Re: Paradoxum im Glauben
Geschrieben von Röde Orm am 27. März 2005 12:44:48:
Als Antwort auf: Re: Wetten um den Todeszeitpunkt des Papstes geschrieben von Epidophekles am 26. März 2005 18:44:
>Bei dieser Gelegenheit möchte ich Röde fragen, was genau er mit dem von ihm erwähnten "Paradoxon" meint. Ich verstehe nicht, was er damit gemeint hat.
>Röde, kannst du mir das erklären? Es geht irgendwie darum, dass einer behauptet, er wäre genau auf der richtigen Spur zum Ziel und andere würden sich davon entfernen.Hallo Epi
Du wolltest von mir noch eine Erklärung haben, was ich mit Paradoxum meine. Das Paradoxum besteht, wenn jemand meint die Weisheit und einzige Richtigkeit gepachtet zu haben, z.B. in Glaubensfragen und in Sachen Weltanschauung. Er widerspricht sich selbst, denn die Unvollkommenheit ist die Annahme von Vollkommenheit (oder die Vollkommenheit von richtigem Glauben).
Ich bin ein Mensch, unvollkommen, denn das ist meine Vollkommenheit. Und das ist gut so.
Keiner ist besser oder schlechter als der andere. Jeder ist oder glaubt, wie er/sie das vermittelt bekam. Denk- oder Glaubensansätze können sich verändern durch veränderte An- und Einsichten. Doch wer ist zuständig für An- und Einsichten? Wir werden geprägt durch unser Umfeld und womit wir uns beschäftigen. Dieses Umfeld suchen wir uns aus, aber auch wiederum durch das Umfeld. Es ist der Kreislauf der Entwicklung eines jeden Individuums. Das ist ein Grund, warum wir alle so unterschiedlich sind.
Drum zeige nicht mit Fingern auf andere, sondern fasse Dich erst selbst an die eigene Nase. Urteile nicht über andere, sondern urteile erst einmal über Dich. Breche alte Denkansätze auf, werde DU oder finde wieder zu DIR, damit DU weißt wer DU bist. Passt gut zum Beitrag von Starfire weiter oben. Was ist anerzogen, was bist wirklich Du? Bist Du Christ, oder hat das Umfeld Dich zu einem Christen gemacht? Was ist überhaupt ein Christ? Bist Du das? Was glaubt ein Christ? Ist es nicht das, was er vermittelt bekam über Lektüre von Menschen und Menschen? Es mag für einen einzelnen die einzige Wahrheit sein, aber damit übernehmen wir nur die Wahrheit eines anderen und nicht unsere eigene.
Ich spreche Dich jetzt nur indirekt persönlich an, sondern meine das vielmehr allgemein. Wenn jemand meine Zeilen nicht versteht, bin ich deshalb nicht böse, denn es ist meine Wahrheit, die man nicht mit mir teilen muss, denn sonst bin ich nicht anders als die selbst ernannten Vertreter Gottes auf Erden. Was für eine Anmaßung. Das möchte ich nicht, denn ansonsten führen meine Zeilen zum oben beschriebenen Paradoxum:-)
Viele Grüße
Röde
- Paradoxon nur im Ego-Glauben Epidophekles 27.3.2005 21:35 (0)