Die Katze an sich und im Besonderen
Geschrieben von Badland Warrior am 26. März 2005 12:34:50:
Tach!
Eine Katze ist schon ein seltsames Tier. Erziehen läßt sie sich kaum und völlig eigensinnig ist sie auch. Fast ein Wunder, daß sowas ein Haustier ist.
Was hat jetzt aber ein scheinbar nutzloses Tier mit unserem Thema zu tun?
Viel!
Ich wohne in der Mitte des Bundeslandes Schleswig-Holstein, wo die Bauern ungemein viel Getreide anbauen. Weizen, Roggen, Hafer sind es hautsächlich. Auffällig ist hier, daß jeder Bauer auf seinem Hof Unmengen von Katzen rumlaufen hat. Diese Tierchen werden nicht (nur) als Schmusetiere gehalten sondern (fast)als reine Nutztiere.
Wenn man hier mit einem Landwirt spricht, dann bestätigt er den Einsatzzweck dieser Vierbeiner, da diese zwar nicht eine Ernte zu 100% vor Ungeziefer schützen können, doch immerhin einen beträchtlichen Teil von aufkommenden Schädlingen "vernaschen".
Der gute Bauer hat sogar seine Strategie: Im Frühjahr werden die Katzen normal mit Katzenfutter, Küchenabfällen und Speiseresten gefüttert, damit sie nicht verhungern und sich durch die gestellte Nahrung immer an den Hof gebunden fühlen.
Zur Erntezeit wird dann die Zufütterung heruntergefahren, damit sich die Katzen von den Schädlingen ernähren, die sich an der eingebrachten Ernte schadlos halten wollen. Weiterer Vorteil: Eine Katze ist ungiftig und biologisch abbaubar. Weniger Gift muß gelegt werden, das ja auch Teile der Ernte unbrauchbar machen kann.
Die Strategie unserer Bauern kann man natürlich auf einen kleinen Betrieb im Nebenerwerb, dem Selbstversorger oder dem Hobbygärtner herunterbrechen.
Im Falle einer Zeit der Armut, ersetzen einem 5 Katzen das Rattengift und andere Dinge um die kleine Kartoffelernte usw. im Keller vor Nagerbefall zu schützen.
Katzen fressen fast alle vorkommenden Nagetiere, Insekten aber nehmen auch Küchenabfälle und Speisereste, wenn man sie rechtzeitig daran gewöhnt. Nur Milch sollte mann sehr stark mit Wasser verdünnen, damit die Tiere das vertragen.
Im Grund kann man Katzen als anspruchslos bezeichnen. Mann kann fast nichts falsch machen, da sie eigenständig sind!
Einige Dinge muß man aber bedenken:
Ratten werden meist nicht gefressen. Nur erfahrene Kampfkater gehen dabei und erlegen in heftigem Kampf diese Feinde des Vorrats. Aufgefressen werden sie aber nicht. Eine Katze ist nicht nur auf den Menschen fixiert sondern auch auf das Haus! Wenn keine komoden Schlafplätze vorhanden sind oder in schlechten Zeiten kein zusätzliches Fressen, dann hauen nicht nur Bauernhofkatzen ab. Ebenso suchen sie das Weite, wenn der Mensch sie miese behandelt. Wenn Foris sich eine neue Heimat suchen müssen, dann sollte man eine Katze möglichst nicht mitnehmen, da dem Tier dann 50% ihres Daseins (..das Haus) fehlen.
Zuletzt noch etwas zum Thema Rasse:
Wenn die Katze als Nutztier dienen soll, dann nehmt nie eine Rassekatze. Geeignet sind wirklich die Katzenjungen, die sich 2 x im Jahr beim Bauern zu Massen in den Strohballen verstecken. Hier ist es wie bei Hunden: Keine Überzüchtung und eine natürliche Resistenz gegen viele Krankheiten.
Literaturtip hierzu: David Taylor: Meine Katze aus dem Unipart- Verlag
Grüße
Xerxes, dessen Katzen nie draußen schlafen würden und sich bei Küchenablällen übergeben müßtenUnd Ergänzung von mir:
Danke dir dafür! Katzen sind aber auch anfällig für verschiedene nur katzenbezogene Seuchen ("Katzenschnupfen") und eine richtig robuste Katze geht Ratten nicht nur an, sondern frisst sie auch, oder zumindest an. Aber Katzen sind, wenn man sie nicht von klein auf daran gewöhnt hat, sehr wählerisch mit der Nahrung. Die hiesigen Hauskatzen stammen ursprünglich alle von Felis lybica ab, der in Nordafrika beheimateten Hauskatze. Kreuzungen mit hiesigen Wildkatzen (Felis silvestris) sind möglich, aber sehr selten. In solchen Fällen spricht man bei den Männchen von Kudern. Auch Kreuzungen mit anderen Wildkatzen aus anderen Ländern sind schon beobachtet worden, bzw. von einzelnen Züchtern gezielt erzeugt worden.
Katzen sind sehr eigen, was die Wahl ihrer Partner angeht. Es sollen auch schon Männchen von paarungsunwilligen Weibchen böse zugerichtet worden sein. Katzen können, wenn sie isoliert, nur mit anderen Katzen und verwildert leben, Rudel bilden, wobei die ranghöheren Männchen die Katzen besteigen und eventuell die Jungen aus den Verbindungen mit anderen Katern, töten, wie dies mal beobachtet wurde. Sonst aber haben normale Hauskatzen ihre jeweiligen Reviere, um die es auch schon mal Streitigkeiten gibt, die nicht selten mit dem Verlust von Ohren, Augen oder Leben enden.
Katzen sind Schleichjäger, hetzen also ihre Beute nicht oder kaum, sondern schleichen sich an, um die Beute zu überfallen, wobei diese öfter "totgespielt" wird. Katzen gehen auch Kaninchen und Meerschweinchen oder Hamster an, wenn sie diese bekommen können und nicht von klein auf an sie gewöhnt wurden.Einwurf von Xerxes:
Seit Jahrzehnten habe ich Katzen und kenne sehr viele Leute, die Katzen haben. Verlust von Auge und Ohr ist äußerst selten gewesen und den Tod hat bei einem Revierkampf kein Tier gefunden. Weder bei mir, noch bei Bekannten.
Blessuren , wie Bißwunden oder Krallenratscher sowie zersplissene Ohren kommen aber immer wieder vor.Nach einem Einwurf bezüglich der Ratten antwortete ich:
Das mit den Ratten habe ich von jemandem, der auf dem Lande lebt und desen Katze neulich Rattenstücke aufs Laminat kotzte. Und der Unterschied zwischen einer Maus, einem Karnickel und einer Ratte dürfte für eine Katze auch nicht so groß sein. Da ich keine Katze bin, weiß ich das aber nicht mit Sicherheit *ggg*Bonnie ergänzte:
Übrigens sind die ersten 8 Wochen entscheidend, ob eine Katze menschenscheu ist oder ein Katzenklo benutzt. Wenn das Katzenkind von den ersten Wochen an mit Menschen zusammen ist, wird sie immer mit Menschen schmusig sein. Und das Katzenklo muß man den Jungkatzen auch schon sehr früh anbieten. Sie brauchen keine Anleitung, sie gehen mit Begeisterung auf das Katzenklo, wenn man es ihnen mit 4 Wochen anbietet. Nach 8 Wochen ist die Chance verpaßt.
Noch ein Übrigens: Wenn die Katze auf den Menschen eingeschossen ist, wird sie auch mit ihm umziehen. Ich würde meine Katze jedenfalls nicht zurücklassen und ich glaube auch nicht, daß sie es so toll findet. Manchmal folgt sie uns sogar, wenn wir spazierengehen - wie ein Hund *gg*.
Sobald man aufhört, die Katzen zu impfen, erholen sie sich von diesen "Katzenkrankheiten", wie Katzenschnupfen oder Katzenaids. Das merkt man sehr schnell über mehrere Katzengenerationen. Ich habe zwar nur eine einzige, aber ich hatte auch ihre Großmutter und Mutter in homöopathischer Behandlung und habe sie selbstredend nie impfen lassen. Über schon diese zwei Generationen hat sich die Katzendynastie wunderbar erholt. Meine Katze ist nie krank. Sie lebt halb drinnen und halb draußen. Unsere Hofkatzen hier fangen auch Tauben. Was Xerxes geschrieben hat, kann ich bestätigen.
Liebe Grüsse, Bonnie
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Wizard 26.3.2005 16:39 (5)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen zyncron 26.3.2005 18:27 (3)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Wizard 26.3.2005 18:57 (2)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Bonnie 26.3.2005 19:47 (1)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Wizard 26.3.2005 20:10 (0)
- Darf ich vorstellen, ... Wizard 26.3.2005 16:46 (0)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen detlef 26.3.2005 14:40 (0)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Bonnie 26.3.2005 13:44 (8)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen BBouvier 26.3.2005 18:33 (2)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Bonnie 26.3.2005 19:50 (0)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Röde Orm 26.3.2005 18:46 (0)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Starfire 26.3.2005 15:21 (3)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Bonnie 26.3.2005 15:40 (2)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Starfire 26.3.2005 20:12 (1)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen detlef 26.3.2005 22:55 (0)
- Re: Die Katze an sich und im Besonderen Badland Warrior 26.3.2005 13:48 (0)