Darf ich vorstellen, ...
Geschrieben von Wizard am 26. März 2005 16:46:17:
Als Antwort auf: Re: Die Katze an sich und im Besonderen geschrieben von Wizard am 26. März 2005 16:39:33:
... das Survivalhaustier ;-))
Das Frettchen
Das Frettchen gehört zur Familie der Marder und ist somit ein Raubtier. Den genauen Stammbaum schenke ich mir, weil das hier wahrscheinlich eh keinen interessiert. Frettchen sind zwar heimische Tier, kommen nicht in der freien Wildbahn vor. Die erste mir bekannte schriftliche Erwähnung stammt von Aristophanes, etwa 450 vor Christus. Vermutlich gehören Marder mit zu den ersten Haustieren, wenn sie nicht sogar das erste Haustier waren. Ist aber hier im Moment nicht wichtig.
Kommen wir also zu den Wichtigeren Dingen:
Das Frettchen hat gegenüber der Katze ein paar Vorteile für den Hausgebrauch und Survifalfall. Es zerkratz weder Möbel, noch Wände oder Türen, verbraucht weniger Futter. Das Frettchen ist bei der Jagd nach Ratten und Mäusen um einiges besser als eine Katze, da es mit der Beute nicht herumspielt sondern sofort tötet. Es begnügt sich dabei auch nicht mit einem Beutetier, sondern killt alles was es zufassen bekommt. Wie schnell das gehen kann, wollte ich mal ausprobieren und habe zu einem Frettchen 5 Mäuse in den Käfig (etwa halber qm Bodenfläche) getan. Käfig auf, Mäuse rein, Käfig zu und nach der Stopuhr greifen. Zu spät, Mäuse alle tot bevor ich die Stopuhr in der Hand hatte. Das Ganze hat weniger als 5 Sekunden gedauert. Wie aggressiv Frettchen im Gegensatz zu Katzen sind, merkt man schon bald nach der Geburt. Junge Katzen sind harmlos und verspielt, sie müssen das Jagen und Töten erst von der Mutter lernen. Ab wann sie selbsttätig fressen fällt mir gerade nicht ein, ich glaube erst einige Tage oder Wochen nach dem öffnen der Augen (falls nicht richtig, bitte berichtigen). Bei jungen Frettchen ist das etwas anderes, die wollen richtiges Futter, kaum das sie halbwegs krauchen können und das ist deutlich vor dem öffnen der Augen. Wie schon erwähnt, müssen Katzen das Beutegreifen erst erlernen, Frettchen muss man das erst mal abgewöhnen. Sobald sie halbwegs laufen können (noch bevor sie die Augen öffnen) greifen sie alles an, was in ihre Nähe kommt und nicht wie die eigene Familie riecht. Ab dem Moment, wo sie die Augen offen haben, sollten Weicheier vorsichtig sein wenn sie im Käfig hantieren oder Handschuhe und dicke Ärmel tragen. Es hängen nämlich innerhalb von Sekunden alle Jungen an der Hand und / oder Arm und sie lassen so schnell nicht wieder los. Und das ist kein harmloses Gezwicke sondern recht unangenehm und blutend. Man braucht etwa 14 Tage, um ihnen das sofortige Beißen abzugewöhnen und mindestens eine weitere Woche, wenn nicht sogar zwei oder drei, bis man sie soweit hat, dass sie auch von Fremden halbwegs gefahrlos angefasst werden können.
Neben der Tätigkeit als Ratten und Mäusejäger lassen sich Frettchen auch bestens als Karnickeljäger und einigen anderen Dingen abrichten. Frettchen lassen sich an andere Haustiere gewöhnen, bei potenzieller Beute ist aber Vorsicht geboten. Auch mit Aquarien ohne Deckel sollte man vorsichtig sein. Frettchen können nicht nur gut schwimmen, sondern auch tauchen wenn sie wollen.
Nachteile von Frettchen gegenüber Katzen:
Sie können nicht so schnell über größere Strecken weglaufen oder auf Bäume klettern, wenn z. B. ein großer Hund ihnen an den Kragen will. Sie haben neben den Krallen und Zähnen noch eine Defensivwaffe, die sich sehr unangenehm bemerkbar machen kann. Sie gehören nicht umsonst zu den Stinkmardern. Die Waffe ist nicht so effektiv wie beim Skunk, aber es reicht in geschlossenen Räumen zum aufrollen der Fußnägel *grins* Da Frettchen mit zu der Familie der Erdmarder gehören, können sie auch recht gut graben. Einen großen Blumenkübel (etwa 50 Liter Inhalt kann ein einzelnes Frettchen in wenigen Minuten ausleeren und gleichmäßig im Wohnzimmer verteilen. Es ist also Vorsicht geboten und bei Freilauf sollten Blumentöpfe und Kübel für Frettchen nicht zugänglich sein. Besonders wenn die Erde feucht ist!!
MfG
Wizard