wer war die Leidtragende (angeblich sehende )? (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Mittwoch, 23.11.2011, 23:03 (vor 4544 Tagen) @ Taurec (2488 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Mittwoch, 23.11.2011, 23:31

Hallo, Taurec,

die wichtigsten Schlagworte aus dem Wikipedia-Eintrag zur ergänzenden Archivierung- welche meine Vermutung zu 100% untermauern:

Anneliese Michel ....war eine deutsche Katholikin, .... entstammte einem streng katholischen Elternhaus und einem ebensolchen Milieu ...Nach dem Wunsch von Vater Michels tief religiöser Mutter, deren drei Schwestern Nonnen waren, hätte der Vater Priester werden sollen.

Anneliese Michel ging mehrmals wöchentlich zur Messe, betete regelmäßig Rosenkränze, schlief zur Sühne manchmal auf dem Fußboden. Sie wohnte im Ferdinandeum, dem katholischen Wohnheim der PH.

Aller Wahrscheinlichkeit nach beruhen sämtliche Verletzungen auf Selbstgeißelungen oder unkontrollierten Handlungen während spontaner Anfälle.

Befreundete Kommilitoninnen berichten, dass Anneliese schon im Studentinnenwohnheim einer Rosenkranzgebetsgruppe angehörte. Als sich ihr Zustand verschlimmerte, hätten diese das Herbeirufen eines Notarztes verhindert und stattdessen einen Exorzisten geholt.

Aus Tonbandaufzeichnungen geht hervor, dass Anneliese Michel mit stark veränderter Stimme sprach und immer wieder spontane Schreie ausstieß. Sie benutzte grob unflätige Ausdrücke, welche die Exorzisten Dämonen zuschrieben. Auch menschliche Dämonen, die sich als Hitler oder Nero ausgegeben hätten, wollen die Priester bei dem Mädchen ausgemacht haben.

(Anmerkung Baldur: wenn es nicht so ernst wäre, müßte man läppisch den Witz bringen, nachdem in Geistesheilanstalten auffällig viele wiedergeborene Napoleons auftauchten - der fehlte wohl noch).

Am 25. Februar 1978 fand eine Exhumierung der Toten statt. Als Grund gaben die Eltern an, Anneliese hätte in großer Eile in einem billigen Sarg bestattet werden müssen, jetzt wolle man sie in einen mit Zink ausgeschlagenen Eichensarg umbetten. Im Hintergrund stand aber vermutlich auch die Behauptung einer Nonne aus dem Allgäu, Anneliese sei ihr erschienen. Sie hätte angekündigt, ihr Körper sei bisher unverwest. So würde die übernatürliche Natur des Geschehenen belegt. Das offizielle Ergebnis der Exhumierung lautete aber auf eine dem Zeitrahmen entsprechende Verwesung.
....
Lediglich dem erstbehandelnden Facharzt in Aschaffenburg vertraute Anneliese an, sie sähe teuflische Fratzen. Der Arzt gab in einem Verhör 1977 an, ihm sei aufgefallen, „dass hinter dem Gesagten nicht der entsprechende Erlebnisgehalt stand“

Der erste vom Gericht bestellte Gutachter kam zu dem Ergebnis, Anneliese hätte an einem epileptischen Anfallsleiden gelitten. Durch die medikamentöse Behandlung habe sich die Krankheit eine andere Ausdrucksform gesucht und sei zu einer paranoiden Psychose geworden. Dies werde auch durch die Tonbänder der Exorzismussitzungen bestätigt. Es sei eine Erfahrungstatsache, dass Epilepsiepatienten häufig übertriebene oder krankhafte religiöse Einstellungen sowie depressive und paranoide Phasen aufweisen können.

Darüber hinaus vermuten die beiden Autoren des zweiten Gutachtens auch eine schizophrene Komponente der Krankheit.

Alle drei Gutachter sind des Weiteren der Meinung, bei den beteiligten Priestern gewisse psychische Defekte im Zusammenhang mit Besessenheit und Exorzismus zu erkennen.

Der evangelische Theologe Wolff, der sich auf Engelforschung und Dämonologie spezialisiert hat, (ernsthafte Frage von Baldur: wie nennt der sich ? Woraus bezieht dieser mensch seine Erkenntnisse ? )schließt sich den Gutachtern weitgehend an. Sein Interesse gilt aber weniger der wissenschaftlich-psychologischen Erklärung als der Frage: Warum ist Anneliese Michel krank geworden? Als Antwort bietet er die streng katholische Erziehung Annelieses an, .. vor allem ... moralisch überfordernd und angstbesetzt. .... Die extrem traditionalistischen Aussagen während der Exorzismen (z. B. gegen die Handkommunion) erklärt Wolff als suggestiv hervorgerufen durch Pfarrer Alt und Pater Renz.

......Die Religion: Hier konnte sie ihr Leid als stellvertretendes Sühneleiden verstehen, durch das anderen Menschen das Fegefeuer verkürzt oder gar die Hölle erspart würde. Andererseits verbot ihr die katholische Kirche den immer wieder bedachten Selbstmord – dieser hätte als Todsünde die Sühnedeutung gerade zerstört. Folglich blieb als letzte Möglichkeit nur der Tod aufgrund des schon bestehenden Leidens. Daher habe sie sich ab Ostern 1976 allmählich zu Tode gehungert.

....Von besonderer Bedeutung in diesem Fall war das Urteil von Pater Adolf Rodewyk SJ, dem Verfasser zweier Standardwerke im theologischen Fach Dämonologie (sic ! - das soll ein Fach sein....), der durch sein Gutachten wesentlich zur Durchführung des Exorzismus beigetragen hatte und auch vor Gericht diese These vertrat.

Die Deutsch-Amerikanerin Felicitas Goodman, Professorin für Anthropologie an der Denison-Universität in Ohio, versucht die Geschehnisse auf der Grundlage ihrer selbst entwickelten kulturanthropologischen Forschungen zu erklären. Demnach gebe es in allen Religionen das sogenannte Phänomen eines religiösen Ausnahmezustandes, der sowohl positiv als auch negativ auftreten könne. Dieser Ausnahmezustand sei im Menschen prinzipiell angelegt, wobei verschiedene Menschen unterschiedlich begabt für das Erreichen dieses Zustands seien. Wird der Ausnahmezustand positiv erfahren, so wirke er sich im Lustzentrum des Gehirns aus, andernfalls erreiche er das Strafzentrum. Besonderes Zeichen des religiösen Ausnahmezustandes sei ein Sprechen in einer bestimmten, immer wiederkehrenden Vokalisation, d. h. in bestimmten Rhythmen und Melodien. Diese Vokalisation sei bei Mitschnitten der Exorzismen nachweisbar. Nach Goodman gebe es in allen Religionen auch Heilmittel für den Fall, dass der Ausnahmezustand negativ erfahren wird. Die katholische Kirche habe dafür den seit Jahrhunderten verfeinerten großen Exorzismus. Der beim Exorzismus verursachte heftige psychische Schock diene dazu, das Gehirn des Betroffenen anzuleiten, den Ausnahmezustand vom Straf- ins Lustzentrum umzulenken. Genau dies sei auch bei Anneliese geschehen: Am 31. Oktober 1975 seien alle Dämonen ausgefahren, nachdem Anneliese schon zuvor immer wieder Visionen und Auditionen der Muttergottes, verschiedener anderer Heiliger und Engel sowie angeblich Christi selbst hatte.

Fatal habe sich aber die Medikation ausgewirkt. Von Anfang an hätten die neurochemisch wirkenden Mittel das Gehirn beruhigt und damit die gewünschte Hirnreaktion auf den Exorzismus behindert und letztlich dazu geführt, dass die Dämonen nur wenige Augenblicke nach der Austreibung zurückgekommen seien.

(Anmerkung Baldur: würden sich derart mächtige Wesenheiten von ein paar Medikamenten aus- bzw. wieder eintreiben lassen ? Wohl kaum - zumal die Medikamente dann wirksamer gewesen wären als alle jenseitigen Hilfen Gottes und seiner jen- und diesseitigen Mitstreiter - bitte mal nachdenken....).

Von diesem Augenblick an hätten die Medikamente bestimmend gewirkt. Die zuvor namentlich bekannten Dämonen seien immer weniger zu Wort gekommen und nach dem 29. Februar 1976 ganz verstummt.

Der Richter am Amtsgericht Rheda-Wiedenbrück, Harald Grochtmann, kritisierte, dass .... das Vertrauen der Betroffenen auf eine von außen kommende Wende Ausdruck eines jeglichem Realitätssinn zuwiderlaufenden Wunderglaubens gewesen sei.

Weiterhin empfand es Richter Grochtmann als unfassbar, dass das Urteil eine mögliche verminderte Schuldfähigkeit aller vier Angeklagten gemäß § 21 StGB darin sehen wollte, dass sie unumstößlich an die personale Existenz des Teufels glaubten (Seite 44 des Urteils). Die personale Existenz des Teufels sei nicht nur eindeutige Lehre der katholischen, sondern auch grundsätzlich der orthodoxen und protestantischen Kirchen, wenn es dort auch kein Lehramt mit den gleichen Funktionen wie in Rom gebe. Man könne schlecht allen Christen, die der Glaubenslehre ihrer jeweiligen Kirche ganz folgten, unterstellen, dass sie deswegen möglicherweise vermindert schuldfähig seien.

aus dem dritten Link:


Im Klingenberger Elternhaus reisst Anneliese sich die Kleider vom Leib, uriniert auf den Fussboden und beschimpft, schlägt oder beisst Familienmitglieder. Stundenlang brüllt und tobt sie. Nachts schläft sie nackt auf dem Steinboden. Mahlzeiten verweigert sie, da ihr "die Dämonen verbieten", davon zu essen. Stattdessen kaut sie Spinnen, Fliegen oder Kohle und trinkt ihren Urin. Oft rast sie durchs Haus, wälzt sich auf dem Boden und fügt sich schwere Verletzungen zu. Zwischendurch lassen die Anfälle nach. Fremden gegenüber bleiben sie fast aus. Manchmal passiert wochenlang nichts, dann studiert sie an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg und geht zur Kirche, als sei nichts passiert.

Ende der Zitierung

Dumme Frage: würde man von ihr einen Gebrauchtwagen ungesehen kaufen ?

Aber Aussagen zur Zukunft und zum Weltgeschehen übernimmt man ?


Damit dürfte sich eine sinnvolle Beschäftigung mit dieser *Quelle* wohl erledigt haben.

Beste Grüße vom Baldur


Gesamter Strang: