Kritikfähigkeit ohne Wertung

Geschrieben von Odin am 03. September 2004 10:05:30:

Als Antwort auf: Re: Verschlagwortisierung geschrieben von Thymos am 02. September 2004 19:06:40:

Hallo

Wer Mist baut, muss sich Kritik gefallen lassen.
Und zwar nach denselben Masstäben, die auf alle
anderen angewendet werden.

Wenn also die USA abseits ihres eigenen Territoriums
Angriffskriege führt, dann ist das mindestens so
streng zu beurteilen, wie wenn Russland die Teil-
republik Tschetschenien am Austritt aus der
Föderation hindern will. Denn Tschetschenien hat
etwa 200 Jahre zu Russland gehört, während Irak und
Afghanistan (oder Vietnam oder Korea) nie Teile der
USA waren.

Die Staatengemeinschaft nimmt heute eine imperiale
Politik nicht mehr ohne Weiteres hin, sonst müsste
man auch sagen dürfen, dass z.B. Israel die "Westbank"
und den "Gazastreifen" in einem regulären Krieg
regulär erobert hat und somit dem eigenen Staats-
gebiet zuschlagen darf.

Wir wollen heute keine Eroberungs- und Protektorats-
politik mehr, egal aus welchen Beweggründen. Und
erst Recht wenn sich die ursprünglichen offiziellen
Kriegsgründe alle als Lügen herausstellen, wie wir
hier ja durchaus schon vorausgeahnt hatten.

Sobald die USA auf das Niveau der anderen Nationen
zurückkehrt und mit anderen Nationen - grossen wie
kleinen - auf gleicher Augenhöhe umzugehen lernt,
bin ich bereit von meiner berechtigten USA-Kritik
Abstand zu nehmen.

Und für sachlich berechtigte Kritik will ich nicht
mit wertenden Schlagwörtern belegt werden. Kritik
muss auch und gerade zwischen "befreundeten"
Völkern und Nationen erlaubt sein.

Gruss

Odin


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