e hoch (i mal pi) plus 1 ist null (OT) (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Samstag, 08.04.2017, 00:49 (vor 2582 Tagen) @ Steffomio (3268 Aufrufe)

dass die welt polar strukturiert ist, daran zweifeln wir nicht. welches eine aber der gegensatz zu welch anderem sein soll, das lässt sich nicht immer so einfach bestimmen.

die fundamentalen polaritäten gehören ohnehin dem SEIN an und sind somit transzendent. das WERDEN dagegen zeigt die fortlaufenden kraftentwicklungen aus den grundlegenden spannungen heraus in der aktuellen erscheinungswelt. nur das WERDEN haben wir deshalb vor augen. die ewigen regeln des SEINS sind aus der erfahrung gedanklich erschlossen, mithin abstrakt.

sollen die pole nicht auseinanderfallen, soll das SEIN mithin nicht zerbrechen, soll also die einheit gewahrt bleiben, so ergibt sich zwangsläufig die forderung, dass alle kraftentwicklungen und transformationen innerhalb des WERDENS zyklischer natur sein müssen. dies ist die aussage von EULERs geheimnisvoller formel, die einen kreisprozess mit einer exponentiellen expansion oder auch implosion verknüpft. hier sehen wir die erste ursache der rotierenden und schwingenden struktur des kosmos.

PS.: Emanation ist nur die erste Hälfte vom großen Lied des Werdens.

falls damit ausgedrückt sein soll, dass jedem WERDEN ein VERGEHEN folgt, so ist das nur bedingt richtig. die anzahl der elektronen und positronen im universum ist begrenzt. somit ist alles WERDEN tatsächlich nur ein umbau innerhalb des bestandes.

hierzu ein vergleich aus dem traditionellen buchdruck: mit ein und demselben vorrat an lettern können beliebig viele und unterschiedliche bücher gedruckt, sozusagen 'emaniert' werden (hinein in zeit und raum). an der zahl der buchstaben im setzkasten ändert diese vielfalt aber nichts. für den einzelnen buchsatz bzw. für das einzelne buch gibt es freilich neben dem 'entstehen' auch ein 'vergehen'. diese zyklen (im Buchdruck nach martin boghardt als 'typographischer kreislauf' bezeichnet) sind aber anderer natur als die fundamentalen polaren kräfte.

zusammenfassend: der kosmos ist ein kombinatorischer prozess mit fortlaufendem entstehen und vergehen individueller harmonischer komplexe, die aus dem immer gleichen bestand an elementarteilchen und kräften erst zusammengesetzt und dann wieder auseinandergerissen werden. die kräfte, die dieses 'entstehen und vergehen' bewirken, haben die gestalt von schwingungen bzw. rotationen, weil ihnen eine innere polarität sowie ein streben nach ausgleich zugrundeliegt.

= sagittas philosophie


*) für den bereich der physik sind die zentralen polaritäten einerseits die expansionkraft des universums gegen die zentripetalkraft bzw. unter anderem blickwinkel die newtonschen kräfte (gravitation und elektromagnetismus) gegen die masse'kraft'.

**) die zyklischen qualitäten und entwicklungszustände eines komplexes lassen sich für menschengeschichtliche ereignisse hinreichend gut mit den erkentnisinstrumenten der astrologie abbilden.

***) zur vertiefung dieser gedanken empfehle ich einen extrem langweiligen und außerdem sehr schwierigen text: "die welt als entfaltung des bipolaren absoluten" von hermann rettig, karlsruhe 1962 (nur antiquarisch, auf wunsch ein scan bei mir erhältlich).


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