Frage der Demokratie, Meinungsfreiheit und Aufklärung
Geschrieben von Odin am 03. September 2004 10:36:45:
Als Antwort auf: Re: Kritikfähigkeit ohne Wertung geschrieben von Xerxes am 03. September 2004 10:22:19:
Hallo
>Moin Odin!
>Habe gerade dein Statement gelesen.
>Du sprichst mir so aus der Seele, daß ich glatt mit unterschreiben würde.
>:)
>Grüße
>XerxesDanke.
In echten Demokratien und freiheitlichen Systemen muss
es erlaubt sein, Kritik anzubringen, wenn man sie
sachlich begründen kann. Und das ohne dass man als
Kritiker seinerseits mit Repressalien bedroht wird.
Und das ungeachtet ob die Repressalien physisch sind
oder sich noch im Rahmen der rein verbalen Kategorisierung
und Diffamierung aufhalten.In einem totalitären System hört man nicht nur nicht
auf Kritiker (d.h. man hört sie schon ...), sondern
bedroht sie mit Repressalien oder setzt sie solchen
aus, um sie auf die eine oder andere Art zum Schweigen
zu bringen. Der sachliche Inhalt der Kritik spielt dann
keine Rolle mehr. Es geht nur noch um die kritiklose
Stellungsnahme für oder gegen das System.Und diese unsachliche Vorgehensweise fängt mit scheinbar
harmlosen Etikettierungen wie "antiamerikanisch" an,
denn in einem solchen Schlagwort schwingt mit:"Du hast Dich gegen uns gestellt, bist mithin unser
Feind, wirst aus der Gemeinschaft ausgegrenzt und
im Ernstfall auch als Feind behandelt"Bush sagte im Vorfeld der Kriege im Irak und in
Afghanistan "Wer nicht für uns ist, der ist gegen
uns".GANZ ÄHNLICHE Parolen verwendeten Hitler und seine
Schergen, um die Leute "gleichzuschalten".Daran sehen wir, dass dieses aggressive "Auf-Linie-
bringen" in totalitären Systemen beheimatet ist und
nicht in aufgeklärten und freiheitlichen.Voltaire wird die Äusserung zugeschrieben:
"Monsieur, ich bin nicht Ihrer Ansicht, aber ich
würde mit meinem Leben dafür eintreten, dass Sie
Ihre Ansicht äussern dürfen".Gruss
Odin