Verschlagwortisierung
Geschrieben von Odin am 02. September 2004 12:37:49:
Als Antwort auf: Re: Das meine ich genau geschrieben von Thymos am 31. August 2004 16:02:41:
Hallo Thymos
>Hi Odin,
>bzgl. antiamerikanisch:
>wenn der ganz gleiche Beitrag von Franjou über die Chinesen geschrieben wäre, >würde ich natürlich sagen: Der ist antichinesisch eingestellt.Schon, und das Wort wäre dann auch korrekt. ABER eine
kritische Haltung gegenüber China lässt sich im von den
USA dominierten Westen nicht zu einem Schlagwort und
zu einem unterschwelligen Vorwurf instrumentalisieren:Im Westen DARF man antichinesisch sein und wird daher
nicht mit dem Makel "antichinesisch"behaftet, auch
wenn man die dazu gehörige Geisteshaltung vertritt.
Probleme hat man höchstens, falls man irgendwann mal
nach China reisen will z.B. zur OS 2008.Eine US-kritische Haltung hingegen hat im von den USA
beherrschten Westen immer den Beigeschmack von Verrat
am Vaterland oder an den besten "Freunden" des Vater-
lands. DAS meine ich mit der Verschlagwortisierung des
Begriffs "antiamerikanisch".>Anti bedeutet doch nichts anderes als "gegen". Und das geht aus seinem Beitrag >klar hervor. Er wird es nicht einmal bestreiten, daß er gegen Amerika >eingestellt ist. Warum auch - ist ja sein gutes Recht.
Ja richtig, aber der Weg von einer sachlich zutreffenden
Wortkonstruktion "anti-xxxx" bis zu ihrem Charakter als
kategorisierendem Schlagwort ist normal weit, im FAll
der USA im Westen hingegen kurz.Einfacher ausgedrückt:
Wir sind PARTEIISCH, also voreingenommen, weil wir im
Westen nach dem WKII so konditioniert wurden.Gruss
Odin
- Re: Verschlagwortisierung Thymos 02.9.2004 19:06 (3)
- Kritikfähigkeit ohne Wertung Odin 03.9.2004 10:05 (2)
- Re: Kritikfähigkeit ohne Wertung Xerxes 03.9.2004 10:22 (1)
- Frage der Demokratie, Meinungsfreiheit und Aufklärung Odin 03.9.2004 10:36 (0)