gottesacker" wachsen. Unterscheidung und Ausrichtung!

In letzter Konsequenz vereint der Urgrund sogar Sein und Nichtsein, Unmanifestiertes und Manifestiertes. Und weil etwas ist, und nicht vielmehr nichts, ist der Urgrund Gewissheit für mich.

In diesem Sinne "lügt" Gott auch durch Adl-/Irlmaier und Konsorten, weil es in letzter Konsequenz niemanden anderen gibt, das "Gespann" sind beide ebenfalls Aspekte Gottes.

So ein Quatsch! Du verdrehst hier auf wirklich seehr unlautere Weise in typischen Stil übelster Kreise. In dieser Sichtweise ist die größte Menschen gemachte Greultat auch göttlich.
Ein Problem, welches sich ergibt, wenn GRENZEN nicht mehr erkannt werden können.

Deswegen muss ich aus meiner Sicht der Dinge auch so auf den "freien Willen" beharren, will ich Moral und Tugend in meinem Weltbild retten. Daher nehme ich als Prämisse an, dass der Urgrund uns einfach mit dieser seiner Eigenschaft ausgestattet hat und wir ihn daher für unsere "Schurkenstücke" nicht verantwortlich machen können, sondern immer verantwortlich sind.

Natürlich sind wir stets verantwortlich, auch dann!!!!!, wenn wir noch gar nicht anders konnten. Uns passiert, was sich aus unzähligen Ursachen ergab.
Dennoch sind Wesen in der Lage zu lernen. Wenn ich gelernt habe, die nasse von der trockenen Straße zu unterscheiden, kann ich mein Verhalten daran ausrichten. Wenn ich dennoch mit 160 über die nasse Straße braus und darum mich und gar ein Kind ins immer noch "göttliche Jenseits" puste, bin ich verantwortlich. Und die Ausbuchung ins negative werde ich wegen der göttlichen Rechnung des Gleichgewichtes lernen aus zu gleichen.Wenn aber die Katze die Maus frisst, ist das nicht so. Hat halt so alles den "rechten Platz", die Feinjustierung dessen im Menschen ist ungleich schwerer wegen dem Erkenntniserwerb. Und wenn es um eben diesen nicht ginge, wären Menschen Mäuse.

Wichtig ist in dem Zusammenhang die Emergenz und Hierarchie des Seins. Auch wenn gilt, dass wir in "Gott" sind und "Gott" in uns, so sind wir natürlich nicht Gott, wie man dadurch in Hybris geneigt sein könnte, zu denken. So wie eine Zelle im Körper von Franz nicht von sich behaupten kann, Franz zu sein, obwohl Franz in ihr ist und sie in Franz.

Na immerhin.
Verständnis zu Emergenz und Hierachie gibt es nur mit Unterscheidung, Grenzen und Ausrichtung. Könnte man auch Erkenntnis nennen.Da sind wir nur auf DEM Weg oder halt auch weniger.

Die Wirkung da auf die Zelle von Franz ist von Franz, von der Urgrundbestimmung und dem Außen abhängig. Und somit sehr vielseitig und keineswegs simpel auf ungleichgewichtige Wahr und Falschtermini runter zu brechen. Darum ist das so schwer. Und mit Gott, des allen, was da ist, hat das dann eher weniger zu tun. Das alles was da ist, schafft seine Ausgleichsrechnung im Großen Ganzen aber sicher - ganz ohne sich über entartete Zellen zu bekümmern. Gleichgewicht - unabdingbar. Wäre es nicht so, wäre da nix. Es gibt keine irrationalen negativen Zahlen.


Also nach gründlicher Überlegung, Gott selbst wird NIEMALS Eingebungen übermitteln, u. a. da dies meiner Prämisse des Freien Willens widerspricht, außer in jenem Falle, der meiner Meinung nach bereits zumindest einmal eingetreten ist, das ein Aspekt 1. Hierarchie, ein Äon, hier inkarniert ist und das ganz klassisch auf verbalem Wege übermittelt.

Uh, ich meine, es gibt "nur" Wege, aber immerhin.

Es wird kein "jüngstes Gericht" geben. Den strafenden/richtenden Gott des alten Testaments, der hierfür Grundlage wäre, gibt es nicht. Wohl aber sind Cäsuren/Katastrophen denkbar, welche in ihrer Qualität die Menschheit möglicherweise entsprechend ihrer Verfassung zum Zeitpunkt des Eintretens treffen. Dies wäre aber nicht die "jüngste" Katastrophe, weil die Welt – anders als es für den Endzeitglauben Voraussetzung ist (!) – danach weiterginge.


Ja da bin ich bei Dir, aber auch da bin ich weit radikaler, es gibt nicht nur kein Jüngstes Gericht, es gibt gar keine Strafen und gar keine Belohnungen, es gibt kein Karma und nichts dergleichen und keine Art der "Gerechtigkeit", nicht hier und nirgends in all den Himmeln und Höllen.

Ich meine, es gibt Wirkungen. Und wenn ich meinen Sohn frage, wie er eine Konsequenz oder unangenehme Ergebnisse erlebt, so empfindet der solches als strafend, unangenehm grad so wie ich. Letztlich sind Wirkungen auf Erden keine Strafen und keinem blitzeschleudernden Gott zu verdanken, dennoch sind sie Wirkung aus eben dem, aus dem die Welt gestrickt ist.
Und wenn sich da dann ein "Sterben" einer Epoche mit einer Zäsur für die in diesen Zeiten klein, klein Lebenden abzeichnet, ist mir das wurscht, wie man dies nun nennen soll.

" Das Einzige, was es in dieser Richtung gibt, ist Entwicklung. Wie jemand denkt und wie er handelt ändert langfristig, was er ist und dann, aufgrund des Resonanzprinzips gelangt dieser in eine Umgebung, die zu ihm passt. Das hat aber weder mit Strafe noch mit Belohnung zu tun. Ein "Böser" ist nicht bestraft, wenn er unter seinesgleichen ist, wohl wäre es ein "Guter". Und wenn ich in die Welt hinausschaue, dann erschließt sich halt auch die Qualität der Welt in der wir leben, und soll ich was sagen, ich liebe diesen Platz und bin mir sicher, alle, die hier sind, passen hierher. Und wenn jemand aufgrund von Fortschritten in seiner Entwicklung,positiv wie negativ, mal nicht mehr hierher passen sollte, dann wird er auch an einen anderen Ort gelangen. Daher ist alles sinnlos, was auf irgendeine Bestrafung der Menschheit hinzielt. Wenn es eine "Intervention" wird, dann hat das handfeste egoistische Motive, vor denen die "da drüben" bis in die höchsten Hierarchien hinauf auch nicht gefeit sind.

Es geht nicht um Bestrafung. Es geht um das Lernen von Unterscheidung, Wahr und Falsch, Wirkung und Ursache und Ausrichtung. Und weil wir uns damit der Art schwer tun und aber wohl in Sonderstellung dazu auf der Bühne sind, haben wir, dem Himmel sei Dank: Keinen freien Willen. Somit ist der Wille da ständig gebunden an all das, was er gelernt hat in wahr oder falsch.

Gruß
Rauhnacht

Avatar

@ Ulrich & Rauhnacht

Luzifer, Österreich, Montag, 27.08.2018, 05:00 vor 2083 Tagen @ Luzifer (2402 Aufrufe)

Hallo Ulrich, hallo Rauhnacht,

danke für Eure Ausführungen und Euren Blickwinkel, es wird jetzt das Wesentliche für mich bereits klar, für Weiteres muss ich reflektieren (und lesen), also durchaus erhellend.


Schöne Grüße
Franz

Endzeit

Ranma, Freitag, 24.08.2018, 13:43 vor 2086 Tagen @ Luzifer (2477 Aufrufe)

Hallo!

Aber Vieles, was in dieser Vielzahl an Büchern des AT steht, beschreibt nicht Gott, außer der wäre ein Erz-Dämon. Rachsüchtig, bevorzugend und selektiv in seiner Gunst, moralisch durchgefallen würde ich sagen, das kann man drehen und wenden wie man will, da wird kein Schuh daraus.

Nur seltsam, daß auch viele nichtinkarnierte Wesen darauf insistieren. Liest man immer wieder, wenn man sich für die Schriften von Spiritisten oder von Astralreisenden interessiert.

Und das NT ist nicht vollständig und vermutlich auch ziemlich "rechtgläubig" übersetzt, selektiv wurden nur jene Quellen ausgewählt, die dem Machtapparat Kirche, also der Fortsetzung des Römischen Imperiums dienlich waren.

Übersetzt wurde deutlich mehr und die Lehre der Kirche widerspricht (wohl weil zu sehr dem Zeitgeist unterworfen) manchmal ihrer eigenen Auswahl.

Das Christentum ist in seiner reinen, ursprünglichen Form mit Saulus, der nie ein Paulus wurde und spätestens mit Konstantin untergegangen.

Das kann man so sagen. Schon bei den Briefen des Paulus fällt auf, daß sie gerne mal den Jesus-Zitaten der Evangelisten widersprechen. Saulus/ Paulus hat immerhin nie behauptet, Jesus persönlich begegnet zu sein. Paulus bezeugte sogar, Christen gejagt zu haben. Selbst zu missionieren ist möglicherweise nur seine spätere Methode, das Christentum noch effektiver zu bekämpfen.

Alles, was hier Macht hat auf Erden, ist korrumpiert.

Das Wirken des Erzdämonen Mammon. Da kann man dessen Existenz noch so sehr leugnen.

Ohne das Evangelium nach Thomas ist das NT für mich nicht zu verstehen und das fehlt, ist beim Konziel einfach über Nacht unter den Tisch gefallen.

Dazu sollte man wissen, daß es mindestens zwei davon gibt, manchmal als das Thomas-Evangelium und das Evangelium nach Thomas unterschieden, was nicht gerade Eindeutigkeit herstellt. Das eine unterscheidet sich nicht so sehr von den anderen Evangelien und viermal das Gleiche (wobei Matthäus viel mehr als die anderen über die Lehre Jesu verrät) in die Bibel aufzunehmen ist schon eine Zumutung. Das andere ist eine Sammlung von klugen Aphorismen, unvollständig überliefert und möglicherweise erst nach dem Konzil entstanden.

Dann glauben die Menschen ja nicht das, was in der Bibel stünde, sondern was sie dort vermeinen herauszulesen oder besser was ANDERE da für sie herauslesen. Die Grundwahrheit der Reinkarnation fehlt, dann das Jüngste Gericht, das so, wie sich es die Menschen vorstellen, nie kommen wird.

Eigentlich fehlt da nichts, aber wenn man korrupte andere Leute für sich lesen läßt, dann sollte man sich davon nicht zuviel erwarten.

Das Thomasevangelium spricht davon, dass das Himmelreich bereits ausgebreitet über die Erde ist.

Das weiß auch das kanonische Evangelium nach Lukas. Aus dessen Kapitel 17: „20 Da er aber gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; 21 man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“

Ihr kennt weder Tag noch Stunde meint nicht Christus schwebt herab auf einer Wolke und dann geht es aber los, sondern das Paradies ist da ab dem Zeitpunkt für den Einzelnen, sobald er begreift, ... aber lassen wir das, jedenfalls einen Mittler zwischen den Menschen und Gott braucht es nicht.

Letzteres ist das, was Martin Luther beigetragen hat.

Im weitesten Sinne ist jede Schauung und jede Prophezeiung eine Eingebung Gottes, weil er oder besser der Urgrund die grundlegende Realität darstellt, von der wir unter anderem ein Aspekt sind, unsere Gedanken und die Gedanken aller Wesen sind seine und wir existieren in seiner Gedankenwelt und sonst nirgends. Aber auch hier gibt es zwei wesentliche Aspekte, einen hat Taurec schon angesprochen, außer "Gott" und uns gibt es schon noch Wesen dazwischen, die einem eventuell auch eine "Eingebung" übermitteln können.

Gott hat auch die Betrüger und dazu noch die alten Volkssagen gemacht, nicht wahr? Die Gedankenwelt des Urgrundes ist ziemlich wirr.

Und dann gibt es noch das ungelöste Problem des Determinismus. Ist die Welt wirklich deterministisch (entweder materiell-deterministisch, wie Einsteins Blockuniversum oder spirituell-deterministisch, wie es viele hier auch propagieren), dann existiert die Zukunft bereits virtuell sozusagen und dann könnte es eine reine Informationsübermittlung sein, die nicht einmal einen wesenhaften Träger bräuchte.

Wieso ungelöst?

Ein paar Fragen hätte ich schon noch, von denen ich hoffe, daß insbesondere @Taurec sie beantworten kann:

Taurec behauptet ja, daß die Welt immer weitergehe, weil wir das kulturell bedingt so sehen müssen. Nun entstammt aber die Naturwissenschaft unserer Kultur und befaßt sich sehr gerne mit dem Ende der Welt. Innerhalb weniger Jahre lösten da die Szenarien vom Wärmetod, Big Crunch (durch Dunkle Materie bedingter Kollaps), (durch Dunkle Energie initiierter) Big Rip, Kältetod (sanftere Variante des Big Rip) und vielleicht Zerstörung durch Phasenübergang (das heißt, wir würden dem Urknall eines weiteren Universums zum Opfer fallen) einander ab. Wiefern ist das einer ewigen Fortexistenz?

Natürlich kann man sagen, das ist völlig irrelevant, weil es nicht in milliarden und nicht in billionen, sondern erst in billiarden Jahren eintrifft. Trotzdem ist doch gerade der faustische Geist davon fasziniert?

Außerdem erwarten wir das Ende unseres Sonnensystems nicht erst in billiarden, sondern schon in milliarden Jahren. Da könnte man immernoch sagen, das ist viel zu weit weg, als daß es uns beträfe. Trotzdem ist doch gerade der faustische Geist davon fasziniert?

Aber schon lange vor dem Ende des Sonnensystems, innerhalb von nur wenigen hundertmillionen Jahren dürfte es Menschen nicht mehr geben, weil sich einiges ereignet, daß so ziemlich alle Arten auf der Erde beseitigen wird. Schon der Zyklus der Kontinentaldrift wird dafür sorgen. Der nächste Superkontinent läßt die Meeresströmungen erlahmen und im Ozean wird es nur noch ungenügend Sauerstoff geben, Regenwolken werden das Landesinnere nicht mehr erreichen. Außer entlang eines Küstenstreifens wird alles Leben auf der Erde verschwinden. Ob Menschen das aushalten, obwohl sie schon jetzt nicht mehr bereit sind, auch nur kleine Veränderungen der Umwelt hinzunehmen?

Der faustische Geist muß offenbar eine Resonanz für Endzeitvisionen bieten. Wir würden nicht mit solchen behelligt, wenn wir keinen Resonanzboden dafür böten.

Übrigens wird der englische doomsday gerne mal als der Tag des jüngsten Gerichts übersetzt, was jedoch völlig falsch ist, weil dieser der judgment's day ist. Doomsday bezeichnet nur das Ende der Welt, was vom Tag des jüngsten Gerichts zu unterscheiden ist. Das Schlimme an der Bezeichnung ist die Hinzufügung des Tages, weil das Jüngste Gericht nämlich kein Zeitpunkt ist. Deshalb wird biblisch vom Jüngsten Gericht kein Zeitpunkt behauptet, nicht anders als beim Reich Gottes. Was völlig logisch und folgerichtig ist, weil ein zeitloses Reich Gottes ein zeitloses Jüngstes Gericht voraussetzt. Dafür braucht es keinen rachsüchtigen Gott, sondern nur ein Gewissen. Auch das ist nichts weiter als logisch: Weil das Reich Gottes in uns liegt, muß der Zugang dazu über die Erforschung des eigenen Herzens und des eigenen Gewissens erfolgen.

Letzterer Gedanke scheint einigen jedoch ferner zu liegen als Visionen einer Endzeit. Für Visionen der Endzeit bietet unsere Kultur einen Resonanzboden und für Heilige Schriften aus der Levante gleichermaßen. Wie kämen sonst ausgerechnet diese Dinge ausgerechnet zu uns? Und das immer wieder?

Gruß,
Ranma

Avatar

Endzeit vs. faustisch-dynamisches Weltgefühl

Taurec ⌂, München, Freitag, 24.08.2018, 14:07 vor 2086 Tagen @ Ranma (2476 Aufrufe)

Hallo!

Taurec behauptet ja, daß die Welt immer weitergehe, weil wir das kulturell bedingt so sehen müssen. Nun entstammt aber die Naturwissenschaft unserer Kultur und befaßt sich sehr gerne mit dem Ende der Welt. Innerhalb weniger Jahre lösten da die Szenarien vom Wärmetod, Big Crunch (durch Dunkle Materie bedingter Kollaps), (durch Dunkle Energie initiierter) Big Rip, Kältetod (sanftere Variante des Big Rip) und vielleicht Zerstörung durch Phasenübergang (das heißt, wir würden dem Urknall eines weiteren Universums zum Opfer fallen) einander ab. Wiefern ist das einer ewigen Fortexistenz?

Natürlich kann man sagen, das ist völlig irrelevant, weil es nicht in milliarden und nicht in billionen, sondern erst in billiarden Jahren eintrifft. Trotzdem ist doch gerade der faustische Geist davon fasziniert?

Du unterschätzt die Tatsache, daß all diese Szenarien (wie übrigens auch der "Urknall") in weite zeitliche Fernen gerückt und im Falle des Endes des Universums zeitlich auch gar nicht fixiert sind. Ganz dem dynamischen, auf Unendlichkeit angelegten Weltgefühl des faustischen Menschen gemäß werden hier Zeiträume angesetzt, die zwar als Zahl mit einer Reihe Nullen benennbar sind, aber jegliches Vorstellungsvermögen übersteigen.
Die Naherwartung der nahöstlichen Wüstenreligionen sieht hingegen ein Weltende in allernächster Zukunft. weil deren Weltgefühl "höhlenhaft" und abgeschlossen ist.

Trotzdem ist doch gerade der faustische Geist davon fasziniert?

Daß man sich mit dem Ende wie mit dem Anfang zumindest theoretisch befaßt, muß nicht weiter erläutert werden. Es kommt darauf an, daß das Ende so fern angesetzt wird, daß es uns konkret nicht angeht (anders als den in Naherwartung glückselig lebenden Frühchristen), sondern allenfalls abstrakt.

Der faustische Geist muß offenbar eine Resonanz für Endzeitvisionen bieten. Wir würden nicht mit solchen behelligt, wenn wir keinen Resonanzboden dafür böten.

Weniger für Endzeitvisionen, sondern für Katastrophen. Explosionen sind ein höchst dynamisches Element, das den faustischen Menschen fasziniert und vor allem in der technischen Spätzeit in Zentrum des Interesses rückt. Entsprechend ist die moderne Physik weitestgehend eine Detonationsphysik. Mit dem Urknall wird sogar das gesamte Universum zu einer einzigen gigantischen Explosion erklärt.

Letzterer Gedanke scheint einigen jedoch ferner zu liegen als Visionen einer Endzeit. Für Visionen der Endzeit bietet unsere Kultur einen Resonanzboden und für Heilige Schriften aus der Levante gleichermaßen. Wie kämen sonst ausgerechnet diese Dinge ausgerechnet zu uns? Und das immer wieder?

Die kamen nicht zu uns, weil wir dazu Resonanz hätten. Was den zentralen Kern der ursprünglichen christlichen Lehre, nämlich das nahe Weltende, angeht, unterstelle ich, daß uns hierfür jegliches Verständnis und das Bewußtsein fehlt, ein solches zu entwickeln. Dem Abendländer fällt allerdings nicht auf, daß er es nicht versteht. Bestenfalls liest er seine eigenen Beweggründe hinein. Konsequenterweise wird die "Endzeit" in der europäischen Prophetie nicht eigentlich als Endzeit begriffen, nach der die Schöpfung in einer Art umgekehrten Schöpfungsaktes wieder in den gottidentischen Urzustand zurückkehrt. Sie wird vielmehr als Durchgangszeit begriffen, nach der ein "goldenes Zeitalter" folgt, in dem die Welt erneuert weitergeht. Das ist etwas grundverschiedenes. Das gesamte christliche Endzeitkonzept ist eine für den faustischen Geist viel zu kurze Krücke, die wir aufgrund unserer vermeintlichen christlichen Wurzeln (mehr politische Oktroyierung in der Spätantike/Frühmittelalter) zu benutzen gezwungen waren.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Goldenes Zeitalter?

Ranma, Samstag, 25.08.2018, 13:40 vor 2085 Tagen @ Taurec (2430 Aufrufe)

Hallo!

Du unterschätzt die Tatsache, daß all diese Szenarien (wie übrigens auch der "Urknall") in weite zeitliche Fernen gerückt und im Falle des Endes des Universums zeitlich auch gar nicht fixiert sind. Ganz dem dynamischen, auf Unendlichkeit angelegten Weltgefühl des faustischen Menschen gemäß werden hier Zeiträume angesetzt, die zwar als Zahl mit einer Reihe Nullen benennbar sind, aber jegliches Vorstellungsvermögen übersteigen.
Die Naherwartung der nahöstlichen Wüstenreligionen sieht hingegen ein Weltende in allernächster Zukunft. weil deren Weltgefühl "höhlenhaft" und abgeschlossen ist.

Dann wäre aber nicht die Idee eines Endes, sondern nur die Naherwartung charakteristisch für die nahöstlichen Wüstenbewohner. Eine Naherwartung allerdings, die wir in Form des „Jetzt geht es aber lohoos!“ auch kennen.

Mit dem Urknall wird sogar das gesamte Universum zu einer einzigen gigantischen Explosion erklärt.

Eigentlich ist das nur eine Verunglimpfung der Theorie, mit der ursprünglich keine Explosion postuliert werden sollte. Die Urknalltheorie (der Name stammt von ihren Gegnern) ist eine wissenschaftlicher anmutende Version des jüdisch-christlichen Schöpfungsmythos. Jüdisch-christliche Mythen schlagen sich überall innerhalb unserer Kultur nieder, weil wir ihnen einen passenden Resonanzboden bereitstellen. Sonst ginge das schließlich nicht?

Die kamen nicht zu uns, weil wir dazu Resonanz hätten.

Warum sonst? Und wie geht das ohne Resonanz?

Was den zentralen Kern der ursprünglichen christlichen Lehre, nämlich das nahe Weltende, angeht, unterstelle ich, daß uns hierfür jegliches Verständnis und das Bewußtsein fehlt, ein solches zu entwickeln. Dem Abendländer fällt allerdings nicht auf, daß er es nicht versteht.

Hoffentlich fällt ihm wenigstens mal auf, daß Jesus von Nazareth kein nahes Weltende gelehrt hat.

Die Naherwartung durch Europäer und Nordamerikaner greift darum ersatzweise gerne auf moderne Mythen aus Hollywood zurück.

Bestenfalls liest er seine eigenen Beweggründe hinein. Konsequenterweise wird die "Endzeit" in der europäischen Prophetie nicht eigentlich als Endzeit begriffen, nach der die Schöpfung in einer Art umgekehrten Schöpfungsaktes wieder in den gottidentischen Urzustand zurückkehrt.

Das ist amüsanterweise hinduistische Lehre. Die kennt allerdings ähnlich lange Zeiträume wie die moderne Naturwissenschaft. Wofür beide nichts können, denn es sind Erkenntnisse, nicht Spekulationen.

Sie wird vielmehr als Durchgangszeit begriffen, nach der ein "goldenes Zeitalter" folgt, in dem die Welt erneuert weitergeht. Das ist etwas grundverschiedenes. Das gesamte christliche Endzeitkonzept ist eine für den faustischen Geist viel zu kurze Krücke, die wir aufgrund unserer vermeintlichen christlichen Wurzeln (mehr politische Oktroyierung in der Spätantike/Frühmittelalter) zu benutzen gezwungen waren.

Wir haben die Wüstenreligion über den Umweg über das Römische Reich übernommen. Da hatte sich schon einiges geändert. Das Goldene Zeitalter kenne ich nur aus Spekulationen in der altgriechischen Philosophie. Gleichfalls durch das Römische Reich auf uns gekommen. Ein neues Goldene Zeitalter in einer erneuerten Welt kann ich mir dagegen nicht so einfach vorstellen. Wie würde das aussehen?

Gruß,
Ranma

@Ranma

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 25.08.2018, 14:40 vor 2085 Tagen @ Ranma (2419 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Hoffentlich fällt ihm wenigstens mal auf, daß Jesus von Nazareth kein nahes Weltende gelehrt hat.

zu 98,78 % richtig ... bezogen auf die Anzahl der Buchstaben:
"Hoffentlich fällt ihm wenigstens mal auf, daß Jesus von Nazareth k ein nahes Weltende gelehrt hat."

deshalb zu 100 % falsch, bezogen auf den Inhalt.

Lorenz Oberlinner: "Die Stellung der 'Terminworte' in der eschatologischen Verkündigung des Neuen Testaments"
https://freidok.uni-freiburg.de/data/4153
pdf: https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:4153/datastreams/FILE1/content

Für alle die es schräg mögen heißt das Stichwort "Präterismus" https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4terismus

Eine gelungene Argumentation von Lynn Louise Schuldt: "A.D. 79, A Prophecy Paradox"
oder als überarbeitete Ausgabe: "Prophecy Paradox: The Case for a First Century End Time"
https://www.amazon.de/Prophecy-Paradox-Case-First-Century/dp/0964781611

Gruß
Ulrich

Saulus/ Paulus dürfte das wirklich so gesehen haben

Ranma, Sonntag, 26.08.2018, 03:55 vor 2084 Tagen @ Ulrich (2376 Aufrufe)

Hallo!

Für alle die es schräg mögen heißt das Stichwort "Präterismus" https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4terismus

Dort wird die Naherwartung auf ganze drei Verse aufgebaut, davon der wichtigste:

„Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.“

– (1 Kor 10,11 ELB)

Der römische Staatsbürger Paulus sieht wie das Römische Reich zu zerfallen beginnt: Ein außerhalb Italiens geborener und gebrechlicher Kaiser auf dem Thron, weil alle, die in der Thronfolge vor ihm standen, ermordet worden waren. Hungersnöte durch Mangel an Weizen im Reich, Aufstände von Griechen und Juden. Überall germanische Söldner als Teil der ruhmreichen Legionen. Völlig klar, das Ende der Welt steht unmittelbar bevor. Hat nur, wie es für Paulus typisch ist, rein garnichts mit der Lehre Jesu zu tun.

Aus eben diesem Grund lieben die Kirchen Paulus. Da verdreht man halt mal schnell noch zwei Aussagen aus dem Evangelium nach Matthäus, das viele Menschen ohnehin unverständlich finden, um die Naherwartung auch in den Evangelien unterzubekommen:


„Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht.“

– (Mt 24,34 ELB)

Geschlecht bedeutet Sippe, Stamm, Abstammung, Verwandtschaft. Kann sich sogar auf die gesamte Menschheit beziehen. Die ist noch da und die Juden sind auch noch da.

„Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich.“

– (Mt 16,28 ELB)

Was sagte der noch gleich über sein Reich? Johannes 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen.“

Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Daher auch nicht in der Zukunft dieser Welt zu verorten. Wir hatten das hier eigentlich schon, aber extra für dich nochmal:

„man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas, 17,21)

Das Einzige, das ich wirklich nicht begreife, das ist, warum ihr beide, du und Taurec, euch so begriffstutzig stellt.

Gruß,
Ranma

Troll-Diät

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 26.08.2018, 04:29 vor 2084 Tagen @ Ranma (2441 Aufrufe)
bearbeitet von Ulrich, Sonntag, 26.08.2018, 04:41

Hallo Ranma,

Für alle die es schräg mögen heißt das Stichwort "Präterismus" https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4terismus

Dort wird die Naherwartung auf ganze drei Verse aufgebaut..

"dort", ja dort. Was beweist, daß Du zu faul, oder verschlagen, oder zu blöde bist, den Text von Oberlinner zu lesen, denn in obigem Artikel geht es ja nur um das Stichwort "Präterismus"

Also nochmals:
Lorenz Oberlinner: "Die Stellung der 'Terminworte' in der eschatologischen Verkündigung des Neuen Testaments"
https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:4153/datastreams/FILE1/content

Da verdreht man halt mal schnell noch zwei Aussagen aus dem Evangelium nach Matthäus, das viele Menschen ohnehin unverständlich finden, um die Naherwartung auch in den Evangelien unterzubekommen...

das ist absurd. Die Kirche, die der Werbung zahlender Mitglieder wegen auf ein Bekenntnis zum "langfristigen" Milleniarismus, nicht zur Naherwartung angewiesen war, um sich nicht fortwährend unglaubwürdig zu machen, hätte kein Interesse gehabt, "mal schnell noch zwei Aussagen" zu verdrehen, sondern bestenfalls, sie zu tilgen.
Du hast die merkwürdige Neigung, Dinge auf den Kopf zu stellen.

Das Einzige, das ich wirklich nicht begreife, das ist, warum ihr beide, du und Taurec, euch so begriffstutzig stellt.

Bist Du wirklich so größenwahnsinnig, zu behaupten, dies wäre "DAS EINZIGE", was Du nicht begreifst.

Ranma, Du bist ein Troll, ein unartiger, vorlauter Troll und ich werde Dich jetzt auf Diät setzen auf dass Du verhungern mögest.

Sprich/schreibe mich nicht mehr an, sonst komme ich vorbei und mache Deine Tastatur kaputt und ziehe den Stecker. Das war kein Scherz.

Gruß
Ulrich

Avatar

Troll

Taurec ⌂, München, Sonntag, 26.08.2018, 08:42 vor 2084 Tagen @ Ulrich (2492 Aufrufe)

Hallo!

Bist Du wirklich so größenwahnsinnig, zu behaupten, dies wäre "DAS EINZIGE", was Du nicht begreifst.

Ranma, Du bist ein Troll, ein unartiger, vorlauter Troll und ich werde Dich jetzt auf Diät setzen auf dass Du verhungern mögest.

Schön, daß es mal jemand ausspricht. Sonst wäre gleich wieder ich der Übeltäter, nachdem jeder Narr irgendwo seine Fans hat. ;-)

Er ist nicht unbedingt ein klassischer Troll wider besseren Wissens, sondern auf eine pseudointelligente Art töricht. Nach allem zu urteilen, was ich in letzter Zeit von ihm gesehen habe, hat er wohl weniger gelesen, als es den Anschein hat, und das wenige, das er gelesen hat, offenbar nicht richtig verstanden. Er ist generell auf eine merkwürdige Art unverständig, da er so gut wie jeden Beitrag auf eine Art verzerrt ihm genehm mißversteht, so daß man ihm entweder Minderbegabung oder Absicht unterstellen muß. Zugleich ist er unerhört arrogant, weil er sich seines eigenen Maßes der Denkunfähigkeit nicht gewahr ist. Vermutlich ein klassischer Fall des Dunning-Kruger-Effekts.

So jemanden bringt man nicht auf Spur, indem man ihn zur Sachlichkeit anhält.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Befindlichkeiten

Sandstaub, Dienstag, 28.08.2018, 07:08 vor 2082 Tagen @ Taurec (2354 Aufrufe)

Lieber Taurec, lieber Ulrich,

ich empfinde eure posts gegenüber Ranma ziemlich verletzend und abwertend. Das betrifft die rein menschliche Ebene.

Inhaltlich kenne ich mich zuwenig aus um beurteilen zu können, wer nun Recht hat. Dennoch finde ich die Diskussionen, Verweise, links,... anregend um selbst weiter zu forschen....Für mich als Leser ist es nicht immer so wichtig, was nun 100%ig stimmt, sondern wichtig ist, was mich berührt, beeindruckt, anregt, selbst weiter bringt,... Natürlich finde ich Korrekturen wichtig und möchte diese nicht missen, aber man könnte das alles auch ein wenig entspannter sehen.....Der Leser kann als normal Intelligenter dann durchaus verstehen, wenn Hinweise gepostet werden, die das zuvor Geschriebene als unrichtig entlarven!

Taurecs Klugheit und Intelligenz bewundere ich. Aus dem Bekanntenkreis weiß ich, dass hochintelligente Menschen teilweise extrem darunter leiden, dass andere Menschen nicht überdurchschnittlich intelligent sind, so wie sie selber. (Die Kombination Hochintelligenz und Hochsensitivität scheint für die Betroffenen noch schwieriger zu sein.) Es scheint wirklich eine Lernaufgabe für Hochintelligente zu sein, nicht in Abwertung und Verachtung einem weniger intelligenten Menschen gegenüber zu geraten. Bei dir, Taurec, habe ich manchmal sogar den Eindruck, dass dich Unwissen richtiggehend bedroht - irgendwie auf einer tiefen Ebene. Aber es ist nur ein subjektiver Eindruck von mir, der auch falsch sein kann.

Ich tät mir wünschen, dass hier auch für Normalintelligente ein respektvoller Umgang sein darf. Intelligenz und Wissen wird hier manchmal vollkommen überbewertet. (Ist nicht die gesamte Wissenschaft immer nur der "aktuelle Stand von Unwissen"? Theorien ändern sich alle paar Jahre, Wissenschaftler kommen zu neuen Erkenntnissen und widerlegen ständig frühere Erkenntnisse.)

Nicht hochintelligente Menschen haben oft auch kompliziertere, unklarere Kommunikations-Muster. Hinweise diesbezüglich finde ich gut, wenn respektvoll formuliert. Kritik, wie wir alle wissen, ist leichter anzunehmen, wenn sie freundlich und wohlwollend formuliert ist und wird auch eher angenommen, da sie dann weniger bedrohlich ankommt und nicht abgewehrt werden muss:-)

Ich bin nicht hochintelligent, Taurec schon, daher könntest du eine entsprechende Haltung finden.... Intelligenz, wenn sie zusammen mit Intuition sein darf, was geschieht dann? : mehr Leichtigkeit, Humor, Verständnis, ...?

Liebe Grüße:-)


Er ist nicht unbedingt ein klassischer Troll wider besseren Wissens, sondern auf eine pseudointelligente Art töricht. Nach allem zu urteilen, was ich in letzter Zeit von ihm gesehen habe, hat er wohl weniger gelesen, als es den Anschein hat, und das wenige, das er gelesen hat, offenbar nicht richtig verstanden. Er ist generell auf eine merkwürdige Art unverständig, da er so gut wie jeden Beitrag auf eine Art verzerrt ihm genehm mißversteht, so daß man ihm entweder Minderbegabung oder Absicht unterstellen muß. Zugleich ist er unerhört arrogant, weil er sich seines eigenen Maßes der Denkunfähigkeit nicht gewahr ist. Vermutlich ein klassischer Fall des Dunning-Kruger-Effekts.

"dort", ja dort. Was beweist, daß Du zu faul, oder verschlagen, oder zu blöde bist, den Text von Oberlinner zu lesen, denn in obigem Artikel geht es ja nur um das Stichwort "Präterismus"

@Sandstaub

Ulrich ⌂, München-Pasing, Dienstag, 28.08.2018, 11:23 vor 2082 Tagen @ Sandstaub (2366 Aufrufe)

Hallo Sandstaub,

ich empfinde eure posts gegenüber Ranma ziemlich verletzend und abwertend. Das betrifft die rein menschliche Ebene.

liest Du selektiv oder hast Du einen anderen Grund, in dieser Angelegenheit zwar Taurecs Antwort und auch meine Antwort zu zitieren, aber nicht, worauf sich diese bezogen, und damit den Vorgang falsch darzustellen?
Ranma beendete seinen Beitrag mit dem Satz:
"Das Einzige, das ich wirklich nicht begreife, das ist, warum ihr beide, du und Taurec, euch so begriffstutzig stellt."

Offensichtlich scheinst Du auf Allerwelts-Rechtfertigungen wie "...daß ich von elterlicher Seite Gewalt erfahren habe..." reflexartig schützend Partei ergreifen zu müssen.

"Die haben aber angefangen, ich hab' gar nichts gemacht" ist die zu erwartende Fortsetzung der ich-hatte-eine-schwere-Kindheit-Ausrede und falls Du Kinder hast weißt Du, wer das WANN und WARUM sagt.

...sogar den Eindruck, dass dich Unwissen richtiggehend bedroht...

Niemand ist damit gedient, Ignoranz nicht beim Namen zu nennen, sondern irreführend als "Unwissen" zu bezeichnen, weil man dadurch der Irreführung Anderer durch den Ignoranten Vorschub leistet, denn Ignoranz ist keine Frage des Mangels an Wissen und auch keine Frage der "Intelligenz", was immer Du darunter auch verstehen magst.

Gruß
Ulrich

Mal ganz sachlich

Ranma, Dienstag, 28.08.2018, 06:08 vor 2082 Tagen @ Ranma (2361 Aufrufe)

Hallo!

Auf Kritik reagiere ich immer so, daß ich mir überlege, ob es nicht doch an mir liegen könnte. Ich stelle hohe Anforderungen an mich selbst, vielleicht zu hohe. Daher werde ich denen manchmal wirklich nicht gerecht. Aber hier muß ich feststellen, daß ich nie einen Mangel an Argumenten dadurch zuzuschütten versuche, daß ich Unterstellungen und Spekulationen über andere Diskussionsteilnehmer verbreite. Nicht ich bin es, der andere als sich selbst überschätzend oder arrogant darstellt. Nicht ich bin es, der andere als Troll, als größenwahnsinnig oder als denkunfähig bezeichnet. Das machen hier zwei Leute, während ich ganz sachlich bleiben wollte. Wer also Sachlichkeit wollte, wie Taurec das vorgibt, der müßte darum Taurec und Ulrich ermahnen. Das wagt selbstverständlich niemand, weil Taurec selbst dafür zuständig wäre. Stattdessen ermutigt er zu Beschimpfungen und beteiligt sich daran, obwohl er solche selbst in den Forumsregeln verboten hat. Ein so mieser Moderator dürfte erst als allerletzter anderen Unfähigkeit vorwerfen.

Ulrich sagt, er wil nicht mit mir diskutieren. Das ist sein gutes Recht und ich respektiere das bereitwillig. Die Suchfunktion des Forums, die falls überhaupt dann nur von Taurec manipuliert werden könnte, findet für „Ranma @Ulrich“ keinen Treffer, für „Ulrich @Ranma“ acht Treffer. Das ist die objektivste Aussage, die man dazu finden kann.

Sollte es wirklich Leser geben, die nach wie vor an einer sachlichen Diskussion interessiert sind, dann erläutere ich für jene, wie ich zu meinen Aussagen über religiöse und kulturelle Themen komme: Manche Leser haben sicherlich schon mitbekommen, daß ich von elterlicher Seite Gewalt erfahren habe. Die Kirchen unterstützen solches Verhalten. Da fand ich das Gras in Nachbars Garten bald grüner als im eigenen (zur Zeit ist das Gras in Nachbars Garten auch ganz wörtlich grüner als im eigenen, aber das ist nicht gemeint, sondern es geht übertragen um die Suche nach einer besseren Weltanschauung). Besonders die Ideenwelt Chinas, Japans, kurz darauf auch Indiens zog mich an. Ich investierte darum viele Jahre in die Beschäftigung mit anderen Kulturen und anderen Religionen. Durch den mir eigenen Gerechtigkeitssinn wollte ich alle kennen, so befaßte ich mich dann auch mit Judentum und Islam, obwohl mir die als weniger interessant oder meiner Zeit wert erschienen, weil sie mit dem Christentum verwandt sind. Es lag nicht nur an meinem Gerechtigkeitssinn, sondern ich hatte mal die naïve Vorstellung eines Tages alles wissen zu können. Daß diese Einschätzung falsch und naïv ist, weiß ich wohlgemerkt schon seit vielen Jahren. Ich bin nicht gut darin, etwas einzuschätzen. Das gilt auch für Aufwand oder Nutzen und deshalb und nicht etwa, weil ich mich für etwas besonderes hielte, habe ich manchmal ziemlich naïve Ideen. Wo darauf sachlich reagiert wird, dort lege ich naïve Ideen schnell ab. Jedenfalls befaßte ich mich auch mit untergegangenen Religionen sowie mit Kulturen, die keine Schrift verwenden. Beide sind schwer zugänglich. Christliche Missionare waren die ersten, die sich für die Religionen in entlegenen Weltgegenden interessierten. Das diente dazu, deren Schwächen zu studieren, um diese als Ansatzpunkte für die christliche Missionierung verwenden zu können. Später entwickelte sich aus der Philosophie heraus eine Gegenbewegung und die Religionswissenschaft wurde begründet, um weltanschauliche Ideen außerhalb des Einflusses der christlichen Kirchen bewahren und studieren zu können. Das meiste Quellenmaterial stammt trotzdem aus den Federn christlicher Missionare. Auch antike Religionen sind praktisch nur durch die Arbeit christlich geprägter Forscher zugänglich. Bei der Beschäftigung mit anderen Religionen wird man früher oder später darauf aufmerksam gemacht. Dann will man einerseits nicht wahrhaben, daß einen das auch selbst betreffen könnte, andererseits fragt man sich schon, ob sich überhaupt jemand von seiner kulturellen Prägung freimachen kann. Zeitgenössische Religionen sind leichter zugänglich, vor allem die missionierenden. Es gibt übrigens auch buddhistische Missionare, besonders für tibetanische und japanische Varianten des Buddhismuses. Wenn man solchen Missionaren zuhört oder an einem interreligiösem Dialog teilnimmt oder sich im Rahmen eines ernsthaften Studiums von Referenten und Dozenten belehren läßt, dann wird man bald damit konfrontiert, daß man alles durch eine christliche Brille wahrnimmt, weil man so geprägt wurde. Ich habe selbst schon zum Christentum konvertierten Chinesen erklärt, daß sie sich trotz ihrer neuen Religion nie richtig von dem trennen werden, was sie als Kinder gelernt haben. Das wurde natürlich heftig bestritten. Nach solchen Erfahrungen fragt man sich dann, wie die anderen eigentlich uns sehen. Schon zur besseren Selbsteinschätzung muß man sich fragen, wie weit der Einfluß der kulturellen Prägung generell reicht. Das erkennt man am besten an dem Einfluß, den die andere kulturelle Prägung auf die Angehörigen anderer Kulturen hat. Daher untersucht man, wie Nichtchristen das Christentum sehen. Dadurch findet man jedoch viele schillernde und faszinierende Façetten und neue Ideen im nur vermeintlich Bekannten! Nach einem genauerem Blick begreift man, daß man, solange man nur die Predigten oder Ansichten von Eltern oder Lehrern dazu kennt, kaum weiter davon entfernt sein könnte, das Christentum zu kennen. Schließlich erweist sich das, zumindest in seinen tieferen Schichten, als so faszinierend, daß man, ich zumindest, nochmal viel Zeit investiert, um das Christentum endlich richtig kennenzulernen.

Zu meinen, man könnte mal eben schnell mit einer Google-Suche das übertreffen, was ich in vielen Jahren ernsthaften Studiums gelernt habe, das könnte man als überheblich, arrogant oder größenwahnsinnig bezeichnen. Aber ich schreibe solche Attribute keinen anderen Personen zu, den zumindest ich will sachlich bleiben!

Gruß,
Ranma

Es gibt natürlich noch die andere Seite

Ranma, Dienstag, 28.08.2018, 06:23 vor 2082 Tagen @ Ranma (2337 Aufrufe)

Hallo!

Es gibt dazu noch eine andere Seite, die selten überhaupt bemerkt wird. Meistens stimme ich nämlich mit den Aussagen von Taurec, den Aussagen von Ulrich und oft auch den Aussagen von BBouvier überein! Nur sehe ich dann reichlich wenig Sinn darin, nochmal das Gleiche zum dritten oder vierten Mal in einen Diskussionsfaden einzubringen. Das ist dann wohl auch in Taurecs Sinn, nachdem der so Dinge wie Kurzbotschaften ohne Text oder emotionale Botschaften ohne sachliche Aussage nicht im Forum haben will. Nochmal das Gleiche zum dritten oder vierten Mal zu einem Thema zu sagen belastet die Datenbank auf ähnlich unnötige Weise. Außerdem schreibe ich hier auch so schon zu viel. Trotzdem hat dieses Weglassen einen großen Nachteil, weil Taurec und Ulrich und BBouvier dadurch halt nicht sehen können, wie oft ich mit ihnen übereinstimme. Dann fiele es ihnen viel schwerer mir solche Dinge wie Denkunfähigkeit zu unterstellen. Was wiederum eine sehr subjektive Herangehensweise offenbaren würde, nur ohne aggressive Untertöne.

Gruß,
Ranma

Avatar

@Ranma

Taurec ⌂, München, Dienstag, 28.08.2018, 11:40 vor 2082 Tagen @ Ranma (2394 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 28.08.2018, 12:11

Hallo!

Aber hier muß ich feststellen, daß ich nie einen Mangel an Argumenten dadurch zuzuschütten versuche, daß ich Unterstellungen und Spekulationen über andere Diskussionsteilnehmer verbreite.

Das ist eines der Dinge, die mir gelegentlich auffallen: Unterschwellig läßt Du durchaus anmerken, daß Du den anderen für unfähig und unterlegen hältst.

Neuestes Beispiel:

Das Einzige, das ich wirklich nicht begreife, das ist, warum ihr beide, du und Taurec, euch so begriffstutzig stellt.

Du unterstellst damit, daß wir uns wider besseres Wissen gegen Deine über jeden Zweifel erhabene Position stellen würden.
Die Alternative wäre, daß wir tatsächlich so begriffsstutzig wären, daß wir Deine über jeden Zweifel erhabene Position nicht erkennen könnten.

Dergleichen Äußerungen, die sich dem flüchtigen Betrachter nicht unbedingt gleich als Unterstellungen und Spekulationen darstellen, gab es im Laufe der Zeit mehrere, so daß mir der eingangs zitierte Satz nicht zuzutreffen scheint, gleichwohl es Deinem Selbstbild entsprechen mag.

Eine weitere Deiner Spezialitäten, die mir gelegentlich auffällt, ist das (scheinbare?) Falschverstehen und selektive Aufgreifen der Beiträge, auf die Du antwortest, und zwar derart, daß sie letztlich Deinem Standpunkt dienen, obwohl sie eigentlich eine Gegenargumentation enthielten bzw. eine sonstige Aussage trafen, die Du aber irgendwie nicht erkennst. Das fällt mir vor allem auf, wenn Du auf mich antwortest, weil ich meine eigene Position am besten kenne. Daraus entsteht für mich der Eindruck, daß es Dir per se ums Rechthaben geht, aber nicht um die Sache. Des weiteren könnte man Dir eine gewisse Begriffsstutzigkeit unterstellen, wenngleich mir nicht klar ist, zu welchen Anteilen meine Beobachtung entweder auf eine solche Begriffsstutzigkeit oder auf Dein Persönlichkeitsmuster zurückzuführen ist. Offenbar gehst Du trotz möglicherweise vorliegenden Bemühens dennoch allzu oft von Deinem Standpunkt aus, den Du unterschwellig bzw. unbewußt als objektive Tatsache voraussetzt.

Insofern wäre es angebracht, ein hohes Maß an Selbstkritik nicht als eigene herausragende Qualität vorzuführen und sie dadurch ad absurdum zu führen, sondern (noch) demütiger zu reflektieren, ob man nicht selbst etwas falsch verstanden haben könnte, die andere Position zu ergründen, sich hineinzuversetzen und gegebenenfalls nachzufragen.

Andernfalls entstehen laufend sinnlose Diskussionen, in denen man Dir nichts näherbringen kann, weil Du auf Verteidigung und Angriff getrimmt bist. Auf der anderen Seite kannst Du anderen nichts beibringen, weil Du gar nicht den Kern ihrer Sache aufgreifst. Das untergräbt den Sinn eines Diskussionsforums und überschneidet sich mit der Ratio eines Internettrolls, was diesen Verdacht aufkommen läßt.

Nicht ich bin es, der andere als sich selbst überschätzend oder arrogant darstellt. Nicht ich bin es, der andere als Troll, als größenwahnsinnig oder als denkunfähig bezeichnet.

Das hat auch niemand behauptet. Wenn ich Dich als arrogant bezeichnete, so in der Erwartung, Dich auf etwas aufmerksam zu machen, das Dir an Dir selbst womöglich gar nicht auffällt.
Im übrigen fallen solche Bezeichnungen noch nicht unter das, was ich unter Beleidigung verstanden haben wollte. Bis zu meiner neulichen Kürzung der Regeln stand da noch: "Unflätigkeiten, Fäkalausdrücke, Flüche, Schimpfwörter, platte Beleidigungen sind nicht erwünscht."
(Daraus könnte ein spitzfindiger Geist übrigens durchaus die Erlaubnis für kunstvolle Beleidigungen ableiten, weswegen ich diese Grauzone nicht durch allzu präzise Formulierung extra sanktionieren wollte.:-D)
Die Grenze zum Beleidigtsein ist freilich fließend, da mancher sich schon durch unangenehme Feststellungen angegriffen fühlt. Feststellungen zur anderen Person sind, wenn es notwendig erscheint, hingegen durchaus angebracht, auch wenn sie unangenehm ausfallen. Die Notwendigkeit dünkt mir gegeben, nachdem sich bei Dir eine oberflächliche rationale Schicht mit einem tiefenpsychologischen Impuls zum Rechthabenmüssen paart (in etwa dem Typus 1 des Enneagramms entsprechend, den Du durch den Hinweis auf Deinen Gerechtigkeitssin quasi validiert hast). Dies führt dazu, daß Du eigene Irrationalitäten und axiomatische Denkstrukturen, sogar eigene Wissenslücken nicht erkennst und in der Tat an entscheidenden Stellen nicht selbstkritisch bist.
Personenbezogene Äußerungen sollten in Diskussionen zwar tunlichst vermieden werden, sind bisweilen aber unvermeidlich, wenn die Diskussion sich von der Sache löst und die Sache von einer der Parteien vielmehr als Instrument zur Auslebung persönlicher Impulse zweckentfremdet wird.

Übrigens: Nachdem Du notorisch keine E-Mail-Adresse angibst, gibt es auch keine andere Möglichkeit, als die Angelegenheiten öffentlich auszubreiten. Die Alternative wäre der Polizeiknüppel des Forumsleiters. Da ich aber selbst an den Diskussionen beteiligt bin, besteht die Verpflichtung, einen extra toleranten Kurs zu fahren, was statt zum Polizeiknüppel eben in solche Ausführungen mündet.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

zu: Enneagramm als Persönlichkeits-Typologie

Ulrich ⌂, München-Pasing, Dienstag, 28.08.2018, 13:51 vor 2082 Tagen @ Taurec (2390 Aufrufe)

Hallo Taurec,

... in etwa dem Typus 1 des Enneagramms entsprechend ...

Das Ennegramm wird häufig als Modell zur Charakterisierung unterschiedlicher Persönlichkeits-Typen verwendet, wobei nicht selten in der Esoterik- und Selbsthilfe-Industrie aus kommerziellen Gründen dessen Herkunft verschwiegen wird: Es wurde ursprünglich von G.I. Gurdjieff ( https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_I._Gurdjieff ) gelehrt.
James Moore: "The Enneagram: A Developmental Study." Download: https://www.holybooks.com/enneagram-developmental-study-james-moore/

Eine hervorragende Darstellung, wie das Enneagramm von Gurdjieff gemeint war, ist Nathan Bernier mit "The Enneagram: Symbol of All & Everything" gelungen ( https://www.amazon.com/Enneagram-Symbol-All-Everything/dp/8587154036 ), der allerdings im Sinne der "reinen Lehre" dessen Verwendung als Psycho-Typologie als Entstellung ansieht und deshalb zwischen dem "richtigen" und dem "falschen" Enneagramm unterscheidet.

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des "richtigen" und "falschen" Enneagramms hat Susan Rhodes übersichtlich zusammengefasst: "Reconciling Personality with Process: Linking Two Different Views of the Enneagram".
http://www.enneagramdimensions.net/articles%5Creconciling_personality_with_process.pdf
"There are two basic ways of viewing the enneagram. From one view, it's a system for discovering your personality type; this is the approach of most modern enneagram teachers such as Naranjo, Palmer, and Riso/Hudson. From the other, it's a system for illustrating a process; this is the approach of Gurdieff and the Fourth Way schools based on Gurdjieff's teachings. These two approaches seem miles apart. ..."

Wilfried Reifarth ist es mit "Bejahen, Verneinen, Versöhnen: Gurdjieff und das Enneagramm" ( https://books.google.de/books?isbn=3784123988 ) und "Was aus mir werden kann" ( https://books.google.de/books?id=xhdmDwAAQBAJ ) m.E. gelungen, beide Ansätze "unter einen Hut" zu bringen.

Gruß
Ulrich

Das war hilfreich

Ranma, Mittwoch, 29.08.2018, 06:58 vor 2081 Tagen @ Taurec (2323 Aufrufe)

Hallo!

Das ist eines der Dinge, die mir gelegentlich auffallen: Unterschwellig läßt Du durchaus anmerken, daß Du den anderen für unfähig und unterlegen hältst.

Neuestes Beispiel:

Das Einzige, das ich wirklich nicht begreife, das ist, warum ihr beide, du und Taurec, euch so begriffstutzig stellt.


Du unterstellst damit, daß wir uns wider besseres Wissen gegen Deine über jeden Zweifel erhabene Position stellen würden.

Das kam gleich nach einigen Spitzfindigkeiten von euch und vor allem deiner Aussage: Abermals hast Du nicht verstanden, worum es mir ging, und behauptest ausgerechnet das, was ich vorsorglich ausschließen wollte. Aber falls du das ausschließen wolltest, warum hast du das dann explizit angesprochen? Wenn du extra das, was du ausschließen willst, noch extra ansprichst, dann führt das bei mir zu der Annahme, daß du dich verstellst.

Eine weitere Deiner Spezialitäten, die mir gelegentlich auffällt, ist das (scheinbare?) Falschverstehen und selektive Aufgreifen der Beiträge, auf die Du antwortest, und zwar derart, daß sie letztlich Deinem Standpunkt dienen, obwohl sie eigentlich eine Gegenargumentation enthielten bzw. eine sonstige Aussage trafen, die Du aber irgendwie nicht erkennst. Das fällt mir vor allem auf, wenn Du auf mich antwortest, weil ich meine eigene Position am besten kenne. Daraus entsteht für mich der Eindruck, daß es Dir per se ums Rechthaben geht, aber nicht um die Sache.

Es geht mir um Zeitersparnis und um Platzersparnis. In beidem ist auch bei mir noch Potential. Manchmal verstehe ich wirklich etwas absichtlich falsch, um eine Richtigstellung zu provozieren. Die Idee dabei ist, Richtigstellungen zu Aussagen, die ich mißverständlich formuliert finde, zu bekommen.

Des weiteren könnte man Dir eine gewisse Begriffsstutzigkeit unterstellen, wenngleich mir nicht klar ist, zu welchen Anteilen meine Beobachtung entweder auf eine solche Begriffsstutzigkeit oder auf Dein Persönlichkeitsmuster zurückzuführen ist. Offenbar gehst Du trotz möglicherweise vorliegenden Bemühens dennoch allzu oft von Deinem Standpunkt aus, den Du unterschwellig bzw. unbewußt als objektive Tatsache voraussetzt.

Insofern wäre es angebracht, ein hohes Maß an Selbstkritik nicht als eigene herausragende Qualität vorzuführen und sie dadurch ad absurdum zu führen, sondern (noch) demütiger zu reflektieren, ob man nicht selbst etwas falsch verstanden haben könnte, die andere Position zu ergründen, sich hineinzuversetzen und gegebenenfalls nachzufragen.

Andernfalls entstehen laufend sinnlose Diskussionen, in denen man Dir nichts näherbringen kann, weil Du auf Verteidigung und Angriff getrimmt bist. Auf der anderen Seite kannst Du anderen nichts beibringen, weil Du gar nicht den Kern ihrer Sache aufgreifst.

Das wäre aber schade. Viele meiner früherer Ansichten habe ich geändert, manche mehrfach. Daher sehe ich mich oft ziemlich weit am Ziel und meine, nachdem ich so viele Jahre Vieles gelernt habe, endlich etwas weitergeben zu müssen.

Ein Beispiel: Christlich erzogen wunderte ich mich lange Zeit, ob man die Idee der Reïnkarnation überhaupt in Betracht ziehen sollte. Sollte man die Idee bei uns, wo man Autos, Fernseher, Kühlschränke und so weiter hervorgebracht hat, grundlos ablehnen? Während die Inder mit ihrer Ansicht Recht hätten, obwohl sie sonst weiter nichts als Hunger und Armut zu bieten haben? Aber die ebenfalls christliche Idee, daß Gott gnädig ist und Menschen liebt, legt nahe, daß an der Reïnkarnation etwas dran ist, so daß ich langsam die buddhistische Idee übernahm. Später verstand ich die Motive der katholischen Kirche und begriff, daß sie die Reïnkarnationslehre, die im Judentum ganz selbstverständlich existiert, auslöschen wollte. Es gab bis zu diesem Versuch der katholischen Kirche noch nie eine Kultur, die keine Reïnkarnationslehre gehabt hätte. Ich konnte die Spuren überall finden. Schließlich gelangte ich zu der Auffassung, daß es die Reïnkarnationslehre, die Resultat deutschen Geisteslebens ist (neuester Artikel beim Fassadenkratzer), am besten trifft. Vielleicht nur weil diese mir kulturell nahesteht? Vielleicht weil die deutschen Geistesgrößen nicht einfach nur gängige Ansichten übernommen haben, sondern sich gegen jene stellten? Beides? Jedenfalls meine ich die anderen Ansichten über Reïnkarnation bereits hinter mir gelassen zu haben und falls mich jemand von der buddhistischen Ansicht überzeugen wollte, dann würde ich darin etwas sehen, über das ich bereits hinweg bin, so daß in so einem Fall doch ich derjenige sein müßte, der den anderen belehrt und nicht andersherum.

Umgekehrt kann ich mir sogar vorstellen, deine Ansicht über Technik irgendwann noch zu teilen. Aber bisher sehe ich Technik als neutral an und den Absichten der Verwender völlig ausgeliefert. Die gängigste Absicht ist die, andere Menschen zu massakrieren. Weil diese schon gängig ist, sehe ich in mehr Technik vor allem die Möglichkeit, auch andere Absichten zum Zug kommen zu lassen, sogar Menschen zu helfen. Darum bin ich eher ein Technokrat. Obwohl ich an manchen technischen Entwicklungen schon so viel zu kritisieren habe, daß ich bereits als Maschinenstürmer angesehen wurde.

Im übrigen fallen solche Bezeichnungen noch nicht unter das, was ich unter Beleidigung verstanden haben wollte. Bis zu meiner neulichen Kürzung der Regeln stand da noch: "Unflätigkeiten, Fäkalausdrücke, Flüche, Schimpfwörter, platte Beleidigungen sind nicht erwünscht."
(Daraus könnte ein spitzfindiger Geist übrigens durchaus die Erlaubnis für kunstvolle Beleidigungen ableiten, weswegen ich diese Grauzone nicht durch allzu präzise Formulierung extra sanktionieren wollte.:-D)

Das hatte ich durchaus als Erlaubnis für kunstvolle Beleidigungen aufgefaßt. Wobei ich sie nur dann als kunstvoll angesehen hätte, wenn man sich dadurch nicht unbedingt angegriffen fühlen müßte.

Die Grenze zum Beleidigtsein ist freilich fließend, da mancher sich schon durch unangenehme Feststellungen angegriffen fühlt. Feststellungen zur anderen Person sind, wenn es notwendig erscheint, hingegen durchaus angebracht, auch wenn sie unangenehm ausfallen. Die Notwendigkeit dünkt mir gegeben, nachdem sich bei Dir eine oberflächliche rationale Schicht mit einem tiefenpsychologischen Impuls zum Rechthabenmüssen paart (in etwa dem Typus 1 des Enneagramms entsprechend, den Du durch den Hinweis auf Deinen Gerechtigkeitssin quasi validiert hast). Dies führt dazu, daß Du eigene Irrationalitäten und axiomatische Denkstrukturen, sogar eigene Wissenslücken nicht erkennst und in der Tat an entscheidenden Stellen nicht selbstkritisch bist.

In dem Typus 1 erkenne ich mich erstaunlich gut wieder. Bisher stand ich immer nur mit der Frage davor: „Und wie stelle ich meinen Typus fest?“ Da schien es keine Methode zu geben, außer man hätte sich der Numerologie bedient. Ausgerechnet neun Typen sieht nämlich sehr nach der modernen (zehnersystembasierten), vereinfachten oder eher verkürzten Form der Numerologie aus. Mit der Methode ist die Ziffer 1 so ziemlich die letzte, die ich damit für mich erhielte.

Übrigens: Nachdem Du notorisch keine E-Mail-Adresse angibst, gibt es auch keine andere Möglichkeit, als die Angelegenheiten öffentlich auszubreiten.

Ich habe schon so viele E-Mail-Adressen, einschließlich dort gespeicherter Daten, verloren, daß ich es einfach leid bin. Die Angelegenheiten öffentlich auszubreiten stimmt mit dem Zweck eines Diskussionsforums überein und solange noch niemand meine Netzidentität mit meiner realen Identität verknüpft hat, mache ich dabei gerne mit. Es hilft sicher auch anderen, festzustellen, daß an dem Enneagramm etwas dran zu sein scheint. Ungefähr jeder neunte sollte Typus 1 sein.

Die Alternative wäre der Polizeiknüppel des Forumsleiters. Da ich aber selbst an den Diskussionen beteiligt bin, besteht die Verpflichtung, einen extra toleranten Kurs zu fahren, was statt zum Polizeiknüppel eben in solche Ausführungen mündet.

Besser als der Kurs im Prophezeiungsforum. Wie du aus eigener Erfahrung weißt.

@Sandstaub:

Ulrich will nicht mit mir reden, aber zu dem, was er zu der Erfahrung mit Kindern sagt, weiß ich etwas aus Erfahrung aus erster Hand zu sagen. Kinder sagen dann „Aber der hat angefangen!“, wenn sie tatsächlich ungerecht behandelt werden. Normalerweise läuft das so ab: Kind A haut Kind B eine rein. Kind B schlägt zurück und wird dabei erwischt und schließlich wird ihm nichtmal geglaubt. Je fieser ein Kind ist, desto besser ist es üblicherweise darin, sich selbst nicht erwischen zu lassen und das Opfer, das sich eigentlich nur wehren wollte, in die Schußlinie zu stellen. Das hat erzieherisch nur den Vorteil, das bei Kind B ein großer Zorn auf ungerechtes Verhalten geschürt wird. Möglicherweise züchtet man so den Typus 1 des Enneagramms heran.

Gruß

Ranma

Avatar

Selbstreflexion usw...

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 29.08.2018, 10:41 vor 2081 Tagen @ Ranma (2384 Aufrufe)

Hallo!

Aber falls du das ausschließen wolltest, warum hast du das dann explizit angesprochen? Wenn du extra das, was du ausschließen willst, noch extra ansprichst, dann führt das bei mir zu der Annahme, daß du dich verstellst.

Eine schräge Annahme, die allerdings deutlich macht, in welchen Kategorien Du zuvörderst denkst, nämlich nicht sach-, sondern personenbezogen (was stillschweigende Voraussetzung eines "Gerechtigkeitsfimmels" ist).
Der primäre Zweck solcher Einschübe ist das präventive Vorwegnehmen der Gegenargumente und Einwände, die sich entweder zwangsläufig aus der Sache ergeben oder mit denen ich bei einem bestimmten Gesprächspartner und seinen Denkweisen rechnen muß. Das dient nicht nur der Absicherung der Argumentation in alle erdenklichen (oder zumindest die nächstliegenden) Richtungen, sondern ist in erster Linie ein selbstreflexiver Akt, nachdem Schreiben und Denken im Wesentlichen ein einheitlicher/identischer Prozeß sind. Nicht wenige meiner Einfälle ergeben sich erst beim Schreiben eines Beitrages, den ich eher mit einer unscharfen Ahnung beginne. Daher ist das Forum für mich kein unwesentliches Instrument, die eigene Gedankenwelt auszuarbeiten und bis in die hinteren Winkel auszuleuchten. Stets dabei einige Schritte vorauszudenken, den kommenden Diskussionsverlauf zu antizipieren und die "üblichen Verdächtigen" unter den Argumenten im Voraus anzusprechen, um nicht unnötig Angriffsfläche zu bieten und zu einem schlüssigen Gedankengebäude zu kommen, liegt in der Natur der Sache und trägt wesentlich zum Umfang meiner Beiträge bei.
Daß Du gerade auf solche Einschübe anspringst, zeigt insofern, wie berechenbar Du bist. ;-)

Manchmal verstehe ich wirklich etwas absichtlich falsch, um eine Richtigstellung zu provozieren. Die Idee dabei ist, Richtigstellungen zu Aussagen, die ich mißverständlich formuliert finde, zu bekommen.

Mit anderen Worten: Du hast etwas bereits verstanden, willst aber dennoch eine Richtigstellung, weil Du es mißverständlich findest. Das kann es aber nicht sein, weil Du es bereits verstanden hast.
Man hat die Aussage entweder verstanden, dann ist sie nicht mißverständlich, oder man hat sie nicht verstanden, dann müßte man sie aber nicht absichtlich falsch verstehen.
Da stellt sich einem in der Tat die Frage, ob Du ein Troll bist, der verarschen will. :angry:
Wenn Du Dir nicht sicher bist, frag einfach nach, statt Spielchen zu spielen.
Und ob es andere mißverständlich finden, das überlasse doch bitte den Anderen. ;-)

Umgekehrt kann ich mir sogar vorstellen, deine Ansicht über Technik irgendwann noch zu teilen. Aber bisher sehe ich Technik als neutral an und den Absichten der Verwender völlig ausgeliefert.

Mir scheint bereits der Impuls zur Erfindung der Technik ein luziferischer oder prometheischer zu sein. Die Mythologie gibt auch hier Seinsstrukturen vor, die für das Verhältnis des Menschen zur Schöpfung wohl über alle Kulturen allgemeingültig sind. Das ganze gleicht der Frucht am Baum der Erkenntnis im Paradies. Sie ist dem Menschen verboten, weil sie ihm unmittelbar schadet. Möglicherweise ist er in seinem raupenhaften Zustand als neu in die materielle Welt getretenes Wesen (der sich seit dem Erscheinen des Menschen wohl nicht grundsätzlich geändert hat) noch nicht bereit für eine solche Machtfülle, gleichwohl sie als ständige Versuchung vor ihm liegt, der freilich zur eigenen Entwicklung auch irgendwann nachgegangen werden muß.
Deswegen ist die Erkenntnisfrucht, deswegen sind naturwissenschaftliche Entdeckungen nicht an sich von Übel. Die menschlichen Beweggründe sind es.
Die Technik (die nicht mit den Entdeckungen identisch ist, sondern sich daraus ergibt) ist in diesem Sinne ambivalent, weil sie als geöffnete "Büchse der Pandora" Übel über den Menschen bringt (Vermassung, Selbst- und Naturentfremdung, Zerstörung der Schöpfung, für die wir verantwortlich sind), aber außerdem ein notwendiges Durchgangsstadium darstellt. Es liegt vermutlich im Plan der Menschheitsentwicklung, daß uns der ganze Planet aus eigenem Verschulden irgendwann um die Ohren fliegt.
Die aus heutiger, technokratischer Sicht zynische Ironie der Geschichte ergibt sich wahrscheinlich daraus, daß die Reife und Fortentwicklung, die uns aus dieser Erfahrung dräut, letztlich dazu führen wird, daß wir der Technik, sobald wir für sie bereit wären, nicht mehr bedürfen. Im Grunde ist die Technik eine niedere, chtonische Form der Magie, die in dem Moment überflüssig wird und überwunden ist, wenn uns die höhere geistige Macht zu Gebote steht. Auch letztere wird in weiser Gewißheit der Folgen eines Mißbrauchs wohl nur in kleinen, quasi homöopatischen Dosen angewandt werden.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Dich stört wie ähnlich ich dir bin

Ranma, Donnerstag, 30.08.2018, 10:46 vor 2080 Tagen @ Taurec (2338 Aufrufe)

Hallo!

Eine schräge Annahme, die allerdings deutlich macht, in welchen Kategorien Du zuvörderst denkst, nämlich nicht sach-, sondern personenbezogen (was stillschweigende Voraussetzung eines "Gerechtigkeitsfimmels" ist).
Der primäre Zweck solcher Einschübe ist das präventive Vorwegnehmen der Gegenargumente und Einwände, die sich entweder zwangsläufig aus der Sache ergeben oder mit denen ich bei einem bestimmten Gesprächspartner und seinen Denkweisen rechnen muß.

Das halte ich gerne auch so. Aber in der Form „ich spreche das mal explizit auch noch an“ funktioniert das nicht.

Das dient nicht nur der Absicherung der Argumentation in alle erdenklichen (oder zumindest die nächstliegenden) Richtungen, sondern ist in erster Linie ein selbstreflexiver Akt, nachdem Schreiben und Denken im Wesentlichen ein einheitlicher/identischer Prozeß sind. Nicht wenige meiner Einfälle ergeben sich erst beim Schreiben eines Beitrages, den ich eher mit einer unscharfen Ahnung beginne. Daher ist das Forum für mich kein unwesentliches Instrument, die eigene Gedankenwelt auszuarbeiten und bis in die hinteren Winkel auszuleuchten. Stets dabei einige Schritte vorauszudenken, den kommenden Diskussionsverlauf zu antizipieren und die "üblichen Verdächtigen" unter den Argumenten im Voraus anzusprechen, um nicht unnötig Angriffsfläche zu bieten und zu einem schlüssigen Gedankengebäude zu kommen, liegt in der Natur der Sache und trägt wesentlich zum Umfang meiner Beiträge bei.

Das kenne ich und der gleiche Vorgang trägt auch zum Umfang meiner Beiträge bei. Daher weiß ich auch, daß das keine gute Idee ist und man stattdessen erst über die eigenen Beiträge nachdenken sollte. Aber der Zeitfaktor…

Daß Du gerade auf solche Einschübe anspringst, zeigt insofern, wie berechenbar Du bist. ;-)

Gut. Dann kann man mich hoffentlich eines Tages durch einen Roboter ersetzen.

Mit anderen Worten: Du hast etwas bereits verstanden, willst aber dennoch eine Richtigstellung, weil Du es mißverständlich findest. Das kann es aber nicht sein, weil Du es bereits verstanden hast.
Man hat die Aussage entweder verstanden, dann ist sie nicht mißverständlich, oder man hat sie nicht verstanden, dann müßte man sie aber nicht absichtlich falsch verstehen.
Da stellt sich einem in der Tat die Frage, ob Du ein Troll bist, der verarschen will. :angry:
Wenn Du Dir nicht sicher bist, frag einfach nach, statt Spielchen zu spielen.
Und ob es andere mißverständlich finden, das überlasse doch bitte den Anderen. ;-)

Spielchen sind keineswegs meine bevorzugte Methode. Die sind nur für besondere Fälle. Bei mancher notdürftig versteckten Haßbotschaft (also nicht gegen mich gerichteten, sondern so Dinge wie Rassismus; wer viel zu viel Zeit hat kann auf Fassadenkratzer danach suchen wie ich mich vor ein bis zwei Jahren gegen rechtsextreme Hetze zu stellen versuchte) möchte ich den Moderator am Schlawittchen packen und ihn solange mit seiner Nase auf die Haßbotschaft donnern bis er die auch endlich sieht. Und du meinst, stattdessen tut es das, wenn ich nur mal ganz harmlos nachfrage? (Kann ich ausprobieren. Bei anderen Dingen frage ich schließlich auch harmlos nach.) Oder lieber gleich ganz ignorieren? (Hoffentlich kann ich das, denn das wäre wohl das beste für mich.) Ist schließlich nicht mein Problem, wenn ein Moderator unaufmerksam ist? Soll doch das ganze Netz zugemüllt werden, schließlich existiert solche Technik eh nicht mehr lange?

Mir scheint bereits der Impuls zur Erfindung der Technik ein luziferischer oder prometheischer zu sein.

Mir scheint luziferisch und prometheisch nicht das Gleiche zu sein. Prometheus hat einen Bruder namens Epimetheus, der die Büchse der Pandora öffnete, entgegen der ausdrücklichen Warnung des Prometheus. Ohne das Zusammen und das Gegeneinander der beiden hat man maximal das halbe Bild.

Die Mythologie gibt auch hier Seinsstrukturen vor, die für das Verhältnis des Menschen zur Schöpfung wohl über alle Kulturen allgemeingültig sind.

Allgemeingültiges finde ich auch oft. Genau deshalb versuche ich nicht erst die indische Philosophie zu erklären, um danach etwas ansprechen zu können, daß man im hier bereits vermeintlich Bekanntem genauso finden kann. Keineswegs will ich Werbung in dem Sinn machen, daß ich Christentum besser als Hinduismus oder Buddhismus fände.

Das ganze gleicht der Frucht am Baum der Erkenntnis im Paradies. Sie ist dem Menschen verboten, weil sie ihm unmittelbar schadet.

Die Frucht am Baum der Erkenntnis im Paradies ist dem Menschen nicht wegen des möglichen Schadens verboten, sondern weil den Menschen das Verbotene reizt. Hätte der Mensch sich nämlich daran gehalten, dann hörte die Geschichte genau an dieser Stelle auf! Und das gilt genaugenommen nicht nur für diese Geschichte, sondern jegliche Geschichte hörte dann an dieser Stelle auf, weswegen man sich dann auch noch den Anfang der Geschichte sparen würde. Ohne die Frucht vom Baum der Erkenntnis ist einfach nur nichts. Keine Menschheit und keine Geschichte. Absolut nichts.

Möglicherweise ist er in seinem raupenhaften Zustand als neu in die materielle Welt getretenes Wesen (der sich seit dem Erscheinen des Menschen wohl nicht grundsätzlich geändert hat) noch nicht bereit für eine solche Machtfülle, gleichwohl sie als ständige Versuchung vor ihm liegt, der freilich zur eigenen Entwicklung auch irgendwann nachgegangen werden muß.

Mit der Aussage, daß der Versuchung nachgegangen werden muß, näherst du dich meiner Ansicht bereits an. Bereit ist der Mensch für die Machtfülle zwar nicht, aber wie sollte sich das ändern bevor es überhaupt Entwicklung gibt, die schließlich durch die Frucht erst angestoßen wird?

Deswegen ist die Erkenntnisfrucht, deswegen sind naturwissenschaftliche Entdeckungen nicht an sich von Übel. Die menschlichen Beweggründe sind es.

Womit du meinen Standpunkt praktisch schon einnimmst.

Die Technik (die nicht mit den Entdeckungen identisch ist, sondern sich daraus ergibt) ist in diesem Sinne ambivalent, weil sie als geöffnete "Büchse der Pandora" Übel über den Menschen bringt (Vermassung, Selbst- und Naturentfremdung, Zerstörung der Schöpfung, für die wir verantwortlich sind), aber außerdem ein notwendiges Durchgangsstadium darstellt.

Ja, wir sind verantwortlich für Vermassung, Selbstentfremdung, Naturentfremdung und der daraus folgenden Zerstörung der Schöpfung. Nicht die Technik ist verantwortlich. Sie ermöglicht das nur, könnte uns jedoch auch das Gegenteil ermöglichen. So war das übrigens gedacht als die Japaner ihre Shinkansen (新幹線) Schnellzugstrecken bauten. Damit sollten die Leute, die in Tōkyō arbeiten, dazu gebracht werden, außerhalb der Stadt zu wohnen. Leider stellte sich der gegenteilige Effekt ein und noch mehr Leute zogen in die Großstadt, wodurch deren Probleme noch schlimmer wurden. Trotzdem hätte man die Technik sicherlich auch so wie von den Stadtplanern vorgesehen nutzen können.

Es liegt vermutlich im Plan der Menschheitsentwicklung, daß uns der ganze Planet aus eigenem Verschulden irgendwann um die Ohren fliegt.

Das ist eine seltsame Idee. Ein Plan für die Entwicklung der Menschheit sollte keinen bei dieser Sache überaus hilfreichen Planeten zerstören. Ich halte es für viel wahrscheinlicher, daß eFisch Recht hat und einige geistige Wesen unter den Planern in Wirklichkeit völlig planlos sind.

Die aus heutiger, technokratischer Sicht zynische Ironie der Geschichte ergibt sich wahrscheinlich daraus, daß die Reife und Fortentwicklung, die uns aus dieser Erfahrung dräut, letztlich dazu führen wird, daß wir der Technik, sobald wir für sie bereit wären, nicht mehr bedürfen.

Das halte ich für wahrscheinlich. Wir stimmen also schon wieder überein.

Im Grunde ist die Technik eine niedere, chtonische Form der Magie, die in dem Moment überflüssig wird und überwunden ist, wenn uns die höhere geistige Macht zu Gebote steht. Auch letztere wird in weiser Gewißheit der Folgen eines Mißbrauchs wohl nur in kleinen, quasi homöopatischen Dosen angewandt werden.

Atlantis soll daran untergegangen sein, Letzteres nicht auf die Reihe bekommen zu haben. Wir brauchen die chthonische Form der Magie, um Macht aus den Händen der sie mißbrauchenden ‚Elite‘ zu entreißen. Das hat sogar schon begonnen, aber bisher leider nur zur Verschiebung der Macht weg von den Regierungen hin zu den Großkonzernen geführt. Nun bestimmen diese die Politik. Was keinen großen Unterschied macht. Der Unterschied könnte und sollte daraus entstehen, daß viel mehr Leute niedere Formen der Magie verwenden können als es ihnen bei höheren Formen der Magie möglich ist. Zur Zeit sieht es danach aus als würden autonome Roboter entwickelt. Diese lassen sich nicht erpressen. Dadurch beginnt dann die Umverteilung der Macht.

Gruß

Ranma

Avatar

Wir sind uns nicht ähnlich

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 30.08.2018, 11:51 vor 2080 Tagen @ Ranma (2387 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 30.08.2018, 11:58

Hallo!

also nicht gegen mich gerichteten, sondern so Dinge wie Rassismus; wer viel zu viel Zeit hat kann auf Fassadenkratzer danach suchen wie ich mich vor ein bis zwei Jahren gegen rechtsextreme Hetze zu stellen versuchte

Ich bezweifele stark, daß es sich dabei um "rechtsextreme Hetze" handelte. Solche liegt in nahezu allen Fällen heutzutage überhaupt nicht vor. Ich bin schon beinahe so weit, die Möglichkeit rechtsextremer Hetze in unserer Zeit per se zu leugnen. ;-)

Vielmehr hast Du wieder mit irrationaler Inbrunst eine der vorgefertigten Ideen bzw. Illusionen des Systems als Deine eigene adaptiert. Wie ein domptiertes Zirkustier springst Du durch brennende Reifen und bist auch noch stolz ob dieser "Eigenleistung".

Solche Typen, die man anhand ihrer psychischen (letztlich durch Erziehung und das Bildungssystem implementierten) Impulse und Selbstwertdefizite an der Nase herumführen und unter dem scheinbaren Bewußtsein des Treffens einer eigenen Entscheidung dazu bringen kann, herrschaftskonforme Handlungen zu vollführen, sind "nützliche Idioten" in Vollendung. Du, Ranma, bist ferngesteuert und rühmst Dich dessen auch noch.

Und du meinst, stattdessen tut es das, wenn ich nur mal ganz harmlos nachfrage?

Dein selbstgerechter Impuls ist der Grundfehler. In solchen Fällen "nachzufragen", steht Dir überhaupt nicht zu und wird gewiß auch nicht dem sachlichen Anliegen der Gegenseite gerecht.
Wenn Du solche Dinge hier betreibst, hast Du hier keinen Platz mehr.

Oder lieber gleich ganz ignorieren?

Das Ignorieren wäre die sinnvolle Verhaltensweise angesichts Deiner persönlichen Ignoranz, die aus mangelnder Einsicht in die Schattenseiten des eigenen Musters resultiert. Du hast andere, und vor allem in diesem Forum, nicht moralisch zu gängeln.

Ist schließlich nicht mein Problem, wenn ein Moderator unaufmerksam ist?

Du kannst davon ausgehen, daß die Moderatoren in solchen Fällen nicht unaufmerksam sind, sondern auf Deinen moralischen Impetus (völlig zurecht) scheißen und Dich völlig zurecht entfernen, wenn Du ihre Plattform in "Deinem" Sinne ideologisch säubern willst. :yes:

Die Frucht am Baum der Erkenntnis im Paradies ist dem Menschen nicht wegen des möglichen Schadens verboten, sondern weil den Menschen das Verbotene reizt.

Damit wäre das Verbot reiner Selbstzweck. Auf diese Art verflachst Du die Geschichte ins Belanglose und beugst erfolgreich einer persönlichen Einsicht vor.

Sie ermöglicht das nur, könnte uns jedoch auch das Gegenteil ermöglichen.

Genau hierin liegt der Irrtum. Sie kann gar nicht das Gegenteil ermöglichen. Schon der Betrieb der technischen Apparatur, die gesamte zugrundeliegende Organisation, Versorgung und Verwertung der Rohstoffe und Energien bedingen den Grad der Vermassung, Selbst- und Naturentfremdung, den man mit dem Einsatz der Technik eigentlich zu verringern gedächte. Die Massenbevölkerungen der Erde wurden und werden von der Technik gezielt wie Nutzvieh herangezüchtet, um die Technik zu betreiben, nicht um die Menschen zu erlösen (was die Grundlage des Fortschrittsglaubens ist). Das Verhältnis zwischen Herren und Diener hat sich in dem Moment umgekehrt, als man von der singulären Umsetzung naturwissenschaftlich erkannter Prinzipien (z. B. in Prototypen) zu "Anwendungen für alle" überging. Im Film "Matrix" ist das anschaulich dargestellt.

keinen bei dieser Sache überaus hilfreichen Planeten zerstören

Daß der Planet zerstört werde, sollte mit der flapsigen Formulierung "um die Ohren fliegen" nicht ausgedrückt werden. Das globale Wirtschaftswesen und technische Entwicklungsstand werden allerdings verschwinden, mit ihnen die Milliardenbevölkerung der Erde, die sich mit den augenreibenden Überlebenden zwischen den rauchenden Trümmern des Labors, zu dem sie umfunktioniert wurde, allmählich erholen wird.

Wir brauchen die chthonische Form der Magie, um Macht aus den Händen der sie mißbrauchenden ‚Elite‘ zu entreißen. Das hat sogar schon begonnen, aber bisher leider nur zur Verschiebung der Macht weg von den Regierungen hin zu den Großkonzernen geführt. Nun bestimmen diese die Politik. Was keinen großen Unterschied macht. Der Unterschied könnte und sollte daraus entstehen, daß viel mehr Leute niedere Formen der Magie verwenden können als es ihnen bei höheren Formen der Magie möglich ist. Zur Zeit sieht es danach aus als würden autonome Roboter entwickelt. Diese lassen sich nicht erpressen. Dadurch beginnt dann die Umverteilung der Macht.

Das halte ich für hochgradig naiv. Der Zauberlehrling versucht des überbordenden Knechtes Herr zu werden und erschafft dadurch noch mehr magische Knechte, die ihn im eigenen Hause bezwingen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Antrag auf Schließung des Fadens owT

Walle, Donnerstag, 30.08.2018, 13:10 vor 2080 Tagen @ Taurec (2292 Aufrufe)

– kein Text –

--
Hexenverbrennung, Inquisition, Kreuzzüge

Wir wissen wie man feiert
Ihre Kath.-Kirche

Wohin geht die Macht wohl?

schwelmi, Donnerstag, 30.08.2018, 14:05 vor 2080 Tagen @ Ranma (2354 Aufrufe)
bearbeitet von schwelmi, Donnerstag, 30.08.2018, 14:35

Hallo Ranma,

Zur Zeit sieht es danach aus als würden autonome Roboter entwickelt. Diese lassen sich >nicht erpressen. Dadurch beginnt dann die Umverteilung der Macht.

zu diesem Thema habe ich mir kürzlich ausführlichere Gedanken gemacht. Man glaubt tatsächlich, diese Technologie wäre ohne weiteres beherschbar, vergisst dabei jedoch, dass man ihr eigenständiges Denken beigebracht hat. Man erschafft damit sozusagen künstliche Wesen mit einer eigenen künstlichen Intelligenz, setzt diese an die Hebel der Macht und glaubt, diese Intelligenz würde das nicht in eigene Vorteile verwandeln. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Motivation hinter diesem Projekt ausschließlich egoistischer Natur ist, dann wäre es sehr verwunderlich, wenn damit etwas herauskäme, was der Allgemeinheit von Nutzen sein kann. Das könnte wohl durchaus ein sehr spannendes Experiment werden :ok:.

Schönen Gruß,
schwelmi

Welche eigenen Vorteile sollte eine künstliche Intelligenz anstreben?

Explorer, Donnerstag, 30.08.2018, 17:42 vor 2080 Tagen @ schwelmi (2320 Aufrufe)

Hallo Schwelmi,

Man erschafft damit sozusagen künstliche Wesen mit einer eigenen künstlichen Intelligenz, setzt diese an die Hebel der Macht und glaubt, diese Intelligenz würde das nicht in eigene Vorteile verwandeln.

Die Frage ist halt, welche eigenen Vorteile eine künstliche Intelligenz anstreben sollte.
Im gegensatz zu Menschen, hat eine künstliche Intelligenz ja keine Leidenschaften oder Triebe, die es ausleben will.
Es wird also nie eine #MeToo Kampagne gegen einen Roboter geben, nie wird man eine künstliche Intelligenz mit Geschenken bestechen können. Auch wird nie eine künstliche Intelligenz aus Zuneigung zu einer geliebten Person dieser einen Posten verschaffen, oder "Vertraute" in wichtige Positionen hiefen.
Korrupt kann eine künstliche Intelligenz gar nicht sein, auch kann sie keine sadistischen Neigungen haben, aus Machtgier handeln oder aus Angst/Stress vorschnelle Entscheidungen treffen, wo man aufgrund fehlender Informationen länger hätte warten müssen.

Eine künstliche Inteligenz wird nur versuchen alles zu tun, um ihre jeweilige Aufgabe zu erfüllen. Wo Menschen Wünsche, Triebe, Emotionen und Pflichtbewusstsein haben, die ihre Handlungen antreiben und steuern, gibt es bei künstlichen Intelligenzen nur verschiedene einprogrammierte Ziele, die eventuell unterschiedlich priorisiert sind.

Grüße Explorer

Vorteile für die KI

schwelmi, Freitag, 31.08.2018, 14:12 vor 2079 Tagen @ Explorer (2237 Aufrufe)

Hallo Explorer,

Die Frage ist halt, welche eigenen Vorteile eine künstliche Intelligenz anstreben sollte.
Im gegensatz zu Menschen, hat eine künstliche Intelligenz ja keine Leidenschaften oder Triebe, die es ausleben will.

Eine berechtigte Frage. Ich denke, es geht um die generellen Wesenszüge der KI. Für mich hat sie einen ziemlich einnehmenden, evtl. erobernden Charakter.

Es besteht natürlich durchaus die Möglichkeit, dass das nur meine ganz persönlich eingefärbte Wahrnehmung ist und meine Bedenken tatsächlich nichts als Hirnmüll sind.

Was die Algorithmen angeht, die Ranma weiter unten anführt, so sind diese nach meinem Verständnis von KI lediglich die Grundbausteine, aus denen alles zusammengesetzt wird.

Schönen Gruß,
schwelmi

Wie ist das zu verstehen?

Ranma, Samstag, 01.09.2018, 04:04 vor 2078 Tagen @ schwelmi (2181 Aufrufe)

Hallo!

Eine berechtigte Frage. Ich denke, es geht um die generellen Wesenszüge der KI. Für mich hat sie einen ziemlich einnehmenden, evtl. erobernden Charakter.

Wie ist das zu verstehen? Bist du schonmal einer Künstlichen Intelligenz persönlich begegnet?

Was die Algorithmen angeht, die Ranma weiter unten anführt, so sind diese nach meinem Verständnis von KI lediglich die Grundbausteine, aus denen alles zusammengesetzt wird.

Ja, die Algorithmen kann man als Grundbausteine bezeichnen. Aus denen kann man komplexe Programme zusammensetzen. Trotz enormer Fortschritte, die hauptsächlich seit zwei Jahren gemacht werden, ist daraus noch keine Künstliche Intelligenz entstanden. Auf diese Weise dürfte das auch niemals etwas werden.

Neuronale Netze, die eine Unterkategorie der lernfähigen Programme sind, können bisher:

Wie das alles genau funktioniert, weiß eigentlich keiner. Trotzdem ist sicher, daß so ein Neuronales Netz seine Kategorie nicht verlassen kann. Ist es dazu gemacht worden, Bilder zu generieren, dann wird es niemals etwas anderes generieren als Bilder. Nvidias Entwicklung halte ich trotzdem für die bedenklichste, weil man sie für die Verbreitung falscher Nachrichten oder sogar für die Fälschung von Beweisen einsetzen und so Schaden anrichten kann. Das wird das Neuronale Netz jedoch niemals von selbst tun.

Im Straßenverkehr könnte eine Gefährdung vielleicht von nicht ausgereiften Systemen ausgehen. Das aber eher nicht auf europäischen Straßen, weil da noch sehr viel geschehen muß, das bisher nur in China umgesetzt wird. China wird uns auf dem Gebiet ganz klar überholen. Manche meinen zwar, chinesische Firmen wären etwas zu optimistisch, aber von dem chinesischen Start-up Pony.ai kann man sich bereits heute mit einem autonomen Automobil kutschieren lassen. Das ist alles nur das sture Abarbeiten von Algorithmen. Eine Künstliche Intelligenz müßte stattdessen Verhalten an den Tag legen, das ihre Programmierer nicht voraussehen können.

Gruß,
Ranma

Avatar

Leben ≠ Intelligenz

Taurec ⌂, München, Samstag, 01.09.2018, 11:19 vor 2078 Tagen @ Ranma (2281 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 01.09.2018, 11:24

Hallo!

Das ist alles nur das sture Abarbeiten von Algorithmen. Eine Künstliche Intelligenz müßte stattdessen Verhalten an den Tag legen, das ihre Programmierer nicht voraussehen können.

Wenn das die Definition künstlicher Intelligenz ist, handelt es sich um ein völliges Ding der Unmöglichkeit, das niemals erreicht werden wird. Dem liegt (seitens der in diese Richtung forschenden Wissenschaftler und Techniker) eine falsche Definition des Lebens zugrunde, das vorschnell mit Intelligenz gleichgesetzt wird, wie ich hier ausführte.
Die Unberechenbarkeit folgt ja aus einer Freiheit, die nur dem Geiste gegeben ist. Intelligenz ist eine mechanische Begreifs- und Bewertungsfunktion des Gehirns, die kraft ihrer Natur überhaupt nur berechenbar sein kann, weil Berechnung ihr zentrales Definitionsmerkmal ist.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Freiheit des Geistes?

Sandstaub @, Samstag, 01.09.2018, 16:30 vor 2078 Tagen @ Taurec (2185 Aufrufe)


Die Unberechenbarkeit folgt ja aus einer Freiheit, die nur dem Geiste gegeben ist.

Gruß
Taurec

Hallo Taurec,

wieso meinst du, dass der Geist frei wäre? Was, wenn der Geist bloß auf viele Faktoren reagiert, die uns einfach unbewusst sind?

Liebe Grüße:-)

@Sandstaub

Pferdchen, Samstag, 01.09.2018, 17:48 vor 2078 Tagen @ Sandstaub (2199 Aufrufe)

Hallo Sandstaub,

wieso meinst du, dass der Geist frei wäre?

Weil das seine Natur ist.

Was, wenn der Geist bloß auf viele Faktoren reagiert, die uns einfach unbewusst sind?

Das wäre dann das, was man allgemein als Psyche bezeichnet. Der Mensch ist aber mehr als das.

Gruß
Pferdchen

Definitionen

Sandstaub, Sonntag, 02.09.2018, 09:45 vor 2077 Tagen @ Pferdchen (2203 Aufrufe)

Hallö,

wieso meinst du, dass der Geist frei wäre?

Weil das seine Natur ist. [/i]

Hm...das ist mir als Erklärung nicht ausreichend.

Man müsste vermutlich erst mal zusammentragen wie hier jeder von uns die Begriffe: Geist, Psyche, Intelligenz, Bewusstsein, etc. definiert...vermutlich jeder anders;-)

LG:-)

Nein nein nein

Pferdchen, Sonntag, 02.09.2018, 17:16 vor 2077 Tagen @ Sandstaub (2254 Aufrufe)

Hallo,

Hm...das ist mir als Erklärung nicht ausreichend.

Man müsste vermutlich erst mal zusammentragen wie hier jeder von uns die Begriffe: Geist, Psyche, Intelligenz, Bewusstsein, etc. definiert...vermutlich jeder anders;-)

Du hast nichts verstanden.
Vielleicht kann dir Novalis weiterhelfen:

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freye Leben
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu ächter Klarheit werden gatten,
Und man in Mährchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.

Aus: Heinrich von Ofterdingen

Gruß
Pferdchen

unterschiedliche Wege

Sandstaub, Dienstag, 04.09.2018, 13:02 vor 2075 Tagen @ Pferdchen (2167 Aufrufe)

Hallo,

man kann sich auf unterschiedliche Weise Wahrheiten annähern. Von verschiedenen Seiten betrachtet, ergibt sich oft ein umfassenderer Eindruck, noch mehr Tiefe,....Nicht immer, aber oft.

Du zitierst starke Worte. So manch einer, der fremde Worte bemüht, kann die Essenz dessen selbst gar nicht fassen....Nicht immer, aber öfters.

Wer bist du, wenn weniger Spott, Verachtung, Abwertung und Ablehnung aus dir dringen, sondern mehr Offenheit, Respekt, Authentizität, Akzeptanz?

:-)

Hallo,

Hm...das ist mir als Erklärung nicht ausreichend.

Man müsste vermutlich erst mal zusammentragen wie hier jeder von uns die Begriffe: Geist, Psyche, Intelligenz, Bewusstsein, etc. definiert...vermutlich jeder anders;-)


Du hast nichts verstanden.
Vielleicht kann dir Novalis weiterhelfen:

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freye Leben
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu ächter Klarheit werden gatten,
Und man in Mährchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.

Aus: Heinrich von Ofterdingen

Gruß
Pferdchen

Sandstaub

Pferdchen, Dienstag, 04.09.2018, 15:29 vor 2075 Tagen @ Sandstaub (2162 Aufrufe)

Hallo,

man kann sich auf unterschiedliche Weise Wahrheiten annähern. Von verschiedenen Seiten betrachtet, ergibt sich oft ein umfassenderer Eindruck, noch mehr Tiefe,....Nicht immer, aber oft.

Man kann auf unterschiedliche Weise philosophieren und psychologisieren, sprich Geist und Seele profanisieren. Klar, kann man. Darf man. Macht auch Sinn, wenn man sich den Dingen aus rein physischer Sicht annähern will. Sogar die Metaphysik lässt sich mit physischer Methodik diskutieren. Jedoch - das "Meta" wird man auf diese Weise nie erreichen.

Du zitierst starke Worte. So manch einer, der fremde Worte bemüht, kann die Essenz dessen selbst gar nicht fassen....Nicht immer, aber öfters.

Ich bin mir nicht sicher, was du mir mit deinen Binsenweisheiten mitteilen möchtest. Möglicherweise sprechen wir einfach nicht dieselbe Sprache.

Wer bist du, wenn weniger Spott, Verachtung, Abwertung und Ablehnung aus dir dringen, sondern mehr Offenheit, Respekt, Authentizität, Akzeptanz?

:-)

Die Frage versteh ich nicht.

Gruß
Pferdchen

KI

schwelmi, Sonntag, 02.09.2018, 16:29 vor 2077 Tagen @ Ranma (2200 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Eine berechtigte Frage. Ich denke, es geht um die generellen Wesenszüge der KI. Für mich hat sie einen ziemlich einnehmenden, evtl. erobernden Charakter.


Wie ist das zu verstehen? Bist du schonmal einer Künstlichen Intelligenz persönlich begegnet?

das geht, indem man sich etwas vorstellt und dann versucht, es zu beschreiben.
Manchmal wird die Beschreibung sehr unscharf oder auch völlig vom Grundrauschen oder eigener Einfärbung überlagert. Grundsätzlich kann man aber damit durchaus unbekannte Dinge beschreiben. Durch häufiges Üben werden die Ergebnisse besser.

Was die Algorithmen angeht, die Ranma weiter unten anführt, so sind diese nach meinem Verständnis von KI lediglich die Grundbausteine, aus denen alles zusammengesetzt wird.


Ja, die Algorithmen kann man als Grundbausteine bezeichnen. Aus denen kann man komplexe Programme zusammensetzen. Trotz enormer Fortschritte, die hauptsächlich seit zwei Jahren gemacht werden, ist daraus noch keine Künstliche Intelligenz entstanden. Auf diese Weise dürfte das auch niemals etwas werden.

Wie das alles genau funktioniert, weiß eigentlich keiner. Trotzdem ist sicher, daß so ein Neuronales Netz seine Kategorie nicht verlassen kann.

Da magst du durchaus recht haben. Ich möchte aber auf einen sehr speziellen Punkt hinweisen:
Es wird versucht, durch - ich drücke das jetzt mal etwas vereinfacht und dadurch vermutlich nicht ganz richtig aus - "zeitlich gesteuerte Kippelemente" eine Art unvorhersehbare Entscheidungsfindung zu generieren. In dem Moment, in dem diese Elemente sich in einer instabilen Position befinden sind sie durchaus beeinflussbar und es können winzige Details verändert werden, die in Summe hinterher zu verfälschten Ergebnissen führen können.

Schönen Gruß,
schwelmi

Bewusstsein in Künstlicher Intelligenz

Sandstaub @, Freitag, 31.08.2018, 17:26 vor 2079 Tagen @ Explorer (2211 Aufrufe)

Hallo,


Die Frage ist halt, welche eigenen Vorteile eine künstliche Intelligenz anstreben sollte.
Im gegensatz zu Menschen, hat eine künstliche Intelligenz ja keine Leidenschaften oder Triebe, die es ausleben will.

Es sei denn, sie entwickelt ein (illusionäres) ICH-Gefühl, eine Art selbstreflektives Bewusstsein. Wenn man herausfindet, was genau im Menschen passiert, dass er dieses ICH-Gefühl aufbaut, wird man auch wissen, wie man das einer KI beibringt.

Grüße!

Ich-Gefühl gar nicht nötig

schwelmi, Freitag, 31.08.2018, 20:45 vor 2078 Tagen @ Sandstaub (2221 Aufrufe)

Hallo Sandstaub,


Es sei denn, sie entwickelt ein (illusionäres) ICH-Gefühl, eine Art selbstreflektives Bewusstsein. Wenn man herausfindet, was genau im Menschen passiert, dass er dieses ICH-Gefühl aufbaut, wird man auch wissen, wie man das einer KI beibringt.

das ist gar nicht notwendig.

Stell dir mal ein kleines Insekt vor. Dieses Insekt darf gerne strohdumm sein, aber es kann zwei Dinge richtig gut. Es kann Kolonien bilden und es kann erobern.

Was glaubst du wohl, was dieses Insekt sein Leben lang tun wird?

Und nun verpass diesem Insekt eine Möglichkeit, sich mit anderen abzugleichen und zu vernetzen.

Schönen Gruß,
schwelmi

Avatar

KI = keine I

Luzifer, Österreich, Samstag, 01.09.2018, 00:29 vor 2078 Tagen @ Sandstaub (2265 Aufrufe)

Hallo Sandstaub,

Die Frage ist halt, welche eigenen Vorteile eine künstliche Intelligenz anstreben sollte.
Im gegensatz zu Menschen, hat eine künstliche Intelligenz ja keine Leidenschaften oder Triebe, die es ausleben will.

In dem Falle, man könnte so etwas wie "eine echte künstliche Intelligenz" programieren, dann liegt es am Schöpfer der KI, welche Eigenschaften er dieser zusätzlich mit auf den Weg gäbe. Habe mal mit jemanden gesprochen, der sich mit sowas beschäftigt, das Interessante war, das die Ansätze tatsächlich sowas wie intelligente Reaktionen zeigen, aber warum die Algorithmen funktionieren ist nicht genau bekannt.

Es sei denn, sie entwickelt ein (illusionäres) ICH-Gefühl, eine Art selbstreflektives Bewusstsein. Wenn man herausfindet, was genau im Menschen passiert, dass er dieses ICH-Gefühl aufbaut, wird man auch wissen, wie man das einer KI beibringt.

Nun die Vorstellung, dass das Ich-Bewusstsein eine Folge des Körpers ist, ist schon sehr sehr materialistisch. Ausserdem besteht zwischen dem Vernetzungsgrad des Gehirns und in einer CPU schon noch ein deutlicher Unterschied.

Dafür gibt es was, das dem Gehirn wesentlich ähnlicher in seiner Struktur ist, allerdings ein bisschen gößer.

[image]

(29) Jesus sprach: „Wenn das Fleisch [σάρξ] des Geistes wegen entstanden
ist, ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist des Leibes [σω̃μα] wegen
entstanden ist, ist es ein Wunder der Wunder. Ich aber wundere mich
darüber, wie dieser große Reichtum sein Heim in dieser Armut genommen
hat.“

Schöne Grüße

Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Scheinbar...

offtopic, Samstag, 01.09.2018, 01:10 vor 2078 Tagen @ Luzifer (2230 Aufrufe)

Hallo Franz,

Jesus sprach: „Wenn das Fleisch [σάρξ] (Sarx, z. B. Benutzt in Sarkoskopie) des Geistes wegen entstanden ist, ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist des Leibes [σω̃μα] soma) wegen
entstanden ist, ist es ein Wunder der Wunder. Ich aber wundere mich darüber, wie dieser große Reichtum sein Heim in dieser Armut genommen hat.

beides kennen wir ja, Medizin usw... Bei letzterem würde ICH nicht das warum und wieso hinterfragen, auch nicht das wie, wonach es erstmal den Anschein hat. Die Frage ist doch erstmal, welcher Reichtum denn?

Jesus kommt mit allerlei Erklärungen herbei und erklärt das als Wunder. Der magisch geschulte weiß darum und wundert sich nicht, schließlich "verschwand" Jesus auch für 10 Jahre in einem "Tempel". Aus diesem Training resultieren die "Wunder", nix weiter.

Wenn allerdings ER sich sich fragt, WIE das zustande kam, zeigt das:

1) er war selbst lange nicht mehr außerhalb seines Lehrtempels
2) er verkennt völlig seine Mitmenschen ob ihrer Gewinnsucht
3) offenbart er Lücken selbst im grundlegensten kaufmännischen Denken.

Daß er sich auch völlig verschätzt, zeigt sich in der Kreuzigung: Darum auch der Ausruf: "Mein Gott/Vater, warum hast du mich verlassen"? Er war nicht verlassen, sondern einfach nur arrogant in der Anwendung seiner Fähigkeiten, die natürlich zu so einer Epoche extrem auffällig waren.

Wäre er der Bringer gewesen, wäre er niemals von der Macht seines "Vaters" abhängig gewesen. So aber ging er den Weg jedes "Verräters", für den diese Jungs endlose Foltermethoden zur Verfügung hatten. Ein wirklicher "Sohn" Gottes hätte alle Macht gehabt, da rauszukommen. Abgesehen von der Frage, was Gott die Kreuzigung bringen sollte? eh?

Blöd gelaufen,

OT

Welch Überraschung!

Ranma, Sonntag, 02.09.2018, 03:51 vor 2077 Tagen @ offtopic (2223 Aufrufe)

Hallo!

Wenn allerdings ER sich sich fragt, WIE das zustande kam, zeigt das:

1) er war selbst lange nicht mehr außerhalb seines Lehrtempels
2) er verkennt völlig seine Mitmenschen ob ihrer Gewinnsucht
3) offenbart er Lücken selbst im grundlegensten kaufmännischen Denken.


Der Menschensohn, der zu uns kam, um uns zu lehren, daß der Mensch kein Homo oeconomicus sein soll, der war also auch selbst kein Homo oeconomicus? Welch eine Überraschung! Eigentlich meine ich den Ausruf ironisch, aber ich kann verstehen, daß man in der heutigen Zeit wirklich davon überrascht sein kann, daß eine bedeutende Person kein Heuchler ist.

Gruß,
Ranma

das ICH

Sandstaub @, Samstag, 01.09.2018, 08:18 vor 2078 Tagen @ Luzifer (2224 Aufrufe)

Guten Morgen,

Nun die Vorstellung, dass das Ich-Bewusstsein eine Folge des Körpers ist, ist schon sehr sehr materialistisch.

Das ist keine "Vorstellung", sondern nachprüfbar, dass das ICH nur ein Konstrukt des Verstandes ist.

(29) Jesus sprach: „Wenn das Fleisch [σάρξ] des Geistes wegen entstanden
ist, ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist des Leibes [σω̃μα] wegen
entstanden ist, ist es ein Wunder der Wunder. Ich aber wundere mich
darüber, wie dieser große Reichtum sein Heim in dieser Armut genommen
hat.“

Dein Bibel-Zitat an dieser Stelle verstehe ich nicht. Verweist du auf die Bibel um sozusagen deinen Standpunkt zu untermauern? Was möchtest du damit sagen?

Liebe Grüße!

Leib und Flesich

Bubo, Samstag, 01.09.2018, 09:29 vor 2078 Tagen @ Sandstaub (2215 Aufrufe)

Hallo Sandstaub!

Ohne Luzifer vorgreifen zu wollen, darf ich Dir empfehlen: Was meint die Bibel, wenn sie von "Leib" und "Fleisch" spricht? (siehe etgladium.wordpress.com).
Möglicherweise sind drei Steigerungsstufen in dem Text aus der Bibel erkennbar.

Gruß
Bubo

Avatar

Thomasevangelium, Bewußtsein und geistiger Wesenskern

Taurec ⌂, München, Samstag, 01.09.2018, 11:05 vor 2078 Tagen @ Bubo (2348 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 01.09.2018, 13:58

Hallo!

Luzifers Zitat ist nicht Bestandteil der Bibel, sondern des Thomasevangeliums.

Wenn Jesus (sofern der Spruch authentisch ist) sagt, "ich wundere mich", so verstehe ich das wie den Ausspruch eines heutigen Menschen, der sagt, "ich wundere mich", und meint: "ich frage mich". Es ist eine rhetorische Frage bzw. ein rhetorisches Wundern. Die Antwort kennt der Urheber natürlich schon.
Der Geist ist sehr viel reicher als die Armut der Materie (womit man an die neuliche Reichtumsdiskussion anknüpfen könnte). Daß er sich hierher traut, ist immerhin wunderlich.

Um den Faden nicht noch weiter aufzublähen, mache ich hier noch ein paar Feststellungen, wo mir die Diskutanten wegen vorschneller Grundannahmen möglicherweise auf den Holzweg geraten.

Intelligenz ist nicht gleichzusetzen mit Bewußtsein bzw. mit Leben.
Einem Computer kann man meines Erachtens durchaus intelligentes Verhalten beibringen (ein Beispiel sind möglicherweise Schachcomputer). Dadurch hätte man lediglich eine Maschine geschaffen, die auf äußere Reize (Probleme) auf adäquate Weise reagiert. Für nichts anderes scheint mir die Intelligenz, die eine reine Funktion des Gehirns und somit ebenfalls rein mechanisch ist, da zu sein.
Selbst wenn es gelänge, das Gehirn als Computer nachzumodellieren, hätte man nicht Leben oder Bewußtsein erschaffen, sondern eine intelligente Maschine, die auf beigebrachte Weise Verhalten imitiert.
Der ganze amerikanisch geprägte Science-Fiction-Bereich, insbesondere neuere/ältere Serien wie "Westworld", welche sich mit genau diesem Thema beschäftigt, krankt an der Tatsache, daß sie die Welt rein materiell betrachtet und Seele/Geist als biologische/maschinelle Funktionen. So kommt die Serie am Ende ihrer zweiten Staffel ("Spoileralarm"!) zu dem in diesem Denksystem gleichermaßen unvermeidlichen wie objektiv falschen Schluß, daß der Mensch nichts weiter sei als ein auf Überleben getrimmter Algorithmus von 10.000 Codezeilen (ungefähr so viel wie der PHP-Code des Weltenwendeforums ;-)).
Wenn ich mich recht entsinne, entpuppt sich der Ersatzjesus in "Matrix" am Ende ebenfalls als intelligentes Computerprogramm mit der Aufgabe, durch menschliche Willensfreiheit entstehende Ungleichgewichte im Gleichungssystem auszugleichen. Vom Menschen unterscheidet er sich im Filmverlauf nur darin, daß er den Programmcode im Prozeß manipulieren kann.

Wenn man auf diese Art von der amerikanischen Popkultur verseucht ist, neigt man dazu, deren unausgesprochene Grundannahmen unhinterfragt zu adaptieren. Die ganze Diskussion über künstliche Intelligenz beruht darauf, den Menschen als Maschine zu begreifen und höheres Leben mit Intelligenz an sich gleichzusetzen. Mir ist noch keine populäre Science-Fiction-Serie untergekommen, in der dieser unverschämt dümmliche Kurzschluß nicht zur Grundlage allen Sinnierens über die menschliche Natur gemacht würde. Das gipfelt dann in Gestalten wie dem Androiden Data, dem es wie dem Blechmann im "Zauberer von Oz" der Emotionen gebricht, welche ihn allein vom Menschsein zu trennen scheinen. Diesem Lapsus wird im Laufe der Serie zum Glück durch einen "Emotionschip" Abhilfe verschafft. Damit werden neben der Intelligenz die Emotionen, ebenfalls eine rein physikalisch-biologische Gehirnfunktion, zum zentralen Definitionsmerkmal des Menschen gemacht. Zu einer größeren Tiefe ist die amerikanische Populärkultur, welche die Zivilisation mit ihren rein materialistischen Prinzipien "Geld und Technik" repräsentiert, nicht fähig. Man löse sich davon und nähere sich wieder dem Jesus des Thomasevangeliums an!

Daraus ergibt sich natürlich, daß "Ich-Bewußtsein" nicht gleichzusetzen ist mit "Geist" und "Seele", gleichwohl es ohne letztere das erste nicht geben kann. Was wir als Bewußtsein an uns selbst begreifen (alle anderen Definitionen sind nur Luftschlösser), ist lediglich ein Ausschnitt unseres Daseins. So sind wesentliche Bestandteile des Geistes wohl rein unbewußt-intuitiv wirksam. Im Körper inkarniert wirkt das Nervensystem mit dem Gehirn wie ein Brennglas oder Transmissionsmodul, welches Impulse des Geistes und Reize der Umwelt und des Körpers (wobei der Körper für den Geist zur Umwelt gehört) im Bewußtsein konzentriert. Letzteres ist bloß der eng begrenzte Brennpunkt, während der eigentliche Mensch, sein geistiger Wesenskern mehr und umfangreicher ist.
Nachdem im Bewußtsein (vom Dieseits aus betrachtet) innerweltliche Reize und äußerweltliche geistige Impulse kollidieren, wobei der Geist im Grunde die Entscheidung über mittels Intelligenz evaluierte Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit der Umwelt trifft, ist die Konstellation durchaus denkbar und häufig anzutreffen, daß der Geist aus reiner Schwäche des Bewußtseins den Reizen und "Sachzwängen" unterliegt. Dies resultiert in Personen (lat. "persona" = eine Maske des Menschen), die automatisch ihren im Umgang mit der Welt antrainierten Verhaltensmustern folgen, auch wenn der Geist zu anderen Handlungs- und Denkweisen drängt. Solche Menschen können höchst intelligent vorgehen und (gerade deswegen!) in höhere gesellschaftliche Ränge aufsteigen, nachdem Intelligenz eine rein körperliche und damit vom Geist getrennte Funktion ist, unterliegen aber einem eingeschränkten Bewußtsein und handeln automatisch-maschinell.
Insofern ist lediglich möglich, daß sich der Mensch der Maschine annähert, nicht aber die Maschine zum Menschen wird, weil ihr das wesentliche Mehr stets fehlen wird.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Avatar

Die Frage ist, was wirklich ist

Luzifer, Österreich, Samstag, 01.09.2018, 11:18 vor 2078 Tagen @ Sandstaub (2231 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Samstag, 01.09.2018, 11:24

Hallo Sandstaub,

Nun die Vorstellung, dass das Ich-Bewusstsein eine Folge des Körpers ist, ist schon sehr sehr materialistisch.

Das ist keine "Vorstellung", sondern nachprüfbar, dass das ICH nur ein Konstrukt des Verstandes ist.

Also auf den Beweis bin ich gespannt.

Dawkins, der Hohepriester des Materialismus würde sowohl den Verstand als auch das "Ich" als Produkt des Gehirns verstehen (und jeden Kritiker als Scharlatan hinstellen, seine Kontroversen mit Rupert Scheldrake sind legendär). Hier ist das Problem, dass es inzwischen zahlreiche Studien gibt, dass sowohl das "Ich" als auch der "Verstand" mit fast "total ausgefallener Hardware" funktionieren. Und dies bearbeitet mit absolut wissenschaftlicher Methodik und einem weit höher gefordertem Grad an Signifikanz. Diese Ergebnisse werden halt ignoriert, so wie der gute Mach, das "Atom" abgetan hat, z. B. im Diskurs mit Boltzmann mit: ""Ham's scho ans gsehen?" (für Nichtösterreicher: Haben Sie schon eines gesehen?) Ignoranz hat aber den Stand der Wissenschaft noch nie befördert, wird auch hier nicht anders sein, dann haben wir wirklich einen Paradigmenwechsel.

So und die "Esoterikspinner" wollen immer das Ego ertöten, aufgehen im All sozusagen. Ja werden wir mal machen, davon trennen uns aber noch Abermillionen Leben. Alles in der Natur deutet darauf hin, dass wir genau das, ein "Ich-Bewusstsein" entwickeln sollen.

In meinem Weltbild sind wir Aspekte Gottes. Aspekte oder klar "Inkarnationen Gottes", die Gott unvollkommen spiegeln, so wie ein zerbrochener Teil eines Hologramms immer noch das Ganze spiegelt, wenn auch mit weniger Details. Unser EINZIGER Zweck scheint darin zu bestehen, Gott Erfahrungen zu bescheren. Wir sollen Leben um des Lebens willen, nicht um "aufzusteigen", zu lernen oder sonstwas, einfach nur um zu sein und schon gar nicht um "aufzugehen" im Einen. Was aber nicht heisst, dass es nicht erforderlich ist, sich manchmal zurückzunehmen, weil sonst Erfahrungen im Grenzbereich nur sehr schwer gemacht werden können, wenn man in seinem eigenen Gedankenkäfig gefangen ist.


Möglicherweise ist das mit dem Verstand beim Menschen gar nicht so stark ausgebildet, wie gemeinhin vermutet. Möglicherweise "greifen" wir in den allermeisten Fällen nur Dinge aus einem wie immer gearteten Informationsfeld ab. Menschen, die hin und wieder wirklich möglicherweise orginäre Gedanken liefern können, kann man an einer Hand abzählen, wenn man sich so umsieht.


Dein Bibel-Zitat an dieser Stelle verstehe ich nicht. Verweist du auf die Bibel um sozusagen deinen Standpunkt zu untermauern? Was möchtest du damit sagen?

Mein Weltbild ist grundsätzlich telelogisch, die Dinge, oder besser die Veränderungen der Verbindungen der Dinge untereinander und damit die Entwicklungen und letzlich die Dinge selbst sind grundsätzlich zielgerichtet. Dafür gibt es die entsprechenden Rahmenbedingungen und damit sich etwas wie unser Ich, der die Eigenschaft "Verstand" aufweist (nicht Ross und Reiter vertauschen) hier materiell tätig sein kann, braucht es so etwas Hochkomplexes wie das Gehirn, das für mich nicht mehr wie eine Schnittstelle, ein Transmitter zum "realen" Ich ist. Wie die Verbindung aussehen kann, wäre spannend zu wissen, vielleicht gehen die Ideen des Biophysikers Ulrich Warnke in die richtige Richtung. Jedenfalls "passt" das 2000 Jahre alte Logion aus dem nicht in der Bibel enthaltenen Evangelium hier wie die Faust aufs Auge.

Warum sich in einem so alten Text ein Spruch wider dem Materialismus finden lässt, erschließt sich mir nicht.

Mit besten Grüßen

Franz

--
Der Feuerengel fliegt

tiefe Selbst-Erkundung

Sandstaub @, Samstag, 01.09.2018, 16:59 vor 2078 Tagen @ Luzifer (2226 Aufrufe)

Hallo Franz,

es ist in unserer Gesellschaft eher unüblich, gewisse Dinge zu hinterfragen, so z.B. das Vorhandensein eines ICHs.

Ich bin etwas erstaunt, dass hier, in einem Forum, wo sich doch so viele Naturwissenschaftler befinden, an Inkarnation, an eine eigenständige Seele und Geister als eigenständige Wesenheiten geglaubt wird. Einfach so offenbar, oder?

Ich selbst glaube nicht daran, dass irgendetwas ist oder nicht ist, sondern ich prüfe, ob etwas sein kann oder nicht bzw. ob ich darüber möglicherweise keine Aussage treffen kann. Machen das Naturwissenschaftler nicht normalerweise ähnlich? ;-)

Dass es kein ICH geben kann, also keine Seele, die den Körper bewohnt, kann man leicht herausfinden. Man muss sich dazu nur eingehend beobachten, seine Wahrnehmungen, seine Gedanken, die Art, wie man Entscheidungen trifft,....
Wer trifft Entscheidungen? Wenn du eine der zahlreichen Entscheidungen am Tag triffst, wer oder was macht das in dir? Beobachte mal genau, wenn du vor dem Regal im Supermarkt stehst und was in den Einkaufswagen legst, das gar nicht auf der Liste stand. Findest du ein ICH, das diese Entscheidung getroffen hat? Beobachte ganz genau.
Und was passiert, wenn du ganz in deiner Wahrnehmung bist? Such dir einen deiner Sinne aus. Z.B. Hör dem Vogel vor deinem Fenster zu. Lausche. Und? Kannst du im Prozess der reinen Wahrnehmung irgendwo ein ICH entdecken?

Vielleicht magst du dir diese Seite ansehen: https://www.liberationunleashed.com/ Dort gibt es ein Forum, ich empfehle das englischsprachige. Es ist kein normales Diskussionsforum, sondern man postet dort, wenn man einen Guide zur Seite gestellt haben möchte, der einen mit zahlreichen Fragen führt - zum Durchschauen der ICH-Illusion. Magst du diesen Prozess dort mal selbst machen? Würde mich interessieren, was du herausfindest und erlebst.....

Danach, nach der Erkenntnis der ICH-Illusion ist nicht alles verloren, keine Sorge :-) Du bist ja immer noch da! Auch ohne ICH. Auch wenn du durchschaut hast, dass da nix in dir wohnt ;-)
Danach beginnt es erst. Das Erforschen, wer oder was das ist, was du bist, was du eigentlich bist, wenn alles andere wegfällt wie dein Intellekt, deine Geschichte, deine Identitäten.

Auf meiner langen Suche nach Gott habe ich irgendwann endlich die hilfreichste aller Antwort erhalten: "Gott kannst du auf direktem Weg nicht finden, sondern du musst herausfinden, wer oder was du wirklich bist, dann eröffnet sich alles von selbst." Das war der Schlüssel für mich.

Hilfreich waren und sind auf meinem Weg E.Tolle, Mooji, R.Spira, und vor allem Adyashanti:-)

Liebe Grüße :-)

Avatar

Der Weg, die Naturwissenschaft und das Ich

Luzifer, Österreich, Samstag, 01.09.2018, 18:23 vor 2077 Tagen @ Sandstaub (2285 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Samstag, 01.09.2018, 18:39

Hallo Sandstaub,

es ist in unserer Gesellschaft eher unüblich, gewisse Dinge zu hinterfragen, so z.B. das Vorhandensein eines ICHs.

Ich bin etwas erstaunt, dass hier, in einem Forum, wo sich doch so viele Naturwissenschaftler befinden, an Inkarnation, an eine eigenständige Seele und Geister als eigenständige Wesenheiten geglaubt wird. Einfach so offenbar, oder?

Ich selbst glaube nicht daran, dass irgendetwas ist oder nicht ist, sondern ich prüfe, ob etwas sein kann oder nicht bzw. ob ich darüber möglicherweise keine Aussage treffen kann. Machen das Naturwissenschaftler nicht normalerweise ähnlich? ;-)

Ich komme auch aus dieser "Ecke", habe das schon recht eingehend beschrieben (einfach suchen, falls es Dich interessiert). Also ich habe mein materialistisches Weltbild nicht freiwillig aufgegeben, das hat mich auch fast den Verstand gekostet.

Naturwissenschaft ist vollkommen klar definiert. Das Sachgebiet, der Gegenstand der Natur, der der Beobachtung zugeführt wird, ist fixiert. Gleiches gilt für die Methodik, mit der man versuchen kann, den Dingen auf den Grund zu gehen. Auch wenn die Methodik stetig weiterentwickelt wird, man muss sich an sie halten, der "Stand der Technik und Forschung" oberste Prämisse. Regeln des Publizierens sind einzuhalten, generell muss man sich an die "Spielregeln" des Wissenschaftsbetriebs halten, solange man damit sein Auskommen finanzieren muss. Deswegen publizieren Naturwissenschaftler erst in der Pension andere Sichtweisen, oder sie können sich es aufgrund ihres Bekanntheitsgrades leisten. Aber selbst ein Anton Zeilinger, der meiner Meinung nach schon lange "nobelpreiswürdig" wäre, wird nie einen bekommen, da er mal zugegeben hat, an Gott zu glauben.

Zusätzlich wird oft gar nicht mehr der Versuch einer Interpretation von zunächst bewährten Theorien getätigt, man ist Positivist, solange es funktioniert gilt es als vorläufig akzeptiert, warum auch immer, solange man damit rechnen kann, geht das in Ordnung. Beobachtungen müssen wiederholbar sein und die Theorie so schlank wie möglich sein, es darf kein Experiment geben, das ihr widerspricht, dass sind ein paar der Axiome.

Allerdings gibt es hinter der Naturwissenschaft ein ganzes Land von Gedankengebäuden, die man stillschweigend hinnehmen muss, die man aber normalerweise nichteinmal mehr kennt. Früher einmal musste jeder Naturwissenschaftler ein Philosophikum absolvieren, die Zeiten sind vorbei. Du kannst Deinen Dr. machen, ohne jemals mit Wissenschaftstheorie in Berührung gekommen zu sein. Das ist der Grund, warum in unseren Reihen vielfach nurmehr Fachidio... zu finden sind.

Ich war das beste Beispiel dafür. Später musste ich doch zu den Philosophen, da meine Fachlehrveranstaltungen im Doktorat für einen Berufstätigen zeitlich nicht besuchbar waren. Da fragte doch dieser Philosophieprofessor beim ersten Mal, ob im Saal auch Naturwissenschaftler wären. Zu sechst zeigten wir auf, der Professor meinte, das wir uns nicht kränken sollten, da wir ja auch eine Art von Wissenschaft betreiben würden. Ich dachte mir nur: "Also ich sehe unter den mindestens 50 Hörern nur 6 Wissenschaftler und dann noch mehr als 40 Dampfplauderer und einen gleichartigen Professor, na das kann heiter werden." War aber unglaublich spannend und regte zum Nachdenken an.

So und eine Methode, die die Naturwissenschaft so erfolgreich gemacht hat, ist einer ihrer größten Archillesfersen. Das möglichst perfekte Isolieren von einem zu beobachteten Objekt, das Ausschließen aller vermeidbaren Randbedingungen und Einflussfaktoren. Nur so kann man die Gesetzmäßigkeiten ableiten.

ABER, und das ist Ideologie und Religion und sonst nichts in meinen Augen, es wird als unzulässige Folgerung angenommen, dass man diese einzelnen Teile wieder zusammensetzen kann und dann ein größeres Ganzes erklären kann und das ist völlig falsch. Alle wesentlichen Dinge sind emergent. Ist ein Wassermolekül nass?

Leben ist Emergenz in Reinkultur, daher ist Gesundheit und Krankheit, ja auch der Tod emergent, das heißt prinzipiell steuerbar und nicht in "Hardware" kodiert.

Dass es kein ICH geben kann, also keine Seele, die den Körper bewohnt, kann man leicht herausfinden. Man muss sich dazu nur eingehend beobachten, seine Wahrnehmungen, seine Gedanken, die Art, wie man Entscheidungen trifft,....
Wer trifft Entscheidungen? Wenn du eine der zahlreichen Entscheidungen am Tag triffst, wer oder was macht das in dir? Beobachte mal genau, wenn du vor dem Regal im Supermarkt stehst und was in den Einkaufswagen legst, das gar nicht auf der Liste stand. Findest du ein ICH, das diese Entscheidung getroffen hat? Beobachte ganz genau.
Und was passiert, wenn du ganz in deiner Wahrnehmung bist? Such dir einen deiner Sinne aus. Z.B. Hör dem Vogel vor deinem Fenster zu. Lausche. Und? Kannst du im Prozess der reinen Wahrnehmung irgendwo ein ICH entdecken?


Nun,unser Ich ist nicht komplett losgelöst von anderen Ich's ok. Aber das Problem ist ein anderes. Das "Ich" hat eine interne Struktur, eine Ich-Instanz und eine Mich-Instanz. Für die mehr esoterisch Angehauchten, eine männliche Flamme des Seins und Wollens und eine weibliche Flamme des Werdens und Geschehens. Das eigentliche "Ich" ist von Hause aus ewig und unsterblich (der Geist, wenn Du so willst), das "Mich" aber in Veränderung begriffen und flüchtig. Alles was dem Wandel unterworfen ist, ist Teil des Mich, also auch die Persönlichkeit mit all den Gefühlen, Ideen und Ein- und Vorstellungen. Diese sind im Wandel und daher Teil des Mich (der Seele). Das Mich ist aber "sterblich" sozusagen bis zu jenem Punkt an "dem man den Tod nicht mehr schmeckt".

Tut man etwas, so induziert der Seinsaspekt (Ich BIN und ich WILL) das in den Aspekt des Werdens (MICH trifft es, es geschehe). Die meisten Menschen haben sehr wenig "Ich", daher führt deren "mich" die Befehle anderer "Ich's" aus. Daher scheint es, sie hätten keines.

Den Rest werde ich mir anschauen, sobald ich Zeit habe.

LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

@Sandstaub

Pferdchen, Samstag, 01.09.2018, 18:01 vor 2078 Tagen @ Sandstaub (2196 Aufrufe)

Hallo Sandstaub,

Es sei denn, sie entwickelt ein (illusionäres) ICH-Gefühl, eine Art selbstreflektives Bewusstsein. Wenn man herausfindet, was genau im Menschen passiert, dass er dieses ICH-Gefühl aufbaut, wird man auch wissen, wie man das einer KI beibringt.

Darauf kannst du lange warten. Leben kommt von Leben. Und schwarze Magie wird niemals Leben erschaffen, denn ihr innewohnend ist der Tod.

Gruß
Pferdchen

Ich sehe das wie Explorer

Ranma, Freitag, 31.08.2018, 02:22 vor 2079 Tagen @ schwelmi (2252 Aufrufe)

Hallo!

zu diesem Thema habe ich mir kürzlich ausführlichere Gedanken gemacht. Man glaubt tatsächlich, diese Technologie wäre ohne weiteres beherschbar, vergisst dabei jedoch, dass man ihr eigenständiges Denken beigebracht hat.

Leider hat man das nicht. Es wird nur viel gefordert, hauptsächlich von Leuten, die von dem Thema keinen blassen Schimmer haben. Von eigenständig denkenden Maschinen könnten wir im Moment kaum weiter entfernt sein. Alles, was sogenannte Künstliche Intelligenzen bisher tun, ist ihre Algorithmen abzuarbeiten. Darum sehe ich das gleiche Potential wie es Explorer beschreibt.

Man erschafft damit sozusagen künstliche Wesen mit einer eigenen künstlichen Intelligenz, setzt diese an die Hebel der Macht und glaubt, diese Intelligenz würde das nicht in eigene Vorteile verwandeln.

Künstliche Wesen werden noch für lange Zeit das Konzept des eigenen Vorteils nicht verstehen. Das haben früher schon Kreative als einen Vorteil betrachtet und deshalb treffen in der Welt von Buck Rogers Computer, die objektiv sind, alle wichtigen Entscheidungen.

Wenn man dann noch bedenkt, dass die Motivation hinter diesem Projekt ausschließlich egoistischer Natur ist, dann wäre es sehr verwunderlich, wenn damit etwas herauskäme, was der Allgemeinheit von Nutzen sein kann. Das könnte wohl durchaus ein sehr spannendes Experiment werden :ok:.

Ja, das schon. Es sind mehrere Motive und Projekte, die zusammenlaufen und in der Politik auf Unverständnis treffen. In Japan werden Pflegeroboter entwickelt. Deutschland ist Weltmeister im Roboterfußball. Der RoboCup findet jedes Jahr statt und die Entwicklung der Fußballroboter hat das Ziel, den Fußballweltmeister (der Menschen) im Jahr 2050 herauszufordern. In China steht ein Hersteller von Sexrobotern in der Kritik, weil sich seine Sexroboter ständig mit dem Internet verbinden und wohl gesammelte Daten irgendwohin senden. Spanische Entwickler hatten die noch schrägere Idee, einen feministischen Sexroboter zu bauen. Die militärischen Großmächte entwickeln Kampfroboter. Zahlreiche Firmen entwickeln autonome Fahrzeuge. Porsche schließt Fahrzeuge an eine Blockchain an. In einem lichtem Moment hatte ich selbst mal eine Idee für progressive Autobauer. Das ist eine Mischung, bei der man nicht vorhersagen kann, was am Ende dabei herauskommen wird.

Gruß,
Ranma

Wohin die Macht geht

Ranma, Samstag, 01.09.2018, 04:48 vor 2078 Tagen @ schwelmi (2228 Aufrufe)

Hallo!

Mir fällt gerade auf, meinen Satz „Dadurch beginnt dann die Umverteilung der Macht.“ könnte man vielleicht so verstehen, daß jetzt schon jemand unsere Regierenden durch Computerprogramme ersetzen wollte. Obwohl ich das schon jetzt für eine Verbesserung hielte oder zumindest keine Verschlechterung, hat das zunächst noch niemand vor.

Erstmal werden nur ein paar pseudophilosophische Fragen gestellt. Eine bekannte solche ist: Wenn das autonome Automobil einen Unfall nicht vermeiden kann und dann vor der Wahl steht, ein Kind oder einen Tattergreis zu überfahren, welches Opfer wird es wählen? Die Frage ist pseudophilosophisch, weil die Antwort längst feststeht: Das autonome Automobil wird rein garnichts selbst entscheiden, sondern stur seinen Algorithmus abarbeiten. Es wird also das machen, was Menschen für diesen Fall als richtig festgelegt haben. Es gibt nur zwei Unterschiede zu einem menschlichem Fahrer: Das autonome Automobil wird immer richtig reagieren. Und es kann viel schneller reagieren und daher mehr Unfälle verhindern. Das führt dann zu der nächsten Frage, ob man die heutige rechtliche Situation, daß ein menschlicher Fahrer bei einem autonomen Automobil eingreifen können muß, nicht viel eher umkehren sollte?

Durch moralischen Druck werden dann mehr und mehr Bereiche von Computerprogrammen übernommen. Zum Beispiel ist die Justiz heute überlastet. Das ist zum Teil auf die Kürzungen zurückzuführen, die vorgenommen wurden, um der Schwarzen Null zu huldigen. Zum Teil ist es jedoch auch ein Big-Data-Problem. Viele Menschen verstehen unter Big Data, daß Google Nutzerdaten abfragt, um damit Werbung zu personalisieren. Das ist aber nicht die Definition von Big Data. Ein Big-Data-Problem liegt dann vor, wenn der Umfang zu verarbeitender Daten über das hinausgeht, was Menschen zu leisten imstande sind. Am Beispiel der Justiz: Durch immer mehr erlaubte Überwachungsmaßnahmen wurde eine solche Datenflut erzeugt, daß bereits die bloße Sichtung aller Daten, um zu entscheiden welche für Strafprozesse relevant sind, nicht mehr innerhalb der Lebenszeit der Justizbeamten zu bewerkstelligen ist. Im Moment widmet man sich dem Problem in der Form, daß viel Beweismaterial und damit das Problem einfach ignoriert wird. Man wird bald jeden Gerichtsprozeß (teuerer Anwalt vorausgesetzt) in der Revision (zweite Instanz) gewinnen können, indem man behauptet, daß das entlastende Material durch zu selektive Auswahl unter den Tisch gefallen ist. Mögliche Abhilfen wären die Verarbeitung der vorliegenden Daten durch entsprechende Computerprogramme oder eine Reform hin zu einer sinnvollen Gesetzeslage. Letzteres wird keinesfalls geschehen.

Während Computerprogramme Menschen aus immer mehr Bereichen verdrängen, verschwindet mit denen zusammen auch die Korruption. Wo keine Vorteilsnahmen und keine Vorteilsgewährungen mehr möglich sind, da verschwindet der Mißbrauch der Macht. Nach dem Mißbrauch der Macht wird auch die Macht verschwinden, weil die Möglichkeit des Mißbrauchs Macht ausmacht. Niemand findet Mächtige dann problematisch, wenn diese ihre Macht garantiert niemals mißbrauchen. Für typische Machtmenschen werden die bisherigen Machtpositionen dann uninteressant.

Macht wird also nicht von einer Seite auf eine andere Seite übertragen, sondern sie verschwindet ganz, weil Roboter alle Menschen gleich behandeln.

Gruß,
Ranma

Avatar

Die Macht

Luzifer, Österreich, Samstag, 01.09.2018, 12:44 vor 2078 Tagen @ Ranma (2249 Aufrufe)

Hallo Ranma!

Also ich finde schon vieles interessant in Deinen Beiträgen, auch wenn mir manches anders erscheint.

Aber das mit dem Verschwinden der Macht ist ein sehr gefährlicher Fallstrick.

Alles, ausnahmslos alles im Dies- und auch im Jenseits ist hierarchisch strukturiert. Es ist ein Wesenszug allen Seins. Und Hierarchie bedingt Macht sonst wäre es keine. Nie und niemals wird der, der sie inne hat, sie aufgeben, das ist gleichbedeutend mit Aufgabe der Stellung im Gefüge.

Was heißt das: 1. Macht ist prinzipiell anzuerkennen, bei Missbrauch kommt Rebellion in Betracht, die Folge ist aber wieder eine Machtstruktur.
2. Gegebene Macht ist anzuwenden. Tut man es selber nicht findet sich wer, der das gerne übernimmt.

Macht in größeren Strukturen ist immer nach oben hin spitz zulaufend und geht nie von der Basis aus, weil es so nicht funktioniert, unser System ist eine Illusion diesbezüglich.

Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Avatar

Machtmißbrauch

Taurec ⌂, München, Samstag, 01.09.2018, 13:14 vor 2078 Tagen @ Luzifer (2343 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 01.09.2018, 13:38

Hallo!

Aber das mit dem Verschwinden der Macht ist ein sehr gefährlicher Fallstrick.

Diese Einstellung resultiert wohl (quasi im Rahmen einer mechanischen Actio-Reactio-Psychologie der Person) aus Ranmas negativen Erfahrungen:

"Manche Leser haben sicherlich schon mitbekommen, daß ich von elterlicher Seite Gewalt erfahren habe."

Die (scheinbar) logische Folge:

"Nach dem Mißbrauch der Macht wird auch die Macht verschwinden, weil die Möglichkeit des Mißbrauchs Macht ausmacht."

Damit setzt er Macht und Mißbrauch (nämlich den elterlichen als seine Grunderfahrung der Macht) schlicht für identisch und leitet daraus eine Gesetzmäßigkeit ab, die für alle Zeit für alle gelten soll.

Natürlich sind Macht und Mißbrauch nicht identisch. "Macht" von "machen" ist nur eine schärfere Form des "Vermögens", als der Fähigkeit etwas zu tun. Sie ist ebenso neutral wie "Gewalt" von "walten" (sinngemäß "wirken" und "handeln") seinem sprachlichen Ursprung nach neutral ist. Erst in unserer pazifistischen Spätzeit, in der offenbar kollektive Traumata infantil ausgelebt werden, sind diese Begriffe negativ besetzt.

Wer Macht besitzt, hat im hierarchischen Gefüge der Gemeinschaft die ethische Verpflichtung, die Macht zum Dienste an anderen und zum Gedeien der Gemeinschaft einzusetzen. Wer seine Möglichkeiten nicht in diesem Sinne einsetzt, mißbraucht seine Macht (z. B. zur persönlichen Bereicherung oder um eigene seelische Defizite zu kompensieren). Und das war's auch schon.
Die Gleichsetzung von Macht und Mißbrauch, daher die Ablehung der Autorität an sich, gleich ob sie sinnvoll oder nicht sinnvoll eingesetzt wird, kompensiert selbsterfahrenes Unrecht, indem das Ding an sich für verächtlich erklärt wird.
Die daraus in einem ebenfalls als Reaktion entwickelten Gerechtigkeitsbewußtsein abgeleitete Gerechtigkeit wird letzten Endes freilich zur Gleichheit, da sich niemand durch Machtfülle über andere erheben können darf. Da Menschen per se unterschiedlich, manche zur Macht geeignet oder ungeeignet sind, resultiert daraus zwingend nicht Gerechtigkeit, sondern Ungerechtigkeit. Am Ende wird niemand so behandelt, wie er verdient, weil der Vertreter (bzw. Durchsetzer) solcher Positionen selbst nicht so behandelt wurde, wie er meint, daß er es verdient hätte.

Dies nur, um (möglicherweise) unbewußte Denkstrukturen kenntlich zu machen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

psychologisch plausibel

Ranma, Sonntag, 02.09.2018, 06:21 vor 2077 Tagen @ Taurec (2209 Aufrufe)

Hallo!

Damit setzt er Macht und Mißbrauch (nämlich den elterlichen als seine Grunderfahrung der Macht) schlicht für identisch und leitet daraus eine Gesetzmäßigkeit ab, die für alle Zeit für alle gelten soll.

Theoretisch ist mir klar, daß die meisten Eltern ihre Kinder lieben. Das scheint in den meisten Fällen so erfahren zu werden. Für mich bleibt das eine bloße Theorie.

Natürlich sind Macht und Mißbrauch nicht identisch. "Macht" von "machen" ist nur eine schärfere Form des "Vermögens", als der Fähigkeit etwas zu tun. Sie ist ebenso neutral wie "Gewalt" von "walten" (sinngemäß "wirken" und "handeln") seinem sprachlichen Ursprung nach neutral ist. Erst in unserer pazifistischen Spätzeit, in der offenbar kollektive Traumata infantil ausgelebt werden, sind diese Begriffe negativ besetzt.

Wer Macht besitzt, hat im hierarchischen Gefüge der Gemeinschaft die ethische Verpflichtung, die Macht zum Dienste an anderen und zum Gedeien der Gemeinschaft einzusetzen. Wer seine Möglichkeiten nicht in diesem Sinne einsetzt, mißbraucht seine Macht (z. B. zur persönlichen Bereicherung oder um eigene seelische Defizite zu kompensieren). Und das war's auch schon.
Die Gleichsetzung von Macht und Mißbrauch, daher die Ablehung der Autorität an sich, gleich ob sie sinnvoll oder nicht sinnvoll eingesetzt wird, kompensiert selbsterfahrenes Unrecht, indem das Ding an sich für verächtlich erklärt wird.


Ja, da ist etwas dran. Mich sollte eigentlich nicht die Macht selbst stören, sondern ausschließlich deren Mißbrauch. Einfache Lösung: Macht wegnehmen. Wer nämlich keine Macht hat, der kann die auch nicht mißbrauchen. Vielleicht ist meine Lösung zu einfach. Einfache Lösungen haben die Tendenz falsch zu sein.

In der Welt von Buck Rogers gefällt es Buck Rogers garnicht, daß alle wichtigen Entscheidungen von Computern getroffen werden. (Das eigentlich erst in der Fernsehversion, die kaum noch etwas mit dem Original zu tun hat, in dem nur Nordamerika von Asiaten übernommen worden war.) Mir erscheint so eine Welt deshalb als Utopie, weil Computer ihre Macht nicht zur persönlichen Bereicherung einsetzen oder dazu, eigene seelische Defizite zu kompensieren. Schon mangels einer eigenen Seele kann ein Computer das nicht. Zur Zeit als die Fernsehserie verfilmt wurde, schien es bereits nur noch eine lineare Fortentwicklung des bereits Vorhandenen zu sein, daß Computer irgendwann Entscheidungen treffen würden.

Sich unvorhersehbar zu verhalten ist eigentlich eine schlechte Definition von Künstlicher Intelligenz, der nicht alle folgen. Die Definition ist häufig zu finden in der Kritik daran, heutige Computerprogramme als Künstliche Intelligenzen zu bezeichnen. Eigentlich dient sie als negative Definition, weil sie nur besagen soll, daß keine Intelligenz vorliegen kann, wenn weiterhin alles so vorhersehbar ist wie beim Programm einer Waschmaschine. An einer Waschmaschine kann man ein Programm für Buntwäsche einstellen, eines für Kochwäsche und noch einige andere. Je nachdem, was man einstellt, spult die Waschmaschine dann das jeweilige Programm ab. Niemand kommt auf die Idee zu sagen, daß die Waschmaschine deshalb intelligent wäre. Sollte sie etwas anderes machen als man eingestellt hat, dann bezeichnet man sie trotzdem nicht als intelligent, sondern als kaputt. Das ist allgemein bei Maschinen so, die das machen sollen, für das sie konstruiert wurden. Eine Künstliche Intelligenz müßte über sich hinauswachsen und Dinge tun, die man ihr nicht einprogrammiert hat.

Ich versuche jetzt eine bessere Definition: Intelligenz ist die Fähigkeit, eigenständig neue Erkenntnisse zu gewinnen. Hier kommt es auf das Wort eigenständig an, was die Künstliche Intelligenz von einem Neuronalem Netz abgrenzt, das ein von außen festgelegtes Trainingsprogramm durchläuft.

Sinnvollerweise würde man eine Künstliche Intelligenz ans Weltnetz anbinden, wo sie dann jede Menge Informationen findet, die sie lernen und aus denen sie Schlußfolgerungen ziehen kann.

Wenn das Computerprogramm eines heutigen autonomen Automobils vor der Entscheidung steht, über einen Tattergreis oder über ein Kind zu fahren, dann kann das Computerprogramm das nicht selbst entscheiden, sondern wird nur das tun, was der Programmierer für diesen Fall vorgesehen hat. Eine Künstliche Intelligenz wird dagegen eine Schlußfolgerung aus allen ihr zuvor zugänglich gemachten Lehren der Moralphilosophen ziehen und daraus die für diesen Fall richtige Entscheidung ableiten. Je nachdem, wie gut man sich in der Moralphilosophie auskennt, kann man dann die Entscheidung der Künstlichen Intelligenz sehr wohl vorhersehen (indem sich solche Fragen stellt wie: „Was hätte Immanuel Kant in diesem Fall gemacht?“) oder halt nicht.

Dank der kürzeren Reaktionszeit eines Computers im Vergleich zu einem menschlichem Fahrer wird autofahren durch autonome Automobile auf jeden Fall sicherer. Unsere Herrscher versprechen uns hin und wieder ein Supergrundrecht auf Sicherheit. Obwohl das eine Lüge ist, weil dem Bürger eigentlich kein Schutz zukommen soll, dürfte das für einen Druck hin zu mehr Sicherheit auch im Straßenverkehr führen, weil die Lüge schließlich nicht auffliegen soll. Viele Wähler wünschen sich Sicherheit, also müssen in sicherheitsrelevanten Bereichen mehr Maschinen eingesetzt werden. Zivilfahrzeuge für kriminelle Handlungen einzusetzen wird daher in absehbarer Zeit unmöglich werden.

Die daraus in einem ebenfalls als Reaktion entwickelten Gerechtigkeitsbewußtsein abgeleitete Gerechtigkeit wird letzten Endes freilich zur Gleichheit, da sich niemand durch Machtfülle über andere erheben können darf.

Ja, das Mittel gegen Machtfülle ist Gleichheit. Du hast mich schonmal als links bezeichnet und das ist aus genau diesem Grund korrekt. Die Spezialdemokraten sind schon lange nicht mehr links und die neoliberalen Grünen sowieso nicht. Wenn jemand die als links bezeichnet, dann ist das Heuchelei und etwas ganz anderes als mich korrekt als links zu bezeichnen. Das nur, damit diese beiden Arten links nicht verwechselt werden. In der frühesten Unterscheidung bedeutete rechts zu sein, Royalist zu sein, also die Idee des Gottesgnadentums zu unterstützen. Fand man es dagegen absurd, daß Gott manche Menschen so weit über andere Menschen gestellt hätte, daß sich die Angehörigen der Elite sogar Dinge wie das Ius primae noctis herausnehmen dürften, dann war man politisch links. Nachdem es kaum noch Royalisten gibt und nacheinander andere politische Richtungen rechts im Parlament Platz nahmen, ist heute die Ansicht weit verbreitet, daß die Kategorien links und rechts obsolet wären. Sie sind zwar unvollständig, aber weiterhin bedeutet rechts elitär (ähnlich wie durch das Gottesgnadentum wurde später eine Unterscheidung durch die Zuordnung zu Herrenrasse oder Untermensch getroffen und fast schon zeitlos ist die Idee, daß die Besitzenden etwas Besseres als die Besitzlosen wären) und links egalitär zu sein.

Die Forderung nach Gleichheit oder egalité gibt es spätestens seit der Französischen Revolution. Damals bekamen die Leute zwar keine Gleichheit, aber man konnte sie damit locken. Schon die Einführung des Bürgerstandes mit dem Recht sich in den Schützengilden zu bewaffnen, anders als der rechtlose und daher unbewaffnete Sklave, war ein Schritt hin zu mehr Gleichheit. Schon seit Jahrhunderten lockt Menschen die Idee der Gleichheit. Es sind sehr viele Menschen, denen Gleichheit als etwas Erstrebenswertes gilt. Sollten die alle Erfahrungen mit Macht, die in den falschen Händen lag, gemacht haben? In dem Fall bedarf das Problem, nicht der Macht, sondern des Mißbrauchs dringend der Abhilfe!

Da Menschen per se unterschiedlich, manche zur Macht geeignet oder ungeeignet sind, resultiert daraus zwingend nicht Gerechtigkeit, sondern Ungerechtigkeit. Am Ende wird niemand so behandelt, wie er verdient, weil der Vertreter (bzw. Durchsetzer) solcher Positionen selbst nicht so behandelt wurde, wie er meint, daß er es verdient hätte.

Ein erster Ansatz zu der Erkenntnis, warum die meisten Menschen politisch nicht links zu finden sind. Schon in dieser Erklärung wird ein Unterschied gemacht zwischen dem, wie jemand behandelt zu werden verdient, und dem, wie jemand meint, daß er behandelt zu werden verdient hätte. Dazu hätte ich gerne noch ein paar Erläuterungen.

Von neoliberaler Seite aus will man, daß Menschen nur das bekommen, was sie sich durch Arbeitseinkommen leisten können, aber zugleich auch, daß Arbeitsplätze nur mit den Besten auf ihrem jeweiligem Gebiet besetzt werden. Ich wundere mich, was mit den Zweitbesten und mit den Drittbesten geschehen soll? Wer legt überhaupt die Kriterien dafür fest, was das Beste in einem Fach ist?

Klar verteilte Rollen mit festgelegten Rechten und Pflichten funktionieren in einer Familie. Vielleicht ist das sogar das beste Modell für eine Familie. Aber in je größeren Organisationen man Menschen zusammenfaßt, desto anonymer wird der einzelne Mensch darin und es ist keine triviale Aufgabe mehr, festzustellen dieser verdient das und jener verdient jenes. Je größer die Organisation ist, desto sinnvoller wird es, die Menschen gleich zu behandeln.

@Luzifer: Die Folge einer Rebellion ist üblicherweise keine neue Machtstruktur, sondern die Niederschlagung der Rebellion. Das ist der wahre Grund dafür, warum ich nicht zu Rebellionen rate. Nicht etwa, weil ich so gründlich indoktriniert worden bin. Schon vorhandene Tendenzen abzuwarten erscheint mir sinnvoller. Die Zustände werden sich so oder so zyklisch verhalten. Das Eingreifen des Menschen kann nur das bewirken, was schon immer für die jeweilige Zeit vorgesehen war.

Gruß

Ranma

Macht

Sandstaub, Sonntag, 02.09.2018, 10:30 vor 2077 Tagen @ Ranma (2214 Aufrufe)

Lieber Ranma,

>>Ja, da ist etwas dran. Mich sollte eigentlich nicht die Macht selbst stören, sondern ausschließlich deren Mißbrauch. Einfache Lösung: Macht wegnehmen. Wer nämlich keine Macht hat, der kann die auch nicht mißbrauchen. Vielleicht ist meine Lösung zu einfach. Einfache Lösungen haben die Tendenz falsch zu sein.

Es hängt u.a. vom Leidensdruck ab, welche Lösung man wählt. Die erste, die mir in den Sinn kommt, wäre: Situationen, wo ich Machtmissbrauch (vermeintlich) wahrnehme, zu verlassen um mich zu schützen. Das geht als Erwachsener einfacher als als Kind. Das wäre die Erste-Hilfe-Maßnahme sozusagen.

Der Person, die Macht missbraucht, ihre Macht wegzunehmen, würde voraussetzen, dass du mehr Macht als sie hast, um das tun zu können. Das geht oft nicht: Ein kleines Kind kann seinen Eltern selbst kaum die Macht wegnehmen, oder? Auch einem Forumsleiter, der schon allein durch seine Leitungsfunktion Macht hat (da muss er noch gar nix tun) kann ein Forumsmitglied diese Macht nicht wegnehmen;-) Man kann nur rebellieren, oder sich verhaltensauffällig benehmen, wie es die Kids dann ja oft tun, oder Verbündete finden, die einem helfen. Man könnte - wenn man älter ist und sich schon sprachlich gut ausdrücken kann- das Gespräch suchen, auf den Machtmissbrauch aufmerksam machen und versuchen, den anderen zu Einsicht und einer Verhaltensänderung zu bewegen. Das geht als Kind nicht, weil man solche Diskussionen noch gar nicht führen kann.

Als Anregung für dich: Versuche doch herauszufinden, ob du das Wahrnehmen von Macht bei einer Person trennen kannst von gleichzeitige zwingend vorhandenem Missbrauch. Überprüfe, ob du Macht wahrnimmst und ob tatsächlich ein Missbrauch der Macht stattfindet und falls ja, fasse das genau in Worte und hebe es auf die bewusste Ebene. Es wird dann leichter damit umzugehen, glaub ich :-)

Du könntest auch mal in deinem Umfeld beobachten, ob es nicht auch "gute" Macht gibt: gute Führungsqualitäten, eine gute Firmenleitung, vielleicht eine gute politische Entscheidung,... Es gibt auch Eltern, die gut führen und leiten können und ihre Macht nicht missbrauchen :-) Setz dich mal für 2 Std. auf einen Spielplatz und beobachte....total spannend!

LG:-)

@Ranma

Sandstaub @, Donnerstag, 30.08.2018, 16:54 vor 2080 Tagen @ Ranma (2299 Aufrufe)

Lieber Ranma,

du weißt, ich bin nicht gegen dich, sondern für dich ;-)

Mein Eindruck ist, dass es hier um irgend etwas anderes geht.....: um Macht?, um alte Geschichten und offene starke Emotionen, wie du sie andeutest? um Besser-oder Mehr-Wissen als der andere?...Um etwas ganz anderes?.... Das weißt nur du selbst :-)

Ich fände es fein, wenn du auf Taurecs Vorschlag eingehen könntest und - wie das in jedem anderen Forum übrigens auch gehandhabt wird - mit ihm persönlich klärst, was da los ist und zwar in einem privaten Austausch. Du kannst bei jeder email-Adresse eine anonyme Alias-Adresse einstellen und wenn du derjenige bist, der Taurec anschreibt, kennt diese Adresse dann noch nicht mal das Forum hier sondern nur er. Und Alias-Adressen gehen an deine Hauptadresse, also verlierst du sie nicht. Zumindest hab ich das so bei mir einstellen können ;-)

Kann es sein, dass du extrem unzufrieden bist hier? Ich frage mich, warum du dir das hier dann überhaupt antust? Ich z.B. verlasse immer wieder mal Foren, weil es für mich nicht mehr passt, oder andere Leute dort neu dazu kommen oder welche gegangen sind und sich die Atmosphäre verändert hat.... Manchmal passiert es, und man geht im Streit. Manchmal schafft man den Schritt nicht, selbst zu gehen, und inszeniert sich sein Gegangen-Werden.(Ein Spiegel des eigenen Wunsches zu gehen oder mal eine Pause zu machen.) Ein wenig hab ich die Befürchtung, dass du das gerade tust. Ich fände das schade und möchte das nicht, und mein Eindruck ist auch, dass Taurec sich bemüht, das zu vermeiden......Andererseits sind tatsächlich Standpunkte manchmal so konträr oder Meinungen so unterscheidlich oder erstarrt, dass man nicht mehr miteinander kann. Ist ja auch nicht so schlimm. Die Welt ist bunt und weit.....:yes:

Liebe Grüße:-)

@Sandstaub (und @Taurec)

Ranma, Freitag, 31.08.2018, 01:33 vor 2079 Tagen @ Sandstaub (2243 Aufrufe)

Hallo!

du weißt, ich bin nicht gegen dich, sondern für dich ;-)

Danke.

Mein Eindruck ist, dass es hier um irgend etwas anderes geht.....: um Macht?, um alte Geschichten und offene starke Emotionen, wie du sie andeutest? um Besser-oder Mehr-Wissen als der andere?...Um etwas ganz anderes?.... Das weißt nur du selbst :-)

Eigentlich weiß ich nur, daß bis vor relativ kurzer Zeit auch Taurec nicht gegen mich war, sondern mich einigermaßen respektierte. Später mußte ich mich um meinen schwer erkrankten und inzwischen verstorbenen Vater kümmern. Der litt an Alzheimer und Amyotropher Lateralsklerose (die Krankheit, an der auch Stephen Hawking starb, wobei der jedoch eine medizinische Versorgung genoß wie sonst kaum jemand auf der Welt) und ich bekam fast zwei Jahre lang nur noch ungefähr drei Stunden Schlaf pro Tag. Schlafmangel verstärkt sich selbst und wird dadurch fortgeführt und er hat gut erforschte, üble Auswirkungen. Taurec hält mich zwar für eine solche Geistesgröße, daß mir solche Beeinträchtigungen nichts ausmachen sollten, aber der Unterschied zwischen dem, wie er mich vorher sah, und dem, wie er mich jetzt beschreibt, zeigt sehr deutlich, daß die Pflegezeit üble Spuren an mir hinterlassen hat. Wahrscheinlich hat Taurec deshalb sogar mit seinen Vorhaltungen Recht und Walle die beste Idee dazu.

Ich fände es fein, wenn du auf Taurecs Vorschlag eingehen könntest und - wie das in jedem anderen Forum übrigens auch gehandhabt wird - mit ihm persönlich klärst, was da los ist und zwar in einem privaten Austausch. Du kannst bei jeder email-Adresse eine anonyme Alias-Adresse einstellen und wenn du derjenige bist, der Taurec anschreibt, kennt diese Adresse dann noch nicht mal das Forum hier sondern nur er. Und Alias-Adressen gehen an deine Hauptadresse, also verlierst du sie nicht. Zumindest hab ich das so bei mir einstellen können ;-)

Kann es sein, dass du extrem unzufrieden bist hier? Ich frage mich, warum du dir das hier dann überhaupt antust? Ich z.B. verlasse immer wieder mal Foren, weil es für mich nicht mehr passt, oder andere Leute dort neu dazu kommen oder welche gegangen sind und sich die Atmosphäre verändert hat.... Manchmal passiert es, und man geht im Streit. Manchmal schafft man den Schritt nicht, selbst zu gehen, und inszeniert sich sein Gegangen-Werden.(Ein Spiegel des eigenen Wunsches zu gehen oder mal eine Pause zu machen.) Ein wenig hab ich die Befürchtung, dass du das gerade tust. Ich fände das schade und möchte das nicht, und mein Eindruck ist auch, dass Taurec sich bemüht, das zu vermeiden......Andererseits sind tatsächlich Standpunkte manchmal so konträr oder Meinungen so unterscheidlich oder erstarrt, dass man nicht mehr miteinander kann. Ist ja auch nicht so schlimm. Die Welt ist bunt und weit.....:yes:

Eigentlich bin ich gerade deshalb hier, weil ich mich hier an intelligenten Leuten reiben und den Verstand wetzen kann. Auch deshalb, weil sich hier manche bemühen, mir zu Einsichten zu verhelfen. Das wäre für beide Seiten jedoch leichter, wenn man mir glauben würde, daß ich mich nicht mit Absicht unreifer und weniger intelligent verhalte, sondern das echte Auswirkungen einer echt schlimmen Zeit sind. Schließlich bin ich noch deshalb hier, weil ich gerade jetzt besonders darauf angewiesen bin, zu erfahren, was die Zukunft bringen wird. Es ist für mich nicht mehr so klar ersichtlich wie ich worauf reagieren müßte. Ich bin zur Zeit getrieben herauszufinden, was vor allem in den nächsten drei Jahren zu erwarten ist, aber das läßt sich nicht erzwingen. Leider bin ich verzweifelt genug, das trotzdem zu versuchen.

Gruß,
Ranma

Technik zur Entscheidungsfindung

schwelmi, Sonntag, 02.09.2018, 15:28 vor 2077 Tagen @ Ranma (2197 Aufrufe)

Hallo Ranma,

ich denke, du könntest eine Technik zur Entscheidungsfindung ganz gut gebrauchen:

Setz oder leg dich einfach hin und entspanne dich.
Bei mir funktioniert das ganz gut mit entspannender Musik.
Dann lenke deine Aufmerksamkeit auf dein Herz, stelle dir meinetwegen auch vor, wie du ihm in liebevoller Absicht weiß-goldenes Licht schickst und stelle deinem Herzen dann deine Frage. Du kannst diese Frage auch öfter wiederholen, solltest dabei jedoch immer mit der Aufmerksamkeit bei deinem Herzen bleiben, es beobachten, in es hineinhören.

Anfangs funktioniert das nicht immer gut, doch mit etwas Übung kommt immer eine Antwort.

Ich wünsche dir viel Erfolg damit.

Herzliche Grüße
schwelmi

Avatar

"Endzeit" und goldenes Zeitalter

Taurec ⌂, München, Samstag, 25.08.2018, 16:08 vor 2085 Tagen @ Ranma (2656 Aufrufe)

Hallo!

Dann wäre aber nicht die Idee eines Endes, sondern nur die Naherwartung charakteristisch für die nahöstlichen Wüstenbewohner. Eine Naherwartung allerdings, die wir in Form des „Jetzt geht es aber lohoos!“ auch kennen.

Du hast den Sinn meiner Aussage nicht erfaßt. Die Idee eines nahen Weltendes ist charakteristisch für den Menschen der magischen Hochkultur. Dabei ist das Weltende das Ende der Welt, keine Cäsur bzw. kein Durchgangstadium, als welches die "Endzeit" im Abendland immer begriffen wird.

Natürlich sind beide Elemente, das "Ende der Zeiten" wie dessen zeitliche Nähe falsch, was die Europäer aber nicht daran hinderte, an oberflächliche Motive zu glauben, deren Sinn für den magischen Menschen sie nicht begriffen haben. Für den Europäer kommt Jesus wieder, klatscht den Satan in den Abgrund und im Anschluß leben wir in einer Art tausendjährigem Schlaraffenland.
Sinnvoll wäre es, beide Elemente fallen zu lassen und sich nicht mehr mit irrigen Vorstellungen abzugeben.

Das "Jetzt gehts aber los!" (in seinem natürlichen Reservat z. B. hier zu bestaunen) ist Folge der unreflektierten Übernahme der Endzeitmythen, in der Moderne gepaart mit der Katastrophengeilheit vom Leben gelangweilter Zivilisationsmenschen, die sich eine Fete ganz neuer Art wünschen.

Dieser wohlig-gruselige Katastrophenfetisch wohlstandsverwöhnter und des Lebens überdrüssiger Spätgeborener der Geschichte wird auch von den diversen Hollywoodproduktionen bedient, die natürlich keine Fortführung endzeitlicher Naherwartung sind. Letzere wäre mit der Projektion konkreter Ereignisse in die nähere Zukunft verbunden, nicht mit Katastrophenszenarien, die man sich zu Gemüte führt, die man aber (falls sie einträfen) dann lieber doch nicht hätte.

Eigentlich ist das nur eine Verunglimpfung der Theorie, mit der ursprünglich keine Explosion postuliert werden sollte.

Ich rätsele, ob es an meinem Unvermögen liegt, meine Gedanken in verständliche Form zu fassen, oder an Deiner mangelnden Zugänglichkeit.
Es ging mitnichten darum, das Universum mit einer Explosion gleichzusetzen. Erfassen sollte man das Tertium Comparationis, auf das ich hinaus wollte, nämlich die Eigenschaft einer dynamischen, prinzipiell bzw. potentiell grenzenlosen Ausdehnung. Auf dieses Konzept der Weltentstehung konnte nur der faustische Mensch kommen.

Die Urknalltheorie (der Name stammt von ihren Gegnern) ist eine wissenschaftlicher anmutende Version des jüdisch-christlichen Schöpfungsmythos.

Du scheinst reduktionistisch davon auszugehen, daß es nur in der Thora einen Schöpfungsmythos gäbe.

Warum sonst? Und wie geht das ohne Resonanz?

Die Geschichte der von politischen Motiven und mit dem Schwert vorangetriebenen Christianisierung Europas werde ich Dir nicht erzählen. Die kennst Du bestimmt.

Die Übernahme der nahöstlichen Konzeptionen war darüber hinaus von einem systematischen Falschverstehen geprägt, eben weil keine Resonanz vorhanden war. Die bloße Übernahme der Begriffe ist kein Indiz für seelische Ähnlichkeit der sie verwendenden Menschen.

Hoffentlich fällt ihm wenigstens mal auf, daß Jesus von Nazareth kein nahes Weltende gelehrt hat.

Dazu, daß Du mal wieder vorlaut von Dingen schreibst, von denen Du keine Ahnung hast, hat Dich Ulrich schon geschulmeistert.

Ein neues Goldene Zeitalter in einer erneuerten Welt kann ich mir dagegen nicht so einfach vorstellen. Wie würde das aussehen?

Daß Du es aus abendländischen Quellen nicht kennst und Dir nicht vorstellen kannst, tut allerdings nichts zur Sache. Es kommt beispielsweise bei Nostradamus als Motiv an mehreren Stellen vor. Es scheint sich damit wohl die Vorstellung von der Rückkehr in einen paradisischen Urzustand zu verbinden, was wahrscheinlich die größte Nähe ist, die der Abendländer zum ewigen Gottesreich des magischen Menschen seelisch herstellen kann. Gleichwohl ist die Vorstellung rein irdisch gefaßt.

Sie ist es übrigens auch bei Philosophen wie Evola, bei dem das goldene Zeitalter als prähistorischer Urzustand der Herrschaft der Hyperboräer in die fernste Vergangenheit gelegt ist. Seitdem erfolgte in langen Äonen, die jedes für sich geschlossene Großzyklen sind, ein spiralförmiger Abstieg, wobei die gesamte bekannte Geschichte der Hochkulturen seit dem Ende der Eiszeit bzw. der Sintflutkatastrophe das "eiserne Zeitalter" ist (das nichts mit der Eisenzeit zu tun hat).

Es ist zumindest vorstellbar, daß in einer nicht näher datierbaren künftigen Durchgangszeit im metaphysischen Getriebe der Welt "Stellschrauben" gedreht werden, welche nach einer Tabula Rasa schaffenden Cäsur auf Erden von den heutigen gänzlich verschiedene seelische Voraussetzungen des Lebens herstellen. Das entspräche allegorisch der Neuschöpfung der Welt in der Edda, bei der Baldur wiederaufersteht und die Götter zurückkehren.
Wie das aussehen würde, läßt sich konkret gar nicht ausmalen. Möglicherweise würden dann die männlichen und weiblichen Archetypen auf Erden klar hervortreten, die heute nur als dumpfe Möglichkeit und ferner Anklang in der menschlichen Seele ruhen, dabei allenfalls verzerrt und in ihrer Potenz geschwächt hervortreten. Dieser Stärkung der Qualitäten entspräche eine Schwächung der Quantität, so daß von einer weitestgehend entleerten Erde mit nur wenigen, geistig ungleich mächtigeren Menschen auszugehen wäre.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Goldenes Zeitalter

Ranma, Sonntag, 26.08.2018, 04:36 vor 2084 Tagen @ Taurec (2432 Aufrufe)

Hallo!

Es ging mitnichten darum, das Universum mit einer Explosion gleichzusetzen. Erfassen sollte man das Tertium Comparationis, auf das ich hinaus wollte, nämlich die Eigenschaft einer dynamischen, prinzipiell bzw. potentiell grenzenlosen Ausdehnung.

Du bezeichnetest die gesamte Physik als eine Explosionsphysik. Da liegt der Schluß sehr nahe, daß es dir um die Explosion ging. Es ist sogar fast richtig, Explosionen wird viel unserer Aufmerksamkeit gewidmet. Aber die Weltentstehung war ursprünglich nicht so gemeint.

Auf dieses Konzept der Weltentstehung konnte nur der faustische Mensch kommen.

Ach so? Eigentlich spiegelt es nur die Grenzen des Beobachtbaren.

Du scheinst reduktionistisch davon auszugehen, daß es nur in der Thora einen Schöpfungsmythos gäbe.

Am Anfang trennte der Ginnunga-Gap Muspell von Nifl.

Die Geschichte der von politischen Motiven und mit dem Schwert vorangetriebenen Christianisierung Europas werde ich Dir nicht erzählen. Die kennst Du bestimmt.

Ja. Die Christianisierung Europas wurde von Europäern vorangetrieben. Die versprachen sich davon mehr Macht. So wie einst auch König Ashoka den Buddhismus in Indien gewaltsam durchsetzte, um sich zum Schutzherrn der Buddhisten ernennen zu können. Trotzdem verläuft Anziehung und Begegnung nicht ohne Resonanz.

Die Übernahme der nahöstlichen Konzeptionen war darüber hinaus von einem systematischen Falschverstehen geprägt, eben weil keine Resonanz vorhanden war.

War? Der war gut. Die Lehre Jesu wird systematisch falsch verstanden, weil sonst sämtliche Geistliche den Rest ihrer Macht verlieren würden.

Die bloße Übernahme der Begriffe ist kein Indiz für seelische Ähnlichkeit der sie verwendenden Menschen.

Das gewiß nicht. Aber damit behauptest du, wir hätten nur die Begriffe übernommen?

Dazu, daß Du mal wieder vorlaut von Dingen schreibst, von denen Du keine Ahnung hast, hat Dich Ulrich schon geschulmeistert.

Das macht der gerne, aber hier (ausnahmsweise mal) zu Unrecht. Es wäre schon hilfreich, wenn man das Werk (also die Bibel), das man (also du) kritisiert, erstmal gelesen hätte. (Was keine Werbung für die Bibel darstellt, sondern ausschließlich Werbung für eine philologisch redliche Vorgehensweise.) So wie du Nostradamus mit der gebotenen Ernsthaftigkeit bearbeitest!

Daß Du es aus abendländischen Quellen nicht kennst und Dir nicht vorstellen kannst, tut allerdings nichts zur Sache. Es kommt beispielsweise bei Nostradamus als Motiv an mehreren Stellen vor. Es scheint sich damit wohl die Vorstellung von der Rückkehr in einen paradisischen Urzustand zu verbinden, was wahrscheinlich die größte Nähe ist, die der Abendländer zum ewigen Gottesreich des magischen Menschen seelisch herstellen kann. Gleichwohl ist die Vorstellung rein irdisch gefaßt.

Du mußt hier also selbst spekulieren, also dürftest du ebenfalls keinerlei Vorstellung davon haben?

Sie ist es übrigens auch bei Philosophen wie Evola, bei dem das goldene Zeitalter als prähistorischer Urzustand der Herrschaft der Hyperboräer in die fernste Vergangenheit gelegt ist. Seitdem erfolgte in langen Äonen, die jedes für sich geschlossene Großzyklen sind, ein spiralförmiger Abstieg, wobei die gesamte bekannte Geschichte der Hochkulturen seit dem Ende der Eiszeit bzw. der Sintflutkatastrophe das "eiserne Zeitalter" ist (das nichts mit der Eisenzeit zu tun hat).

Daß das Eiserne Zeitalter nichts mit der Eisenzeit zu tun hat, das ist zumindest mal zweifelhaft. Die altgriechische Lehre vom Eisernen Zeitalter beschreibt ganz deutlich den Ist-Zustand während der Eisenzeit. Bei archäologischen Funden aus der Bronzezeit fällt auf, daß keine Alltagsgegenstände gewöhnlicher Leute darunter sind. Bronze zeigt immer Status an. Gewöhnliches Volk dürfte noch auf dem Niveau der Jungsteinzeit gelebt haben. Die Alten Griechen, die zur Anfang der Eisenzeit lebten, dürften Gegenstände der Bronzezeit noch gekannt haben. Nachdem die alle einen hohen Status anzeigen, konnten sie schnell dem logischen Kurzschluß verfallen, daß damals, im Bronzenen Zeitalter, alles besser war. Daraus kann sich dann die Lehre entwickelt haben, daß noch früher alles noch besser war, bis zu den paradiesischen Zuständen im Goldenen Zeitalter. War früher alles besser, dann folgt daraus, daß man seitdem nur abgestiegen sein konnte. Das ist jedoch nichts, das Hoffnung für die Zukunft schöpfen läßt.

Es ist zumindest vorstellbar, daß in einer nicht näher datierbaren künftigen Durchgangszeit im metaphysischen Getriebe der Welt "Stellschrauben" gedreht werden, welche nach einer Tabula Rasa schaffenden Cäsur auf Erden von den heutigen gänzlich verschiedene seelische Voraussetzungen des Lebens herstellen. Das entspräche allegorisch der Neuschöpfung der Welt in der Edda, bei der Baldur wiederaufersteht und die Götter zurückkehren.
Wie das aussehen würde, läßt sich konkret gar nicht ausmalen.

Darauf will ich hinaus. Wo keine Resonanz zu einer Vorstellung ist, da kann man sich die Vorstellung nicht konkret ausmalen.

Der Fairness halber: Die Edda wurde erst nach der Christianisierung schriftlich festgehalten.

Möglicherweise würden dann die männlichen und weiblichen Archetypen auf Erden klar hervortreten, die heute nur als dumpfe Möglichkeit und ferner Anklang in der menschlichen Seele ruhen, dabei allenfalls verzerrt und in ihrer Potenz geschwächt hervortreten. Dieser Stärkung der Qualitäten entspräche eine Schwächung der Quantität, so daß von einer weitestgehend entleerten Erde mit nur wenigen, geistig ungleich mächtigeren Menschen auszugehen wäre.

Gruselige Vorstellung.

Ich sehe eine Verbesserung unserer Lebensumstände nur dadurch möglich, daß wir unsere technischen Möglichkeiten viel mehr ausschöpfen. Das ist so weit von einer Endzeitvorstellung entfernt wie man nur davon entfernt sein kann. Trotzdem entgeht dir meine abendländisch-christliche Prägung nicht.

Gruß

Ranma

Avatar

Eisernes Zeitalter

Taurec ⌂, München, Sonntag, 26.08.2018, 09:05 vor 2084 Tagen @ Ranma (2558 Aufrufe)

Hallo!

Daß das Eiserne Zeitalter nichts mit der Eisenzeit zu tun hat, das ist zumindest mal zweifelhaft. Die altgriechische Lehre vom Eisernen Zeitalter beschreibt ganz deutlich den Ist-Zustand während der Eisenzeit. Bei archäologischen Funden aus der Bronzezeit fällt auf, daß keine Alltagsgegenstände gewöhnlicher Leute darunter sind. Bronze zeigt immer Status an. Gewöhnliches Volk dürfte noch auf dem Niveau der Jungsteinzeit gelebt haben. Die Alten Griechen, die zur Anfang der Eisenzeit lebten, dürften Gegenstände der Bronzezeit noch gekannt haben. Nachdem die alle einen hohen Status anzeigen, konnten sie schnell dem logischen Kurzschluß verfallen, daß damals, im Bronzenen Zeitalter, alles besser war. Daraus kann sich dann die Lehre entwickelt haben, daß noch früher alles noch besser war, bis zu den paradiesischen Zuständen im Goldenen Zeitalter. War früher alles besser, dann folgt daraus, daß man seitdem nur abgestiegen sein konnte. Das ist jedoch nichts, das Hoffnung für die Zukunft schöpfen läßt.

Abermals hast Du nicht verstanden, worum es mir ging, und behauptest ausgerechnet das, was ich vorsorglich ausschließen wollte.
Ich kann verstehen, warum man Dich als Troll bezeichnet, weil diese Art des Hakenschlagens und zielgerichteten Verirrens auf Nebengleise für Trolle geradezu typisch ist.

Die Weltalter sind eine geistig-spirituelle Konzeption.

Du hingegen unterstellst einen scharfen Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit und daß die Griechen diesen auch noch als solchen wahrgenommen hätten. Das Leben ist allerdings nicht "Age of Empires". Dabei verengst Du platt und banal das kulturelle Leben auf die rein technische und wirtschaftliche Dimension. Du überträgst eine moderne Konzeption der Geschichte rückwirkend auf die Geisteswelt der Frühantike und spekulierst davon ausgehend über den Sinn ihrer mythologischen Vorstellungen.
An anderer Stelle schwafelst Du von Hermeneutik und dergleichen, bist aber Deinerseits völlig unfähig, Deine stillschweigenden Grundannahmen, mit denen Du Dich selbst an der Nase herumführst, zu erkennen, einzugestehen und zu ändern.

Ich sehe eine Verbesserung unserer Lebensumstände nur dadurch möglich, daß wir unsere technischen Möglichkeiten viel mehr ausschöpfen.

Das hieße, den Patienten mit dem Gift heilen zu wollen, unter dem der leidet, was letztlich zu einer letalen Überdosis führen würde.

Trotzdem entgeht dir meine abendländisch-christliche Prägung nicht.

Deine Beiträge lassen bei mir bisweilen den Eindruck aufkommen, daß Du eine unterschwellige (oder auch oberschwellige) Neigung zu satanischen Fallstricken und finsteren Werthaltungen hast, die in der Tat das eiserne Zeitalter charakterisieren. Dabei scheinst Du sie vordergründig abzulehnen, kommst aber über die Konsequenzen Deiner Einstellungen hinterrücks wieder zu ihnen zurück.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Drucken RSS Thema